30.01.2012

Malsangre - Lux Deerit Soli | 2012 | I, Voidhanger Records | CD | Sludge / Funeral Doom

Malasangre aus Italien wurden 2000 gegründet und veröffentlichen im Februar ihr drittes Album Lux Deerit Soli. Es ist ein Konzeptalbum, welches trotz der überaus geringen Liedanzahl auf sage und schreibe 72 Minuten Spielzeit kommt. Die beiden Stücke Sa Ta und Na Ma behandeln in extrem doomiger Zähheit das Kali-Yuga.

Aber nicht nur die Länge der beiden Lieder ist extrem, auch die Spielweise ist es. Sa Ta ist in der ersten Hälfte extrem monotoner Sludge/Doom mit keifendem Gesang, der extrem verzerrt ist und mich etwas an Murder Rape mit einer Nuance Khanate erinnert. Obwohl Malasangre extrem langsam spielen und sich alles etwas zieht, ist es weder Drone noch Funeral Doom - auch wenn der schwarzmetallisch eingefärbte Gesang durchaus in diese Richtung geht. Sa Ta besteht zu großen Teilen aus langsamen, schweren Gitarrenriffs und dem teils lebendigen Kreischgesang. Zwischendurch gibt es kurze atmosphärische Parts in denen Ambientklänge und unverzerrte Gitarren zu hören sind.

Na Ma ist von Anfang an düsterer, da Malasangre hier vermehrt auf ruhige Passagen setzen, in denen klare Gitarren und flüsternde Stimmen zu hören sind, die manchmal sogar nach Wind klingen. Diese flüsternde Stimme geht irgendwann in eine sehr ruhig und trocken sowie kehlig sprechende Stimme über, welche wiederrum irgendwann in die extrem verzerrte Stimme übergeht, während dann allmählich Schlagwerk und Gitarre hinzukommen. Malasangre bauen hier also einen Spannungsbogen auf, der leise und extrem ruhig beginnt, sich zunehmend steigert und lauter wird. Dieser Spannungsaufbau dauert ungefähr zehn Minuten und endet recht unspektakulär in einer minimalistischen Ambientpassage. Auf diese folgt dann zäher Sludge/Doom mit langsamen, zentnerschweren Gitarrenriffs.

Obgleich ich obskure und düstere Doom-Klangwelten mag und zu schätzen weiß, ist es für mich nicht einfach, Zugang zu Lux Deerit Soli zu bekommen. Die Musik die Malasangre hier machen, ist in der Tat extremer Sludge/Doom, der überaus zähflüssig ist. Die Riffs wabern langsam und schwingend durch den Raum, sodass sich manchmal die Strukturen komplett auflösen zu scheinen. Ich denke, man muss in jedem Fall eine Vorliebe für diese Spielart des Sludges mitbringen, um Freude an der Scheibe zu haben. Schlecht ist sie nicht, man muss nur viel Zeit und Leidenschaft aufbringen. Obwohl gar nicht so viel passiert, ist das Album dennoch recht düster ausgefallen. Einige Leute von Malasangre waren auch in Caput LVlllm tätig, die sich für nur ein einziges Lied zusammenfanden. Dort wurde eine verstörende Mischung aus Ambient, Drone und Funeral Doom gespielt, was irgendwie zu Lux Deerit Soli passt, auch wenn das Album nicht so extrem und verstörend ist wie Caput LVlllm. Wer extremen Sludge/Doom interessant findet, kann das Album gern probieren - da es in jedem Fall düster, schwer und in gewisser Weise sogar dunkelatmosphärisch ist und womöglich zur Meditation taugt.


7/10
Aceust

01. Sa Ta
02. Na Ma

Seelenfrost - Nostalgia: Zwischen Zukunft und Vergangenheit | 2012 | Eigenproduktion | Kassette | Black Metal

Mit Nostalgia: Zwischen Zukunft und Vergangenheit, dem dritten Album, schließen Seelenfrost ihre Nostalgia-Trilogie. Wesentlich interessanter als dieser Fakt dürfte jedoch die Namensgebung des dritten Albums sein. Zwischen Zukunft und Vergangenheit bezieht sich natürlich einerseits auf den Terminus "Nostalgia" [griechisch νόστος, nóstos (Rückkehr, Heimkehr) und άλγος, álgos (Schmerz)], aber - so interpretiere ich diese Veröffentlichung jedenfalls - auch auf den musikalischen Stil und Wandel Seelenfrosts. Denn Zwischen Zukunft und Vergangenheit stellt in der Diskographie einen Bruch oder zumindest eine markante Entwicklungsstufe dar.

Das dritte Album ist das mit Abstand ausgereifteste Werk Seelenfrosts. Auf der einen Seite wurde massiv am Klang gebastelt, der nun nicht mehr so roh, schroff und grell wie auf allen Vorgängern ist. Zwischen Metamorphosis, welches ich sehr mag, auch seiner dezidierten Rohheit wegen, und dem neuen Werk, liegen klanglich betrachtet, Welten. Diese klangliche Entwicklung geht einher mit einer abwechslungsreichen Struktur, die sehr melodische und atmosphärische Elemente beinhaltet. Dies wird gleich im großartigen Eröffnungsstück Vergangenheit deutlich, in dem phasenweise sanfte Akustikgitarrenmelodien und behutsames Violoncello zu hören sind. Verträumt und schaurig schön, zumal diese atmosphärischen Elemente sehr gut mit dem Black Metal, bestehend aus greller Gitarre und rauem Kreischgesang, harmonieren. Im nachfolgenden Blinde Träumer wird das Tempo angezogen und geradlinige Schnelligkeit wechselt sich mit langsamen Strophen ab - was sich beides sehr gut anhört.

