29.11.2008

Apocalyptic Fire - Abyss | 2008 | Black Devastation Records | CD | Black Metal

Kalten und atmosphärischen Black Metal bekommt man auf Abyss, der ersten Veröffentlichung von Apocalyptic Fire, geboten. Sofort mit dem Anfang des Auftaktliedes My vision fällt die in den Vordergrund gestellte Gitarre auf, die mittels leicht grellem Klang und ruhig gespielten Riffs für Stimmung sorgt. Dies bleibt auch auf dem gesamten Werk so. Das Gitarrenspiel von Apocalyptic Fire ist sehr vielfältig und eben melodiebetont, weshalb Abyss auch so atmosphärisch wirkt. Apocalyptic Fire übertreibt es dabei jedoch nicht mit den Melodien. Das Gitarrenspiel ist zu keinem Zeitpunkt zu lebhaft, aufdringlich oder verspielt. Stattdessen setzt man auf gute, atmosphärische Riffs und Melodieführungen, die gerne auch etwas unauffälliger sind und deshalb eher unterschwellig wirken. Hier und da ist auch ein sehr ruhiger Part mit unverzerrter Gitarre zu hören, was dann schon einen leicht verträumten Eindruck macht, da das sanfte Gitarrenspiel hier als lieblich zu bezeichnen ist.

Das Spiel am Schlagzeug ist dem natürlich angepasst und so sind verschiedene langsame und mittelschnelle Rhythmen zu hören, die vereinzelt druckvoll und treibend sind. Die Arbeit am Schlagzeug ist gut, denn trotz der ruhigen und atmosphärischen Spielweise bedient sich Apocalyptic Fire an den Möglichkeiten des Instruments und trommelt nicht dumpf und monoton drauf los. Neben dem Gitarrenspiel ist aber der Gesang ein wesentliches und prägendes Merkmal. Es ist grell verzerrter Kreischgesang zu hören, der jedoch stets ruhig vorgetragen wird und sogar recht verständlich ist. Emotionale Gesangseinlagen gibt es nicht, weshalb Abyss auch eine kalte Stimmung besitzt.

Abyss kann man als gelungene Debütveröffentlichung bezeichnen. Zugute kommt der Veröffentlichung dabei, dass es sich um eine MCD handelt. Wären die Lieder länger oder wäre es ein Album mit einigen Titeln mehr, könnte es etwas langweilig werden. Da würde dann eine Art Kontrast fehlen, der dem Werk einen markanten Feinschliff verpassen würde. Für Abyss ist es aber gut so. Gut gespielter und kalter, mit schönen Melodien gespickter Black Metal.


7/10
Aceust

01. My vision
02. The big olds
03. See the reality
04. The end
05. The seals are broken
06. Black horizon

http://www.apocalyptic-art.de/Afire/

Faal - Abhorrence-Salvation | 2008 | Ván Records | CD | Doom Metal

Die niederländische Doom-Metal-Gruppe Faal debütiert mit dem Album Abhorrence-Salvation und bietet dem geneigten Hörer sehr ruhigen und dunkelatmosphärischen Doom Metal. Dabei ist der Einstieg mit 0000 noch recht kraftvoll, da neben den langsamen und harmonischen Parts auch mittelschnelle und treibend gespielte Rhythmen zu hören sind. Im folgenden Stück In my final hour of grief ist davon dann allerdings nichts mehr zu spüren. Stattdessen beginnt das Lied überaus ruhig und atmosphärisch, beinahe schon ein wenig romantisch, da mich die anfängliche, klare Gitarre ein wenig an Therion zu Zeiten von „The beauty in black“ erinnert. Nachfolgend entwickelt sich In my final hour of grief zu einem langen und abwechslungsreichen Lied, mit kraftvollen aber auch sehr atmosphärischen Passagen, in dem immer wieder sehr melancholische Melodieführungen durchbrechen.

