28.03.2002

Deströyer 666 - ...of Wolves, Women & War | 2002 | Satan's Metal Records | Vinyl | Black/Thrash Metal

Unglaublich! Diese Australier schaffen es jedes Mal mit einer Veröffentlichung nicht nur zu überzeugen, sie schaffen es scheinbar mühelos zu begeistern und zu fesseln. So auch mit dieser limitierten EP, die vor kurzem in den benachbarten Niederlanden erschien.

Ganz besonders hat es das erste Lied in sich. Ghost dance vereint alle Vorzüge der Band und ist somit einfach ein absoluter Killer der live wohl ein übler Nackenbrecher wird. Insgesamt klingt die EP ein wenig mehr wieder nach der legendären Unchain the wolves auch wenn ...of women, wolves and war deutlich schneller und trashiger ausgefallen ist. Doch genau mit diesem kleinen Vinyl haben es die Exil-Australier geschafft die alte Atmosphäre vollständig in ihren derzeitigen musikalischen Weg zu implementieren. Die ausgeprägten Gitarrenmelodien sind wieder vermehrt im Vordergrund und bestimmen überwiegend die Atmosphäre. Ähnlich wie eben bei Unchain the wolves. Dazu kommt eine gehörige Portion vom Australian Satanic Speed Metal und fertig ist das Teil. Einfach eine geniale Scheibe, wie es bisher alle Scheiben von Deströyer 666 waren. Jetzt im Januar soll eine neue MLP der Band erscheinen. Man darf gespannt sein. Enttäuscht wird man nicht. Das kann man jetzt schon sagen.

1. Ghost dance
2. Taste the poison
3. Sevens blood

27.03.2002

Countess - Revenge Of The Horned One - Part II | 2002 | Barbarian Wrath | CD | Black Metal



Wenn ich mich nicht verzählt habe ist The Revenge of the horned one - Part II das mittlerweile das sechste Album seit 1995. Viel kann ich an dieser Stelle allerdings nicht zu den vorangegangenen Werken sagen da ich sie nicht alle kenne und mir Countess auch erst mit diesem Album wirklich aufgefallen sind. Offenbar eine Frevelei wie mir scheint, angesichts dessen was mit dieser CD geboten wird. Das ist auch gar nicht so einfach zu beschreiben da Countess doch etwas nicht ganz alltägliches machen. Das Album bekommt seine Wirkung primär durch den charismatischen Gesang der leicht heiser und krächzig aber passend rüberkommt und die oftmals bestimmenden und sehr präsenten Gitarren. Insgesamt wirken die Lieder zwar relativ puristisch aber dennoch wird eine ganz besondere und eigenständige Charakteristik geschaffen. Gerade durch die Art und Weise wie Gesungen wird und wie der Gesang eingesetzt wird und wie auch die Gitarren oft hymnenhaft das Geschehen bestimmen und sehr zur Atmosphäre von Countess beitragen. Dieser etwas krächzige Gesang wirkt zuweilen auch wie eine prädigende Stimme die zu einem Moralapostel mit gehobenem Zeigefinger passen mag. In meiner Vorstellung jedenfalls. Das kommt wohl daher - da die Stimme manchmal wie schnell gesprochen wird, und dies halt in ihrer grellen Charakteristik. Insgesamt birgt The revenge of the horned one - Part II auch eine angenehme und alte Heavy Metal Atmosphäre, die zwar untergeordnet und hintergründig ist, aber vorhanden ist. Besonders gut gelungen ist diese Atmosphäre bei Tyrant of the motorway das musikalisch wie ein Tribut an den einstigen Metal erscheint. Selbst wer an dem Metal sonst kaum oder keinen Gefallen findet, kann hier getrost ein Ohr riskieren. Denn Countess verstehen es gekonnt diese Atmosphäre von damals in ihr eigenes Gewand zu kleiden. Die Produktion des Albums ist nicht ganz das Perfekte. Sie ist nicht schlecht, und passt auch gut zu dem eigenen Still der Niederländer, doch manchmal wäre es wünschenswert wenn die einzelnen Instrumente sauberer klingen würden. Dies ist aber auch schon der einzige Makel den ich bei dieser Veröffentlichung der anderen Art anzukreiden habe.


