31.05.2004

Haemoth - Vice, Suffering and Destruction | 2004 | W.T.C. Productions | Vinyl | Black Metal

Obwohl das Debütalbum Satanik terrorism in der Hörergemeinde recht gut ankam, fand ich nicht wirklich einen Zugang zu dem Werk. Mit dem zweiten Album Vice, suffering and destruction ist dies aber gänzlich anders. Sofort mit dem ersten und längsten Titel Sadistik manifest wissen die Franzosen von Haemoth mich zu überzeugen. Das neue Album ist zwar ähnlich rau und kompromisslos gestrickt wie Satanik terrorism, schnell und brachial, dennoch besitzt es mehr Atmosphäre, setzt mehr Stimmung beim Hören frei. Das mag vielleicht an der subtileren Umsetzung des Materials liegen, welches trotz der grimmigen Ummantelung einen Tick gefühlvoller zu sein scheint. Insgesamt ist auf Vice, suffering and destruction alles ein wenig stimmiger und besser als beim Debüt, die Gitarren klingen griffiger und kompakter, Rhythmik und Taktwechsel ergeben ein abrundendes Bild. Insbesondere wenn Haemoth langsamer und schleppender spielen, offenbaren sie ihre Qualitäten. In vereinzelten Momenten erinnern mich manche Akkorde sogar an Deathspell Omega und auch Darkthrone. Dies aber auch nur jeweils von kurzer Dauer wie ein leichter Schatten erahnender Erinnerung.

Vice, suffering and destruction ist als CD über Iso 666 mit acht Liedern in einer Auflage von 1000 Kopien erschienen und das Vinyl mit zehn Titeln bei W.T.C. Productions in einer Auflage von 444 Einheiten. Geboten wird erstklassiger rauer Black Metal ohne jedwede Allüren.

01. Sadistik manifest
02. From the fucking evangelik hatred
03. Human being (This pathetik worm)
04. Abomination
05. Crushing the scepter (Gorgoroth Cover)
06. Vice
07. Suffering
08. Destruction
09. Descent
10. Agios o baphomet

28.05.2004

Grimnir - Austrian Black Metal Storm | 2004 | Ostfront Produktion | Vinyl | Black Metal

Nachdem schon das Demo Untergang überzeugen konnte, haben die Österreicher nun mit einer EP nachgelegt. Es sind zwar nur zwei Lieder enthalten, die haben es dafür aber in sich. Gleich von beginn an entfaltet die Musik eine kriegerische Atmosphäre, was nicht zuletzt an dem kreischendem Gesang liegt der einen leichten Hall hat. Zwar hätte das Schlagzeug in den schnellen Passagen etwas mehr zur Geltung kommen können, dennoch tut dieser Makel dem Ganzen keinen Abbruch. Vom Songwriting her bietet Austrian Black Metal storm ein ausgewogenes aber nicht eingängiges Spektrum dessen Stärken im Wechsel der langsameren und melodiösen Bereichen mit den schnellen und aggressiven liegen. Zudem erzeugt die Gitarrenarbeit durchgehend Atmosphäre und verliert sich nicht in langweiligen und monotonen Akkorden.


Aceust

01. Austrian Black Metal storm
02. Der letzte Tag im Dezember

Grim Funeral / Spectre - A Grim Funeral For Humanity / Coldness In The Howl | 2004 | Solistitium Records | CD | Black Metal

Sowohl Grim Funeral als auch Spectre, sind mir beides bisher völlig unbekannte Gruppen aus Spanien. Wenn ich mich nicht irre, ist diese gemeinsame Split-Veröffentlichung auch die erste nennenswerte Erscheinung der Beiden. Nennenswert ist auch das enthaltende Material. Grim Funeral und Spectre hissen das Banner vom rauen und hasserfüllten Black Metal.

