12.11.2002

Zorn / Battlehorns - Genickschuss / Pestenberserker | 2002 | Suprme Chaos Records | Vinyl | Black Metal



Dieses Split Vinyl der deutschen Band ZORN und der aus Frankreich stammenden Band BATTLEHORNS hat es absolut in sich und macht auf Anhieb Lust auf mehr! Beide Bands spielen eine Art des Black Metals, welche den älteren Geist des Black Metals beinhaltet und dies musikalisch sehr eindrucksvoll bestätigt.

„Genickschuss“ von ZORN besticht gerade durch seine verwobenen und fest ineinander übergehenden Riffs, die eine Wand aus Gitarrenklängen manifesteren, wozu dann der gut passende und durchaus etwas eigenwillige sowie schleppend wirkende Gesang kommt. Die Gitarren erinnern klanglich und atmosphärisch ein wenig an den Stil von BLUT AUS NORD mit ihrem neuestem Album.

Bei „Pestenberserker“ von BATTLEHORNS ist es mit der Stimmung und Atmosphäre nicht
viel anders. Wie schon bei ZORN kommt eher Black Metal der traditionelleren Natur daher, welcher durch das scheppernde Schlagzeug und der mit leichtem Echo versehenen Stimme eine tiefe in sich gekehrte Stimmung schafft. Zudem bietet „Pestenberserker“ auch einige Rhythmuswechsel und einen etwas ruhigeren Gitarrenpart, der die Stimmung aber nur untermauert.

Insgesamt ist es eine großartige EP zweier Bands, die sich wunderbar zusammen auf einer EP machen. Sowohl ZORN als auch BATTLEHORNS präsentieren hier rohen sowie hasserfüllten Black Metal, der Da ist es schade, dass es jeweils nur ein Lied zu hören gibt.

A. Zorn - Genickschuss
B. Battlehorns - Pestenberserker (L'insufleur de peste)

04.10.2002

Wyrd - Huldrafolk | 2002 | Millenium Metal | CD | Black Metal

Mit dem zweiten Album der finnischen Band Wyrd geht es mit einem Schlag ganz schön vorwärts. So konnte mich der Vorgänger Heathen, das nur ein Lied beinhaltete, welches aber über 50 Minuten Spielzeit hatte. So ist es mit Huldrafolk doch anders. Diese sechs, zum Teil epischen Stücke erstrecken sich über eine Gesamtlaufzeit von 50 Minuten und ein paar Sekunden. Nicht nur an der Liedaufteilung wurde etwas verändert, sondern auch musikalisch hat sich viel getan und verbessert. Um es mal drastisch zu formulieren. Huldrafolk ist eins der wenigen Alben, das mich beim ersten Hören, vom ersten Lied an in den Bann gezogen hat.

Um das Album im Vorfeld mal ein wenig zu umschreiben. Es handelt sich hier um eine gelungene (Misch)Form von Pagan Metal mit einschlägigen musikalischen Black Metal Einflüssen. Allerdings ist Huldrafolk keineswegs, eine, jener typischen Pagan Metal Veröffentlichungen die sich gänzlich im musikalischen Bereich auf das kategorische Métier beschränken. So wirkt das Album über die gesamte Dauer sehr ausgeglichen und wartet mit einigen ruhigen und epischen Momenten auf, die immer mal wieder mit folklorischer Untermalung einhergehen. Das ist neben der der schön und gut umgesetzten Musik nämlich ein positiver Aspekt. Die vollkommen fliessenden Übergänge erschaffen so eine mitreissende Atmosphäre und Spannung welche zuweilen auch durchaus etwas bedrückend und mit Melancholie angereichert sein kann, das man schon dazu geneigt ist, die CD gleich ein zweites Mal zu hören.

Es paßt einfach alles. Die andächtigen, folklorischen Elemente, sowie die leicht rauhen Metal-Passagen. Das liegt aber auch zu einem gewissen Teil an der guten und gelungenen Produktion, die das Schaffen von Wyrd wunderbar und auch zu recht positiv ins Licht des Hörers rückt. Das Schlagzeug kommt warm und etwas druckvoll rüber, die normalen Riffs sind etwas rauh, wie es im hohen Norden Europas typisch ist, und die ruhigen Momente des Albums sind sehr klar und sauber produziert.

Die Musik ist so "liebevoll" und authentisch umgesetzt, wie man z.B. sehr gut bei Aijeke nachvollziehen kann, da es ein sehr folklorisches Stück ist, das durch seine grandiose Inszenierung einen direkt in die Vergangenheit an ein großes Lagerfeuer katapultiert und zum Tanz lädt.

01 - Ashes of Man and Oak and Pine
02 - Aijeke
03 - Die Entstehung
04 - Huldrafolk
05 - Misanthropes Masterplan
06 - The Harvest Day

28.09.2002

Unquintessence - Ruined | 2002 | Galy Records | CD | Black Metal

Diese MCD der kanadischen Formation stellt absolut extremen und chaotischen Black Metal der derben Art dar. Ruined wettert mit starkem Gekreische und permanentem Hochgeschwindigkeitsdrumming sowie dementsprechenden Breaks und zum Teil sehr gequälten Riffs auf. Dennoch wird es beim Hören nicht uninteressant oder man bekommt den Eindruck, hier agieren ein paar Bekloppte, die versuchen das Extremste des Extremen zu spielen. Zwar ist es nicht gerade ein Leichtes sich in die Musik hineinzuhören, da es einfach keinen bestimmten Faden gibt, der durch die Lieder führt. Aber Ähnliches an perfekter Anarchie in der Musik gab es ja auch bei der Tara von Absu, die ebenfalls bemerkenswert und extrem in ihrer Spielweise war, aber auch ebenso genial.

Beim musikalischen Konzept ist es bei Unquitessence nicht anders, auch wenn man die Musik der beiden Bands nicht wirklich vergleichen kann. Dennoch beweisen die Kanadier, das sie ihre Instrumente auch bei etwas (jedenfalls für die Band) langsameren Passagen auch beherrschen, was sich sogar überraschender Weise gut anhört. Da ist es fast schon schade, das die Band fast komplett nur am Prügeln ist und mit eigenartigern Gitarrenquälerein daher kommt.