01. Behold my wrath
02. Child of the millenia
03. Praise of immortality
04. Ballad of the swords
05. On armageddons battlefield
06. Masturbo ergo sum - Act 2
07. My pain is my glory
08. Blood wedding
09. Nightwind
10. Tyrant of the motorway
11. The legend of the fall
12. Metal warriors

25.03.2002

Clandestine Blaze - Fist Of The Northern Destroyer | 2002 | Northern Heritage | CD | Black Metal

Die Finnen haben mal wieder zugeschlagen. Mit Fist of the Northern Destroyer haben Clandestine Blaze ein weiteres Album geradlinigem und reinen Black Metal veröffentlich, der vollkommen ohne irgendwelche abwägigen Allüren auskommt. Riffs der etwas einfachereren aber auch bestimmenderen Art, mit einen schnellem Grundtempo des Schlagzeugs und einer kontrolliert-ruhig grimmigen Stimme. Allerdings sind tragende und schleppende Stücke ebenso vertreten. Dies sind auch schon die wesentlichen Merkmale der Band. Allerdings liegen die Stärken der Band nicht gerade, wie man denken könnte, in der ehrlichen und kompromißlosen Umsetzung des etwas geradlinigen und schnellen Black Metals, sondern ganz klar in den langsameren Passagen und bei den Rhythmuswechseln. So sind diese Wechsel mit wohlklingender Schlagzeugarbeit und interessanten Riffs versehen. Außerdem hat es sich die Band nicht nehmen lassen, im Hintergrund auch mal ein leises Gitarrensoli laufen zu lassen.

Fist of the Northern Destroyer ist ein "einfacheres" Black Metal Album, das auf große Momente, respektive einzelne Besonderheiten verzichtet, sondern durch Überzeugung zur eigenen Musik und der Gesamtheit des Album als Ganzes seine Stärken setzt und hat.

01 - Fist of the Northern Destroyer
02 - Praising the Self
03 - Doll of Darkness
04 - Ribs of Virgin
05 - There Comes the Day
06 - Goat-Creative Alienation
07 - I Have Seen

23.03.2002

Ceremonial Castings - Into The Black Forest Of Witchery | 2002 | Dark Forest Productions | CD | Black Metal

Ceremonial Castings; das ist eine extreme Band aus den USA. Viele denken jetzt vielleicht schon, das es sich hierbei wahrscheinlich im "tyischen USBM" handelt. Aber da muß ich diese Leute energisch enttäuschen. Denn diese Band ist alles andere als irgendwie typisch.

Die Musik ist äußerst extrem, aggressiv und vielfältig. Die Musik ist sehr kräftig und druckvoll produziert. Zum Teil sogar etwas zu sehr basslastig. Die Lieder sind zwar stets sehr aggressiv, doch unterschiedlich. Das erste Lied, Darkness & War, war ist zum Teil extrem schnell, treibend und mörderisch und enthält auch zum Teil auch einen zwischenzeitlichen, symphonischen Hintergrund. Diese symphonischen Untermalungen, die immer mal wieder auf dem Album zum Vorschein kommen, tun der Härte der Musik aber keinen Abbruch. Ebenso heftig von der rasenden Geschwindigkeit ist auch das zweite Lied, wobei hier verschiedene Gesangsstile verarbeitet wurden. Die bandtypische Black Metal Stimme (welche leicht kreischig wirkt), wechselt sich zum Teil mit im Hintergrund gelagerten Death-Growls und kurzen klaren Gesängen ab. Klingt jetzt beim Lesen etwas kitschig, aber beim Hören der Musik kommt das gar nicht mal so schlecht rüber, das die Musik drumherum gut durchdacht ist und passend wirkt.

