04.10.2005

ZwenZ - A Life's Work Of Natrgaard | 2005 | Irminsul Records | Kassette | Black Metal

Die Umschreibung „Nature Metal“ von Irminsul Records über A life's work of Natrgaard trifft es ziemlich gut. Nicht nur, weil die Natur thematischer Schwerpunkt des Demos ist, sondern auch wegen der Musik an sich. ZwenZ bedient sich verschiedener Elemente des Black und Pagan Metals, wobei gerade die vielen ruhigen Passagen mit klaren und sehr sonoren Gesängen und Akustikgitarre schwer ins Gewicht fallen. Neben der Akustikgitarre kommt auch eine Panflöte (ich hoffe, ich irre mich nicht) zum Einsatz, was den naturbezogenen Charakter zusätzlich unterstreicht. Natürlich besteht A life's work of Natrgaard nicht ausschließlich aus diesen ruhigen und eindringlichen Klängen und Melodien. Es gibt auch sehr druckvoll und antreibend gespielte Passagen mit verzerrtem Gesang, die zum Teil eher rockig wirken oder mehr nach eingängigem Black Metal klingen.

A life's work of Natrgaard ist ein absolut erstklassiges Demo, nicht nur wegen der ausgezeichneten musikalischen Leistung sondern auch wegen dem sehr guten Klang, der warm, kräftig und sauber ist. Die Demokassette ist auf 100 Kopien limitiert.

01. Einstieg
02. Hinterland
03. Reise ins Innere der Erde
04. Falkenflug
05. Abschied
06. Wir sind frei (Bonus)

Zarathustra - Contempt | 2005 | Undercover Records | Vinyl | Black Metal

Zwei Jahre nach dem letzten Album Perpetual black force, gibt es nun neues Material von Zarathustra in Form einer MCD / MLP, wobei das Vinyl mit einem Lied mehr versehen ist. Perpetual black force fand ich seiner Zeit etwas enttäuschend, weil irgendwie zu platt, langweilig und harmlos doch mit dem aktuellen Werk Contempt ist dies anders.

Ganz gleich ob Zarathustra schnell, antreibend und brachial aufspielen oder es eher mittelschnell und schleppend angehen lassen, über allem liegt eine spezielle eindringliche Stimmung die Zarathustra scheinbar spielend und mühelos mit jedem Takt aufrecht erhalten. Das liegt größtenteils in der außerordentlich guten Beherrschung der Instrumente begründet, allen voran der Umgang mit den Gitarren, welcher einfach hervorragend ist. Besonders gut zur Geltung kommen diese Qualitäten bei dem langsamen Stück Of serpents of swords, das eine ähnliche fesselnde und düstere Atmosphäre besitzt wie einst das großartige Screams from the past.

Aber auch die anderen Lieder von Contempt haben es in sich, so zum Beispiel das Eröffnungslied Slave morality, welches schier wutentbrannt aggressiv loslegt um dann im weiteren Verlauf sehr nuanciert mit verschiedenen Rhythmen und Elementen wunderbar auf die nachfolgenden Lieder vorbereitet. Wie erwähnt, enthält die Vinylversion von Contempt ein Bonustitel. Dabei handelt es sich um Sphinx, nachgespielt von Poison. Das Original kenne ich zwar nicht, doch ist das hier vorliegende Lied so gut und mitreißend dass ich jedem nur empfehlen kann, zur Vinylversion zu greifen.

Zarathustra haben mich mit Contempt positiv überrascht, sie haben genau die richtige Mischung aus Eingängigkeit, Abwechslung und thrashig spielerischen Elementen getroffen die ich zuletzt vor zwei Jahren vermisst habe.

01. Slave morality
02. Become eternal
03. Master morality
04. Of serpents and swords
05. Sphinx (Poison Cover - nur auf Vinyl)

Xerión / Omendark / Nakkiga - Ipar Basoetan / Na Fraga Do Norte | 2005 | Oniric | CD | Black Metal

Xerión sind mittlerweile keine ganz Unbekannten mehr. In den vergangenen beiden Jahren haben sie mit den Splits mit Foscor sowie Cryfemal und dem Demo A harpa do guerreiro für Aufmerksamkeit gesorgt. Auch auf dieser Veröffentlichung zelebrieren die Spanier ihren Pagan / Black Metal mit Einflüssen der galizischen Folklore. Diese Verschmelzung zu einem eigenen Stil ist Xerión wieder gut gelungen. Die Elemente der galizischen Folklore schimmern zwar immer wieder kräftig aber auch mal eher sanft und dezent durch, dies jedoch in einem angemessenen Maße. Die harten und aggressiven Anteile des Metals kommen insbesondere bei dem ersten Titel O diaño das tebras nicht zu kurz, der um Längen schneller und brachialer ist als Madrigal da lúa. Bei dem kurzen Baixo os agoiros da nocturna luz divina handelt es sich dann nur noch um ein ruhiges Outro.
Omendark aus dem spanischen Teil des Baskenlands kommen in ihren Stücken weitgehend ohne traditionellen Folk samt den dazugehörigen Instrumenten aus. Weite Strecken ihrer Stücke sind relativ reinrassiger Black Metal, der straff und schnell aufgezogen ist, wo flinke Gitarren und der Gesang dominieren. Aufgelockert werden diese Passagen durch ruhigere Phasen mit schön gespielten Melodien die zum Teil regionalen Ursprungs sind. Ruhiger und folklastiger geht es bei den Basken in den kurzen Zwischenstücken zu, die zwischen jedem „richtigen“ Lied platziert worden sind. Deshalb sind Omendark auch mit doppelt so viel Liedern vertreten.

