27.10.2007

Sael - Océan | 2007 | Pictonian Records | CD | Black Metal

Sael wurde ursprünglich 2002 in München von Odem Arcarum Leuten gegründet, ist nun aber eine rein französische Gruppe mit Musikern, die unter anderem in Asmodée und Annthennath mitwirken. Nach zwei Demoveröffentlichungen und einer Split EP mit Azaghal ist die MCD Océan der inzwischen vierte Tonträger.

Den Anfang macht das elf Minuten lange Titelstück Océan, in dem Sael bereits klar macht, es hier mit abwechslungsreichen aber dennoch rohem und kalten Black Metal zu tun zu haben. So beginnt das Lied harmonisch und klar, mit lieblichen und wohlklingenden Gitarrenmelodien. Allmählich nimmt das Lied Fahrt auf, eine leise und treibende Doublebass ist zu hören. Diese anfänglichen, harmonischen Minuten hören sich sehr gut an, da neben den Melodien auch einige kraftvolle Riffs und Rhythmuswechsel für eine mächtige Atmosphäre sorgen. Irgendwann setzt dann natürlich das richtige Lied ein, welches aber gleichfalls vielschichtig bleibt. Neben eisigkalten, eingängig schnellen Parts sind auch zahlreiche langsam und mittelschnell geartete Parts zu hören, die zum Teil aber sehr kraftvoll und energiegeladen arrangiert wurden. Océan ist ein sehr interessantes Lied, welches sehr gute und dunkle Harmonien, aber auch klare atmosphärische Parts und rigorose Härte und Schnelligkeit beinhaltet.

Ivresse de lune beginnt enorm schnell und heftig und klingt dabei recht interessant, da das dumpf klingende Schlagzeug ziemlich laut abgemischt wurde und die Gitarren teilweise ein wenig überlagert. Dies erzeugt einen interessanten Effekt, zumal dieses zu laute Schlagzeug eben auch nur partiell ist. In anderen Parts des Liedes ist es dann umgekehrt, und das schnelle, extreme Riffing überlagert umgekehrt die Rhythmusmaschine. Ivresse de lune ist in jedem Fall ein sehr extremes Lied, da einige harsche Parts sehr heftig ausgefallen sind.

Das simpel betitelte Instrumental ist nicht, wie man erwartet, ein ruhiger und atmosphärischer Lückenfüller, sondern ein Lied, das sowohl schnell und hart, als auch schleppend und melodisch ist. Über weite Strecken ist dabei eine Stimme zu hören, die vor versammeltem Publikum eine Rede hält. Zu guter letzt folgt Un cri dans l'éternité. Wie Océan ist es ein längeres und abwechslungsreiches Lied, in dem sowohl atmosphärische und harmonische Elemente, wie auch kraftvolle und sehr schnelle Parts zu hören sind.

Océan ist eine sehr anständige Veröffentlichung, die sowohl vielversprechende dunkelatmosphärische Parts als auch kalten, schnellen und zum teil harschen Black Metal bereit hält. Dabei übertreibt es Sael mit der Abwechslung oder Melodik jedoch nicht. Der Gesamteindruck von Océan ist sehr ausgewogen, weshalb man auf das im Frühjahr 2009 erscheinende Debütalbum wohl sehr gespannt sein darf.


7/10
Aceust

01. Océan
02. Ivresse de lune
03. Instrumental
04. Un cri dans l'éternité

22.10.2007

Todesweihe - Finsternis und Tod | 2007 | Eigenproduktion | Kassette | Black Metal

Mit Finsternis und Tod gibt es von Todesweihe nun eine Live-Kassette, die bereits im Februar 2005 irgendwo aufgenommen wurde und auch ohne irgendwelche Angaben über die enthaltenen vier Titel auskommt. Lediglich das erste Stück, Mit einem Herzen voller Verachtung, ist eindeutig zuzuordnen.

Aber das stört nicht weiter, da Todesweihe auf Finsternis und Tod vier raue, zumeist schnelle und räudige Lieder spielt, wie es Darkthrone zu Zeiten von "Transilvanian hunger" nicht hätte besser machen können. Damit schließt Todesweihe an das Demo Nachtmahre an, welches entschieden schneller und aggressiver als das gleichnamige Debüt ein Jahr zuvor ausfiel.
Der Klang ist, soweit man es von einem Untergrund-Black Metal-Konzert erwarten kann, recht anständig ausgefallen. Vor allem aber betont der Klang der Aufnahme die rohe und aggressive Atmosphäre der Musik. Der Gesang ist, ähnlich wie auch Nachtmahre, laut, warm und hasserfüllt und auch die Instrumente lassen sich recht deutlich voneinander unterscheiden. Als ebenfalls positiv empfinde ich die Tatsache, dass die Geräusche des Publikums während der Pausen zwischen den Liedern nicht herausgeschnitten wurden. Somit handelt es sich hierbei um eine vollständige, und, so vermute ich, unbearbeitete Aufnahme des damaligen Konzertauftrittes.

Für mich ist Finsternis und Tod ein hörenswerter Tonträger, der vor allem Hass und Vernichtung in einer absolut ungeschliffenen Form transportiert und predigt.


01. Mit einem Herzen voller Verachtung
02.
03.
04.

21.10.2007

Vargnatt - Nur ein Traum | 2007 | Karge Welten Kunstverlag | Kassette | Black Metal

Die erste Vargnatt-Veröffentlichung liegt gerade mal ein halbes Jahr zurück, da folgt nun mit Nur ein Traum bereits der zweite Streich. Stilistisch ist sich Vargnatt treu geblieben und so gibt es auch mit dem zweiten Tonträger des Koblenzers schwermütigen und atmosphärischen Black Metal.