Viel schwerer und düsterer geht es mit The scent of withered flowers weiter. Es ist ein überaus langsames Lied, geprägt von sehr dunklen und tiefen Riffs, die kraftvoll und zutiefst melancholisch durch den Raum wabern. Stilistisch und auch atmosphärisch erinnert mich Faal in diesem Stück an das großartige Album „Quietus“ von Evoken. Düsterer und hoffnungsloser geht es kaum noch.
Im abschließenden Perpetual solitude sind die Strukturen dann wieder etwas vielschichtiger. Es gibt sehr langsame Parts, ähnlich wie in The scent of withered flowers, die vor Dunkelheit nur so strotzen. Daneben sind aber auch einige atmosphärische Einsprengsel und das eine und andere kraftvolle Arrangement zu hören.

Faal hat mit Abhorrence-Salvation ein sehr ordentliches Debüt abgeliefert. Die Lieder sind alle recht lang, weshalb man sich für die einzelnen Parts auch jeweils viel Zeit nimmt und man als Hörer schön in ihnen versinken kann. Abhorrence-Salvation eignet sich herovrragend für ruhige Momente der inneren Einkehr. Vor allem gefällt mir der atmosphärische Aspekt, der zwar stets präsent ist, aber niemals übertrieben und zu dick aufgetragen wirkt.


7,5/10
Aceust

01. 0000
02. In my final hour of grief
03. The scent of withered flowers
04. Perpetual solitude

http://www.van-gbr.de/

27.11.2008

Austere / Isolation - Bleak... | 2008 | Those Opposed Records | CD | Black Metal

Die letzte Split von Austere liegt nur wenige Monate zurück, da gibt es mit Bleak... bereits eine weitere. In Australien hat sich seither nicht viel getan wenn man den beiden, über 13 Minuten langen Stücken Austeres lauscht. Die Spielart ist nach wie vor sehr langsam, ruhig und atmosphärisch. Die verzerrten und grell klingenden Gitarren sorgen dabei für einen melancholischen Sog, da deren Part zuweilen recht lang und dabei monoton ausgefallen ist. Die dabei entstehenden Harmonien entwickeln zuweilen sehr gute Atmosphären. Auffälligstes Merkmal von Austere ist jedoch nach wie vor der extreme, gerne mit Hall unterlegte, Kreischgesang. Mir persönlich ist er etwas zu laut, da er öfters mal den wohligen Klang der Gitarren überdeckt. Im Vergleich zur Split mit Lyrinx ist zu sagen, dass es keine Veränderungen gibt und Austere nahtlos an das Material der vorangegangenen Split anknüpft.


Was Isolation betrifft, gibt es sehr wohl Neuerung zu vermelden. Nach drei großartigen Veröffentlichungen, die allesamt auf ihre Weise intensiv, düster und kraftvoll sind, folgt mit Bleak... ein etwas anderes Stück Musik. Mit From nowhere…, einem Instrumentalstück, beginnt Isolations Part sehr ruhig. Es ist ein schönes wie ruhiges Stück, in dem klare, unverzerrte Gitarren, dunkle Basslinien und ein ruhiges Schlagzeug zu hören sind. Darauf folgt dann Mosaic, ein mit über 16 Minuten Spielzeit nicht gerade kurzes Lied. Es beginnt ähnlich ruhig und klar, wie das zuvor gehörte Instrumental. Diese klare, melodische Linie hat etwas schönes und verträumtes zugleich.  Dies bleibt auch so, wenn die verzerrten Gitarren und das Schlagzeug mächtig und druckvoll einsetzen. So weit, so gut. Es sind gute und atmosphärische Melodieführungen zu hören, fehlt nur noch der Gesang. Der kommt dann auch irgendwann, doch statt den eindringlich verzerrten Gesang, ist eine klare, ruhige Stimme zu hören. Ein Novum für Isolation. Erst ab der zwölften Minute ist dann, partiell, der bekannte Kreischgesang zu hören.