Wie schon mehrfach bemerkt, ist die Musik im Allgemeinen sehr brutal und intensiv. Und dieser Eindruck verstärkt sich auch mit dem dritten Lied, Come unto fire. Denn da, bestimmt eine sehr ausgeprägte tiefe Death Metal Stimme den Gesang. Insgesamt geht es so weiter mit den Liedern dieses Albums. Überwiegend schnelle Stücke, welche vom Songwriting durchaus sehr interessant sind, trotz der zum teil wahnwitzigen Geschwindigkeit, die zuweilen symphonisch-bombastisch untermalt sind reihen sich hier aneinander. Allerdings ist Into the black forest of witchery kein typisches Bombast-Album wie viele europäische Bands das zur Zeit machen, sondern eine vollkommen eigenständige und von den Anteilen her mehr brutale und gnadenlose Band als eine symphonische. Interessant ist das Album allemal, und es beinhaltet auch das eine oder andere interessante und gute Lied. Da kann man mal gespannt sein, in welche Richtung sich die Band zukünftig entwickeln wird.

01 - Darkness & War
02 - Into the Black Forest of Witchery
03 - Come Unto Fire
04 - Heaven Falls Upon My Wings (Instrumental)
05 - Frostseasongoddess
06 - Valley of Snakes
07 - Lunacy Becomes Us (Instrumental)
08 - Beast in Black
09 - The Ghost of Alice

19.03.2002

Secrets Of The Moon / Armagedda / Dark Storm / Bael - Black Metal Endsieg III | 2002 | Sombre Records | Vinyl | Black Metal

Wie bisher immer bei dieser Kompilationsserie, weiß man womit man es zu tun hat. Man wird nicht enttäuscht. Zudem enthält das Vinyl jeweils vier Bands mit je einem Lied. So auch diesmal.

Begrüßt wird man mit Leichengott der deutschen Formation Secrets of the Moon. Das zwischen vier und fünf Minuten lange Stück ist ein etwas getragenes Lied. Es beginnt langsam mit gesprochener, dunkler Stimme um dann loszubrechen. Aber das Interessante dabei ist die Harmonie die die Band dabei erschafft. Durch die vordergründige Lead-Gitarre mit dem polternden Schlagzeug wird eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen die zeitweilig einen sehr leichten Hauch an Unterstützung aus dem Hintergund von einem anderen technischen Hilfsmittel findet. Sehr hörenswert. Mir gefällt das Lied sehr gut, wobei es auffällt das weitesgehend auf Gesang verzichtet wird und wenn Gesang dabei ist, ist er extrem leise, was aber bei Leichengott jedenfalls absolut nicht negativ ins Gewicht fällt.

Der zweite Klanganschlag wird dann von den Schweden Armagedda vollführt. Mit Emperor from the eternal dark geben sich die Schweden so, wie sie wohl viele in Deutschland auf der Minitour sehen wollten, aber nicht konnten. Geradliniger Black Metal. Direkt und ehrlich. Gute Produtkion, ein paar Breaks und einige Riffs. Läßt sich definitiv hören und hat Charakter. Mehr muß man dazu aber auch nicht sagen. Denn die anderen, wohl weniger bekannteren Bands verdienen in meinen Augen mehr Besprechung als Armagedda.

Denn da sind noch Dark Storm aus der Republik Tschechien, bei denen auch Blasphemer von Maniac Butcher involviert ist. Und somit ist auch der musikalische Grundton von Dark Storm leicht erklärt. Schneller und kompromißloser Black Metal welcher recht gitarrenbeton ist. So stehen Gitarre und Gesang defintiv im Vordergrund des Geschehens und sind somit logischer Weise maßgebend für die Wirkung des Liedes. Denn Diese ist gut und kräftig, da die Riffs und auch hintergründige Soli auffrischend und interessant klingen. Da die Produktion auch schön klar und kräftig ist, paßt das gut zur Musik und so kommt Mighty Horns of Baphomeht schön zur geltung. Besonders wenn man es schön laut hört. Ein regelrechter Vernichtungsfeldzug.

Abschließen tut diese EP die französische Band Bael. La Marque Noir hat im Gegensatz zu den Liedern zuvor einen rauheren und markaneren Klang. Auch ist die Musik insgesamt auf ihre puristische Beschaffung extremer und radikaler. Die Gitarren klingen sehr ineinander verwoben und sehr norwegisch. Also etwas 'schrill' bzw. hoch gestimmt. Dazu kommt eine kreischige Gesangsstimme die aber nicht unangenehm wirkt. Zusammen mit dem stets im einheitlichen Tempo bleibenden Schlagzeug bildet das Lied diese rauhe und verachtende musikalische Stimmung.