Die fünf Titel von Grim Funeral weisen bis auf Funeral enchantment alle eine Spielzeit zwischen knapp sieben und neuneinhalb Minuten auf. Trotz des grimmig abgesteckten Rahmens ist das Material in einem ausgewogenen Verhältnis abwechslungsreich gestaltet und strukturiert. Grim Funeral verharren nicht in einer stampfenden oder schnellen Monotonie. Schnelle und aggressive Elemente kommen genau so vor wie langsame und schleppende Strecken und auch ruhige, klare Passagen die von einer Akustikgitarre getragen werden. Solche ruhigen Momente erscheinen immer mal wieder uns sorgen für einen gut inszenierten Kontrast zu der sonstigen zum Teil sehr verächtlichen und hass geladenen Atmosphäre der Musik. Zu dieser Stimmung trägt auch zu einigen Anteilen der geschickt eingesetzte und zuweilen extreme Gesang, der sich zumeist zwar nicht von den Instrumenten abhebt, doch ab und zu ausbricht und sich mehr ins Zentrum stellt, was dem ganzen einen sensiblen Schliff verleiht. Die klangliche Produktion passt gut zum Stil der Musik, nicht ganz sauber und klar und teilweise mit einem leichten Hall, welcher die Ausstrahlung von Grim Funeral unterstreicht.


Ähnlich wie Grim Funeral verbreiten auch Spectre mit ihrer Musik das Gefühl von verächtlichem Hass und destruktiver Gleichgültigkeit. Dabei verhalten sich Spectre aber eingängiger als Grim Funeral. Die Stücke bewegen sich überwiegend in einer schleppenden Rhythmik, begleitet von hell gestimmten Gitarren, die ihre zum Teil sehr schön eingängigen Riffs neben dem sehr intensiven Gesang positionieren. Der Gesang von Spectre ist extrem wie auch variabel. Sehr verzerrt und manchmal auch grell kreischend erklingt er manchmal mehr aus dem Hintergrund des Geschehens, manchmal aber auch lauter und mehr aus dem Vordergrund heraus. Über kurze Strecken verändert er sich vom Grellen auch in ein dunkles und bedrohliches grimmiges rabenhaftes Gekrächze. Allerdings alles auf einer recht subtile Weise, sodass man dies auch nur bemerkt wenn man gespannt und konzentriert zuhört.

Diese Split CD ist eine sehr gelungene und überzeugende Veröffentlichung. Beide Bands besitzen ihre musikalische Eigenständigkeit und bringen das was sie tun, packend und Atmosphäre schaffend rüber.


GRIM FUNERAL
01. Sinister dawn. Grim day... Funebre dusk
02. My grim funeral
03. Funebre enchantment
04. Grim screams of mourning in the funeral night
05. A funeral in solitude

SPECTRE
06. The spectre
07. Spiral of cry
08. Screams in the silence of the old forest
09. Winds of blasphemy
10. Coldness in the howl
11. World fascination / Mankind aberration
12. The grave of the black forest

27.05.2004

Gosforth - V.H.E.M.T. | 2004 | Black Blood Records | CD | Black Metal

Mit V.H.E.M.T. haben die Italiener von Gosforth nun nach zwei Demobändern und der viel versprechenden Split EP mit Azaghal ihr Debütalbum veröffentlicht. Dieses steht der EP in nichts nach, im Gegenteil, Gosforth haben noch nachgelegt und spielen auf V.H.E.M.T. kontinuierlich auf einem gleich bleibenden Niveau. Ganz gleich ob es schnell und antreibend ist oder komplexer und ruhiger, Gosforth setzen die verschiedenen Spielweisen souverän um und lassen somit kaum Raum für Kritik. Die schnellen Stücke sind zwar teilweise von angenehmer Eingängigkeit, aber nur bis zu einem gewissen Maß, zu große Monotonie haben sie geschickt vermieden. Die Saiteninstrumentarien werden sehr spielfreudig bedient und halten immer etwas in Bewegung. Aber auch am Schlagzeug haben sie sich nicht lumpen lassen, es hat einen schönen klaren und kraftvollen Klang und auch spieltechnisch präsentiert es sich abwechslungsreich aber dennoch bestimmt.

