18.03.2005

Blut Aus Nord - Thematic Emanation Of Archetypal Multiplicity | 2005 | Candlelight Records | CD | Black Metal

Nicht nur Candlelight Records als Plattenfirma ist neu, sondern auch die Tatsache dass sich Blut aus Nord mit dieser neusten Veröffentlichung vom extremen Metal losgesagt haben. Diese düstere und einzigartige Strukturierung und Atmosphäre der letzten drei Werke ist auf Thematic emanation of archetypal multiplicity nur noch am Anfang vorhanden. Allerdings fehlen hierbei schon jegliche extreme Elemente des Metals. Darüber hinaus fehlt auf dieser CD auch komplett der Gesang, abgesehen von einer kurzen gesprochenen Flüsterpassage. Thematic emanation of archetypal multiplicity ist ein beklemmendes Werk, moderner industrialisierter Instrumentalkompositionen die mal mehr elektronisch und maschinell wirken, mal weniger und dafür ruhiger in eine Richtung des Ambience gehend.

Wer wieder den typischen endzeitlichen Blut aus Nord Metal erwartet hat, wird aller Wahrscheinlichkeit nach ziemlich enttäuscht sein. Abgesehen vom ersten Titel, der noch die typischen Riffs beinhaltet, sind Metal-Elemente faktisch nicht vorhanden. Bleibt also vorerst nur abzuwarten, ob Blut aus Nord diesen neuen Weg weitergehen werden oder ob Thematic emanation of archetypal multiplicity eine einmalige Angelegenheit ist.


01. Enter (The transformed god basement)
02. Level-1 (Nothing is)
03. Level-2 (Nothing is not)
04. Level-3 (Nothing becomes)
05. Exit (Towards asylum)

15.03.2005

Bloodoline - Storm & Brilliance | 2005 | Blackened Records | CD | Black Metal

Storm & brilliance ist die erste Veröffentlichung dieses spanischen Duos. Das auffälligste Merkmal ist der ungewöhnliche wie eigenwillige Gesang, an den man sich zunächst mal etwas gewöhnen muss. Obwohl die Titelnamen allesamt englisch sind, wirken die Texte aufgrund der Intonation und Betonung teilweise recht fremd und unverständlich. Gut möglich, dass Bloodoline den Gesang ganz bewusst so schräg ausgelegt haben. Denn auch spieltechnisch ist Storm & brilliance kein gewöhnliches Durchschnittswerk. Die Lieder sind sehr eigenständig strukturiert, es wurden viele überraschende Rhythmuswechsel verwendet die man so nicht erwartet hätte. Manchmal entsteht durch diese eigenartigen Arrangements eine leichte disharmonische Atmosphäre. Allerdings haben Bloodoline es verstanden, diese schwierigen Elemente flüssig und homogen miteinander zu verbinden sodass letztlich ein rundes Klangbild entsteht. Zwischen den eigentlichen Liedern gibt es jedes Mal kurze ruhiger instrumentale Klänge die sich dann nahtlos in das nächste Stück ergießen. So gibt es zwischen den 13 Liedern kaum einen Moment der Stille der klar festlegt wann ein Lied endet und wo das nächste beginnt.

Storm & brilliance ist sicherlich kein einfaches Album, schon gar nicht wenn man es zum ersten Mal hört. Man muss Bloodoline schon ein wenig Zeit geben um den richtigen Zugang zur Musik zu finden. Doch hat man sich erst mal an diese etwas andere Art des extremen Metals gewöhnt, offenbart sich einem ein sehr interessant strukturiertes Album mit teilweise wahnsinnigen und wütenden Passagen. Anders gesagt, könnte Storm & brilliance auch gut als Soundtrack der Apokalypse fungieren. Ein relativ gutes Gefühl für das Album bekommt man mit dem Lied Vicious torment, welches man sich auf der Internetseite der Band runterladen kann.

Das Album ist ab dem 7. März im Handel erhältlich.

01. Necrorder
02. Warlike spirit
03. Interlude I
04. Unity to oneness
05. 133 before death
06. What never was dead
07. Triumph of death I
08. Aeon's dead
09. Triumph of death II
10. Vicious torment
11. Interlude II
12. Nihil storm
13. Brilliance in the eternal darkness 

11.03.2005

Old Wainds - Scalding Coldness | 2005 | Miriquidi Productions / City Of The Dead Records | CD / Vinyl | Black Metal

Scalding coldness ist nun das zweite Album (die Where the snow are never gone CD / LP ist lediglich eine Widerveröffentlichung des ersten Demos) der Nordrussen von Old Wainds. Bereits das Debütalbum Religion of spiritual violence wusste auf ganzer Linie zu überzeugen, so legen Old Wainds nun mit Scalding coldness eindrucksvoll nach. Das neue Album fesselt vom ersten bis zum letzten Lied, ohne sich zwischendrin irgendwelche Schwächen zu leisten. Das Trio spielt wie gewohnt, den grimmigen und rauen Black Metal wobei sie sich auf dem aktuellen Werk aber gegenüber dem Debüt ausgereifter und differenzierter präsentieren. Die wunderbaren, zum Teil ziemlich düsteren, Gitarrenmelodien sind jetzt öfters zu hören und sie sind nicht mehr so versteckt wie es noch bei Religion of spiritual violence der Fall gewesen ist. Auch am Klang wurde gefeilt, er ist sauberer ausgefallen und hat einen warmen und kräftigen Klang.