Auch wenn sich Seelenfrost in allen Belangen professioneller anhören, halten sie sehr wohl auch am Bewährten fest. Immer wieder gibt es wunderbare Gitarrenmelodien zu hören, die melancholisch und eindringlich, dabei aber auch grell und rau, manchmal gar schön dreckig, sind - genau das, was ich an Metamorphosis so mag. Das Violoncello, welches auf dem Album immer wieder zu hören ist, wurde nicht nur sehr gut gespielt, sondern auch hervorragend implementiert, sodass es bestimmte Stimmungen gut akzentuiert und unterstreicht, ohne jedoch zu sehr im Vordergrund zu stehen. Es ist ein Instrument bzw. ein Element von vielen, weshalb es den Black Metal von Seelenfrost nicht verwässert oder verweichlicht. Trotz des nicht geringen Anteils an Atmosphäre und Melancholie gibt es auch viele harte und harsche Passagen zu hören. Seelenfrost verbinden damit also Altes mit Neuem, was ich wiederrum mit dem Albumnamen verbinde. Zwischen Zukunft und Vergangenheit ist ein wunderbares Album, das abwechslungsreich und stimmungsreich ist. Härte und Atmosphäre halten sich ausgewogen die Waage - und mit beiden Spielweisen können Seelenfrost vollends überzeugen. Denn die melodischen und atmosphärischen Passagen bestechen durch überaus wirkungsvolle Arrangements, die vor allem auch durch ihre Schlichtheit so ergreifend und zupackend sind. Die schnellen und harten Parts glänzen gleichfalls durch klare aber subtile Strukturen - was mit dem guten Klang und der tollen Aufmachung der Kassette zu einem absoluten Pflichtkauf führt!

Bisherige Anhänger von Seelenfrost werden voll auf ihre Kosten kommen - zudem dürften Seelenfrost hiermit auch viele neue Hörer für sich gewinnen können. Obgleich das Jahr noch jung ist, komme ich nicht umhin zu behaupten, dass diese Kassette für mich eine der besten Veröffentlichungen des Jahres sein wird.


9/10
Aceust

Corpus Diavolis / Total Satan - Split | 2011 | Hass Weg Productions | CD | Black Metal

Auf diesem Splitalbum buhlen zwei extreme französische Gruppen um die Gunst des Hörers. Von Corpus Diavolis ist mir bereits das 2010 erschienene Debütalbum Revolucia bekannt, während diese Split für Total Satan die erste Veröffentlichung überhaupt ist.

Corpus Diavolis knüpfen mit den vier neuen Liedern exakt dort an, wo Revolucia endete. Es ist schnell und brutal gespielter Black Metal zu hören, der durch viele Breaks und jede Menge technischer Riffs auffällt. Revolucia war nicht schlecht, konnte mich aber noch nicht vollends überzeugen. Auch wenn man den Stil beibehalten hat, machen die vier aktuellen Stücke einen besseren Eindruck. Die spielerische Entwicklung ist eindeutig hörbar, sodass das zum Teil sehr komplexe und anspruchsvolle Material flüssiger von der Hand kommt. Die Arrangements sind also nach wie vor hochgradig technisch, sowohl das Schlagwerk als auch die Gitarren sind permanent in Bewegung, das Tempo dabei ist stets hoch. Über weite Strecken ist gnadenlose Raserei zu hören, Corpus Diavolis machen wahrlich keine Gefangenen, was auch der bisweilen extrem giftige Kreischgesang untermauert. Durch das lebendige und abwechslungsreiche Riffing, welches den Spagat zwischen Melodik und technischer Härte versucht, und den zahlreichen Breaks und Wechseln, verlieren sich die Lieder aber nicht in plumpe Monotonie.

Obgleich man Total Satan gleichfalls eine extreme Spielweise attestieren muss, geht man hier einen anderen Weg. Zunächst fällt der wesentlich rohere Klang auf, der im Vergleich zu Corpus Diavolis verwaschen und rauschend ist.  Der rohe Klang unterstreicht die düstere, von Death Metal beeinflusste Spielweise, immens. Anders als bei Corpus Diavolis gibt es bei Total Satan immer wieder auch langsame und schleppende, teils schwungvolle, Parts zu hören. Diese langsameren Strecken wirken auf mich übler und böser als die Raserei, da Total Satan hier schwere Riffs spielen und der sehr dunkle und tiefe Gesang überaus unheilvoll ist. Die schnellen Passagen sind deswegen nicht schlecht, zumal Total Satan trotz aller Bösartigkeit abwechslungsreich spielen. Harmonisch als auch rhythmisch sind die Lieder vielschichtig, ohne jedoch überladen zu sein. In Hymne à l'Enfer, dem harschesten und extremsten Lied, herrscht jedoch streckenweise kalter Kreischgesang sowie primitive Raserei vor. Langsame, riffbetonte und melodisch rohe Phasen lockern diese Heftigkeit zwar auf, doch dadurch verliert das Lied nichts an der eindringlichen, extremen Atmosphäre, zumal die Melodik ungewöhnlich und deshalb interessant ist. Ich bin von Total Satan angenehm überrascht. Im Grunde ist es nichts Neues, Black und Death Metal in einer klanglichen rohen Form zu kombinieren, doch gelingt es Total Satan sehr gut, dies auf eine böse und düstere, teils regelrecht makabre Art und Weise zu bewerkstelligen. Manchmal haben die Lieder sogar leichte Demoatmopshäre, da bei weitem nicht alles perfekt ist (klanglich und spielerisch) - was ich persönlich sehr sympathisch finde.