Insgesamt betrachtet mal wieder ein feines Stück Vinyl, das uns da bescher wird.

01. Secrets of the Moon - Leichengott
02. Armagedda - Emperor from the eternal dark
03. Dark Storm - Mighty Horns of Baphomet
04. Bael - La Marque Noir

18.03.2002

Blut Aus Nord - The Mystical Beast Of Rebellion | 2002 | Adipocere Records | CD | Black Metal

Bei Blut aus Nord handelt es sich um eine französische Band die nun ihren dritten Longplayer präsentiert. Schon sofort nach dem Einlegen der CD und dem ersten hören, wird einem klar das sich die Band verändert hat. Musikalisch jetzt viel mehr in Richtung von älteren Burzum abzielt. Gewöhnlich verursacht das ein bitteres Aufstoßen bei mir, da ich von Burzumabkömmlingen nicht viel halte. Doch ist es Blut Aus Nord erfreulicher Weise gelungen, ein solches Aufstoßen zu vermeiden. Sie von der ersten Sekunden eine druckvolle und eingängig schnelle Musik mit einfachen aber prägnanten Riffs. Klar. Man erkennt sofort diese typischen nordischen Elemente. Aber im Fall von The mystical beast of rebellion macht das nichts. Da paßt alles zusammen. Die Abmischung, der Sound, der Gesang und die Instrumente. Insgesamt erhält alles einen ausgewogenen Geschmackder ein gutes und rohes Black Metal Album präsentiert.

Mit ihren Liedern schaffen die Franzosen eine apokalyptische Stimmung und Atmosphäre der man sich dann auch nicht mehr entziehen kann sobalb man von ihr ergriffen wurde. Gerade der zweite Titel des Albums verdeutlicht dies. Zwar bringt das Album nicht unbedingt etwas neues und innovatives. Aber die Musik stimmt, und wohl auch der Geist der sich dahinter verbirgt, den man in der Umsetzung wiederfinden kann.

01 - The Fall Chapter I
02 - The Fall Chapter II
03 - The Fall Chapter III
04 - The Fall Chapter VI
05 - The Fall Chapter V
06 - The Fall Chapter V

08.03.2002

Bilskirnir - In Flames Of Purification | 2002 | Millenium Metal Music | CD | Black Metal

Nach diversen Veröffentlichungen von Bilskirnir respektive Widar, gibt es nun (endlich) die erste CD käuflich zu erwerben. Allerdings handelt es sich bei In Flames of Purification nicht um ein neues Album, wie man vielleicht vermuten könnte.

Die ersten vier Stücke wurden teils komplett neu eingespielt und aufgenommen (etwa For Victory we ride), und die folgenden drei sind dann ganz neue Liedstücke. Bei den nachfolgenden Liedern handelt es sich dann um eine Coververson von Graveland, und vier Lieder die Widar von früheren Demos und einer EP mit auf diesen Tonträger gepresst hat.

Leider muss ich sagen, das mir die Demostücke besser gefallen, als das Neuaufgenommene. Die Demoproduktion beinhaltet viel mehr von der bisher für Bilskirnir typischen Atmosphäre in der Musik.

01 - For Victory we ride
02 - In Flames of Purification
03 - Revenge
04 - Die Lichtung
05 - Barbarism returns (Graveland Cover)
06 - Valhalla is calling
07 - ...bis Germanien erwacht
08 - Feuerzauber
09 - For the Return of paganism...