Der Anfang von Seelensang (Hyperions Schicksal) ist allerdings alles andere als von Schwermut und Harmonie gezeichnet. Vargnatt steigt ziemlich grimmig mit einem schnellen, eingängigen und antreibenden Part in das Lied ein. Die Schnelligkeit bleibt in Grundzügen zunächst erhalten und wird phasenweise mit einem leisen Keyboard untermalt. Doch anstatt ein von Schnelligkeit durchtriebenes Lied zu hören entwickelt sich Seelensang nach einer kurzen klaren Akustikgitarrenpassage zu einem ruhigen Stück, in dem dunkle und bedrohlich anmutende Melodien und Harmonien den Ton angeben.

Mit Portrait einer Nacht geht es dann sehr atmosphärisch weiter. Das Schlagzeug trommelt sehr konstant seinen mittelschnellen aber treibenden Rhythmus, während das gleichbleibend im Hintergrund stehende Keyboard, die helle, schnell gespielte Gitarrenmelodie und der Kreischgesang für eine dichte, sehnsüchtige Atmosphäre sorgen. Ziemlich genau in der Mitte des Liedes vollzieht sich eine Wandlung. Zunächst sind nur ruhig gespielte, klare Gitarrenmelodien zu hören, zu denen dann ein stampfend schnelles Schlagzeug hinzukommt. Dieser Part erzeugt sehr interessante Stimmungen, da die Melodien von einer ruhigen wie auch dunklen Natur sind und das stampfende Schlagzeug eine Art Unruhe einbringt.

…vom Suchen der Hölle ist das längste Lied von Nur ein Traum. Der Anfang ist schleppend und wird durch unstetes Riffing bestimmt, welches mir teilweise einen Tick zu nervig ist. Da die schnelle Abfolge der hellen und grellen Töne auf Dauer zu monoton und aufreibend ist. Diese, durchaus Melancholie erzeugende, Gitarrenarbeit bestimmt zwar das Lied, doch gibt es über das Lied verteilt auch einige auflockernde, klare und atmosphärische Elemente.

Umnachtung und Weisheit ist ein durchgängig ruhiges und atmosphärisches Lied mit düsteren Keyboardklängen, traurigen Melodien und einem dazu passend ruhig intonierten „Kreischgesang“, der die von den Instrumenten erzeugte Beklemmung und Schwere geschickt unterstreicht. Am Ende des Liedes ist dann sogar eine klar und unverzerrt gesprochene Stimme zu hören, die dieser Atmosphäre keinen Abbruch tut.
Bei dem Titel Karge Welten handelt es sich dann um ein reines Instrumental aus ruhigen Klängen und Tönen, für mich hat es etwas sehr friedliches und beruhigendes.

Am Anfang des Tittelliedes Nur ein Traum ist eine sehr ruhig gehaltene Passage zu hören, in der zunächst lediglich ein ruhiges Piano und ein ebenso sanft gespielter Bass zu hören sind. Als nächstes Instrument kommen dann die verzerrten Gitarren hinzu, die allerdings noch sehr ruhig gespielt werden und mit ihnen zeitgleich eine flüsternde Stimme, bevor dann das ebenfalls ruhig gespielte Schlagzeug die Instrumentalisierung komplettiert. Irgendwann geht die Flüsterstimme in eine verzerrte über, während das Piano nach wie vor, nun eingängig und hypnotisierend, im Hintergrund zu hören ist. Vargnatt hat sich für den weiteren Verlauf noch einige interessante Variationen einfallen lassen, sodass Nur ein Traum ein sehr interessantes und atmosphärisches Lied ist.

Das abschließende Welk fungiert faktisch als ein ruhig gestalteter Ausklang in dem eine klare Gitarre und leise eingespielte Naturgeräusche zu hören sind.

Nur ein Traum gefällt mir besser als der Vorgänger Wintergrab. Es ist Vargnatt gelungen, das Liedgut strukturell zu verbessern und mir gefallen vor allem die zahlreich eingewobenen atmosphärischen Elemente, die durch ihre feinen Abstufungen und Nuancen ihre Wirksamkeit voll entfalten können.
Lediglich …vom Suchen der Hölle kann mich nicht so recht überzeugen. Aber das ist zu verschmerzen da alle anderen Titel voll und ganz überzeugen können.

01. Seelensang (Hyperions Schicksal)
02. Portrait einer Nacht
03. ...vom Suchen der Hölle
04. Umnachtung und Weisheit
05. Karge Welten
06. Nur ein Traum
07. Welk

Idhafels / Throndt - Split | 2007 | Karge Welten Kunstverlag | Kassette | Black Metal

Bei dieser Split-Kassette handelt es sich um eine Wiederveröffentlichung der 2003 erschienenen und mittlerweile vergriffenen CD.