Diese Split enthält zwei unterschiedliche Gruppen, die beide aber durch ihre bedinungslose und böse Spielweise und Liebe zur Musik den gemeinsamen Nenner finden. Corpus Diavolis stehen für brutalen, schnellen und technischen Black Metal mit wuchtigem Klang, während Total Satan auf rohen Black/Death Metal mit einer gehörigen Portion morbider Atmosphäre setzen.


Corpus Diavolis: 7/10
Total Satan: 8/10
Aceust

CORPUS DIAVOLIS:
01. Slava na diavola
02. Znakat na zvyara
03. La vierge hallucinée
04. Vechen mrak

TOTAL SATAN:
05. La mort
06. Le diable
07. Apocalypse
08. Hymne à l'Enfer
09. Total satan

http://www.corpusdiavolis.com/
http://www.totalsatan.fr/
http://www.hassweg-prod.com/

16.01.2012

Pendulum - Les Fragments Du Chaos | 2012 | Hass Weg Productions | CD | Black Metal

Über Pendulum aus Frankreich ist kaum etwas bekannt. Les Fragments Du Chaos ist das Debütalbum und es scheint zuvor auch keine Demos gegeben zu haben. Zwei Jahre hat man an dem Album gearbeitet und am Ende ist dann auch etwas überaus brauchbares herausgekommen. Pendulum kombinieren hasserfüllten Black Metal mit düsteren Melodien und viel variablem Kreischgesang. Anders als bei den Kollegen von Malmort ist Pendulums Stil insgesamt geradliniger und klarer definiert, was den Einstieg ins Material wesentlich vereinfacht.

Abwechslungsreich sind aber auch die Lieder dieses Albums, andauernde Eingängigkeit gibt es nicht. Schon gleich im ersten Titel L'Acier zeigen Pendulum das komplette Repertoire, welches rigorose Schnelligkeit, langsame, atmosphärische Parts mit Klargitarre bis zu diversen mittelschnellen Passagen reicht. Angereichert wird das Ganze durch teils markzerreißenden Kreischgesang. Obgleich es Abwechslung gibt, wirkt das Album zu keinem Zeitpunkt zu überladen oder facettenreich. Die verschiedenen Elemente wurden wohldosiert, sodass Les Fragments Du Chaos auf Anhieb stimmig erscheint und runter geht wie Wasser.

Pendulum beherrschen sowohl hartes und direktes Spiel, welches immer wiederkehrt und sehr brachial sein kann, als auch die vielen Abstufungen melodischen und mittelschnellen Spiels. Die Gitarren ertönen dabei zumeist leicht melodisch eingefärbt, aber dabei immer übersichtlich und einprägsam, was dem Album eine gute und stimmungsvolle Atmosphäre verleiht - auch dann, wenn es langsam zugeht, und klares Gitarrenspiel mit energischem Kreischgesang kombiniert wird. Die vielen unterschiedlichen melodischen Arrangements sind allesamt gelungen und sehr überzeugend, die Melodien wirken niemals zu melodisch oder unstet, haben dafür auf der anderen Seite aber auch einen gewissen, dunklen Charakter. Für das vielfältige rhythmische Spiel gilt dasselbe, Pendulum überzeugen in allen Geschwindigkeiten. Es gibt Breaks und wechselhafte Strecken als auch eingängige Parts mit Direktheit. Der Klang ist überdies auch sehr gut, wenn man bedenkt, dass es sich hierbei schließlich um eine kleine Untergrundproduktion handelt. Die Instrumente erklingen differenziert, der Gesang hat Biss und Tiefe ohne dabei jedoch zu laut zu sein. Die zwei Jahre Arbeit am Debüt haben sich hörbar gelohnt. Die Mischung aus dunkler Melodik und bissiger Härte ist absolut gelungen. Pendulum beweisen ein feines Gespür für gute Harmonien, die in abwechslungsreiche Strukturen eingebettet wurden. Les Fragments Du Chaos ist eine rundum gelungene und empfehlenswerte Scheibe. Von Pendulum wird man sicherlich - und hoffentlich - in Zukunft noch einiges erwarten können.


7,5/10
Aceust

01. L'Acier
02. Le verre
03. Le poison
04. La corde
05. La poudre
06. Le vide
07. La nature
08. La folie

Alkerdeel - Morinde | 2012 | Consouling Sounds | CD | Black Doom

Freunde roher Black-, Doom- und Sludge-Klänge dürfen sich auf Ende Februar freuen, denn dann erscheint Alkerdeels Debütalbum Morinde. Wer die Belgier bereits kennt, weiß ungefähr was ihn erwarten wird. Alle anderen dürfen gespannt sein, Morinde ist ein klanglich rohes und schroffes Werk, in dem schwarze Rohheit und Härte mit düsterer Atmosphäre und doomiger Zähheit kombiniert wird. Morinde enthält zwar nur vier Lieder, dennoch kommt das Album auf eine Gesamtspielzeit von knapp 42 Minuten. Am Anfang und Ende der Scheibe sind überdies dezente Ambientgeräusche zu hören, die Mories von Gnaw Their Tongues beigetragen hat.