Dieser positive Eindruck von V.H.E.M.T. liegt zu einem beachtlichen Teil aber auch in der sehr guten Produktion begründet. Der Klang ist sehr klar und sauber, bringt Gesang, Saiteninstrumente und Schlagzeug sehr gut zur Geltung und legt damit den Grundstein für dieses überzeugende Album. Denn diese gute Produktion kommt der Spielweise von Gosforth sehr entgegen und offenbart die leisen Melodien und Harmonien der Gitarren und des Basses, welches man bei Extinction of christian morality sehr deutlich hören kann. Ein weiterer Pluspunkt der Scheibe ist das ausgewogene Verhältnis von schnellen und martialischen Stücken sowie den anspruchsvolleren ruhigeren Liedern.
Da kann man nur noch abschließend sagen, dass Gosforth ein sehr gutes Debüt hingelegt haben und alles richtig gemacht haben.

01. V.H.E.M.T.
02. Ancestral Othala
03. Evocation of Mantus
04. Call from beyond tomb
05. Extinction of christian morality
06. Mourning
07. Last breath of life
08. Death is pain... pain is lust
09. Raise the goat to the throne

10.05.2004

Golgatha - Ewiger Hass | 2004 | Warfront Records | Kassette | Black Metal

Ewiger Hass ist das erste Lebenszeichen dieser Gruppe aus dem Saarland, in der Form eines Demos. Musikalisch betrachtet ist die Betitelung der Veröffentlichung nicht ganz zutreffend, liegt doch die Vermutung nahe, sich mit Ewiger Hass ein energisches Stück aggressiven und vernichtenden Black Metals ins Haus zu holen. Anstatt zum Vernichtungsfeldzug überzugehen und alles in Grund und Boden trommeln haben Golgatha die vier Titel relativ vielschichtig geformt. Keines der Stücke ist aus einem Guss eingängig. Es wird mit unterschiedlichen Tempi gearbeitet, man ist bemüht an den Gitarren abwechslungsreich zu spielen, was den Saarländern auch gelungen ist. Der Aufbau der einzelnen Lieder ist klar und übersichtlich, aber nicht langweilig oder ideenlos. Insbesondere die beiden letzten Lieder Gedanken und Einsamkeit, die auch die beiden längsten des Demos sind, wissen zu überzeugen. Durch den schleppenden Rhythmus und den langsamen Gitarrenmelodien erzeugen Golgatha mit Gedanken eine etwas bedrückende und melancholische Stimmung. Einsamkeit dagegen ist flotter und abwechslungsreicher, weil mit vielen Rhythmuswechseln versehen und insgesamt um einiges schneller.

Für ein erstes Demo ist Ewiger Hass wirklich gut und ordentlich ausgefallen, nicht zuletzt auch weil der Klang für ein Demo sehr gut ist. Erschienen als Kassette in einer Auflage von 333 Kopien.

01. Intro
02. Ewiger Hass
03. Hymne der Misanthropie
04. Gedanken
05. Einsamkeit

08.05.2004

Funeral Winds - Koude Haat | 2004 | Death To Mankind | CD | Black Metal

Die Niederländer melden sich nun mit einiger Verspätung samt neuem Material zurück. Eigentlich sollte Koude haat ja bereits vergangenen Oktober publiziert werden, Februar diesen Jahres ist es dann letztlich geworden. Die letzte Veröffentlichung ist ja schon ein Weilchen her, Godslayer Xul kam 1998 heraus wurde aber letztes Jahr erneut aufgelegt, ebenfalls über die Spanier von Death to Mankind. In diesem Jahr wird es noch drei weitere Veröffentlichungen von Funeral Winds geben. Einmal eine LP die den Namen "Screaming for resurrection..." tragen wird und auf der das Resurrection Demo sowie einige Titel der Split CD mit Abigail enthalten sein werden. Des weiteren erscheinen noch zwei 7" Split EPs; ein mal mit Satanic Blood sowie eine weitere mit drei anderen Bands von denen bisher aber nur Ad Hominem und Leviathan feststehen. Nun aber zu Koude haat.