Den Anfang macht Idhafels mit dem ersten Teil von The prophecy of the seeress. Nach einer kurzen stimmungsvollen Einleitung - die mich in ihrer tragenden und erhabenen Art und Weise ein wenig an die Viking Metal-Tage von Bathory erinnert - wuchtet Idhafels voller Groll grimmigen, rauen Black Metal aus den Lautsprechern. Das Schlagzeug ist eingängig schnell, die Gitarren schroff, leise und unsauber und der Gesang ist stark verzerrt und mit leichtem Hall. Aus dem Hintergrund ist leichtes Keyboardspiel zu hören, welches während der schnellen Passagen die Aufgabe übernimmt, für Melodien und Harmonien in der Musik zu sorgen, da die Gitarren während dieser Parts arg leise sind. Besser ist es in den langsamen und mittelschnellen Abschnitten. Hier kommen die Saiteninstrumente besser zur Geltung und das Keyboard sorgt dann für majestätische Momente, ähnlich wie in der Einleitung.

Teil 2 wird ebenfalls ruhig eingeleitet, doch diesmal leiser und harmonischer und weniger imposant als im ersten Teil. Auf diese Einleitung setzt Idhafels diesmal gemächlicher, nämlich schleppend ein. Das Keyboard ist zwar wieder sachte im Hintergrund zu hören und solange es schleppend bleibt, sind auch die Gitarren gut zu vernehmen. Es kommt jedoch zu schnellen, aggressiven und hämmernden Parts in denen die Differenziertheit der einzelnen Spuren rapide abnimmt. Ich kann nicht behaupten, dass es sich schlecht anhört oder der Atmosphäre abträglich ist. Vielmehr ist es so, dass Idhafels in diesen, gewissermaßen primitiven und entarteten Passagen, eine barbarische Rohheit entwickelt, die ihren ganz eigenen Reiz hat.
Ähnlich verhält es sich auch im dritten Teil von The prophecy of the seeress. Rohe und schnelle Elemente treffen auf langsame oder schleppende, mit harmonischen Keyboardklängen verzierten Passagen.


Nach dem ruhigen Intro legt Throndt in Hear me all ye hallowed beings eingängig schnell und grimmig los. Das Schlagzeug hämmert in dieser Anfangsphase sehr dezidiert seinen eingängigen Takt, während der stark verzerrte, minimal kehlig und rauchig wirkende Gesang, gemeinsam mit den Gitarren die grimmige Atmosphäre besorgen. Es gibt zwar Passagen, die langsamer sind und behutsame melodische Ansätze haben, doch insgesamt bleibt der Auftakt von Throndt ein unheilvoller und aggressiver.

Vornherein harmonischer geartet ist das folgende In iron woods, in dem an vereinzelten Stellen sehr unauffällig ein Keyboard platziert ist. Es ist sehr geschickt und gelungen in das schleppende und treibende Spiel integriert und reichert die raue Atmosphäre harmonisch an.

Schneller, eingängiger und somit auch rauer ist Northern shore. Hier wird zwar ebenfalls phasenweise das Keyboard angewandt, doch aufgrund der Schnelligkeit und des lauten, teils sehr hasserfüllt wirkenden Gesangs, ist es weitaus weniger harmonisch als In iron woods. Nach dieser anfänglichen schnellen und harschen Passage folgt ein überaus interessant angelegter Part, in dem Throndt das Schlagzeug ruhig spielt und die Saiteninstrumente dunkle, gute Melodien zum Besten geben. Im Anschluss folgen sehr aggressive Abschnitte, die sowohl extrem schnell als auch schleppend sind und sich dank des Gesanges und der Gitarren sehr gut anhören.

Der letzte Titel, The mighty tree, ist dunkler und ruhiger gestaltet. Der Rhythmus ist zwar schleppend aber antreibend und der Kreischgesang kreiert gemeinsam mit den düsteren Gitarrenlinien eine bedrohliche Atmosphäre.

Sowohl Idhafels als auch Throndt wissen zu gefallen und können für sich überzeugen. Idhafels ist allerdings gewöhnungsbedürftiger, da die klanglichen Eigenschaften während der schnellen Passagen nicht die Besten sind. Bei Throndt hingegen stimmt alles: Fieser, gemeiner Black Metal, der hasserfüllte wie auch vereinzelte dunkelharmonische Momente besitzt, präsentiert in einem dazu passendem Klanggewand.

Diese Split-Kassette ist also für all jene interessant, die den rauen Black Metal mögen und professionell produzierte Kassetten zu schätzen wissen. Denn sowohl die Kassette, die schwarz und mit Silberdruck ist, wie auch das Cover sind sehr schön anzuschauen.

IDHAFELS
01. The prophecy of the seeress I
02. The prophecy of the seeress II
03. The prophecy of the seeress III

THRONDT
04. Intro
05. Hear me all ye hallowed beings
06. In iron woods
07. Northern shore
08. The mighty tree

15.10.2007

Festung Nebelburg - Gabreta Hyle | 2007 | Bloos Fire Death Productions | CD | Pagan Metal

Gabreta Hyle ist die Debütveröffentlichung von Festung Nebelburg, dem Soloprojekt von Nattulv, welcher auch in Nordfrost und Wolfchant aktiv ist. Wie der Bandname bereits vermuten lässt, handelt es sich hierbei um Pagan Metal.

So sind die zehn Stücke, in denen die Natur allgemein und der Bayerische Wald speziell, besungen werden, von sehr melodischer und spielerischer Beschaffenheit. Vor allem die Lieder und Passagen, in denen unverzerrt und klar gesungen wird, bestehen aus diversen lebhaften Melodien. Durch dieses rege musikalische Treiben entsteht bei mir immer der Eindruck, es mir viel zu fröhlicher und positiver Musik zu tun zu haben.
Gabreta Hyle enthält auch schnelle und kraftvoll arrangierte Stücke mit energischem Kreischgesang, wie etwa in Als die Pest ins Waldland kam. Diese schnellen und aggressiven Parts hören sich gut an, sind jedoch auf dem Album rar gesät.