So beginnt Winterteens dann auch düster und langsam. Der anfängliche Ambient wird alsbald durch eine langsam gespielte sowie dreckig klingende Gitarre abgelöst. Irgendwann kommen schleppendes Schlagwerk und ein stark verzerrter Kreischgesang hinzu. Dies alles wirkt sehr düster und minimalistisch, Winterteens ist in der ersten Hälfte schleppend, drückend und eingängig. In der zweiten Hälfte gibt es rhythmische Variationen zu hören, die durch treibendes Tempo und eingängige Gitarren bestimmt werden. Das folgende Horsesaw ist lediglich dreieinhalb Minuten lang, aber schnell, harsch und sehr aggressiv. Der Kreischgesang ist sehr heftig, er erinnert mich in seiner harschen Eindringlichkeit ein wenig an Akitsas großartiges Album Goétie.  Nach dem eher gemächlichen Winterteens wird man vor Horsesaw brutal aus dem Winterschlaf heraus katapultiert.

Mit etwas weniger als sechs Minuten ist Hessepikn gleichfalls kurz, allerdings entgegengesetzt zu Horsesaw. Hessepikn ist ein schleppendes Lied, in dem eingängige, geradezu hypnotische Gitarren und eine heiser flüsternde Stimme zu hören sind. Hessepikn enthält nicht viel, hat aber dennoch eine intensive Atmosphäre, die den tollen Riffs zu verdanken ist. Erst in der letzten Minute verändert sich das Lied und Alkerdeel wechseln hinüber zum rohen, schnellen und kranken Black Metal. Dieser ist einfach nur zerstörerisch und absolut verstörend. Das abschließende Du Levande ist 20 Minuten lang und beginnt zunächst peitschend schnell, verändert sich aber natürlich im Verlauf. Über weite Strecken sind sehr drückende Doom-Passagen zu hören, in denen stellenweise nur monotones Riffing zu hören ist. Im Hintergrund sind phasenweise auch düstere, gut inszenierte Tastenklänge zu hören, die nebulös durch den klanglichen Raum wabern.

Morinde ist ein eindringliches, intensives Album, welches jedem zusagen sollte, der die obskure und bizarre Vermischung von Black Metal und Sludge/Doom zu schätzen versteht. Mir gefällt das Album sehr gut, da Alkerdeel bewusst einen rohen, teils dreckigen Klang gewählt haben, der sehr gut zur verstörenden, manchmal auch entarteten und kranken Musik passt. Mir gefallen aber auch die zeitweilig minimalistischen Passagen, die hypnotisch sind und dem Drone gleich kommen. Morinde enthält wüsten, harschen und hassgetriebenen Black Metal ebenso wie stilvolle atmosphärische Passagen. Man sollte sich aber des rohen Klanges vorab bewusst sein, denn mit Hochglanz und damit einhergehender Schönheit hat Morinde absolut nichts zu tun - was ich sehr begrüße, einige aber abschrecken dürfte.

8.5/10

01. Winterteens
02. Horsesaw
03. Hessepikn
04. Du levande

http://www.alkerdeel.be/
http://www.consouling.be/

Malmort - Vox In Excelso | 2012 | Hass Weg Productions | CD | Black Metal

Nachdem Malmort in den ersten vier Jahren der Existenz lediglich eine Demo erschufen, ist man nun überaus aktiv. Die EP MCDXXXI - MCDXL liegt noch nicht lange zurück, ebenso wenig wie die Split EP mit Sad. Und nun gibt es mit Vox In Excelso das Debütalbum. Den Stil haben die Franzosen überhaupt nicht geändert, so dass es nach wie vor schnellen und riffbetonten Black Metal zu hören gibt.

Vox In Excelso umfasst acht Lieder die auf eine Länge von 48 Minuten kommen. Dieser Platz wird durch abwechslungsreichen Black Metal gefüllt, der in seiner Grundausrichtung flott ist, aber zahlreiche Variationen hinsichtlich der Rhythmik und Melodik aufweist. Vox In Excelso ist alles andere als ein eingängiges Album, was den Einstieg nicht unbedingt befördert. Malmort spielen zwar nicht besonders komplex oder verschachtelt, aber eben doch vielschichtig und abwechslungsreich, was das Album in seiner Gesamtheit recht lebendig und beweglich erscheinen lässt. Eingängige, geradlinige Passagen gibt es natürlich auch, diese sind sogar sehr schlicht gehalten, doch ermangelt es ihnen teilweise an Rohheit, Härte oder Bestimmtheit. Genau hierin liegt auch das Grundproblem von Vox In Excelso. Es ist im Grunde ein gutes, abwechslungsreiches Werk, welches immer wieder mal an Darkthrone erinnert. Malmort setzen auf die Vermischung von Grimmigkeit, flottem Tempo und fließenden Melodien und Strukturen. Stellenweise funktioniert das richtig gut, wie etwa in Cruciatus.  Dort ist das Tempo stets flott und veränderlich, das Riffing ist einprägsam und wirksam, und auch die atmosphärische Passage mit unverzerrter Gitarre setzt gute Akzente. Auf der anderen Seite gibt es aber auch mal Parts zu hören, deren Riffing und Melodik leider nicht ganz so zündend ist. Dann wirkt die melodische, im Vordergrund stehende Gitarre zu unstet und flackernd und es fehlt insgesamt an Grimmigkeit oder Härte. Dann wäre weniger sicherlich mehr gewesen. Es ist halt ein schmaler Grat, wenn man Melodik mit Schnelligkeit und Grimm vereinen will. Malmort ist dieses Unterfangen leider nicht immer gelungen, obgleich es natürlich auch viele gute Passagen und Lieder gibt.