06.03.2002

The True Beltez - Beltane | 2002 | Eigenproduktion | CD | Black Metal

Beltane ist eine selbstproduzierte CD die die beiden Demos von The True Beltez enthält und auf eine ungefähre Spieldauer von 50 Minuten kommt. Man muss kein Rechenartist sein um zu sehen das die durchscnittslänge eines Liedes recht lang ausgefallen ist. Die Länge ist nicht das einzige erkennbare Merkmal das an Burzum erinnert. Musikalisch sind einzelne Lieder bzw. Klangstrukturen und die Gesänge auch an die norwegische Band angelehnt, aber deshalb gleich von einer schlichten Abkupferei zu sprechen wäre zu einfach und auch nicht richtig. Denn dafür haben Beltez zu sehr einen eigenen musikalischen Charakter und eine eine selbsterschaffene Atmosphäre die sich in den einzelnen Stücken niederschlägt. So wurde mit variierten Gesangsstilen gearbeitet. Teilweise klingt die Stimme extrem verzerrt wie man es beispielsweise von Exorial her kennt oder auch kreischend-krächzend. Es geht aber auch harmonischer mit weniger Verzerrung und auch teilweisen klaren und leisen Gesängen und leichten Chören.

Beltane setzt sich aus den Demos Schlachtherr und Fliehende Stürme zusammen. Beim Hören der CD spürt man auch zwischen diesen beiden Demos einen Unterschied. So sind die ersten drei Titel (Intro ausgenommen) vom Fliehende Stürme Demo eher am rauhen Stil von Burzum orientiert als die zweite Hälfte.
Trotz der Nutzung eines Drumcomputer - was man zwar hören kann - wirkt die Musik aber nicht entfremdet oder gar bedenklich unnatürlich. Die Stücke sind zum Teil sehr tragend und schleppend aber auch düster, naturbezogen und treibend. Trotz einer gewissen, durchaus misanthropischen, Grundatmosphäre der Lieder und der damit verbundenden Eingängigkeit wurde aber nicht die Abwechslung vernachlässigt. So sind auch gerade bei den den letzten drei Titeln Pagan Metal Einflüsse zu verzeichnen.

Für selbstproduzierte Demoaufnahmen ist der Klang überaus gut und klar. Zwar wirkt das Klangbild und auch das Schlagzeug oder die Gitarre vereinzelt zu leise, aber dafür sind die Instrumente klar und deutlich zu hören. Angesichts dieser beiden gelungenen Demos sollte man das im Herbst kommende Album im Auge behalten.


01. Intro
02. Zug durch das Nebelgebierge
03. Siegerland
04. Urgewalten
05. Schlachtherr
06. Frosttod
07. Beltane

Belenos - Spicilege | 2002 | Sacral Productions | CD | Black Metal



Belenos aus Frankreich sind auch mit dem inzwischen dritten Album nach wie vor für mich ein absoluter Geheimtipp des französischen Black Metals, aber auch ein Geheimtipp jener Bands, die es verstehen kompromißlosen Black Metal mit melodieösem Black Metal verschmelzen zu lassen, ohne das es affig, gekünstelt oder übertrieben wirkt. Wunderbar erkennen kann man dies schon gleich zu Beginn des Albums, bei dem ersten Lied, Tal Ifern. So beginnt das Lied mit einem sehr kurzem akkustischen Intro - welches nicht nervt oder selbstverliebt klingt und wirkt - um dann gleich die andere Seite der Band zu präsentieren. Schnellerer Black Metal übereinander laufenden Riffs und einer bestimmenden und etwas aggressiven Gesangsstimme. Zwischenzeitlich wird das Lied wieder etwas ruhiger, und beschwört mit seinen akkustischen und tragenden Zwischenstücken eine vereinnahmende Stimmung. Insgesamt ist das Album wie eben beschrieben gestaltet, wird aber keineswegs langweilig. Dazu sind die Lieder selbst, viel zu interesant und vielschichtig gestaltet, ohne dabei aber wie eingangs gesagt, auszuarten in irgendwelche engstirnigen Orgien der Verliebtheit ins Harmonische oder der primitiven Rohheit. Ein wunderbarer Balanceakt wird geboten, mit dem eine bezaubernde Atmosphäre geschaffen wird.

Überdies kann sich die Produktion von Spicilege sehen und hören lassen. Es ist nicht überproduziert, und hat dennoch eine sehr gute Produkton was gerade bei den akkustischen Momenten positiv zur Geltung kommt, aber bei der eigentlichen Musik nicht negativ ins Gewicht fällt.