Ich finde es von Isolation schon ziemlich mutig, den eingeschlagenen und erfolgreichen Pfad zu verlassen und plötzlich, einfach weitgehend klar zu singen. So richtig gut gefällt mir das nicht, wie es mir ja nie richtig gut gefällt, wenn jemand klar singt. Im Falle von Isolation hat der Gesang aber durchaus einen Reiz, da die musikalische Begleitung sehr gut ist, und die Harmonien gemeinsam mit der ruhigen Stimme von Johannes eine schlichte, ruhige und tief in sich gehende Atmosphäre vermitteln. Daran ändert sich mit dem abschließenden Stück …to nowhere nichts.


Austeres Part ist nicht schlecht. Es wird ruhig, düster und atmosphärisch gespielt. Dabei sind einige wirklich gelungene Harmonien zu verzeichnen. Doch in anbetracht der Länge der Lieder ist es mir auf Dauer, wie schon auf der Split mit Lyrinx, einfach etwas zu harmlos. Ich vermisse in der Musik von Austere bizarre oder harte Elemente, die dem Ganzen etwas Würze verleihen würden.

Was Isolation angeht, ist es nicht ganz so einfach ein Fazit zu ziehen. Ich fand bisher jede Veröffentlichung extrem gut und deshalb schmerzt es mich auch ein wenig, nun mit etwas neuem konfrontiert zu werden. Gefallen tut mir auch das neue Material, zumal es Isolation erneut gelang, einfache aber richtig gute und einprägsame Riffs und Melodien zu kreieren, die sich direkt ins Hirn einbrennen. Der Gesang ist aber in jedem Fall gewöhnungsbedürftig.


7,5/10
Aceust

AUSTERE
01. When even tomorrow looks away
02. Instrumental
03. There's nothing left...

ISOLATION
04. From nowhere...
05. Mosaic
06. ...to nowhere

Sol - I Am Infinity | 2008 | Ván Records | CD | Doom Metal

Vor einem Jahr erschien Sols Debütalbum Let there be a massacre, welches schon sehr respektabel war. Doch der brandneue Nachfolger I am infinity übertrifft das Debüt bei weitem. Auf dem neuen Werk sind einige Veränderungen zu verzeichnen, die der Musik eine ergreifendere Atmosphäre verpassen. Bevor es soweit ist, wird man jedoch erst einmal mit dem Ambient-Stück Cosmos reshaping überrascht, in dem vereinzelt sogar leichte Noise-Einflüsse zu hören sind. Ist dieses zu ende, beginnt dann mit And I rose eine lange, düstere und schroff-rohe Doom-Metal-Reise.

Sol spielt zwar nach wie vor langsam und schleppend, doch weniger atmosphärisch und melodisch als auf dem Debüt. Die neuen Lieder sind ärmer an Melodik, dafür klingen die Saiteninstrumente rauer und auch das Schlagzeug hat einen dumpfen Klang. Zeitweise klingt die Musik richtig böse, wenn der tiefe und kehlige Gesang, die dunkel brummende Basslinie und die Gitarren zusammenkommen. Ein wenig entwickelt Sol dabei eine richtige Oldschool-Atmosphäre. Schrummige Gitarren, dumpf stampfendes Schlagzeug und kehlig gurgelnder Gesang. Es ist einfach herrlich, zuzuhören, mit welcher düsteren Inbrunst Sol – immerhin ein Einmann-Projekt – hier aufspielt. Dabei wird größtenteils auf atmosphärische und ruhige Parts verzichtet. Einige gibt es zwar, doch sind diese dann kurz und minimal ausgefallen. Stattdessen dominieren druckvolle und stets etwas roh klingende Death/Doom-Metal-Parts das Geschehen.

I am infinity ist ein großartiges Album. Alle vier Doom-Metal-Stücke treffen voll und ganz ins Schwarze. Ein wenig trifft sogar der von Rigor Sardonicous geprägte Begriff „Raw Apocalyptic Doom“ auf I am infinity zu. Absolut empfehlenswert für alle, die es schleppend, roh aber dennoch kraftvoll und treibend mögen! Lediglich die als Ein- und Ausklang fungierenden Ambient-Stücke hätten nicht sein müssen, stören tun sie allerdings auch nicht.