Vox In Excelso enthält viel Licht aber auch ein wenig Schatten. Zumeist funktioniert es, Grimmigkeit mit melodischen Riffs und flotter Rhythmik zu kombinieren - was, wiegesagt, öfters an Darkthrone erinnert. Manchmal liegen Malmort aber auch etwas daneben und die Melodik ist zu viel des Guten. Dann wäre mehr Härte oder auch Eingängigkeit besser gewesen. Schlecht ist das Album aber nicht, da es schnörkelloser Black Metal ohne wenn und aber ist. Es gibt bis auf die einleitenden, sanften Klänge in XIII October MCCCVII keine Ein- Über- oder Ausleitungen zu hören, was ich persönlich sehr zu schätzen weiß. Über den Rest lässt sich natürlich vortrefflich streiten. Wer also abwechslungsreichen Black Metal mit grimmiger Attitüde à la Darkthrone mag, darf durchaus bedenkenlos zugreifen.


7/10
Aceust

01. XIII October MCCCVII
02. Cruciatus
03. Templi secretum
04. De laude novae militiae
05. Faciens misericordiam
06. Roi de marbre
07. Considerentes dudum
08. Finis regni et funereus successiones

Sad / Malmort - Split | 2011 | Ewiger Hass Productions | Vinyl | Black Metal

Auf diesem schönen Vinyl teilen sich Sad aus Griechenland und Malmort aus Frankreich den begehrten Platz. Von Sad kam mir bisher nur die Split CD mit Warwulf unter, wo mir Sad nur bedingt gefiel und von Malmort hatte ich bereits die Mini MCDXXXI - MCDXL zu begutachten.

Auf der Split mit Warwulf sagte mir Sads melodische Ausrichtung nicht wirklich zu, und auch das aktuelle Lied Fragments of Death kombiniert schnelles melodisches Gitarrenspiel mit rohem Black Metal. Bis auf den atmosphärischen Anfang ist das Lied ziemlich eingängig, das Tempo stets treibend, der Gesang giftig keifend und die Gitarren, wie gesagt, melodisch und schnell begleitend. Durch den wärmeren aber etwas verwaschenen Klang und die Eingängigkeit wirkt Fragments of Death etwas roher als seinerzeit die Split mit Warwulf.

Malmort hat sich gegenüber der Mini ebenfalls nicht verändert. Im Gegensatz zum Vinyl-Kollegen Sad bietet das Lied von Malmort aber wesentlich mehr Abwechslung. Die erste Hälfte von Πανάκεια ist ruhig, dabei aber druck- und kraftvoll. Melodische Gitarrenläufe und das langsame Schlagwerk erklingen stimmungsvoll und bereiten auf die zweite Hälfte vor, in der Malmort dann schnell und grimmig loslegt. Aber selbst hier findet alles andere als Eingängigkeit statt. Das schnelle Tempo variiert, das Schlagwerk wurde äußerst vielfältig gespielt, lediglich die Gitarren wirken etwas blass. Deren Riffs sind zumeist recht unauffällig, was mir gefällt, denn so wirkt das Ganze überhaupt nicht melodisch aber dafür direkt und geradlinig.

Für Vinyljäger ist diese Split EP sicherlich von Interesse, zumal sie optisch ansprechend ist und viele Informationen, wie etwa der abgedruckte Text von Sad, enthält. Für meinen Geschmack ist Malmort hier der klare Gewinner, da Sad mir zu sehr auf die eingängige Melodik setzt.


Sad 6/10
Malmort 7,5
Aceust

01. Sad - Fragments of death
02. Malmort - Πανάκεια

08.01.2012

Horns - Dominvs Umbraes | 2011 | None Shall Defy Records | Vinyl | Black Metal

Die chilenische Gruppe Horns dürfte hierzulande nicht allzu bekannt sein.  Zwischen 1994 und 2000 hat man zwar drei Demokassetten veröffentlicht, doch erst 2009, nach einem Umzug nach Schweden, sollte es zum Debütalbum Dominvs Umbraes kommen. Dieses wurde damals in Eigenproduktion auf Kassette veröffentlicht und kommt nun, speziell für diese streng limitierte Vinylversion, neu gemastert heraus. Auch wenn man Horns nicht unbedingt kennt, so kennt man zumindest Hetroertzen (deren Debütalbum ich sehr schätze) und die chilenischen Bewitched, nur um zwei der zahlreichen Beteiligungen des Duos Horns' zu nennen. Musikalisch hat Horns mit Bewitched überhaupt nichts gemeinsam und auch von Hetroertzen unterscheidet man sich deutlich.