Das neue Album überzeugt sehr schnell, Funeral Winds zeigen gleich von Begin an dass sie schon einige Jahre auf dem Buckel haben und voll vertraut sind mit dem was sie fabrizieren. Nämlich aggressiven und satanischen Black Metal der schnell und antreibend ist und mit einer schroffen klanglichen Ummantelung verpackt ist. Damit aber nicht genug, Koude haat weist ein anspruchsvolles Songwriting auf und viele interessante Strukturen. Trotz der schonungslosen Gangart spürt man sehr wohl die frühen Wurzeln der Band die in den 1980iger Jahren liegen. Gerade diese impulsive Mischung von eher traditionellem Black Metal mit der spielfreudigen Mentalität früherer Jahre verleiht Koude haat seine überzeugende Ausstrahlung. Sowohl an den Gitarren als auch am Schlagzeug beweisen Funeral Winds dass sie ihr Handwerk verstehen und es macht Spaß ihnen dabei zuzuhören.

Das Album ist als CD und (limitierte?) LP erhältlich. Die ersten Kopien der CD werden / wurden mit einem Beutel Asche ausgeliefert auf dem folgendes steht: "Dust thou art, and unto dust thou shalt return".

01. When the funeral winds cry...
02. Soul harvest
03. Koude haat
04. Carnage in the temple of Jerusalem
05. From the depth of the earth
06. The wicked are wise
07. Dawn of the bestial bloodshed
08. The beast within
09. Raised by the fury of the ancient...

06.05.2004

Frostkrieg - Majestätic eines kalten Elements | 2004 | Nykta | CD | Black Metal

Nach der 7" Split EP mit Magog und der Split CD mit Holocaust und Epithalium haben Frostkrieg nun ein vollständiges Album eingespielt. Grimmiger Black Metal der teils in deutsch, teils in englisch textlich ausgekleidet wurde. Die Produktion ist zwar nicht gerade herausragend, die Spuren vermischen sich manchmal leider ein wenig zu sehr miteinander, dafür gibt es aber beim Musikalischen keinerlei Abstriche. Majestätic eines kalten Elements ist nicht eines dieser gewöhnlichen 08/15 Black Metal Plagiate, die lediglich den rohen Traditionen huldigen und ansonsten keine eigenen Vorstellungen und Ideen in die Musik einfließen lassen. Das Album beinhaltet weitaus mehr Potential. Eine zwar zumeist eingängige Rhythmik die aber dennoch interessante Momente besitzt und manchmal sogar angenehm unrhythmisch, ausbrechend wirkt. Auch der Umgang mit den Saiteninstrumenten lässt sich nicht lumpen; Akkorde und Melodien versanden nicht in einer langweiligen Spielerei sondern begleiten stets stimmungsintensiv hörenswert das Geschehen. Trotz der guten und abwechslungsreichen Strukturierung der Titel, wirkt das Ganze manchmal auf eine nette Art und Weise noch recht demohaft. Frostkrieg verbinden ihre verschiedenen Elemente gut und flüssig miteinander, egal ob es langsamere und melodiöse Passagen sind, oder es schnell und treibend ist. Die Arrangements wurden gut eingestrickt und durch die vielen Geschwindigkeitswechsel wirkt Majestätic eines kalten Elements nicht nur aufgelockerter sondern trägt auch zu großen Anteilen an der eindrucksvollen Gesamtatmosphäre ein, die das Album umgibt. Auf der CD ist auch ein nachgespieltes Stück von Darkthrone, welches dem Original musikalisch recht nahe kommt.

01. Einklang / Nachtweihe
02. The night, the ligth and the flame
03. Their screams you'll hear
04. Rex sanguinis
05. Im Zwielicht der purpurnen Strahlen
06. Der Wille zur Macht
07. Walpurgismarsch
08. In the shadows of the horns (Darkthrone)
09. Lord of chaos
10. Ausklang / Katharsis

Front Beast / Black Howling - Split | 2004 | Deathstrike / HWP / Steelfire Invasion / Frostfluch | Vinyl | Black Metal

Front Beast standen schon immer für eine exquisite Interpretation von dreckigem, schwarz durchhauchten Metal. So nun auch auf der neusten Veröffentlichung mit dem Titel Into the abyss of the unknown. Es ist ein langsames bis mittelschnelles und längeres Stück, durchzogen von dem etwas polternden und durchschaubar strukturierten Schlagzeug. Hinzu gesellen sich die für die Spielweise von Front Beast bekannten Gitarren- und Basslinien, welche beide gleichermaßen gut herauszuhören sind. Nicht zuletzt prägt auch der unverkennbare und sehr präsente Gesang eines Evil Avengers das Gesamtbild von Into the abyss of the unknown. Ganz klar ein typischer Front Beast Titel und schon allein deshalb sehr hörenswert.