Aber trotzdem ist es allemal eine interessante MCD die für den einen oder anderen Durchgeknallten garantiert neues Futter für seine Sammlung bietet. Denn irgendwie haben solche Bands stets einen besonders 'liebenswürdigen' Charme.

01 An Epitaph For The Lightbearer
02 Whispers Of Funeral Omen
03 Struggling In The Profound Well of Unquintessence
04 To Finally Ascend In The Darkest Of Paths
05 Toward Scions Of Improvement

25.09.2002

The True Frost / Panzerfaust - Split | 2002 | Satanic Terror Productions | Vinyl | Black Metal

Diese neue EP aus dem Hause Satanic Terror Productions bietet zwei etwas unbekanntere Black Metal Bands aus Deutschland. Wobei ich the true Frost schon von einem Demo her kannte. Und so freute ich mich auch auf diese EP, wobei ich allerdings nicht einschätzen konnte was mich bei Panzerfaust erwartet.

Wolfswinter bietet etwas rauhen und kompromißlosen Black Metal mit einigen Geschwindigkeitswechseln und einem interessanten Text. Allerdings erinnert mich die Stimme zum Teil sehr stark an Blut und Krieg von Moonblood. Für mich ist der Titel von the true Frost ein absolut gelungener Einstand in der deutschen Black Metal Kultur. Mal etwas, das nicht nur in einem Ohr reingeht, und beim anderen gleich wieder im Nichts sein Weites sucht. Leute denen der Name nichts sagt, und die sich auch sonst nicht mit solchen Gruppierungen in der Musik beschäftigen, werden da sicherlich nicht so eine positive Meinug wie ich haben. Aber das sollen und werden sie auch gar nicht, da diese auf 500 Scheiben beschränkte EP kaum bei solchen Käufern im Schrank zu finden sein wird.

Panzerfaust kommen um einiges rauher daher als es bei the true Frost der Fall ist. Doch kann mich hier die gesamte Umsetzung nicht vollständig überzeugen. Das mag daran liegen, das mich die Gitarren zu sehr an einschlägige Kollegen aus Norwegen erinnern. Interessant ist der Titel Gotteshaus in Flammen aber allemal. Doch stellt er für mich keinen absoluten Überhammer dar nach dem ich mich winde und giere. Aber nichts desto trotz werde ich auf beide Bands künfig ein Auge werfen und abwarten was sie in der Zukunft noch so zu bieten haben.

THE TRUE FROST
01. Wolfszeit

PANZERFAUST
02. Gotteshaus in Flammen

Tsjuder - Demonic Possession | 2002 | Drakkar Productions | CD | Black Metal

Mit etwas Verspätung gibt es nun das zweite Album des norwegischen Trios käuflich zu erwerben. Und wie es auch nicht anders zu erwarten war, wird auf acht Stücke und einem Outro äußerst aggressiver und schneller Black Metal dargeboten. Es gibt nur wenige Bands die durchgehend mit solcher ausdauerhaften Kompromißlosigkeit und Härte die Musik einspielen und auf den Tonträgern verewigen. Trainierte Nackenmuskulator sowie eine Vorliebe für wenig verschnaufende und wenig harmonische Musik sollten für dieses Album eine Grundvorraussetzung sein. Zwar sind Tsjuder nicht ganz auf Disharmonie bedacht, da es zuweilen kurze Soli gibt. Aber alles in allem ein hassverbreitendes und gewalttätiges Album. Tsjuder in Reinform.

01 Eriphion Epistates
02 Demoner Av Satans Rike
03 Ancient Hate
04 Bloodshedding Horror
05 Deathwish
06 A Twisted Mind
07 I-10
08 Primeval Fear
09 Outro

13.09.2002

Trollech - Synové Lesů | 2002 | Eclipse Productions | CD | Black Metal

 Nach einem Demo und einem Album, folgt nur ein weiteres Album dieser außergewöhnlichen 'Heathen Pagan Black Metal" Band aus Tschechien. Kaum eine Band versteht es so gekonnt und grandios, diese Stilelemente unter einen Hut zu bringen, wie Trollech. Schon gleich beim ersten Lied bekommt man dies zu spüren. Da ist nicht nur eine eigenwillige Klangproduktion, sondern auch ganz insbeonsdere fallen die Gitarren vollkommen aus dem Rahmen. Diese Gitarrenläufe sind ohnehin absolut kennzeichnend für diese Band, da sie zum Einen eigenwillig und somit auch eigenständig sind, aber auch weil sie die Stimmung der Musik zu 100% betonen und hervorheben. Sie sind auf eine liebenswürdige Art und Weise grell gestimmt, was aber eben Trollech und ihre Musik ist. Ebenso stilistisch wie die Gitarren ist auch der Gesang der für gewöhnlich ebenfalls etwas grell ist. Insgesamt ist das Songwriting sehr ausgewogen und abwechslungsreich aufgefallen, so beschränkt sich das tschechische Trio nicht nur auf eine Geschwindigkeit oder ein hervorgehobenes Element wie Gesang oder Gitarre, sondern kombiniert das alles durchgehend in allen neun Liedern, was dem Album eine sehr tiefe und ergreifende Atmosphäre verleiht die von der ersten bis zur letzten Sekunde anhält. Vergleichbares fällt mir nicht wirklich ein. Entfern könnte man vielleicht Wyrd erwähnen, da die Liebe zum Detail und die Feinfühligkeit der Musik maßgeblich ist. Denn Trollech erzeugen zuweilen eine schwermütige Stimmung, können dagegen aber Minuten später musikalisch den Aufbruch und somit ein Hochgefühl vermitteln. Denn neben den typischen rauhen Black Metal ist in den Liedern auch immer wieder folklorische Akkustikgitarre zu hören wie auch klare Gesänge. Man könnte (wie immer) jetzt meinen, das gab es alles schon tausend mal. Sicherlich. Aber definitv nicht in so eine exzellenten Form wie es Trollech darbieten. Zudem hat die Musik der Band ein absolut hohes Maß an Eigenständigkeit. Egal ob es das Songwriting im Gesamten ist, einzelne Elemente wie der Gesang oder der Rhythmus. An Trollech führt kein Weg vorbei, wenn man diese Art der Musik schätzt. Schade nur, das Trollech bisher hierzulande kaum beachtet worden sind. Aber vielleicht ändert sich das nun mit diesem neuen Album. Zu wünschen wäre es der Band.