8,5/10
Aceust

01. Cosmos reshaping
02. And I rose
03. Abyss of light
04. From ashes to infinity
05. The new void
06. Cosmos reborn

23.11.2008

Janvs - Vega | 2008 | ATMF | CD | Black Metal

Gut ein Jahr nach dem Debütalbum Fvlgvres folgt nun das zweite Album von Janvs. Fvlgvres ist mir nicht bekannt, weshalb ich nichts über eine mögliche Entwicklung sagen kann. Vega ist in jedem Fall ein sehr atmosphärisches Werk, in dem schöne, beinahe schon verträumte Melodien, mit sehr kraftvollen und packenden Elementen kombiniert werden. Vereinzelt erinnern mich die leicht melancholischen Kompositionen ein wenig an Katatonia. Nicht nur, weil es neben dem minimal verzerrtem Gesang auch klare Gesangseinlagen gibt. Im Titellied Vega gleicht diese klare, italienisch singende Stimme schon ein wenig dem einer Oper. In Vega hat dieser Gesang durchaus etwas charismatisches, dass mir gefällt. Doch in anderen Liedern in denen ebenfalls klar und unverzerrt gesungen wird, spricht mich der Gesang dann nicht mehr an.

Es ist aber nicht nur der Gesang der markant ist. Die Gitarren sind es ebenfalls, da sie sehr vielfältig und lebendig gespielt werden. Die Gitarren werden eben sehr melodisch gespielt, was vereinzelt zu sehr lebhaften, spielerischen Momenten führt, die mir etwas zu viel sind. Allerdings gibt es andererseits auch sehr großartig arrangierte harmonische Passagen, in denen die Gitarren ruhig und sphärisch daher kommen und in denen Janvs dann eine tolle, träumerische Atmosphäre entwickelt, wie man sie ähnlich von instrumentalen Post-Rock und Doom-Metal-Gruppen her kennt. Tarab ist so ein Lied, das langsam aber dennoch kraftvoll ist und in dem sphärische Klänge, kräftige und dunkle Riffwände aber auch sanft gespielte Melodien zu hören sind.

Der Anteil an den kraftvollen und energischen Elementen ist leider recht gering wenn man ihn mit dem hohen Anteil des klaren Gesangs misst. Mediterraneo ist jedenfalls ein durchgängig kraftvoll strukturiertes Lied, in dem richtig gute Riffs, packende Melodieführungen und antreibende Rhythmen zu hören sind. Mediterraneo ist allerdings auch das einzige Lied dieser Art. Der Rest von Vega ist vornehmlich langsam und atmosphärisch.

Wer atmosphärischen und melodischen Metal mag, der durchaus mit guten Strukturen aufwarten kann, sollte Vega mal probieren. Für mich enthält Vega drei richtig gute Lieder: Tarab, Vega und Mediterraneo. Die restlichen Vier sind mir entweder zu lasch, zu melodisch oder aber eben mit klarem Gesang.


6,5/10
Aceust

01. Torri di vetro
02. Saphire
03. Tarab
04. Dazed
05. Mediterraneo
06. Vega
07. Vesper II

16.11.2008

Grave Desecrator - Sign Of Doom | 2008 | Ketzer Records | CD | Black Death Metal

Vier Jahre nach der großartigen EP Cult of warfare and darkness schlägt das brasilianische Todeskommando nun mit Sign of doom, dem Debütalbum, zurück. Es ist ein, von der ersten bis zur letzten Sekunde andauerndes, großartiges Werk extremen Oldschools Metals. Grave Desecrator zelebriert eine todsichere sowie explosive Mischung aus Death, Black und Thrash Metal. Sicher, Grave Desecrator macht hier nichts Neues. Doch mit welcher Inbrunst, Überzeugung und niederstreckenden Energie das Quartett hier aufspielt, ist phänomenal. Der Gesang ist fies, dunkel, verraucht und kehlig. Das Gitarrenspiel abwechslungsreich, riffbetont und oftmals sehr mächtig, kraftvoll und Wände einreißend. Hinzu kommen erstklassig gespielte und eingestreute Soli. Und auch rhythmisch gibt es das volle Brett. Schlagzeuger Adrameleck (treibte unter anderem in Nocturnal Worshipper und Apokalyptic Raids sein Unwesen) prügelt, hämmert und stampft sich bravourös durch das Album. Obwohl Sign of doom ein schnelles und geradliniges Werk ist, gibt es eine Vielzahl an Breaks und auch mittelschnelle Parts, die mindestens ebenso gewaltig sind, wie die schnellen und vernichtend gespielten Abschnitte.