Dominvs Umbraes ist absolut unprätentiöser Black Metal, der einfach nur kalt, grimmig und hasserfüllt ist. Obwohl der Klang überarbeitet wurde, spürt man die ursprüngliche Intention Horns', puren und traditionellen Black Metal längst vergangener Tage zu spielen. Die Strukturen sind sehr übersichtlich, das Schlagwerk läuft eingängig schnell und geradlinig wie ein Uhrwerk, während die Gitarre düstere Riffs schmettert, und der krächzende Kreischgesang böse, unheilvoll und auch hasserfüllt erklingt. Mit diesem einen Satz ist die Musik von Dominvs Umbraes im Grunde umfassend beschrieben, da das Werk einfach nur puristisch ist, es kein Intro gibt und man auch auf atmosphärische Überleitungen verzichtet hat. Trotz des bewusst gewählten Minimalismus enthält die Platte viel Geist und grimmige Atmosphäre. Die schnellen Parts sind böse und die langsameren Abschnitte warten mit guten, düsteren Riffs auf. Dazu passt meiner Meinung nach auch der etwas verwaschen wirkende Klang der Gitarre, welcher den Riffs und Harmonien eine gute, sehr stimmige und böse Atmosphäre verleiht.

Dominvs Umbraes ist purer und grimmiger sowie böser Black Metal ohne wenn und aber. Feingeister werden hiermit keine Freude haben, für die ist das auf 180 Stück limitierte Vinyl ohnehin nicht gedacht. Für mich ein echter Geheimtipp und um Längen besser als sogenannte Orthodox Black Metal Gruppen, die in aller Munde sind.


8/10
Aceust

01. As rain falls
02. From the crypt
03. Ad baptisterium (Nocturnal sacramentis)
04. Upon a nameless grave
05. Rituum
06. Kriegeshymne
07. Ad limina sepulchrorum
08. Carmilliah
09. Ceremonial dusk

http://www.noneshalldefy.de/

Deathgate Arkanum - Seelen | 2011 | None Shall Defy / Amor Farti | Vinyl | Black Metal

Die deutsche Einmanngruppe Deathgate Arkanum durchpflügt den Untergrund schon seit einigen Jahren. Aufgefallen ist mir die Band durch die 2004er Split mit Odal, Branstock und Cultus. Ich mochte damals den rohen Klang sowie den extrem verzerrten und lauten Gesang. Ein Jahr später erschien das Debütalbum Totenwerke, welches solide und überaus roh war und zum Teil stark in Richtung DSBM ging. Seither sind sechs Jahre vergangen und es folgten zwei Splits und das zweite Album Stillhallen, auf welches nun Seelen folgt.

Stillhallen hatte ich ausgelassen, doch seit Totenwerke hat sich bei Deathgate Arkanum sehr viel getan. Klanglich ist man bei weitem nicht mehr so rau und extrem und auch der Gesang wurde entschärft. Es ist zwar nach wie vor verzerrter Kreischgesang zu hören, aber nicht so böse und extrem wie damals. Musikalisch lässt sich Seelen als ein dunkelatmosphärisches Werk beschreiben, auf dem grelle Gitarren, lange sowie langsame Lieder mit abwechslungsreichen, atmosphärisch-melodischen Strukturen und Ambienteinlagen zu hören sind. Düster und sicherlich auch melancholisch, aber nicht unbedingt typisch DSBM, was mir gut gefällt. Phasenweise sind sogar recht moderne Melodien und Arrangements zu hören, vor allem in Tremor I und Tremor IV, die auf mich sehr bedrückend, trostlos, grau und urban wirken. Phasenweise, also schnipselartig, sind sogar dezent und leise, klare Stimmen zu hören, die gegen den kehligen Kreischgesang und eine laute, klagende Gitarrenlinie ankämpfen.

Aber auch im langen und langsam schleppenden Tremor II ist ein Hauch der Moderne zu hören. Während die Gitarre eine drückende, teils gar monotone und hypnotische, Melodie spielt, und der Gesang die atmosphärische Stimmung zu zerreißen droht, sind stellenweise punktuell gesetzte, synthetische Klänge zu hören, welche die intensive Stimmung enorm betonen. Tastenklänge sind absolut nichts Neues, aber Deathgate Arkanum verwendet sie in Tremor II nicht im herkömmlichen, tradierten, ambientdesken Sinne (wie man sie z.B. von Burzum kennt). Sie haben stattdessen einen sehr voluminösen und satten Klang, so wie man ihn heutzutage produziert, hört und kennt (im Industrial etwa) - was mir auf Seelen sehr gut gefällt. Überhaupt ist Seelen eine überaus gute Platte, die sich stimmungstechnisch wandelt, mal zart und sanft, aber auch laut und verstörend ist. Ganz vereinzelt, wenn sich die verzerrte Gitarre sowie der Kreischgesang zu lautem Klang vereinen, erinnert mich Seelen gar ein wenig an EgoNoir. Seelen ist atmosphärisch eine vielseitige Scheibe, die zwar immer dunkel, dies aber in zahlreichen Facetten, ist. In Tremor III sind beispielsweise triste Tastenklänge zu hören, die dann anders als in Tremor II, durchaus in Richtung Burzum gehen.

Ich bin überaus positiv von Deathgate Arkanum überrascht und hatte solch ein gutes Album ehrlich gesagt nicht erwartet. Die Entwicklung seit Totenwerke ist enorm, und die von Deathgate Arkanum komponierte und arrangierte Melancholie trifft genau meinen Nerv, da sie trotz aller Bestimmtheit stets auch schlicht und bescheiden auf mich wirkt. Der einzige Wermutstropfen von Seelen liegt für mich in der Kürze, da das Werk mit 28 Minuten durchaus länger hätte sein können. Wer also auf düsteren und atmosphärischen Black Metal steht, kommt an Seelen definitiv nicht vorbei!