01 - U řísí Trollech
02 - Řeta smete co jí patří
03 - Scel lem duíb
04 - Pod hradem Radyní
05 - Černý les - Černý fov
06 - Poustervníf
07 - Cesta bahnítá vede frofy mé
08 - Střet Duchmaus ze Stříbra
09 - Oheň jara

09.09.2002

Thou Art Lord - DV8 | 2002 | Black Lotus Records | CD | Black Metal

Viele Jahre gingen ins Land seit die Grichen von Thou Art Lord ein Album veröffentlichten. Um genau zu sagen, das letzte Album - Apollyon - erschien 1996. Sage und schreibe sieben Jahre war es um Necromayhem und Mannen ruhig ehe sie nun - vier Monate nach Genesis von Rotting Christ - erneut zuschlagen. Thou Art Lord entstand ja um 1992 herum als Necromayhem Rotting Christ zu Zeiten von Thy Mighty Contract verließ. Mit der neuen Band Thou Art Lord lebte der damalige Geist von Rotting Christ weiter. Eindrucksvoll bewies das damals das erste Album der Band Eosforos und einige EP´s. Apollyon war 1996 zwar extrem hefitg, aber wenig erfolgreich da es zu er- und bedrückend wirkte. Es klang irgendwie zu seltsam und auch zu sehr nach einer sehr tiefen und basslastigen Mischung aus Death Metal und griechischem Black Metal. Doch mit DV8 ist es anders. Genau wie bei den Kollegen von Rotting Christ mit Genesis liefern Thou Art Lord kein Meisterwerk alter Tage ab, sondern vereinen ihre Stärken und präsentieren diese mit dem neuen Album.

Ähnlich wie Apollyon ist das Album recht schnell und relativ tief vom gesamten Klang. Doch diesmal sind wieder die typischen und kennzeichnenden Killerriffs von Necormayhem mit dabei die man immer mit Griechenland und dem alten dortigen Black Metal in Verbindung bringt. Besonders interessant allerdings mutet der zweite Titel Baphomets Meteor an. Im letzten Drittel dieses Liedes tritt eine merkwürdig gequälte Stimme auf die kurz in eine Art gepresstes Sprechen verfällt. Das gibt dem Lied eine sehr bizarre Note. Aber dies sei nicht negativ zu verstehen. Thou Art Lord standen schon seither für eine eigenständige Verarbeitung und Interpretation des Black Metals - was der Musik spürbar zu entnehmen ist, ihr aber auch zugleich gut tut. DV8 ist keine 08/15 Veröffentlichung im Bereich des Black Metals sondern ein eigenes Manifest innerhalb dieser Stilrichtung.
Dies wird jeder merken der sich die CD anhört. Die Lieder strotzen nur so vom Extremen aber auch von Spielfreude. Denn bei DV8 beschränkt man sich nicht bieder auf einen Nenner und spielt ein bewährtes Porgramm ab, sondern schöpft aus dem Vollen des musikalischen Könnens. Und so entstand ein Album das zwar die griechische Handschrift der Band trägt - trotzdem aber etwas eigenes ist und darstellt. Verschiedene Stilelemnte finden in einigen Liedern mehr, in anderen Liedern weniger Einzug und schaffen so diese Gesamtatmosphäre von DV8.

Wenn man den alten griechischen Black Metal mag den den früher die alten Thou Art Lord und Rotting Christ sowie Agatus und Zemial verkörperten mag, der wird sicherlich Anfangsschwierigkeiten mit dem neuen Album haben. Doch wenn man sich nach ein ein paar maligen Anhören ins Material reingehört hat, erkennt man das Potential dieses Albums. Mal schauen was die Zukunft bringt. Zwei alte Bands dieser griechischen Ära haben zwei neue - andersartige - und gute Alben ans Tageslicht gefördert. Man kan hoffen dass ein Ruck entsteht....

1. A Chaldean Hex
2. Baphomets Meteor
3. Crowning the Winged Skull
4. Society of the Dilettanti
5. Desire Lust and Incubus
6. Eyes wide shut and lips wide open
7. The Shadow Doctrine
8. Behind the Druid Walls
9. Those we Guide

06.09.2002

The Stone - Slovenska Krv | 2002 | Wolfcult Records | CD | Black Metal

Slovenska krv ist von der ersten bis zur letzten Spielminuten ein etwas rauheres und kompromißloses Black Metal Album. Allerdings ist hier nicht wie bei vielen ähnlichen Erscheinungen alles mehr oder wenig monoton (was nicht abwertend gemeint ist), sondern beim Riffing und bei den Gitarren entstehen allgemein interessante Melodien die sich in dem gesamten Klangbild gut einfügen und zum Teil auch mehr im Hintergrund warhnehmbar sind, da das Schlagzeug sehr kräftig wirkt. Allerdings geht die Gesangsstimme zuweilen etwas unter, und trotz des insgesamt gelungenem Songwriting wirkt auch die Musik etwas chaotisch, was aber vielleicht auch von der Band voll und ganz gewollt ist.

The Stone verstehen es, auf diesem Album den etwas älteren respektive ehrlicheren Black Metal in Szene zu setzen, der ohne altbekannte Allüren auskommt, aber trotzdem eine eigene Note besitzt, und sich nicht in die lange Liste der Veröffentlichnungen einreiht, die alle einheitlich und gleich klingen. Sicherlich ist dieses Album kein Überhammer der zum absoluten Geheimtipp avancieren wird, aber das wird wohl auch niemand erwarten bzw. erwartet haben.

Vielmehr kann man hier ein Album vernehmen, das musikalisch von der Arbeit der Musiker dahinter etwas zu bieten hat, und dazu auch noch eine gewisse Eigenständigkeit besitzt, die man gut und gerne hören kann, auch wenn es hier und da mal ein Manko gibt.