Black Howling aus Portugal sind bisher noch nicht allzu sehr in Erscheinung getreten, gab es - soweit ich weiß - vor dieser Split EP bisher nur ein Demo. Doch mit Wolf Metal und der gemeinsamen Veröffentlichung könnte sich der Bekanntheitsgrad der Portugiesen schnell vergrößern. Wolf Metal ist ein ziemlich düsteres und von aggressivem Hass durchdrungenes Stück, das eine entsprechende Produktion hat die rein vom Klang her, ein wenig an Ravn / Raven erinnert. Die Strukturierung des Liedes wirkt zuweilen etwas chaotisch oder verspielt; wahrscheinlich ist es beabsichtigt, denn in Anbetracht der Produktion und des flammenden und intensiven Gesangs fügt sich alles am Ende wieder zu einem in sich stimmigen Gesamtbild. Im Gegensatz zu Front Beast ist die Lautstärke aber etwas zu leise geraten, ein Störfaktor ist es nicht, aber es wäre schön, das Verderben von Black Howling lauter und kraftvoller aus den Lautsprechern klingen zu lassen.

Alles in allem eine sehr gelungene Veröffentlichung, welche auch optisch ansprechend ist und auf 519 Pressungen limitiert ist.

FRONT BEAST
01. Into the abyss of the unknown

BLACK HOWLING
05. Wolf Metal

03.05.2004

Forgotten Tomb - Love'a Burial Ground | 2004 | Adipocere Records | CD | Black Metal

Ich war bisher kein Anhänger von der Musik von Forgotten Tomb und auch das aktuelle Album Love's burial ground wird mich nicht bekehren können. Die Musik schafft es einfach nicht, mich zu berühren. Den allgemeinen Eindruck, dass die Italiener abgründige Klänge erschaffen die von düsteren Sehnsüchten und Depressionen getrieben sind, kann ich nicht teilen. Mir wirkt Love's burial ground über weite Strecken der Spieldauer gelinde gesagt, einfach zu platt. Sicher, Herr Morbid und seine Mannen haben schon interessante und gut inszenierte Momente einfließen zu lassen, doch sind solche Momente für meinen Geschmack zu rar gesät. Das Stück Alone bespielsweise hat wirklich gute Ansätze und Ideen, doch werden diese im selben Lied sofort wieder zunichte gemacht, verwässert durch seichtes Geplänkel, bei dem ich notgedrungen an Goth-Pop (falls es so etwas überhaupt gibt) denken muss. Vielleicht haben sich Forgotten Tomb zu sehr auf emotionales Wirken verzettelt, zu sehr auf den Faktor Stimmung gesetzt und dabei ist das Ganze zu langsamer, ruhiger Musik weichgespült worden die einen diffusen Nachgeschmack hinterlässt. Manchmal klingt es nach düsteren Doom Metal; Marke Evoken, aber dann viel zu oft auch viel zu leicht, zu wenig ernsthaft.

Mag sein, dass ich mit dieser Ansicht und Empfindung alleine auf weiter Flur stehe, und die meisten etwas grandioses dunkles in der Musik sehen, ich find's nur langweilig und platt.