Überraschenderweise gefällt mir die klare, mit einer ruhigen Akustikgitarre vorgetragene Folk-Passage in Werdung eines Helden am besten. Diese Passage ist allerdings nicht unbedingt typisch für das Album.

Gabreta Hyle trifft nun zwar überhaupt nicht meinen Geschmack, allerdings glaube ich, dass das Album bei den Heiden Metallern einen durchschlagenden Erfolg haben wird. Hierbei ist nicht zu vergessen, dass die instrumentale Umsetzung von Nattulv einwandfrei und somit bewundernswert ist. Es entsteht überhaupt nicht der Eindruck, es mit einem Ein-Mann-Projekt zu tun zu haben.

01. Gabreta Hyle
02. Der Eindringling
03. Die goldnen Fische vom Arbersee
04. Werdung eines Helden
05. Die wilde Jagd im Waldmann
06. Die Sage von Burg Weißenstein
07. Herbstnebel
08. When autumn turns into winter
09. Als die Pest ins Waldland kam
10. Wintersonnwende

Infestum - Ta Natas | 2007 | Blood Fire Death Productions | CD | Industrial Black Metal

Als ich die Stilbeschreibung „Chaotic Black Metal“ von BFD Productions las, befürchtete ich zunächst das Schlimmste. Ich erwartete komplexe Strukturen, wirre Rhythmuswechsel und nervende, weil anstrengende, Riffs. Glücklicherweise ist dem nicht so. Die Weißrussen von Infestum fallen viel mehr durch sehr kraftvollen und antreibenden Black Metal auf, der oftmals mit Synthesizerklängen unterlegt ist und zu gefallen weiß.

So eröffnet Infestum den Silberling, unmittelbar nach dem kurzen Intro, mit Te deum schnell, druckvoll und antreibend. Der Gesang, der sofort auffällt, ist stark verzerrt und dadurch energisch und stets ein wenig harsch und aggressiv. Der bereits erwähnte Synthesizer ist von Anfang an zu hören, wobei er in den schnellen und treibenden Passagen dezent im Hintergrund steht.
Masquerade ist durchgängig schleppend bis mittelschnell gehalten und entfaltet dadurch einen besonders kraftvollen Klang. Im Mittelteil von Masquerade verschmelzen wunderbare Gitarrenmelodien mit dem Synthesizer zu einer großartigen Harmonie, welche durch den Bass und den harschen Gesang einen leicht markanten Schliff erhält.
Das folgende Legion in me ist zwar ein zunächst gleichfalls kraftvolles und schleppendes Stück, jedoch wirken hier phasenweise mächtige, niederwalzende Death Metal-Riffs mit hinein, was in der Abwechslung mit den harmonischen Synthesizer-Passagen eine interessante Atmosphäre ergibt.

Ta natas bleibt auch in den verbleibenden Stücken ein abwechslungsreich gestaffeltes Album. Sehr interessant dabei ist For those who…, in dem der Synthesizer vereinzelt große Ähnlichkeit mit Trompetenklängen hat oder I'll close my eyes, wo elektronische Beats auf düstere und melancholische Gitarrenmelodien treffen.

Ta natas ist ein gelungenes und abwechslungsreiches Album, das trotz der modernen Charakteristik und dem Synthesizereinsatz nicht zu melodisch, abgedreht oder überladen wirkt. Stattdessen beweist Infestum ein feinsinniges Gespür für gute Melodien und brachiale Elemente, wie beispielsweise die vereinzelt verwendeten Death Metal-Riffs.

Als Bonus enthält die CD ein Musikvideo vom Titelstück Ta natas für den Heimcoputer.

01. To the master of life (Intro)
02. Te deum
03. Masquerade
04. Legion in me
05. On wings
06. For those who...
07. I'll close my eyes
08. Razor to throat
09. Dark passage
10. Ta natas
 

14.10.2007

Power - Roll The Dice | 2007 | STF Records | CD | Thrash Metal

„Stop killing the dead, they're mine. If you don't want the dead coming back to life why don't you just kill the living? “ Mit diesem, dem Film „Cemetery Man“ entnommenen Filmzitat, leiten die Kölner Zombie-Thrasher von Power ihr zweites Album ein. Es ist dasselbe Zitat, mit dem Krieg das Album „Destruction ritual“ einleitete. Allein das mach mir Roll the dice auf Anhieb sympathisch. Was sich im Anschluss an das eingespielte Filmzitat abspielt, ist als zünftiger und spielerischer Thrash Metal zu bezeichnen.

Die zehn Lieder bieten schön gitarrenbetonten und treibend strukturierten Thrash Metal, der sowohl durch eingängiges und kraftvolles Riffing, wie auch durch flinke, sehr spielerisch und flüssig integrierte Melodien und Soli auffällt. Kraftvolle Akkorde und der raue, minimal verzerrte Gesang bilden das Grundgerüst von Roll the dice.

Rhythmisch agiert Power vorwiegend in vielfältig gestalteten mittelschnellen Tempi, die zwar stets antreibend sind und dazu verführen, im Takt mitzuwippen, doch wirkliche Schnelligkeit im brachialen Sinne gibt es kaum. Das Tempo wird phasenweise zwar immer wieder mal erhöht, doch niemals zu einer brutalen Passage verdichtet. Stattdessen beherrschen spielerische Akzente das Geschehen und die Atmosphäre, wodurch der Thrash Metal von Power einen zarten Anstrich des traditionellen Heavy Metals erhält.