01 Za Kosti Otaca
02 Ustaj Mati Zemljo
03 Dabog
04 Bogovi Od Srebra
05 U Kamenu
06 Lesinari Rasirili Krila
07 Peramo Hiljadu Maceva
08 Knez Visokih Suma

The Meads Of Asphodel - The Excommunication Of Christ | 2002 | Supernal Music | CD | Black Metal

Die Briten von The Meads of Asphodel bewiesen bisher schon auf Demo-, Promo- und EP-Veröffentlichungen, daß sie ihre Musik absolut eigensinnig gestalten. Dadurch enthalten Aufnahmen der Band auch stets Überraschungen und ungewöhnliches. So nun auch mit dem Album The Excommunication of Christ. Zwar ist das Album ingesamt nicht mehr so skurril und verspielt wie es davor der Fall war, aber einmalig ist die musikalischer Charakteristik wohl immernoch zweifelsfrei.Gleich nach dem verklungenem Intro kann man bei Angelwhore diesen typischen Stil der Drei hören. Die tiefe und immer ruhige Gesangsstimme im Einklang zu den Riffs, Soli und vielen Rhythmuswechseln, die oftmals durch elektronische Elemente bereichert werden. Denn genau das muss man der Band anerkennen. Sie benutzen zwar viele elektronische Effekte, vearbeiten die aber so passend in die Musik hinein das es niemals langweilig, deplaziert oder einfach nur billig oder dilettantisch wirkt. Denn genau in diesem Mix aus Gitarre, Schlagzeug und diesen Effekten kreieren die Drei eine fesselnde Atmosphäre die die Sinne schärft um der Musik genau in ihrer facettenreichen Art zuzuhören.

Wie das Cover schon verrät, ist das neue Werk ritterlich-mittelalterlich orientiert. Das schlägt sich natürlich nicht nur in den Texten nieder, sondern auch musikalisch. In den einzelnen Liedern sind immer mal wieder etwas ruhigere und getragenere Passagen eingebaut die eben ein solches ritterliches und mittelalterliches Gefühl vermitteln. Ebenso fällt an dem Album auf, daß zwar alle Lieder auf einem musikalischen Konzept beruhen, aber dennoch im bleibenden Stil alle ihre Eigenständigkeit und Abwechslung haben, was das Hören interessanter macht.

Wer The Meads of Asphodel bisher noch nicht kannte, wird mit The Excommunication of Christ wohl den einfachsten Einstieg in die Musik der Band finden. Zusammengefasst bleibt zu sagen, das dieses Werk ein sehr vielschichtiges und abwechslungsreiches ist. So sind ruhige Momente zu hören die nur durch Soli geschaffen werden die nicht selten auftauchen, aber abwechselnd mal primär im Vordergrund oder begleitend in Hintergrund zu hören sind. Ebenso zum meist gemächlichen Grundtempo gesellen sich noch vielerlei interessante musikalische Fragmente und Leckereien. Wer also offen für etwas anderen Metal ist, und nicht nur auf eine genaue Stilbeschränkung besteht, wird mit diesem Album seine Freude haben. Allerdings sollte man sich Zeit und Muse zum hören nehmen.

01. The Excommunication Of Christ
02. Angelwhore
03. The Watchers Of Catal Huyuk
04. Agrat Bat Malab
05. Weeping Tears Of Angel Light
06. Bene Ha Elohim
07. Assault And Battery
08. Jezebel And The Philistines
09. Pale Bread Hunger
10. Rise In Godless Hell
11. Disembodied Voices of Melchizedek
12. Falling With Lightning Rays Beamed Through The Blazing Firmament Towards The Untended Burial Ground Of Bharsag
13. Calling All Monsters (Bonus)

03.09.2002

Taake - ...Bjoergvin... | 2002| Wounded Love Records / Avantgarde Music | CD | Black Metal

Bei diesem Album befinde ich mich in einem absoluten Zwiespalt. Ich bin vollkommen ambivalent und weiß nicht so recht ob ich lachen oder weinen soll. Wieder einmal traf das zu, was man bei so vielen geliebten Bands erlebt. Es scheint stets so, als würde sich alles verändern, nur man selbst bleibt immer der Alte. So ist nun auch mit Bjoergvin der Fall. Auf der einen Seite ist es ein gutes und gelungenes Album. Es ist eigenständig, hat einen hohen Wiedererekennungswert und gut durchdacht. Es bietet eine facettenreiche Art des typischen Black Metals ohne langweilig zu werden. Man hat es sich sogar erlaubt, eine Maultrommel kurzzeitig zu benutzen. Aus dieser Sicht gesehen ist es ein sehr gutes und gelungenes Album nordischer Black Metal Kunst. Ganz klar. Doch nun zur anderen Seite meiner Ambivalenz. Taake bestachen auf der EP und dem Album zuvor durch ihre grimmige Kälte. Sie kreierten eine gänzlich eigene Atmosphäre die einem den Atem gefrieren ließ. Und genau dieses besondere Flair ist so in dem Stil und Maße auf Bjoergvin nicht mehr vorhanden. Nun, man kann es damit abtun, daß sich die Menschen verändern. Und somit auch die Musik die sie schaffen. Weiterentwicklung. Nur nicht stehen bleiben. Ja ja. Aber durch solches Voranschreiten verliert vieles den Glanz des Besonderen. Das Glimmen der Überlegenheit legt man so ab, auf Kosten einer Reise ins Ungewisse. Nun. Ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Aber immerhin. Schon schlimm genug das man schon soweit denken muß wenn man den Namen Taake in einem Atemzuge nennt.

Bjoergvin baut sehr auf die Gitarren und deren Riffs. Sie stehen das gesamte Album über klar definiert im Vordergrund und schaffen es zuweilen auch eine angenehme Atmosphäre zu erschaffen. Dabei geht aber ab und an das Schlagzeug unter, da es insgesamt vom Klangbild einen etwas schwachen und unausgereiften Eindruck vermittelt, der aber glücklicher Weise nicht beständig ist. So mag es durchaus sein, das dies bedacht und beabsichtigt war. Doch ein wenig bitter stößt mir eine immerwiderkehrende Asszoiation auf, gegen die ich mich einfach nicht wehren kann. Gerade beim ersten Lied ereilt mich der Eindruck einer fröhlichen Folklore wie sie auch bei Grimjaur von Siebenbürgen mittels den Riffs erreicht wird. Untersetzt wird das auch noch durch den hintergründigen, klaren Hymnengesang der sich kurz einschleicht. Da wäre ich nun wieder bei dem Zwiespalt. Als ein neutrales Album gesehen, ist es wahrhaftig ein sehr interessantes und auch gutes Album geworden. Allerdings gefällt mir nicht unbedingt der Zusammenhang mit Taake . Aber damit werde ich leben müssen. Vielleicht stehe ich mit dieser Ansicht auch gänzlich alleine da, auf weiter Flur.