Alles in allem sind Belenos eine musikalisch sehr gut agierende Black Metal Band aus Frankreich, die glücklicher Weise noch nicht so bekannt sind, und demnach auch nicht für irgendwelche niederen "Szenebelange" missbraucht wird. Hoffentlich bleibt das auch künftig so, so daß auch weiterhin solche Scheiben wie Spicilege produziert werden.

01 Tal Ifern
02 Ensorcele
03 Terre De Brume
04 Noz Pagan
05 Par Belenos
06 Mort Divine
07 Loin Au Nord
08 L'antre Noir
09 Chant D'automne

Battlehorns - Battlehorns | 2002 | Hohenstaufen Records | CD | Black Metal

Nachdem kürzlich die Split EP mit Zorn herauskam, legen die Franzosen von Battlehorns mit dieser "Demo Kompilation" nach. Eigentlich ist es fragwürdig, was so etwas bezwecken soll, nachdem man erst die Demos und eine Split EP veröffentlich hat, dann gleich noch mal die Demos zusammen auf einen Tonträger zu pressen. Für mich ist es dennoch ein Positives. Denn mir waren die Demos und das Promo unbekannt - kannte die Band nur von der EP - und nun hab ich quasi alles von der Band. Denn die Split EP hatte mich doch sehr neugierig gemacht, und so bin ich nun froh für mich neues Material der Band in den Händen zu halten.

Wie ich bereits erwartet hatte, befindet sich auf dem Silberling aggressiver Black Metal. Und so ist das auch alle neun Stücke durchgehend. Auf das wesentliche komprimierter Black Metal mit einer nicht schlechten, aber auch nicht bombastischen (zum Glück!) Produktion. Diese Art der Produktion unterstreicht für meine Begriffe wohlwollend die Atmosphäre der Band. Battlehorns erschaffen die aggerssive Stimmung nämlich nicht nur durch ein wütendes und zerstörerisches Schlagzeug, sondern durch ein kühnes Abstimmen der verschiedenen Elemente Gesang, Drumming und Soli sowie Gitarrenrhythmen. Gerade prägend an diesen Elementen sind aber die Gitarrenmelodien sowie die Gesangsstimme. Insgesamt sind die Lieder zwar strukturell im schnelleren Bereich angesiedelt, so ist mit Inferno aber auch ein schleppender und andächtiger Titel mit auf die CD geraten. Welcher sich aber auch sehr gut anhören läßt, da hierbei die Gesangstimmen variieren und auch auf akkustische Gitarren zurückgegriffen wird.

Insgesamt stellt diese "Demo Kompilation" ein durchaus gelungenes Werk dar, welches die Entwicklung und das in der Band steckende Potential aufzeigt. Und das ist wahrlich gut. Denn Battlehorns gehören zu jenen Bands des Black Metals die es gekonnt verstehen, ihre Gitarren gut in der Musik zu inszenieren und beschwören dadurch verschiedene Atmosphären und Klangstrukturen was der dennoch immer erhaltenden Aggressivität, Abwechslung verleiht.

Da darf man also nach der Split EP mit Zorn und dieser Revue mehr als gespannt auf ein hoffentlich baldiges Album warten.

PART I - PROMO 2001
01. Pestenberzerker / L´insufleur de peste
02. Horns for battle

PART II - NIHILISTIC DEMO 2000
03. Ex - Terno
04. Conquering black storms
05. Aborted illusions
06. Inferno

PART III - CONQUERING BLACK STORMS DEMO 1999
07. Unseen visions
08. In the name of the dead lord
09. Martyrium

05.03.2002

Avenger - Fall Of Devotion, Wrath And Blasphemy | 2002 | Merciless Records | Vinyl | Black Metal