Mir gefällt diese Mischung ganz gut, zumal Power dadurch recht eigenständig klingt, obgleich ich die fehlende Härte und Brutalität bisweilen etwas bedauere. Packend und treibend ist Roll the dice aber allemal, da Power dies mit spürbarem Spielspaß wieder wett macht. Platten wie Roll the dice sind mir zig mal lieber als eine weitere Sodom- oder Destruction-Neuauflage, die zwar klanglich und technisch perfekt inszeniert aber für meine Bedürfnisse zu lieblos und seelenlos ist.

01. Zombie attack
02. I am suicide
03. Made in hellfire
04. Roll the dice
05. We are
06. Buried alive
07. Rot 'n' Roll disaster waltz
08. Nightmare injection
09. Truth about a lie
10. Out to kill
 

09.10.2007

Vardlokkur - Med Døden Til Følge | 2007 | Det Germanske Folket | CD | Black Metal

Med døden til følge ist die erste Veröffentlichung Vardlokkurs, einer bis vor kurzem aus Vrede (Holmgang, Angantyr) und Saule bestehenden Gruppe, die nun – nach den Aufnahmen zu diesem Tonträger – mit Yngleborgaz festen Zuwachs erhalten hat.

Den Anfang macht das Titellied, welches durch ein kurzes Solo am Piano seicht eingeleitet wird. Auf diese einleitenden Klänge folgt – für mich etwas überraschend – eine rohe und wüste Passage in der Vardlokkur durch schnelle, antreibende Rhythmen und einem bissigen und aggressiven Gesang glänzt. Der Klang der Gitarren ist angenehm rau aber dabei nicht wirklich unsauber und das Schlagzeug hat in der Klangfarbe einen leicht polternden Ton, was sehr gut mit dem Gesang und den Gitarren harmoniert. So schnell und aggressiv bleibt es allerdings nicht. Nach der, zum Teil hochgradig brutalen Passage folgt ein längerer Abschnitt, der in einem schleppenden Rhythmus, mit kraftvollem Gesang und einer guten und überschaubaren Melodieführung vorgetragen wird.

Morituri te salutant steht dem in punkto Brutalität und Geschwindigkeit in nichts nach. Es ist rhythmisch zwar ein wechselhaftes Lied, in dem auch mittelschnelle oder schleppende Tempi zu hören sind. Doch nicht nur. Vardlokkur feuert etappenweise einige überaus mörderische Knüppelparts ab, die an zerstörerischer Kraft kaum zu überbieten sind. Das schöne an diesen Brachialparts ist, dass es sich hierbei nicht nur um dumpfes Geballer handelt. Das Schlagzeug wird relativ vielfältig bedient, es gibt Breaks und diese Passagen sind sehr gut durch die Übergänge in das Lied eingebettet.

Sehr aggressiv und etwas rumpelig geht es zunächst mit Frygtens skygge weiter. Vrede scheint sich hasserfüllt die Seele aus dem Leib zu schreien, während Saule großartig zwischen zwei unterschiedlichen, sehr schnellen Rhythmen hin und her wechselt. In der zweiten Hälfte von Frygtens skygge geht es kurzweilig gemächlicher und leicht melodisch zu, bevor das Finale in erneuter Aggression und Schnelligkeit versinkt.

Der letzte Titel, Nordens fane, beginnt mit einer guten, klaren und schön harmonischen Gitarrenmelodie, die jedoch nicht lange währt und alsbald in ein stampfendes und schleppendes Spiel übergeht. Es reihen sich schnelle und stampfend schleppende Parts aneinander, die aber stets brutal wirken, da der Gesang sehr energisch und das Schlagzeug gnadenlos ist.

Vardlokkur ist mit Med døden til følge ein regelrecht glorreicher Einstand gelungen. Es ist großartiger aggressiver und rauer Black Metal ohne Kompromisse. An dieser Stelle bin ich sehr gespannt, welchen Einfluss Yngleborgaz auf das künftige Material und die damit verbundenen Auswirkungen hat. Ich hoffe jedenfalls inständig, dass Vardlokkur diesen grimmigen und wüsten Stil beibehalten wird.

01. Med døden til følge
02. Morituri te salutant
03. Frygtens skygge
04. Nordens fane

08.10.2007

October Falls - The Streams Of The End | 2007 | Debemur Morti Productions | CD | Folk Black Metal

Wer von October Falls ein weiteres ruhiges Instrumentalwerk erwartet, wird enttäuscht, da die aktuelle MCD, The streams of the end, eine melodische Black/Folk-Veröffentlichung ist, wobei ich persönlich den Terminus Dark Metal jedoch zutreffender empfinde.

Denn die etwaigen Folk-Elemente sind minimal und könnten auch glatt als ruhige, klare Instrumentalpassagen durchgehen. Stattdessen regiert auf The streams of the end vielmehr eine schwere, düstere und zum Teil regelrecht melancholische Atmosphäre mit vielen Abstufungen. Diese Abstufungen erzielt October Falls durch die sehr fein gegliederten harmonischen und melodischen Strukturen, die nicht nur variabel sind sondern auch jeweils direkt die Atmosphäre der Musik beeinflussen.
Dabei gibt es zwar zahlreiche klare Gitarrenmelodien, doch sind diese stets so angelegt, das sie traurig oder zumindest ernsthaft und nachdenklich wirken. Hinzu kommt dann natürlich das kraftvolle und verzerrte Gitarrenspiel, welches nicht selten mit dunklen, erdrückenden Riffs aufwartet und der dunkle, leicht verzerrte Gesang.
Die Geschwindigkeit ist dabei zumeist langsam bis schleppend, lediglich in White northern soils gibt es vereinzelt schnellere sowie härtere Schübe.