Bleibt mir abschließenjd nur zu sage das es sich bei Bjoergvin bei weitem um ein überdurchschnittliches Black Metal Album handelt das man sich in aller Ruhe zu Gemüte führen sollte. Bei den ersten Durchgängen der Scheibe gefällt mit der zweite Song am besten. Wahrscheinlich deshalb, weil er am stärksten an ältere Tage von Taake erinnert.

1    Over Bjoergvin Graater Himmerik I   
2    Over Bjoergvin Graater Himmerik II   
3    Over Bjoergvin Graater Himmerik III   
4    Over Bjoergvin Graater Himmerik IV   
5    Over Bjoergvin Graater Himmerik V   
6    Over Bjoergvin Graater Himmerik VI
7    Over Bjoergvin Graater Himmerik VII

31.08.2002

Stutthof - Towards The Astral Path... | 2002 | Battlefield Records | CD | Black Metal

Stutthof aus Griechenland dürften hierzulande nicht allzu bekannt sein. Wie der Name schon verrät hat die Band gewisse politische Ansichten die sie 2000 auf einer Split CD mit den Landsmännern von Gauntlet's Sword aktiver und direkter zum Tragen bracht als auf der neuen CD. Genug davon und nun zum Eigentlichen, der Musik. Stutthof spielen sehr rau gestimmten Black Metal mit hohen und grellen Gitarren und sehr kreischverzerrten Gesängen. Aufgelockert wird dies musikalisch und melodisch durch einige klare und gut klingende Gesangseinlagen die auch zu einem flüstern oder schnellen Sprechen werden. Zudem greift die Band dann und wann mal in den Liedern auf harmonische Klänge die von einem Keyboard stammen dürften, zurück. Allerdings sind diese Klänge dezent im Hintergrund gehalten und tragen angenehm zur (astralen) Atmosphäre des Albums bei.
Die Produktion von Towards thy astral path ist etwas flach und platt ausgefallen. Durch die hellen Gitarren und dem sehr präsenten Gesang geht das Schlagzeug schon mal unter oder wirkt wie die gesamte Musik vom Klang her recht drucklos. Das ist schade, auch wenn die Band spieltechnisch niemanden vom Hocker haut, so hat sie ihren musikalischen Charakter der sich hören lassen kann.

01. Opus I: Blut (Blood)
02. An ode to thee ancient great goddess
03. In the fields of the stars
04. Towards thy astral path
05. Opus II: Boden (Fatherland)
06. The age of revelation
07. The feast of everlasting flame
08. Krieg und Boden

30.08.2002

Stíny Plamenů - Rány Černým Kovem | 2002 | Barbarian Wrath | CD | Black Metal

Die Tschechen Stiny Plamenu klingen wie eine härtere Variante von Trollech. Musikalisch kann man die beiden Bands absolut vergleichen. So verwundert es auch nicht das Stiny Plamenu ein Nebenprojekt von Trollech´s Lorda Morbivoda ist. Wie bei Trollech ist die Musik sehr gitarrenlastig - die Gitarren sind stets im Vordergrund und bilden gemeinsam mit dem eigenständigen Gesang das prägende Element der Musik dieser Band und deren Album. Stiny Plamenu setzen dabei aber stilistisch mehr auf Black Metal und verzichten auf charismatische Elemente die Trollech so sehr auszeichnen. Die Musik ist direkter und aggressiver. Es sind zwar auch gemächlichere Abschnitte mit in die Musik eingflossen, doch sind diese nicht so häufig wie bei Synove Lesu oder Ve hvozdech.

Wer Trollech bisher allerdings nicht kennt, dem wird mit meinem Vergleich nicht geholfen sein. Stiny Plamenu spielen einen überwiegend schnelleren Black Metal - der sich allerdings nicht in der Geschwindigkeit begründet wie viele andere es tun. Vielmehr liegen die musikalischen Schwerpunkte in der Abwechslung sowie in den - schon genannten - dauerhaft präsenten Gitarren die federführend sind und auf angenehme Weise zeitweilig etwas grell und rauh wirken. Die Tschechen spielen Black Metal mit definitiven Wiedererkennungswert und legen musikalischem Wert auf Rhythmuswechsel und Gitarrenmelodien. Es ist halt nicht eine misanthropische oder besonders grimmige Erscheinung, und das ist meiner Meinung nacht auch sehr gut so.


 1. Predzvest války za Cistírnu
2. První zvradelní bitva
3. Druhý príjezd Vévoduv
4. Poslání Ing. Möbia
5. Voda, Zvradla a boure
6. Rány Cerným Kovem
7. Zvradlonoš
8. Tisíce zvradelních bestií
9. Poslední zvradelní bitva
10. Open the Gates

29.08.2002

Sons Of Fenris - Fenris | 2002 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal

Aus Frankreich stammt diese Eigenproduktion der Band Sons of Fenris. Die Band dürfte hierzulande wohl weitestgehend unbekannt sein. Deshalb auch die späte Besprechung, denn das Album ist ja auch nicht mehr ganz aktuell und neu. Sobald das kurze Intro sein Ende gefunden hat wird schnell deutlich für was die Franzosen stehen. Nämlich für traditionellen und rauhen Black Metal. Am auffälligsten ist dabei der "lycanthropische" (so steht es im Beiblatt der CD) Gesang welcher stets vordergründig und sehr intensiv respektive verzerrt daher kommt. Dies fügt sich aber gut mit der Musik - grell gestimmte Gitarren und Drumcomputer - zu einem rundem Bild das paßt. Mit Fenris haben Sons of Fenris nichts weltbewegendes oder aufregendes geschaffen oder erfunden, trotzdem aber grundsoliden Black Metal eingespielt der durchaus zu gefallen weiß.