Glücklicherweise ist auch Holocaust auf Sign of doom vertreten. Holocaust war ja bereits auf der EP ein absoluter Killer, und auch die neu eingespielte Version hat es voll und ganz in sich. Überhaupt ist jedes Lied auf Sign of doom ein absoluter Volltreffer. Spielerisch als auch klangtechnisch. Der Klang ist sauber und wunderbar differenziert, die Saiteninstrumente klingen kräftig, dunkel und unheilvoll und auch das Schlagzeug ertönt schön druckvoll. Sign of doom ist somit ein überragendes und nahezu perfektes Album. Es ist für jeden ein absolutes Muss, der den extremen Oldschool Metal noch zu würdigen weiß!


9,5/10
Aceust

01. Sign of doom
02. Revelations (Of the beast)
03. Faces of apocalyptic battle
04. Christ's blood
05. Carnal obsessioin
06. Midnight sinner
07. Rise to destruction
08. Cursed mass
09. Holocaust
10. Devil's revenge

Impavida - Eerie Sceneries | 2008 | Ván Records | CD | Black Metal

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Impavida mit dem ersten Demo Into empty spheres zu gefallen wusste. Nun folgt bereits mit Eerie sceneries das Debütalbum. Stilistisch und atmosphärisch hat sich nichts verändert. Es wird von Impavida nach wie vor düsterer und dunkelatmosphärischer Black Metal gespielt. Die beiden Lieder vom Demo haben auch ihren Weg aufs Album gefunden, wobei Skies darke than thine nun einfach nur noch Dark skies heißt. Ob die beiden Stücke für Eerie sceneries neu aufgenommen wurden, kann ich nicht feststellen. Fest steht aber, dass der Klang leicht verbessert wurde. Er ist nun differenzierter und auch einen Tick druckvoller.

Wie gesagt, spielerisch hat sich bei Impavida nichts verändert. So ist Eerie sceneries dann auch ein ruhiges und dunkles Werk, das völlig ohne harte Ausbrüche auskommt. Vereinzelt sind zwar schnelle Schübe zu hören, doch haben diese vielmehr einen atmosphärischen Charakter, als einen brachialen. Von Anfang bis Ende dominiert eine atmosphärische Langsamkeit, die oft von ruhigen, sphärischen Begleitklängen und klar und sanft gesprochenen Stimmen mitbestimmt wird. Es ist Impavida erneut gelungen, eine wunderbare, obskure und bizarre Atmosphäre zu erzeugen. Der Anteil an atmosphärischen Ambientelementen ist sehr hoch. Es sind fast immer stimmungsvolle Begleitklänge zu hören, die sehr gut mit den dunkel gehaltenen Gitarrenlinien und dem eindringlichen, aber stets ruhigen, Kreischgesang harmonieren.

Wem bereits Into empty spheres gefiel, dem wird auch Eerie sceneries mit Sicherheit gefallen. Ansonsten ist Impavida für jeden empfehlenswert, der düsteren Ambient Black Metal mag. Von solchen Gruppen gibt es zwar einige, doch Impavida spielt sehr eigenständig, was mir gut gefällt. Düster, atmosphärisch und bizarr.