Aus diesen Zutaten hat October Falls ein angenehmes dunkles musikalisches Werk erschaffen, das trotz der großen melodischen Komponente zu keinem Zeitpunkt zu freundlich, spielerisch oder überladen wirkt. Stattdessen ist The streams of the end ein eher leises und unaufdringliches Werk, mit feinen, richtig guten Melodien, die sich zu einer ernsten und schweren Stimmung verdichten.

Das Material für ein neues Album ist bereits geschrieben und die Aufnahmen zu diesem haben bereits begonnen. Mal schauen was uns dann von October Falls erwartet. Ich würde eine Fortsetzung von The streams of the end sehr begrüßen.

01. Shores of fire
02. White northern soils
03. Funeral pyres
04. The streams of the end

Devilish - Possession | 2007 | Eisenwald Tonschmiede | CD | Black Metal

Mit dem mysteriösen Album Possession von Devilish, präsentiert Eisenwald ein großartiges Untergrund-Black Metal-Album. Mysteriös ist es deshalb, da es keinerlei Informationen über die Gruppe oder den Tonträger als solchen gibt. Das schöne, aus rauem Papppapier gestaltete Digipak enthält neben der CD, die ein einziges langes, unbetiteltes Stück beherbergt, zwei abgedruckte Gedichte: Eines von Peter Cornelius und eines von Charles Baudelaire.

Das macht aber überhaupt nichts, da das knapp 30 Minuten lange Lied voll und ganz überzeugen kann. Es besteht aus mehreren Abschnitten oder Kapiteln, wodurch der Eindruck vermittelt wird, es durchaus mit einzelnen Liedern zu tun zu haben, da das Lied ohne Wiederholungen auskommt und somit einer ständigen Entwicklung und Veränderung unterliegt.

Im Groben lässt sich Possession als rauer aber atmosphärischer Black Metal bezeichnen. Die Einleitung ist ruhig, harmonisch und atmosphärisch und mit anderthalb Minuten für ein so langes Lied relativ kurz. Die Einleitung wird von einem rauen, eingängig mittelschnellen Part abgelöst, in dem vor allem der stark verzerrte aber weitgehend ruhig intonierte Gesang und ein sehr leises, weit in den Hintergrund gestelltes Keyboard für harmonische Aspekte sorgen. Dieses Keyboard ist phasenweise kaum erkennbar, da die grell klingenden Gitarren es überlagern. Dieser Effekt ist als nahezu perfekt zu umschreiben, da durch den leisen, unauffälligen Klang aus dem Hintergrund, das Keyboard eine höhere Gewichtung bekommt.
Nach einem schnelleren Part folgt eine melodische Passage mit guten, einprägsamen und teils klaren Melodien. Auch während dieses Abschnitts steht das Keyboard sanft im Hintergrund. Während dieser ruhigeren Strecke klingt der Gesang von Devilish ganz entfernt, ein wenig wie der von Evol auf dem Album "Portraits", allerdings nicht ganz so extrem wie bei den Franzosen.

Nach diesem ruhigen Part gibt es einen starken Wandel. Die Gitarren und der Bass schmettern einige harte, dunkle und laute Riffs, welche die Membrane der Lautsprecher wild vibrieren lassen. Dann nimmt die Intensität der Saiteninstrumente überraschend ab und es offenbart sich eine sehr atmosphärische Passage, in der vor allem der Kreischgesang und das Keyboard, welches nun deutlich lauter und präsenter ist, für eine großartige Atmosphäre sorgen.

Possession behält noch weitere Wandlungen und Überraschungen bereit. Neben den atmosphärischen Passagen und dem Keyboard gibt auch hasserfüllte, energische und schnelle Parts die mindestens genauso überzeugend und beeindruckend sind.

Für mich ist Possession ein echter Geheimtipp, so, wie vor einigen Jahren Brocken Moon mit den zwei ersten Demos ebenfalls einer war. Ich kann jedem nur empfehlen, sich das Album schnell zuzulegen sobald es im Handel erschienen ist. Denn es ist auf 350 Kopien limitiert und wird somit nicht ewig erhältlich sein.

01. Possession

http://www.eisenton.de/

Cryptic Voice - Access Denied | 2007 | STF-Records | CD | Death Metal

Cryptic Voice aus der Schweiz hat dieser Tage mit Access denied das zweite Album veröffentlicht und präsentiert melodischen, eigenständigen Death Metal.