01. Malus vivendi Pt I (Intro)
02. Kill life
03. Alone
04. House of nostalgia
05. Malus vivendi Pt II (Intermezzo)
06. Love's ground burial
07. Slave to negativity
08. Forgotten tomb MMIII
09. Malus vivendi Pt III (Outro)

Forgotten Darkness - Nacht aus Blut | 2004 | Ewiges Eis Records | CD | Black Metal

Nach Krieg des Winterleids ist Nacht aus Blut nun das zweite Album von Forgotten Darkness. Nacht aus Blut ist ein sehr eindringliches Werk, egal ob in äußerst wütender und aggressiver Raserei oder in gediegeneren Momenten. Federführend durch das ganze Album ist eine ergreifende Stimmung, die auf der einen Seite durch den zum Teil sehr intensiven und keifenden Gesang beschwört wird, auf der anderen Seite durch die Strukturierung der kräftigen Elemente geformt wird. Insbesondere sorgen die Gitarrenlinien für einige wohlige Momente, da sie in langsameren und ruhigeren Passagen genau so souverän wirken wie bei den schnellen und vernichtenden Strecken. Durch diese harmonische Zusammensetzung der schnellen und teils sehr wütenden Elemente und den bedächtigern Arrangements haben Forgotten Darkness eine Art Gleichgewicht kreiert, dass die Atmosphäre von Nacht aus Blut durchgehend auf einem gleich bleibenden Niveau hält. Inhaltlich ist das Werk in die Kapitel "Krieg" und "Sieg" aufgeteilt, was sich musikalisch aber nicht spürbar macht. Neben den Gitarren ist das Schlagzeug ein weiteres positives Merkmal, welches nicht einfach nur passiv und plump im rasenden Takt im Hintergrund zu hören ist, sondern trotz dieser Geschwindigkeiten oft spielerische Akzente setzt und sich zur Geltung bringt; was auch an dessen angenehmen warmen und teilweise polternden Klang liegt. Forgotten Darkness beweisen ihr Verständnis für stimmige und gekonnte Inszenierung aber nicht nur in der Schnelligkeit sondern gleichsam auch bei den ruhigeren Elementen und Passagen, die immer mal wieder gut positioniert auftauchen.

Nacht aus Blut ist ein sehr überzeugendes und intensives Werk voller Aggression, ohne dabei ideenlos oder langweilig zu wirken. Erschienen ist die CD in einer Auflage von 1000 Einheiten.

01. Einführung
02. Pesthauch
03. Nacht aus Blut
04. Blutvergießen
05. Übergang
06. Heimgekehrt
07. Leiche für das Rabenvolk
08. Drang zur Tat
09. Ausklang

Fogzard - Extreme Atheism | 2004 | Flood The Earth | CD | Black Metal

Fogzard ist eine französische Ein-Mann-Band die nun mit Extreme atheism das erste Album publiziert hat. Die Defizite des Albums werden schnell klar, das geschriebene Material ist nicht sehr anspruchsvoll ausgefallen und so durchzieht das gesamte Werk ein simples Grundgerüst auf welches Fogzard dann ein paar Melodien oder in die Länge gezogene ruhige Momente aufsetzen. Die Geschwindigkeiten von Extreme atheism bewegen sich in einem sehr überschaubaren Rahmen der langsam und schleppend bis mittelschnell ist. Es ist ein ziemlich schwaches Album, denn nicht nur das Songwriting ist einfach langweilig sondern auch noch die instrumentale Umsetzung. Das grausige Schlagzeug erwähne ich jetzt an dieser Stelle nicht. Je länger ich das Album höre, umso mehr beschleicht mich der Eindruck dass da jemand am heimischen Computer irgendwie was aus bewährten sehr eingängigen Stücken per Zufallsgenerator erstellt hat. Es ist alles viel zu berechenbar, obwohl man das Material noch nie gehört hat, weiß man genau was in den nächsten Momenten zu hören sein wird. Eigentlich finde ich Ein-Mann-Projekte ganz interessant und das sie oftmals in einigen Bereichen Schwächen habe, ist klar und zu verschmerzen, doch Fogzard sind mit dieser Darbietung einfach nur völlig daneben und überflüssig.

01. Purificating of flesh and soul
02. Heretic blood
03. Raw spirit
04. The legend of the dark wolves
05. On the tracks of the goat
06. In satanic pride
07. Judeo-christian phobia
08. Outro (Pagan return)