Endlich ist die neue Scheibe der tscheschichen Band Avenger erhältlich. Hat mich doch deren Erstling Shadows of the damned absolut in den Bann gezogen, so konnte ich nur hoffen und bangen, daß micht mit dem neuen Album Fall of Devotion, Wrath and Blasphemy keine herbe Enttäuschung trifft, wie es ja leider oft der Fall ist. Aber gleich beim ersten Lied wird einem klar, daß dieses Bangen unnötig ist, und Avenger mit dem neuen Album genau da weitermachen, wo sie mit dem Vorgänger aufgehört haben. Avenger scheinen wirklich eine der wenigen Bands heutzutage zu sein, die zu 100 Prozent ihren eigenen, unverkennbaren Stil haben, den man unter Tausenden heraushören kann. Avenger haben einfach ihre gänzlich eigene Atmosphäre, ja, sie schaffen mit ihrer Musik einen eigenen Mikrokosmos der beim Hören einfach nur noch verzaubert und einen aus der Realität entreisst. Denn besonders das einwandfreie Zusammenspiel zwischen der Gitarre und dem Schlagzeug erzeugt eine unbeschreibliche Harmonie. Es ist eine homogene Fläche der Musik, wozu dann auch noch der einzigartige Gesang kommt, der sich wunderbar integriert und das ganze gekonnt abrundet. Für die zwei Tschechen ist es typisch, daß die Lieder zum Teil ein wenig verspielt rüberkommen, was tatsächlich aber gar keine Verspieltheit im eigentlichen Sinne ist, sondern eine Leidenschaft zur Musik, die sich dann darin wiederspiegelt, das man immer wieder interessante und gut durchdachte Riffs und Breaks sowie Rhythmuswechsel eingestreut hat. Dies wirkt aber auf diesem Album nicht aufdränglich oder erdrückend wie bei manch anderer Scheibe, sondern stellt gerade das Können des Duos dar. Aber für Leute, die diese Band bisher nicht kannten, kann die Musik durch ihren zum Teil recht komplexen Aufbau etwas anstrengend wirken. Doch dadurch wird diese Scheibe auch auf lange Sicht nicht langweilig und bietet viele Facetten in die man sich "verhören" kann. Denn gerade die Gitarre wettert beim jeden Hören mit einer neuen Faszination auf.

Für mich eine absolut gelungene Scheibe einer Ausnahmeband, die noch vollkommen mit ihrer Schöpfung zu begeistern weiß. Wer also mal wieder guten Black Metal hören möchte, der sich von anderen Bands absolut abhebt ist hier genau richtig.

1. Za branami (Behind the gates)
2. Vyhnáni z ráje (Banished from paradise)
3. V okovech (In chains)
4. Zlo, Nenávist, Válka (Evil, hate, war)
5. Papež Ukøižován (Pope crucified)
6. Voláni bitvy (Call of battle)
7. Zajatci noèní strany (Captives of the nightside)
8. Opus 666

04.03.2002

Atomizer - Death Mutation Disease Annihiliation | 2002 | Drakkar Productions | CD | Thrash Metal

Die Australier meldeten sich diesen Sommer mit Death Mutation Disease Annihilation eindrucksvoll eindrucksvoll zu wort. Gleich mit dem zweiten Titel legen sie los und spielen sehr zwanglos ihre Interpretation des Metals. Nämlich ordentlichen (australischen!) Thrash Metal der tief ins Mark geht. Schon beim ersten Hören fällt auf das die Scheibe sehr abwechslungsreich ist und die einzelnen Lieder an sich auch vom Songwriting sehr durchdacht wirken. Man könnte ja leicht in die Versuchung geraten, zu denken, dass es sich bei Thrash Scheiben prinzipiell um eingängiges Geholze handelt. Mag sein das es öfters der Fall ist, steht hier jedenfalls nicht zur Debatte - allerdings ist es im Falle von Atomizer und Death Mutation Disease Annihilation definitiv nicht der Fall. Die Titel sind teil im schnellen und antreibenden Tempo aber auch gemächlicher und rhytmisch betont eingespielt worden. Dabei ist das Schlagzeug durchgehend schön kräftig, warm und druckvoll was abrundend mit der klaren Produktion ein sehr schön anzuhörendes Klangbild gibt.
Kurzum: Ein geiles (Thrash) Metal Album das sich unbedingt sehen und hören lassen kann, womöglich sogar muss um den Leuten mal zu offenbaren was Metal ist.