Trotz der rauen Gangart, die für Old Wainds kennzeichnend ist, bietet Scalding coldness viel Abwechslung. Die Titel sind nicht alle ähnlich eingängig strukturiert sondern wurden detail- und facettenreich gestaltet - sowohl was Melodik betrifft als auch Rhythmik - sodass das Album auch nach mehrmaligem Hören genauso mitreißt wie am Anfang.

Eine Ausnahme gibt es aber dennoch. Mittig im Album platziert liegt In the forgotten darkened spheres. Es ist ein kurzes Instrumentalstück mit ruhigen sphärischen Ambient-Klängen. Obwohl es so ganz anders ist als der Rest von Scalding coldness, passt es sehr gut zur Atmosphäre von Old Wainds.

01. Scalding coldness
02. Freezing winter breath
03. ... in the glance of the dead
04. In the forgotten darkened spheres
05. Through icy wilderness of the forest
06. Wolves in white
07. Passing the burials of dead stars
08. North from the south

Black Circle - The Distant Wind... | 2005 | Total Holocaust Records | CD | Black Metal

BLACK CIRCLE präsentieren sich auch mit dem zweiten Album The distant wind… voll und ganz als Judas Iscariot-Ableger. Die einzige wirkliche Veränderung oder Entwicklung zum vorangegangenen Behold my visions and wisdom ist der verbesserte Klang. Von daher ist dieses Werk auch enttäuschend, obwohl es qualitativ alles andere als schlecht ist, aber diese überaus extreme und offensichtliche Orientierung an das Original trübt die Freue an The distant wind…

Das ist schade, denn der Kopf von BLACK CIRCLE, Strijd, kann sehr wohl gute und eigenständige Musik machen, was er mit seiner anderen Gruppe Svartr Strijd bereits bewiesen hat. BLACK CIRCLE sind und bleiben wohl nur für alle jene interessant, die Judas Iscariot nicht kennen, alle anderen sind gut damit beraten, die Finger davon zu lassen.

Die CD ist in einer limitierten Auflage von 500 Kopien erschienen.

Black Angel - From The Darkness | 2005 | Ketzer Records | CD | Black Death Metal

Black Angel aus Peru sind eine Band die eindeutig für Black / Death Metal der alten Schule stehen. Die Ursprünge von Black Angel sind auf das Jahr 1988 datiert, was wohl ebenfalls die Stilistik von From the darkness erklärt. Einflüsse alter Gruppen wie etwa Hellhammer, Mystifier, Holocausto oder auch Mercyfull Fate durchdringen das gesamte Album. From the darkness ist ein grundsolides Album ohne nennenswerte Höhen und Tiefen das wohl vor allem für Leute interessant ist, die die genannten Bands von früher kennen und mögen. Obwohl ich diese alten Meister sehr mag und schätze, fehlt mir bei From the darkness aber das gewisse Etwas und irgendwann wird es dann anstrengend und langweilig. Es fehlt gar nicht mal so sehr die Abwechslung, Black Angel haben die Lieder durchaus mit verschiedenen Facetten strukturiert. Es fehlt mir etwas bestimmtes, wovon ich allerdings nicht weiß, was es genau ist. Black Angel schaffen es leider nur bedingt, eine Atmosphäre aufzubauen. Vielleicht sind die Lieder auch einfach etwas zu lang für diese Art der Musik und wirken deshalb irgendwann ermüdend. Die Geschwindigkeiten der Lieder auf dem Album sind sehr unterschiedlich. Es gibt langsam und schleppend gehaltene Titel, eingängig schnelle Lieder und zum Teil schnelle Stücke die sehr chaotisch und wirr wirken.

Ich persönlich kann mit Black Angel nicht viel anfangen, aber für Freunde von räudigem und extremen Metal könnte From the darkness dennoch interessant sein. Zudem war die Promo CDr die ich bekommen habe Schrott. Viele Lieder sind durchdrungen von unzähligen Aussetzern was das Anhören zusätzlich erschwert hat und vielleicht dazu beigetragen hat, dass ich From the darkness über weite Strecken so anstrengend finde

01. Rites
02. From the darkness
03. Apocalyptic war II
04. Enter two forces
05. The sect
06. Possessed minds
07. Harlots of Satan
08. Slaves of evil
09. Condemneds