7,5/10
Aceust

01. Into empty spheres
02. Dysmorphic
03. Dark skies
04. Watching the world through pale eyes on an unborn child
05. Ashes of me
06. Traumata

13.11.2008

Elite - We Own The Mountains | 2008 | Folter Records | CD | Black Metal

Mit ihrem neuen Werk We own the mountains von Elite wurde zwar kein neues Kapitel im Black Metal geschrieben, jedoch wirken die dargebotenen Stücke recht druckvoll und technisch auf einem ziemlich hohen Niveau. Größtenteils geht es recht schnell zur Sache, mit einigen Midtempo Parts, die das Album nicht all zu eintönig wirken lassen. Ein gewisser treibender Charakter zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album, wodurch die knappen 50min. beinahe wie im Fluge vergehen. Auch atmosphärisch macht die Scheibe ordentlich was her, was man größtenteils den Vocals zu verdanken hat, die mal keifend, mal rotzig und selten sogar fast schon clean wirken.

Alles in allem ein Album, was nicht langweilig wird und schon beim ersten durchhören Freude bereitet. Stellenweise erinnerte es mich an eine Mischung aus Immortals „Damned in black“ mit einem Spritzer Taake. Leute, die mit den beiden Bands etwas anfangen können sollten hier unbedingt zuschlagen und auch "die anderen" sollte es durchaus mal riskieren reinzuhören.


7,5/10
F.

01. Volvens vinterseid
02. Amanita muscaria
03. Winter moon king
04. Likmyren
05. Rovnatt
06. Fra askens kilde
07. Legend
08. Født til Vanvidd
09. Vi skyr ingen strid
10. Odal

12.11.2008

Burial Hordes - Devotion To Unholy Creed | 2008 | Pulverised Records | CD | Black Metal

Die Griechen von Burial Hordes fackeln nicht lange herum und legen auf ihrem zweiten Album Devotion to unholy creed umgehend los. Praise the bloodcode of hatred ist ein kurzes, kraftvolles und zuweilen energisches Lied. Es ist ein passender Einstieg ins Album. Denn Burial Hordes verzichtet generell auf stilübergreifende Einflüsse und weitgehend auch auf atmosphärische Weichspüler. Stattdessen konzentriert man sich lieber auf puren und schnörkellosen Black Metal.

Der Rhythmus ist dabei vorwiegend schnell und treibend, aber stets variantenreich. Es gibt zwar immer wieder hart und eingängig schnell eingehämmerte Parts, doch werden diese von einer Vielzahl an Wechseln angereichert. Besonders gelungen und markant sind diese Wechsel und Übergänge in Infernal necromancers, einem heftigen und eindringlichen Lied. Denn auch die Bass- und Gitarrenlinien sind hier stets treibend in Bewegung und der dunkle sowie kehlige Gesang sorgen dafür, dass Infernal necromancers in der Summe ab und zu ein wenig an die Kanadier Blasphemy erinnert. Wüst und tosend geht es aber auch in den anderen Liedern vor sich. Langweilig wird es dabei jedoch nie, da das Gitarrenspiel lebendig und flott ist und stets für ein angenehmes flüssiges Hörgefühl sorgt.

Devotion to unholy creed ist eine wirklich feine Scheibe, die trotz aller Härte, Heftigkeit und Eindringlichkeit nicht die spielerische Komponente vermissen lässt. Und dann und wann gibt es sie eben doch, die ruhigeren und atmosphärischen Parts. Diese sind allerdings mit bedacht platziert und selten und hören sich jedoch dazu sehr gut an, da sie einen dezenten Charakter haben. Vor allem verstärken sie den kraftvollen und energiegeladenen Ausdruck von Burial Hordes. Wer es schnell und heftig, gespickt mit einigen wenigen klaren und atmosphärischen Anleihen mag, sollte Devotion to unholy creed ruhig mal ausprobieren.


8/10
Aceust

01. Praise the bloodcode of hatred
02. Devotion to unholy creed
03. Infernal necromancers
04. Hellborn
05. God's cutthroat
06. Abysmal goatfeast
07. Splendid destruction
08. Stench of immortal doom

Infinity - The Arcane Wisdom Of Shadows | 2008 | Bloodred Horizon Records | CD | Black Metal

Das niederländische Duo von Infinity beschert uns mit The arcane wisdom of shadows das mittlerweile vierte Album. Es ist ein gewaltiges und druckvolles Album geworden, welches die mit Abstand beste sowie mächtigste Klangproduktion besitzt. Die drei Vorgänger waren ja allesamt nicht schlecht, doch konnte der zum Teil sehr heftig und brutal inszenierte Black Metal nur selten seine volle Wucht entfalten, da der teils schroffe Klang dem einfach nicht gewachsen war. Im vierten Anlauf ist nun alles anders und Infinity spielt sich durch die knapp 55 Minuten Spielzeit, als gäbe es kein Morgen.