9/10

Aceust

01. Tremor I
02. Tremor II
03. Tremor III
04. Tremor IV

http://www.noneshalldefy.de/
http://amor-fati-productions.de/

07.01.2012

Domgård - I Nifelhels Skygd | 2010 | Frostscald Records | CD | Black Metal

Domgård aus Schweden sind mal ein ganz interessanter Fall, bei dem es sich mehr denn je lohnt, auf die Vorgeschichte einzugehen. Bereits 1997 gründete sich die Band, doch bevor sie überhaupt mal dazu kamen ein Album aufzunehmen, mussten mehrere Mitglieder ins Gefängnis – sie führten (neben anderen Aktionen) die skandinavische Tradition brennender Kirchen weiter. 2007, alle Mitglieder waren bereits wieder auf freiem Fuß, brachte sich dann auch noch Bandmitglied Illbrand um. Eine bewegte Geschichte, vor allem wenn man bedenkt, daß nach 2 Veröffentlichungen erst im Jahre 2010 das erste vollwertige Album das Dunkel der Nacht erblicken sollte. Über Sinn und Unsinn solcher Aktionen möchte ich an dieser Stelle keine Worte verlieren, meine Ansichten dazu sind nicht relevant – dennoch muss ich das hervorheben, denn wo andere Bands schon Netzseiten betreiben, bevor überhaupt ein Tonträger erhältlich ist und nur so mit radikalen Sprüchen um sich werfen, wurde von Domgård etwas in die Tat umgesetzt. Das steht im krassen Gegensatz zum allgegenwärtigen Maulheldentum, das im Black Metal ganz besonders stark ausgeprägt ist – hierbei bestätigen Ausnahmen selbstverständlich die Regel.

Radikale Taten können zwar bei einem gewissen Publikum einen Kultstatus bewirken, aber das alleine macht noch keine gute Musik aus. Bevor ich näher auf diese eingehe, möchte ich noch ein paar Worte zur Thematik verlieren. Domgård behandeln die germanische Mythologie, explizit die Unterwelten, die dunklen Seiten selbiger, die anti-kosmischen Kräfte gehören natürlich dazu. Ähnliches findet man ja unter anderem bei Arckanum und während des Gefängnisaufenthaltes kam es laut Vindkall auch zur Korrespondenz mit Jon von Dissection, was bei der Ausrichtung gar nicht verwunderlich wirkt. Selbst das nicht gerade unbekannte Projekt Angantyr widmete offensichtlich ein Demo den Schweden, ich selbst besitze jenes jedoch nicht und kann daher nichts weiter dazu sagen. Soviel vorweg und jetzt endlich zur Musik. Wer vermutet, daß die Schweden ihre Vergangenheit benutzen müssen, um musikalische Defizite zu kompensieren, der irrt.  I Nifelhels Skygd ist rundum gelungen und muss sich nicht verstecken; skandinavischer Black Metal, wie er mir gefällt. Freilich ist das kein neuer Klassiker, dafür kommen Domgård auch etwas zu spät. Angenehm ausgeglichen produzierter Black Metal der besseren Sorte eben, der nicht mit atmosphärischen Momenten – durch gute Gitarrenmelodien und Keyboardunterstützung geprägt – geizt, jedoch auch mal in rockiger Manier für einen Kontrast sorgt. Gitarren und Keyboard für sich genommen lassen mich gelegentlich mal an frühe Emperor denken, was sich allerdings nicht auf den gesamten Klang übertragen lässt. Domgård zählen nicht zu den ganz schnellen Vertretern und bewegen sich oft im mittleren Tempobereich, der Schlagwerker lässt es dementsprechend nicht wirklich krachen und begleitet meist mit eher simplen Rhythmen. Es wird also noch möglich sein, bei einem weiteren Album eine Schippe draufzulegen - Domgård sind aber auch jetzt schon keine anspruchslosen Musikanten und das zeigen sie auf dem Album deutlich.

Auf I Nifelhels Skygd gibt es guten Black Metal zu hören, der sich an schwedischer und norwegischer Traditionskost der 90er orientiert und trotzdem recht variabel aufgebaut wurde, wodurch es nicht langweilig wird, wenn man die Scheibe in die Anlage legt. Sicher ist die Geschichte hinter der Band ebenfalls ein interessanter Faktor, aber auch auf die Musik bezogen haben Frostscald Records mich erneut nicht enttäuscht und eine gelungene Veröffentlichung vorgelegt.

7,5/10 Der Einsiedler

01. Austawiðuz sturmaz
02. Niðhöggr
03. Det mörka trolska djupet
04. Svartdraugars likfärd
05. Strömmen
06. Gravlagt I skymningsrök
07. Mörkridors drottning
08. Av muspells eldar krönt
09. Rimfrostens ande (Fimbulvetr Kap II)
10. Över niðafjäll mot tomhetens däld
11. I nifeljels skygd

04.01.2012

Sonne Adam - Transformation | 2011 | Century Media Records | CD | Death Metal

Es ist schon verdammt lange her seit ich mir eine CD von Century Media kaufte, doch bei Sonne Adam kam ich einfach nicht drum rum. Sonne Adam kommen aus Israel und der hebräische Name bedeutet in etwa "Hass des Menschen". Es wird düsterer und langsamer old school Death Metal in einem zeitgemäßen, klaren und kraftvollen Klanggewand gespielt. Das Debütalbum Transformation, welches zuerst über einer kleine Plattenschmiede auf Vinyl erschien, hört sich ein wenig wie eine Kreuzung aus alten, langsamen Morbid Angel und Necros Christos an.