01. Intro
02. Sombre foret
03. La chasse sauvage
04. La vengeance de sang
05. Fenris
06. La ou les etoiles se perdent
07. Lycanthropes

23.08.2002

Seigneur Voland / Chemin De Haine - Cérémonie Chaotique... Pour Un Monde Mourant - Acte II | 2002 | Painiac Records | Vinyl | Black Metal

Die Franzosen Seigneur Voland haben zwei neue Songs zusammen mit Chemin De Haine auf diesem Vinyl über das belgische Label veröffentlicht. Besonders ist an dieser Scheibe aber nichts weiter. Nicht die Limitierung auf 500 Kopien, oder die Verbundenheit zu der Band Kristallnacht. Es wird von beiden hier vertretenden Bands eingängier und und ideenloser Black Metal geboten. Kein besonders guter, aber auch kein besonders schlechter Sound ist gegeben. Und auch bleibt von den Liedern sonst nichts hängen. Ausser einigen Riffs und dem einen oder anderen Rhthmuswechsel erlebt man nichts. Aber das ist irgendwie typisch für solche französischen Bands. Allerdings macht das Ganze einen "ehrlichen" Eindruck, und der Bandstil wird konsequent fortgesetzt. Das ist ja jedenfalls in heutigen Tagen eine Menge. Aber musikalisch haut mich diese EP nicht vom Hocker.

SEIGNEUR VOLAND
01. Animal masse
02. Jeunesse epuration

CHEMIN DE HAINE
03. Au seul ma demeure

21.08.2002

Satanic Warmaster - Black Katharsis | 2002 | Northern Heritage | Vinyl | Black Metal

Das geniale finnische Label Northern Heritage hat mal wieder einen sehr schlagkräftigen und äußerst ansprechenden Tonträger veröffentlicht. Das neuste Werk dieser finnischen Band strotzt nur so vor direkter Erbarmungslosigkeit, die mit einem gewissen melancholischem Flair (vergleichbar mit Abyssic Hate) einhergeht obgleich der Gesang einen aggressiven und bissigen Charakter in sich trägt.

Die drei Lieder sind ausnahmslos in einem urzeitlichen Gewand des Black Metals gekleidet. Rau und roh. Eher langsam bis mittelschnell und tragend. Die dazu passende Produktion bestätigt nur den Eindruck, von Satanic Warmaster unverfälschten Black Metal zu hören zu bekommen, ohne Rücksicht auf Verluste, respektive ohne Rücksicht auf heutige Trends und störende Faktoren.

Eine absolut gelungene Veröffentlichung, die sicherlich schnell verkauft sein dürfte. Eine CD-Version ist allerdings schon in der Vorbereitung.

01 Remembrance of Times Forgotten
02 Cursed Emperor
03 ...hiljaisuudesta

20.08.2002

Sanguis - Chaosgate Guardians | 2002 | Supreme Chaos Records | CD | Black Metal

Mit Chaosgate guardians haben die Österreicher Sanguis ende 2002 das erste Album veröffentlicht. Zuvor war 2000 das Demo Mortal art of blood entstanden. Gleich zu Beginn macht einem die Band unmissverständlich klar womit man es zu tun hat. Rasender und technischer Black Metal in ausgereifter Machart. Zart wird man zwar an Dark Funeral erinnert, doch dies verflüchtigt sich alsbald. Denn um eine direkte Parallele zu ziehen sind Sanguis zu eigenständig vom Klang aber auch vom Songwriting. Trotz dem durchgehenden, rapiden Grundtempo erliegt die Band nicht einer lähmenden Eingängigkeit und Lethargie. Ohne kitschig oder klischeehaft zu wirken haben die Vier, den acht Titeln, Gefühl, Melodie und Atmosphäre verliehen. Auf eine Art und Weise die nicht die Gewalt und Härte der Musik in Frage stellt sondern dem Ganzen abrundend eine Aura verleiht. Da liegen auch die Stärken von Sanguis enthalten. Die technischen Fertigkeiten an den Instrumenten sind die Vorraussetzung dafür, gekonnt und gut platziert gemächlichere Momente in die Liedstruktur einzufügen.

Wie es bei einer solchen Form des Black Metals sein sollte, stimmt der Klang und die Produktion. Chaosgate guardians ist sauber und klar produziert und abgemischt. Zwar wirkt das Schlagzeug manchmal ein wenig zu matt, etwas mehr Druck hätte nicht geschadet - aber man sollte dabei auch nicht vergessen das es sich hierbei immerhin um ein Debut handelt. Dafür fallen die Gitarren umso positiver aus. Der Klang ist auf der einen Seite sehr hörenswert und auf der anderen Seite werden sie ebenso gut gespielt und eingesetzt. Ganz gleich ob im hohen Tempo oder bei einem kurzen, akustischen Moment.

Insgesamt ein gutes und gelungenes Album dass seine Qualitäten nicht unbedingt sofort beim ersten Hören vermittelt sondern eher beim bewussten (mehrmaligen) anhören des ganzen Albums.

01. Burden of heritage
02. Towards the stormgates
03. Chosen by the she-corpse
04. Autumn emperor
05. Reincarnation manifesto
06. Farewell wayfarer
07. Of solitude and cosmic streams
08. Nocternity

16.08.2002

Rotting Christ - Genesis | 2002 | Century Media | CD | Black Metal

Rotting Christ sind zurück. Und wie sie das sind. Man traut seinen Ohren kaum. Besonders wenn man die Band seit den Anfangstagen kennt und das musikalische Treiben mehr oder weniger aufmerksam verfolgt hat. Selbst der alte (und geniale) Schriftzug schmückt den neuen Tonträger. Doch nicht zu früh gefreut: Ein Meisterwerk wie Thy Mighty Contract ist Genesis stilistisch her nicht. Erwartet wird dies aber wohl auch niemand haben. Dennoch ist das neue Album der Griechen eine erhebliche Besinnung und musikalische Verbesserung. Die experimentiellen Zeiten scheinen nun endgültig vorbei. Zwar blieben Rotting Christ auf all ihren gemächlichen und progressiven Alben wie Khronos oder A dead poem immer sich selbst treu - doch nun stehen sie ganz eindeutig wieder für Härte und Aggressivität.
Die Lieder sind überwiegend durch eine grundlegende Schnelligkeit geprägt und mit den legendären und typischen Riifs gepaart. Das ist nach den letzten Veröffentlichungen der Band etwas neues. Doch auch von den lascheren und ruhigeren Alben wurde etwas übernommen. Und genau diese Mischung aus den Zutaten der älteren und längst in langer Vergangenheit zurückliegenden Tagen sowie aus den neueren - ungeliebten - Stilelementen, wie die klareren Gesänge und elektronische Spielereien á la Hymnen und sanften spherischen Klängen machen das Album zu dem was es ist: Ein sehr intensives Klangfeuerwerk mit wohliger Härte und Intensität. Rotting Christ haben all ihre Vorteile in Genesis vereint und komprimiert. Das Album besticht durch eine durchgehende und ergreifende Atmosphäre die aus dem herovrragendem Songrwritung und der Abwechslung resultiert.