Die Handschrift von Baldragon Xul ist dabei unverkennbar. Sein Schlagzeugspiel und Gesang sind einzigartig und so kommt es dann auch, dass sich Infinity auf diesem Album zuweilen nach einer klanglich besser produzierten Variante der Funeral Winds Alben Koude haat oder Godslayer Xul anhört. Obwohl die Lieder auf The arcane wisdom of shadows teilweise sehr brutal, schnell und heftig sind, ist das Album niemals so roh und zerstörerisch, wie die Werke von Funeral Winds. Es gibt mehr Abwechslung und viel mehr melodische Einflüsse. So sind auch ruhigere Parts zu hören, die mit wunderbar gespielten, klaren Gitarren und schönen Harmonien aufwarten. Dabei ist es Infinity auf hervorragende Art und Weise gelungen, die rigorose und drastische Härte mit den ruhigen und atmosphärischen Elementen zu vereinen, sodass am Ende ein eindringliches und intensives Werk herausgekommen ist.

Infinity hat sich mit The arcane wisdom of shadows selbst übertroffen und das bisher beste Album abgeliefert. Es dürfte nahezu unmöglich sein, dass Infinity dieses Album in Zukunft noch überbieten kann. Es ist absolut empfehlenswert, nicht nur für jene, die Funeral Winds zu schätzen wissen. The arcane wisdom of shadows ist meisterhaft inszenierter Black Metal, der brutal und heftig sowie sanft und atmosphärisch zugleich ist.


8,5/10
Aceust

01. Precation luciferius
02. From the eternal sea he rises
03. Our merciless rage
04. The rise of Azazel
05. The legacy of the ancient ones
06. Within the timeless winds of the beyond
07. Stare into the void
08. The mysteries of the depths
09. Choronzon
10. The legend of the sunken monastery
11. Night's blood (Dissection Cover)

Deus Inversus - Legion Is Our Name | 2008 | System Shock | CD | Death Metal

Obwohl Deus Inversus bereits seit neun Jahren existiert und man 2004 eine EP veröffentlichte, kam erst dieses Jahr mit Legion is our name das Debütalbum heraus. Weshalb man sich soviel Zeit lässt bleibt unbekannt. Legion is our name ist jedenfalls ein mächtig erscheinender Brocken Death Metal, denn er ist vollgepackt und mannigfaltig. Den Death Metal, den Deus Inversus hier fabriziert, ist in erster Linie sehr technisch und abwechslungsreich. Die Gitarren halten so gut wie nie still, sind immer in Bewegung, schmettern technische Riffs, die hier und da durchaus an Größen des Florida Death Metals erinnern. Mich stört diese technische und auch abstrakte Spielweise der Gitarren. Das Album wirkt durch die Vielzahl an Harmonien und rifftechnischen Einflüssen auf Dauer zu überladen. Mir sind im Death Metal ohnehin eingängige und geradlinige Strukturen lieber. Diese sind auf Legion is our name leider selten, doch ab und an vorhanden. Und dann entwickelt Deus Inversus sehr wohl eine kraftvolle und treibende Atmosphäre.

Ein weiteres sehr markantes Merkmal, neben den überaus technischen Strukturen, ist der Gesang, der sehr dunkel, tief und kehlig ist. Er ist richtig gut gelungen und ich denke, es gibt viele Bands die versuchen, solch einen festen, dunklen und kraftvollen Gesang hinzubekommen, es aber nie schaffen. In dieser Hinsicht ist Legion is our name eine wahre Bereicherung. Hier und da gibt es auf der CD auch atmosphärische Parts, etwa wenn klare Gitarre zu hören sind, was sich ebenfalls gut anhört.