Sonne Adam spielen auf dem gesamten Album im gedrosselten Tempo, was der Musik manchmal einen düsteren, doomigen Charakter verleiht. Im Gegensatz zu Necros Christos verzichten Sonne Adam jedoch auf atmosphärische Übergänge und Tastenklänge. Stattdessen bestimmen kräftige Saiteninstrumente und ein toller Gesang das Geschehen. Schwarze Riffs à la Morbid Angel können den Raum ebenso zum Beben bringen wie dezente Doublebassparts. Es gibt einige Gruppen, die einen ganz ähnliche Stil spielen: Slugathor, Lie In Ruins oder Drowned beispielsweise. Sonne Adam stehen in dieser Riege ganz zuvorderst, brauchen sich mit Transformation also hinter niemanden zu verstecken. Das Debüt ist ein rundum überzeugendes Album, welches atmosphärisch ein überaus unheilvolles und schwarzes Stück Death Metal geworden ist. Anders als Disma, versperren sich Sonne Adam aber nicht den modernen Einflüssen, was man unter anderem am Klang, aber auch an vereinzelten Strukturen spürt.


9/10
Aceust

01. We who worship the black
02. I sing his words
03. Sonne adam
04. Solitude in death
05. Take me back to where I belong
06. Shine
07. I claim my birth in blood
08. Transformation
09. Apocalypse

Disma - Towards The Megalith | 2011 | Profound Lore Records | CD | Death Metal


Bei den Amerikanern Disma sieht nicht nur das Logo nach alter Schule aus. Auf ihrem Debütalbum Towards The Megalith zelebrieren sie ihn auch nach allen Regeln der Kunst. In den vergangenen Jahren besinnen sich immer mehr alte und neue Gruppen auf den ursprünglichen Death Metal, so auch Disma, die sich erst 2007 gegründet haben. Disma ist dabei allerdings ein sehr guter Vertreter. Tiefe Töne und eine mächtige Bassgitarre dominieren das Klangbild, die Saiteninstrumente schwingen dunkel, bebend und verderblich während Sänger Craig Pillard (der schon bei Incantation für Aufruhr sorgte) mit seinem kehlig gutturalen Organ einen zurück in die Vergangenheit katapultiert.

Towards The Megalith ist einfach purer Death Metal, der böse und schleichend aber ebenso auch gelegentlich in die Vollen geht und mit schnellen Ausbrüchen keine Gefangenen macht. Disma haben hier eine fiese und böse Scheibe auf die Menschheit losgelassen, die jedem alten Hasen das Herz höher schlagen lässt.


8/10
Aceust

01. Chaos apparition
02. Chasm of oceanus
03. Spectral domination
04. Vault of membros
05. Purulent quest
06. Lost in the burial fog
07. Of a past forlorn
08. Towards the megalith

02.01.2012

Lugubrum - Face Lion Face Oignon | 2011 | Aphelion Productions | Vinyl | Black Metal

Auf Lugubrum ist Verlass. Mit dem neunten Album Face Lion Face Oignon dürften die Belgier niemanden ernsthaft enttäuschen. Es gibt Boersk Blek Metle satt zu hören, der sowohl die lugubrum'sche Rohheit als auch Experimentierfreudigkeit auf solidem Niveau vereint. Mit Face Lion Face Oignon setzen Lugubrum quasi da an, wo das vorangegangene Albino de Congo endete. Die Strukturen sind vielschichtig, rohe und schnelle sowie hässliche Parts wechseln sich mit vielen ruhigeren Passagen ab, die manchmal regelrecht bluesig wirken. Lugubrum klingen auf der neuen Platte wie Lugubrum immer klingen, ohne sich jedoch selbst zu kopieren. Jedes Album der Belgier klingt irgendwie anders, wobei das Abgefahrene und das Verrückte immer eine wesentliche Komponente der Musik ist. Das beste Album ist Face Lion Face Oignon allerdings nicht. Albino de Congo und Heilige Dwazen fand ich in der Summe großartiger, wobei es auch auf der aktuellen Platte natürlich eigenwillige Arrangements gibt, die sich in skurrilen Melodieführungen und aberwitzigen Wechseln äußern.

Face Lion Face Oignon ist ein gutes Album, keine Frage. Lugubrum haben ihren absolut eigenen Stil, dieser wird auch auf der neunten Scheibe anständig zum Besten gegeben. Insgesamt betrachtet gibt es auf der Platte aber weniger große Momente zu hören, wie es sie auf einigen Vorgängeralben zahlreicher gab. Enttäuschend ist es deshalb aber lange nicht, Fans von Lugubrum werden hieran sicherlich ihre Freude haben. Mir gefällt das Lied Acre II am besten, da es sich von den anderen Stücken deutlich unterscheidet und einen dunklen, düsteren und verstörend doomigen Charakter hat. Die vielen melodisch-bluesigen Parts sind gleichfalls erstklassig. Bisher gibt es das Album allerdings nur auf Vinyl, eine CD-Version wird bestimmt irgendwann noch folgen.


7/10
Aceust

01. El Arish
02. Gaza
03. Jaffa
04. Acre I
05. Mont Tabor
06. Acre II