Die Titel wurden sehr klar, sauber und druckvoll produziert was dem Hörvergnügen nur zur gute kommt und vor allem die Musik bereichert. Denn Rotting Christ gehen hier sehr technisch ans Werk was ihnen auch perfrekt gelungen ist. Harte und aggressive Parts weichen seichteren Passagen mit variierten Gesängen - die typischen Riffs sind ebenso zu vernehmen wie auch sehr ruhige Soli. Jedoch wird nichts davon übertrieben oder überproportional eingesetzt oder in den Vordergrund gedrängt.
Man kann ruhig sagen das für die Griechen eine dritte Ära begonnen hat. Genesis ist das Tor zu einem neuen Kapitel der Bandgeschichte. Und diese wird - wenn es so weiter geht - überaus erfolgreich werden. Denn dies kann nur eine logische Konsequenz aus diesem überaus guten Album sein. Da wundert es mich fast schon ein wenig, das Century Media dabei mitgemacht hat. Vielleicht besinnt man sich auch dort endlich eines besseren.

Ich denke, für Leute die Rotting Christ erst mit Alben wie A dead poem oder Sleep of angels kennengelernt haben wird der neue Silberling nicht mehr so ein Leckerbissen wie noch bis zur Khronos , sein. Für alle anderen dagegen aber schon. Musikalisch ist Nemesis einfach ein überaus gelungenes Album mit griechischem Flair alter Rotting Christ und aggressiver Härter des neues Jahrtausends.

1. Deamons
2. Lex Talionis
3. Quintessence
4. Nightmare
5. In Domine Sathana
6. Release Me
7. The Call Of The Aethyrs
8. Dying
9. Ad Noctis
10. Under The Name Of The Legion

13.08.2002

Primigenium - Intolerance | 2002 | Drakkar Productions | CD | Black Metal

Primigenium aus Madrid (Spanien) gibt es bereits seit 1992. Mit Intolerance ist nun endlich nach einigem Hin und Her und diversen EPs das zweite Album erschienen. Der Titel des Werks ist mehr als selbsterklärend. Die acht Stücke sind barbarischer und grimmiger Black Metal ("Pure black fucking Metal" halt...) die musikalischer Verweichlichung gegenüber keine Spur von Toleranz offenbaren. Trotz dieser klaren (und gesunden) Einstellung verkommt das Album aber nicht zu einer gewöhnlichen und durchschnittlichen Veröffentlichung wie sie zig mal im Monat erscheint. Primigenium verstehen ihr Handwerk und verleihen dem eigenen Liedgut einen eigenen Charakter. Die Lieder sind nicht durchgehend so eingängig wie es zu erst erscheint. Das Songwriting achtet neben der grimmigen Natur auch sehr auf den Metal in den Gitarren und der Spielweise des Schlagzeugs. So bekommt Intolerance eine eigene Atmosphäre von den zwei Spaniern. Allerdings liegt dies nicht ausschließlich an den Griffen oder Rhythmuswechsel sondern auch an der Gesangsstimme die sehr eigenständig, grell und auch brutal klingt so das man regelrecht die Anstrengung der Stimmbänder erkennen vermag. Diese ganzen Attribute und die achtenswerte Portion "Pure black fucking Metal" machen das Album zu einem guten und gelungenem Wert im Bereich des Black Metals.

01. Pure black fucking Metal
02. For I am death
03. Intolerance
04. There where we will have to rise...
05. Essential chaos
06. Satanic truth
07. Demoniac
08. Theatre of souls

08.08.2002

Opera IX - Maleventum | 2002 | Avantgarde Music | CD | Black Metal

Maleventum steht ganz im Zeichen von Opera IX. Black Metal voller Okkultismus und alten Mythen. Die Italiener setzen das Album furios in Szene. Lange Lieder die sehr abwechslungsreich sind und das volle Können der Band beweisen welches sie ja schon eindrucksvoll auf den Vorgängeralben vorstellten. Allerdings scheinen Opera IX bereits bei The Black Opera auf ihrem schöpferischen Höhepunkt angekommen zu sein. So stellt Maleventum keine Steigerung dar. Es siedelt sich auf einem ähnlich hohem Level und Niveau an. Allerdings hat Sängerin Cadaveria die Band verlassen, und so müssen Opera IX mit einem neuen Sänger auskommen, der seine Sache aber meisterhaft geklärt hat. Ein gelungener Ersatz, und man muß schon genau hinhören um zu erkennen, das nicht mehr Cadaveria ihre Stimme leiht.

Maleventum ist ein Album das wohl alle Stilelemnte des Black Metals gekonnt vereint. Symphonische und langsame Passagen sind genauso auf dem Album enthalten wie brachiale kriegerische Stimmungen die einen einfach nur aggressiv werden lassen. Was zum Teil natürlich auch an der wahnsinngen Stimme der Sängerin liegt. Die Italiener haben hier ein gutes und beständiges Album produziert das sich vor nichts verstecken brauch. Weder vor den großen Bands im Bereich des Black Metals, aber auch nicht - was viel wichtiger ist - ebenfalls nicht vor den etablierten Bands im Untergrund.