01. Intro - Incubation
02. Hesitation Wounds
03. In The Mortal Realm You Roam No More
04. For Blood! For Blood!
05. Black Heart Epiphany
06. When The Demons Come
07. Death Mutation Disease Annihilation
08. He Couldn't Save Himself
09. Unit 731
10. The End!! The End!!
11. Shadenfreude
12. Ritual

Astarte - Quod Superius, Sicut Inferius | 2002 | Black Lotus Records | CD | Black Metal

Bei dieser griechischen Band werden sich wohl schon im Vorfreld schon einige Leute abwenden. Denn bei Astarte handelt es sich um eine rein weibliche Truppe. Genauer gesagt, ein Trio. Diese Band gibt es so in der Form seit 1995, und mit Quod superius, sicut inferius haben sie zwischenzeitlich das dritte Album veröffentlicht.

Dieser neue Silberling ist aber auch nicht mehr so rau wie es die beiden Vorgängeralben waren. Quod superius, sicut inferius wartet mit einer sauberen und druckvollen Produktion auf. Die Instrumente sind alle klar und deutlich zu unterscheiden und zu hören, und das Schlagzeug klingt sehr kräftig, druckvoll und warm. Insgesamt ist dieses Album auch deutlich symphonischer ausgefallen, als man es bis dato von Astarte gewohnt war. Die Damen beherrschen ihre Instrumente, und verstehen offenbar auch etwas vom Songwriting. Die Lieder sind alle durchdacht stukturiert, und gut in Szene gesetzt. Auch die Gesangsstimme klingt etwas rau aber angenehm. Ähnlich wie bei der damaligen Sängerin von Opera IX.

Musikalisch ist das Album gut. Das kann man nicht leugnen. Aber das macht noch lange kein gutes Album aus. Irgendwie vermisse ich hier eine aufkommende Atmosphäre. Dieses Gefühle beim Hören bleibt mir verwerht. Und deshalb kann ich mich auch nicht so recht an der an sich guten Musik erfreuen. Aber  aufgeschlossene Freunde von etwas symphonischerem Black Metal werden durchaus ihre Freuden daran haben.

Mir ist es ingesamt einfach zu langweilig eine ganze CD so durchzuhören.

01 Reign Unfold
02 Inflamed Paradox
03 Oblivious Darkness
04 Deep Down The Cosmos
05 Astarte
06 Incarnate Legend Of Mummy Queen
07 In Velvet Slumber
08 Sickness (Instrumental)
09 Quod superius, sicut inferius
10 Crossing The Wounded Mirror Of Death

01.03.2002

Asmodee - Aequilanx | 2002 | End All Life | Vinyl | Black Metal

Die französische Band Asmodee gibt es nicht mehr, und ist heute unter den Namen Svest wohl einigen Hörern bekannt. Bei dieser auf 333 Kopien beschränkten EP handelt es sich um ein Rerelease des 1997 entstandendes Demos.

Gleich beim ersten Hören wird einem klar, das man es hier mit Puristen zu tun hat, die versuchen musikalisch alte Maßstäbe des Black Metals zu zelebrieren. Es bleibt nicht nur bei dem Versuch, Asmodee zeigen das sie es auch gut umsetzen können, und der Klang ist für ein Demo ordentlich und passt gut zu den vier Liedern. Trotz dieser "alten Einstellung" - die man pausenlos zu hören bekommt, und oft enttäuscht wird - wurde bei diesem Demo, bzw. dieser EP nicht auf simple und sich permanent wiederholende Riffs und ein gleichbleibendes Drumming beschränkt. Black Revelation beweist zum Beispiel, das auch so eine puristische Band durchaus einige überlegte Riffs, Rhythmuswechsel sowie Breaks in die Musik einbringen kann, ohne den Pfad der Tugend zu verlieren. Nein, es macht die Musik sogar interessante. Schade an der Veröffentlichung ist nur, das trotz der insgesamt nicht schlechten Qualität für ein Demo, die Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Lieder doch hörbar ist.

Insgesamt ist es ein ordentliches Demo mit gutem Black Metal der seine eigene Eingängigkeit und trotzdem zugleich seine eigene Kreativität besitzt.

01 - Great Final Justice
02 - Black Revelation
03 - Lunatic Curse
04 - Cain's Black Spells