Deus Inversus hat in jedem Fall Potenzial. Allerdings ist das Material eben zu technisch, zu reichhaltig an Breaks und Abwechslung. Mehr Geradlinigkeit würde der Musik sicher gut tun, die Ansätze sind ja da und zeigen dass es auch anders geht. Wer allerdings sehr technischen und kraftvollen Death Metal mag, wird das womöglich anders sehen und dem Werk mehr abgewinnen können als ich.


5/10
Aceust

01. Intro
02. Legion is our name
03. Angels are falling down
04. Wicked past
05. Luctifer
06. The morning star
07. Sworn in blasphemy
08. The throne of martyrdom
09. Gnawing pain
10. Burning blood
11. Divide et impera

11.11.2008

Paragon Belial - Nosferathu Sathanis | 2008 | Bloodred Horizon Records | CD | Black Metal

Wer hätte das gedacht? Zwölf Jahre nach dem großartigen Debütalbum Hordes of the darklands gibt es von Paragon Belial nun ein zweites Album. Natürlich ist Nosferathu sathanis anders als sein Vorgänger. Da kommt es auch nicht von ungefähr, das sich mit Horus / Aggressor ein Hellhammer-Cover mit auf dem Werk befindet, denn die Richtung in die das neue Album geht, ist ganz klar zurück zu den Ursprüngen. Dieser Oldschool-Gedanke manifestiert sich bereits sofort mit dem Gesang im eröffnenden Titelstück. Denn, anders als auf Hordes of the darklands oder Dark Metal - dem ersten Album von Bethlehem, das Andreas Classen ebenfalls eingesungen hat – ist der Gesang nun rauer, roher und weniger kehlig. Es fehlt der offensive und intensive Charakter im Gesang, dennoch erkennt man Andreas Classens Stimme hier und da, was dann auch sofort die schon nostalgische Atmosphäre der beiden genannten Werke heraufbeschwört.

Musikalisch ist Nosferathu sathanis ein durchaus abwechslungsreiches Album, auch wenn die düsteren und atmosphärischen Elemente von einst fehlen. So sind nun keine dunkelatmosphärischen Gitarrenlinien mehr zu hören, die für düstere, unheimliche und bizarr klingende Momente sorgen. Stattdessen setzt Paragon Belial auf eher geradlinige Strukturen. Dabei bedient man sich allerdings subtiler Stilelemente, die sich erst nach mehreren Durchgängen vollständig entfalten. Dies betrifft vor allem die Melodieführungen, die anfänglich etwas platt und uninspiriert wirken, jedoch so unauffällig und geschickt strukturiert sind, dass man die Klasse nicht auf Anhieb erkennt. Aber nicht nur die harmonische Komponente ist hörenswert, Paragon Belial gibt sich auch rhythmisch variabel. Neben schleppenden, dunklen und drückenden Passagen sind auch schnell und aggressiv eingehämmerte Lieder zu hören.

Wirkliche Eingängigkeit kommt dabei nicht auf. Überladen, verspielt oder zu komplex ist Nosferathu sathanis aber auch nicht. Es ist vielmehr ein Album, auf dem vieles in Bewegung gehalten wird und auf dem man antreibende Rhythmen mit guten sowie subtilen Melodieführungen kombiniert. Es ist ein gutes Album, das anders ist als der Vorgänger, doch immer wieder an einigen Stellen an die früheren Zeiten erinnert. Man muss sich dazu nur Necromancer anhören, welches ganz klar auf frühe Bethlehem und Hordes of the darklands verweist.

Besonders interessant an dieser Veröffentlichung ist, dass die ersten 1000 Kopien als Doppel-Digi-CD verkauft werden, die neben dem neuen Album auch das Debüt beinhalten.


7/10
Aceust

01. Nosferathu sathanis
02. 666 calling of the dead
03. Goatspawn
04. Horus / Aggressor (Hellhammer Cover)
05. Abomoth
06. Solemnize me
07. Grimdozer
08. Necromancer
09. Black Metal united & strong