01 - Maleventum
02 - Princess of the ancient
03 - Unearted arcana
04 - In the dark I found the reflections
05 - Muscaria
06 - Forgotten goods
07 - In the raven's eye

Odal - Sturmes Brut | 2002 | Christhunt Productions | Vinyl | Black Metal

Nach schon bisherigen genialen Veröffentlichungen, wie etwa beispielsweise die furiose EP Traitor kommt nun ein vollständiges Album von Odal. Und es ist gewiß nicht minder grandios wie die bisherigen Werke der Band. Schon zugleich nachdem das Intro ausgeklungen hat, und somit das erste eigentliche Lied seinen Lauf nimmt, weiß man womit man es zu tun hat und wofür Taaken mit Odal steht. Nämlich für einwandfreien und sehr ergreifenden Black Metal aus deutschem Lande. Und das nicht wie auf eine herkömmliche Art und Weise indem versucht wird mit politischen Idealen aufmerksam zu machen sondern ganz schlicht und einfach mit der aufopfernden Ehrlichkeit der Klänge. Es ist nicht unangebracht, wenn man bei den Liedstücken von Odal von der Liebe zur Musik spricht. Denn diese tiefe Verbundenheit zu dem was Taaken da bewerkstelligt, kann man in jeder Sekunde von Sturmes Brut heraushören und auch ebenso intensiv daran teilhaben.

Besonders ergreifend erscheinen die Gitarrenrhythmen und Riffs. Ähnlich erging es mir schon bei Traitor, welches mich wochenlang fesselte. Umso erfreulicher ist es da auch, das mit diesem neuen Album direkt weiter geknüpft wird und man sich nicht mit Versuchen herumgeschlagen hat. Denn für mich haben Odal sich in eine Niesche der deutschen Black Metal Kultur niedergelassen die bisher unbesetzt war. Sturmes Brut steht nämlich schöpferisch dafür, das es auch in Deutschland durchaus mehr als nur sehr guten Black Metal gibt, geschaffen aus einer autarken und tiefgreifenden Verbundenheit und Verpflichtung zur Musik, was den Leuten nur zu gute kommt, die dies zu schätzen wissen.

Auf einzelne Lieder näher einzugehen bringt nicht viel. Denn jedes Lied dieses Werkes spricht für sich und somit auch Bände. Es sind Lieder von brennender Leidenschaft und tiefsitzender Verachtung über all jene, die niemals auch nur annähernd begreifen werden was diese Art von Musik bedeutet.
Somit stellt Sturmes Brut schon jetzt als eines der besten Alben in diesem Jahr dar.

01 Einklang
02 Traum von Finsternis
03 War
04 A New Beginnig
05 Shadows of Doom
06 Sturmes Brut
07 Ausklang
08 Leichenfeier (Vinyl Bonus)

Obscenity - Cold Blooded Murder | 2002 | Morbid Records | CD | Death Metal

Obscenity sind wieder da. Gleich, nachdem das Intro verklungen ist zeigen die deutschen Todesmetaler eindrucksvoll, daß man auch noch nach 13 Jahren Bandgeschichte brutalen und druckvollen Death Metal spielen und zelebrieren kann. Glücklicher Weise erkennt man sofort beim ersten Hören, daß es sich hierbei um Obscenity handelt. Die speziellen Riffs werden nach wie vor mit in die Musik eingebunden, und auch die bissigen Vovals sind erhalten geblieben, auch wenn die Stimme insgesamt etwas steriler als auf Intense wirkt, und dadurch auch einen leicht tieferen Touch bekommt. So bleibt doch die Musik nach wie vor aggressiv und direkt. Doch fehlen trotz der ausgeglichenen Lieder herausragende Kracher wie sie zuvor noch mit Bleed for me und Ripping your torso enthalten waren. Dafür erhält man allerdings ein vor Kraft strotzendes Album das vor allem durch Kontinuität auf hohem Niveau besticht. Höhepunkte werden allerdings nicht geboten, wie es aber auch keine Schwächen gibt.

Ein beständiges Death Metal Album aus deutschem Lande.

01 - Intro
02 - The arrival
03 - Caught in life
04 - My dark one
05 - Alien hand syndrome
06 - Sleepwalker
07 - Blessed by nature
08 - Soulpain

26.07.2002

Nocte Obducta - Galgendämmerung - Von Nebel, Blut und Totgeburten | 2002 | Grind Syndicate Media | CD | Black Metal

Da ist nun wieder so eine Band die schon allein von den Namen der Alben her ein Kopfschütteln verursacht. Nocte Obducta haben ein neues Album. Wenn ich mir so die Namen des Albums anschaue, weiß ich nicht so recht ob ich lachen oder weinen soll. Wenn ich nicht wüsste was mich musikalisch erwartet, würde ich meine Plattensammlung darauf verwetten das man es hier mit einer melodramatischen Gothicband zu tun hat, die möglichst auf die Verzweiflung des Seins hinweisen möchte und gerne im CD-Schränkchen einiger niedlichen "Gothic-Ladys" aufgenommen werden möchte. Eigentlich erbärmlich und armselig. So habe ich doch bisher immer aus Prinzip heraus einen großen Bogen um solche Bands und deren Outputs gemacht. Und nun sitze ich hier und muss das jetzt rezensieren. Fruchtige Fäulnis. Es ist ein Intro. Nicht mal ein besonders gutes. Schon im Laufe des Intro´s, welches eine Spielzeit von genau 3 Minuten hat, hatte ich die Bewertungsnote fertig und wollte die Rezension abhaken. Aber nun kam dann das zweite Lied, und alle guten Vorsätze waren über den Haufen geworden.

Gleich bei Der Durst in meinen Augen prügelt man los und im Hintergrund sind seichte atmosphärische Klänge zu vernehmen. Dann ein paar Breaks und etwas mehr Melodie. Doch das schöne an der Geschichte ist das Drumming. Es kommt zum Teil wunderbar druckvoll daher, was das Ganze so interessant macht. Zwar verliert es in den schnellen Parts ein wenig an Bedeutung da es hier leider ein wenig untergeht. Aber ansonsten, bei den Breaks und anspruchsvollereren Schlagzeugpassagen ist es schön kraftig und gut anzuhören. Doch nervt nach einer Weile das Gekreische welches sich irgendwann zu einem hektischen Anfall aufwiegelt. Für mich jedenfalls. Es ist ein monotones dahinkreischen welches sich bedingungslos in der Musik einordnet und sich somit nicht sonderlich aufdringt. Trotzdem nervt es. 

Und wie zu erwarten war, versucht die Band durch ruhige Zwischenparts in den Liedern eine von ihnen bestimmte Stimmung zu vermitteln die bei mir aber abprallt. Ich will das einfach nicht. Und jetzt, beim siebten Lied, Galgendämmerung langweilt mich die Musik. Sie ist auch insgesamt flach geworden. Ich schalte ab.