Mit dem ersten Titel Grimmlock beginnt das Album brachial, treibend und druckvoll. Doch statt des erwarteten Nackenbrechers offenbart sich ein abwechslungsreiches Stück, in welchem Cryptic Voice zwischen brutalen und walzenden sowie sehr melodisch eingefärbten Parts hin und her wechselt. Besonders gut gefallen mir hierbei die brachialen Passagen, in denen das treibend gespielte Schlagzeug wunderbar mit den harten, technisch ausgelegten Riffs und dem tiefen Gesang harmoniert.
Das zweite Lied, And nothin' will remain, ist bis auf einen kurzen melodischen Mittelteil, ein durchgängig druckvoll vorgetragenes Stück, in dem die Geschwindigkeiten zwischen druckvoll schleppendem und harsch schnellem Spiel variieren.
Im folgenden Shizzo, trifft die technische und brachiale Spielweise mit eingespielten Sprach-Samples auf ein modernes Element, was sich sehr gut anhört, da die instrumentale Begleitung während dieser Samples ungebrochen flüssig und kraftvoll weitergeht.

Im weiteren Verlauf von Access denied, welches mit 13 Titeln zahlreich bestückt ist, agiert Cryptic Voice nach dem selben Schema. Die Stücke sind allesamt von vielschichtiger Struktur, welche durch das Wechselspiel von sehr kräftigen, brutalen Parts und den melodischen Abschnitten, in denen Cryptic Voice gerne mal auch ein Soli einstreut, gekennzeichnet ist.
Richtig schnelle Passagen gibt es zwar auch, doch sind diese rar gesät und so konzentriert sich die Geschwindigkeit vorwiegend auf mittelschnelle Tempi, die aber stets treibend sind, was nicht selten der gut angelegten Double-Bass geschuldet ist.

Abschließend ist zu sagen, dass sich Access denied vor allem durch das vielschichtige und ausgeklügelte Songwriting auszeichnet, in dem sowohl die melodischen Akzente wie auch die harten und technischen Anteile gleichberechtigt eingearbeitet wurden. Somit hat man mit Access denied ein sehr anständiges Death Metal-Album in den Händen, wobei ich persönlich die druckvollen und harten Passagen / Stücke favorisiere.


01. Grimmlock
02. And nothin' will remain
03. Shizzo
04. Take the crown
05. Death row dance
06. Miss de Witt
07. Access denied
08. Noctum solaris
09. In all your eyes
10. The waiting for god
11. The boulevard of broken hope
12. When I fell
13. Farewell

03.10.2007

Volkolak (Волколак) - Слава Яриле (Hail To The God Of The Sun) | 2007 | Blazing Productions | CD | Folk

Slava yarile (Hail to the god of the sun) erschien bereits 2004 und wurde über Blazing Prodctions wiederveröffentlicht. Mit Metal hat die Musik jedenfalls rein gar nichts zu tun. Es ist ein lupenreines russisches Folk Album.

Entsprechend melodisch und „fröhlich“ zeichnen sich die Strukturen der einzelnen Lieder aus. Neben den klaren, russischen Gesängen findet sich eine Vielzahl an traditionellen Folk-Instrumenten wieder. Das Ganze macht auf mich - nicht nur bei Volkolak, sondern auch bei anderen Gruppen dieser Sparte – einen viel zu fröhlichen, bunten und melodischen Eindruck, obgleich die Liednamen auch auf eine ernste Thematik hindeuten.

Ich kann mit dieser Musikart überhaupt nichts anfangen, weshalb ich mir eine weitere Bewertung des Materials spare. Wer russischen Folk mag, wird's vielleicht jedoch mögen.

01. To the god of the fire
02. To Russians
03. Yew grove
04. To the people from East Russia
05. Brave viking
06. Wolf's farewell
07. Vavila
08. Hail to the god of the sun
09. At valiant prince
10. Veles and warrior

Krohm - The Haunting Presence | 2007 | Debemur Morti | CD | Black Metal

Das vor drei Jahren erschienende Debütalbum A world through dead eyes konnte mich seinerzeit nicht überzeugen, da es mir nach dem starken Demo Crown of the ancients zu platt und langweilig erschien. Mit dem neuen, zweiten Album, The haunting presence, verhält es sich glücklicherweise anders, da der neue Tonträger durchaus sehr eindrucksvolle Strukturen in sich trägt.

Dabei ist das Auftaktlied Bleak shores aber noch eher mäßig ausgefallen obgleich die ersten, einleitenden Momente und Sekunden eine sehr gute Atmosphäre besitzen, die durch das eingängig antreibende Schlagzeugspiel, dem grimmigen Gesang und schnellen eingängigen Riffs erzeugt wird. Doch dieser grimmig beißende und kalte Anfangsmoment bleibt nicht erhalten, da sich Bleak shores alsbald zu einem atmosphärisch schleppendem Stück entwickelt, wo vor allem hell gestimmte, stark im Vordergrund stehende Gitarrenmelodien den Ton angeben. Mir ist dieses helle Gitarrenspiel einerseits zu aufdringlich, andererseits auch einfach zu freundlich akzentuiert, was meinem Bedürfnis nach der kalten anfänglichen Atmosphäre widerspricht. Die letzten, ebenfalls langsamen Minuten, sind dann aber wieder besser, da hier dunkle, düstere und mysteriöse Melodien die hellen Gitarrenklänge ersetzen.

Im zweiten Stück sind gleich zum Anfang jene hellen Gitarren zu hören. Diesmal aber wurden sie alles andere als freundlich klingend gespielt. Die Melodien, die vom ruhigen, schleppenden Schlagzeug begleitet werden, entwickeln eine trostlose und zum Teil auch verstörende Stimmung, da die hellen, klaren und atmosphärischen Melodien phasenweise mit einer verzerrten Gitarre unterlegt wurden, die eingängige, grelle und sich wiederholende Riffs einstreut. In der zweiten Hälfte sind einige kraftvolle Arrangements zu hören, die wie kleine intensive Ausbrüche wirken, da sie sowohl harmonisch wie auch gesanglich, wunderbar inszeniert und platziert wurden.

