Seit 2010 treibt der polnische Musiker Moloch
mit ZØRORMR sein Unwesen, zuvor war er mit dem Dark-Ambient-Projekt I.A.
SERPENTOR unterwegs. „Corpus Hermeticum“ ist die dritte Arbeit unter dem Banner
ZØRORMR und enthält melodischen als auch kraftvollen Black Metal.
Die Scheibe wurde sehr klar, sauber und
druckvoll produziert, was dem melodischen und sehr riffbetonten Spiel zugutekommt.
Denn es werden immer wieder melodische Soli und Riffs des Heavy Metals
eingestreut, wofür eigens zwei Gastgitarristen angeheuert wurden. Im Titelstück
ist etwa Mike Wead von KING DIAMOND zu hören. An anderer Stelle ist Hal, der aktuelle
Bassist von VADER, als Gastsänger zu hören. Allerdings sind deren Beiträge so
marginal, dass sie im Grunde gar nicht auffallen. Hals Beitrag beschränkt sich
auf ein kurzes stimmliches Intermezzo während Weads Soli von den anderen Soli
nicht unterschieden werden kann.
Das Album besteht aber nicht nur aus den melodischen
Heavy-Metal-Soli. Es gibt auch krachende Riffwände und dunkle, schwere Riffs,
die das harmonische Moment abrunden. Rhythmisch beweget sich ZØRORMR zumeist in
mittelschnellen Tempi, wobei es Ausreißer nach oben und unten gibt. Manchmal gibt
es Passagen mit kraftvollem Death Doom („Worship Me…“) oder auch rasenden Black
Metal zu hören. Da macht der Gastschlagzeuger eine wirklich gute Figur, da er
das Instrument bestens und routiniert beherrscht. Rein spielerisch betrachtet
ist „Corpus Hermeticum“ ohnehin eine gelungene und ansprechende Sache. Das
Album macht einen absolut runden und professionellen Eindruck, alle Beteiligten
verstehen ihr Metier, so viel steht fest. Doch musikalisch gelingt es leider
nicht, mich vollständig zu überzeugen.
Mir persönlich fehlt das Hässliche und
Aggressive, wobei es wie gesagt durchaus schnelle Parts gibt. Doch in der Summe
ist es mir zu wenig, da der gemäßigte und melodische Anteil sehr hoch ist und
es stellenweise gar kurzweilig bombastisch wird, so energiegeladen und
aufdringlich sind gelegentliche Arrangements. Andererseits hätte man den Heavy
Metal stärker im Black Metal verankern können und nicht nur auf die Soli
zwischen den Strophen beschränken sollen.
„Corpus Hermeticum“ ist ein handwerklich gut
gemachtes Album. Die spielerische und klangliche Qualität ist überzeugend.
Allerdings gelingt es nicht, mich emotional anzusprechen, dafür trifft der Stil
meinen Geschmack nicht genau genug. Potenzial ist da, die Idee ist nicht schlecht,
vielleicht sollte man in der Zukunft etwas morbider und hässlicher werden.
1. I Am Legend
2. Against All Heresies
3. In The Mouth Of Madness
4. Nyarlathotep
5. Twilight Of The Idols
6. Corpus Hermeticum
7. The Seventh Sermon To The Dead
8. Worhsip Me…
9. This I Command!
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