Weshalb es mit I respiri delle ombre und Tra la carne e il nulla zwei, zumindest teilweise italienischsprachige Lieder gibt, bleibt für mich an dieser Stelle unbeantwortet. Tatsache aber ist jedenfalls, dass die Passagen von I respiri delle ombre, in denen Numinas (erkennbar) italienisch singt, eine sehr gute und ergreifende Atmosphäre besitzen. Numinas' italienischer Gesang ist überaus ausdruckstark, zum Teil ein wenig harsch und laut und dabei sehr eindringlich. Verfeinert wird das Ganze dann von erstklassigen dunklen Melodiesträngen, die sehr ruhig und gleichmäßig wabern und einem beim Zuhören in andere Sphären entführen.

Mit Relic folgt das vielleicht beste Stück des Albums. Es nimmt durch den lauten, eindringlichen und leicht aggressiv eingehauchten Gesang, dem schleppenden aber treibend druckvollen Schlagzeug, einen kraftvollen Lauf. Diese kraftvolle Stimmung wird dann noch vertieft, als der Rhythmus schnell und eingängig wird und Krohm die Geschwindigkeit mit dunklen, unheilvollen Melodien auskleidet. Nach einer düsteren harmonischen Passage mit abstrakten Gurgelgeräuschen nimmt Relic noch mal volle Fahrt auf und Krohm legt dabei gar regelrecht brachiale Züge an den Tag.
Auch die verbleibenden drei Titel können überzeugen, da Krohm hier mit guten atmosphärischen Melodien, schnellen harten Schüben oder auch hypnotischen, ambientgleichen Passagen aufwartet.

Obgleich The haunting presence mit Bleak shores relativ schwach beginnt, entwickelt sich das neue Album anschließend zu einem ausgereiften Werk mit einer sehr dichten und düsteren Atmosphäre. Im Detail erweist sich The haunting presence als ein mit Abwechslung gespicktes Werk, in dem sowohl düstere, bleierne und eben harmonische Anteile genau so vorhanden sind, wie harsch und aggressiv angelegte Momente.

Es ist Krohm also gelungen, sich hinsichtlich A world through dead eyes deutlich zu steigern.

01. Bleak shores
02. Lifeless serenade
03. I respiri delle ombre
04. Relic
05. Memories of the flesh
06. Tra la carne e il nulla
07. Syndrome

01.10.2007

Necromessiah - Antiklerical Terroristik Death Squad | 2007 | Blasphemous Underground | CD | Black Thrash Metal

Eine Zeit lang gab es eine kleine Schwemme an Black / Thrash Veröffentlichungen, die mal mehr, mal weniger überzeugten. Die drei Italiener von Necromessiah liefern mit ihrem zweiten Album, Antiklerical terroristik death squad, ein vollends gelungenes Album ab, bei dem einfach alles stimmt.

Die zehn Lieder, die im Schnitt um die drei Minuten lang sind, bieten alles was es braucht für ein zünftiges Black / Thrash Album. Zuallererst ist da selbstverständlich die Gitarrenarbeit zu nennen, welche bei Necromessiah stets vielfältig und sehr flüssig von der Hand geht. Die Riffs und Melodiebögen decken ein breitgefächertes Spektrum von schön dreckig, über eingängig und einprägsam bis hin zu guten und anspruchsvollen Solis ab. Phasenweise erinnert mich das Gitarrenspiel ein wenig an die älteren Sachen von den Schweden Bewitched, welche dazumal wahre Meister im Blackened Thrash waren.

Aber auch rhythmisch lässt Necromessiah nichts anbrennen. So gibt es Parts und Lieder, in denen das Spiel schön peitschend, antreibend und manchmal gar wohlig polternd ist, was dann gemeinsam mit den schnellen, eingängigen Riffs für eine grandiose Metal-Atmosphäre sorgt. Doch wirklich schnelle und brachiale Passagen sind in der Unterzahl, stattdessen gibt es vorwiegend mittelschnelle Rhythmen zu hören, die sehr variabel vorgetragen werden, und entweder flott und antreibend oder stampfend und polternd sind.
Antiklerical terroristik death squad ist spielerisch ein sehr detailreiches Werk, bei dem der spielerische Spaß der Musiker spürbar und somit ansteckbar ist. Abgerundet wird das Ganze dann mit dem Gesang, der zwar leicht verzerrt ist aber stets deutlich bleibt und gleichfalls variabel gestaltet wurde und punktuell schön fies und dreckig rüberkommt.

Interessant und gelungen an der Musik ist für mich auch, dass man ihr nicht anhört, ein neues, 2007 eingespieltes und aufgenommenes Werk zu sein, da Necromessiah einen ordentlichen Old School Anstrich hat.

Passend zur Musik ist auch die Gestaltung des Covers ein Volltreffer und bedient, wie auch die Titelnamen zeigen, voll und ganz das Klischee des Black / Thrash Metals. Wer diese Stilart mag, wird von Antiklerical terroristik death squad gewiss nicht enttäuscht werden!

01. Intro (Vatican burning)
02. Atomic bloodshed
03. Marching for hell
04. Christ-Crushing Black Metal
05. Terror squad
06. Necroalkolteerorist
07. In the name of god let the churches burn
08. Fukking bastard god
09. Evil prophets
10. Total blasphemy