Ebenfalls aus dem spanischen Baskenland kommen Nakkiga, die den rohsten und eindringlichsten Beitrag zu dieser Split-Veröffentlichung liefern. Einerseits verzichten sie vollständig auf Folklore in ihrer Musik, andererseits spielen sie viel rauer und ungeschliffener. Das erste Stück Naglimund ist durchgehend langsam und schleppend strukturiert, bietet darin aber sehr interessante Facetten was zu einer ganz speziellen Atmosphäre führt. Mit Haritzaren semeak (Arimen guda) verhalten sich Nakkiga schneller, eingängiger und aggressiver. Insbesondere zum Ende hin zeigen die Basken ihre Qualitäten; sehr schnelles und abwechslungsreiches Spiel, dass sehr gitarrenbetont ist und vom gut gespielten Schlagzeug begleitet wird. Ein weiterer Pluspunkt ist der grell verzerrte Gesang, der gerne auch mal leicht hysterisch bzw. sehr emotional anmutet, wie etwa Shining - um einen Vergleich anzuführen.

Ipar basoetan / Na fraga do norte ist eine sehr interessante und gelungene Erscheinung, mit drei unterschiedlichen Gruppen einer Region, die alle für sich genommen überzeugen können. Erschienen ist das Ganze in einer Auflage von 500 Einheiten.

XERIÓN
01. O diaño das tebras
02. Madrigal da lúa
03. Baixo os agoiros da nocturna luz divina

OMENDARK
04. Jainkoen oihartzuna
05. Aetas bellum autrigonum
06. Izena duen guztia omen da
07. Ipar basoetan
08. Kixmiren heriotza
09. Jentilen egunsentia

NAGGIKA
10. Naglimund
11. Haritzaren semeak (Arimen guda)
12. Erio

Xergath - Raging Fullmoon | 2005 | Ravencult Productions | CDR | Black Metal

Fünf der sechs Lieder auf Raging fullmoon entstammen dreier Demos aus den Jahren 2003 und 2004. Wenn man sich Raging fullmoon anhört, entsteht allerdings nicht unbedingt der Eindruck es mit Material aus unterschiedlichen Aufnahmen zu tun zu haben, was natürlich positiv ist. Insgesamt betrachtet spielen Xergath rohen und ungeschliffenen Black Metal der teilweise sehr melancholische Anteile hat aber auch sehr energisch und hasserfüllt ist. Trotz des engen Rahmens den diese rohe Spielart setzt, haben Xergath das Material durchaus interessant und vielschichtig gestaltet.

Das erste richtige Lied Raging fullmoon läutet die CD schnell stampfend und aggressiv ein. Es ist noch recht simpel und überschaubar strukturiert auch wenn es zum Ende hin langsamer und gitarrenbetonter wird. Mit Revelation of hate und Ascend from the depths of your tomb folgen die zwei längsten Stücke, die zugleich auch die abwechslungsreichsten Kompositionen sind. The revelation of hate beginnt langsam und stampfend, grelle Gitarren surren unruhig und beklemmend und der verzerrte Kreischgesang ist sehr leise im Hintergrund. Die geringe Lautstärke stört allerdings nicht, im Gegenteil, sie ist sehr passend und verleiht dem Ganzen eine nachdrückliche düstere Stimmung. Ascend from the depths of your tomb ist um einiges harscher, die Rhythmik ist dezidiert schnell und der Gesang lauter und aggressiver. Auch hierbei kommen die grellen und unruhig wirkenden Gitarren zum Einsatz und hauchen der ansonsten energischen Atmosphäre etwas Melancholisches ein. Positiv hierbei ist der Klang, der ein wenig unsauber und grell ist, das Schlagzeug wohlig dumpf klingen lässt. Er passt hervorragend zur Musik und trägt somit auch maßgeblich zur Atmosphäre bei.

Ride of the deathspell ist ein kurzes und kraftvolles Stück, mit einigen schnellen und schleppenden Rhythmen. Abgeschlossen wird Raging fullmoon dann mit Endzeit, einem sehr langsamen und beklemmenden Lied. Es ist sehr einfach strukturiert, ein langsamer schleppender Takt und ein paar wenige sich wiederholende Riffs. Später zum Ende hin setzt dann passend eine morbide Stimme ein. Der Name Endzeit passt wie die Faust aufs Auge. Die Stimmung die das Lied hervorruft ist trostlos, düster und hoffnungslos.

Raging fullmoon ist eine empfehlenswerte Veröffentlichung, die den rauen und düsteren zuweilen auch primitiven Geist des Black Metals wiedergibt.

01. Proclamation
02. Raging fullmoon
03. The revelation of hate
04. Ascend from the depths of your tomb
05. Ride the deathspell
06. Endzeit

Wyrd - Rota | 2005 | Omvina | CD | Black Metal

Das fünfte und neuste Album von Wyrd könnte dafür stehen, dass Wyrd musikalisch neue Wege gehen werden. Diese Tendenz zeichnete sich bereits auf den beiden Vargtimmen Werken ab, doch sind die Veränderungen und Entwicklungen auf Rota sehr viel präsenter und offensichtlicher. Ein Indiz hierfür könnte auch die andersartige Covergestaltung sein sowie der Wegfall des bisherigen Schriftzugs. Allerdings ist Rota nicht durch und durch etwas Neues von Wyrd und unterscheidet sich auch nicht in allen Belangen. Im Gegenteil, neben den neuen Aspekten sind auch viele bewährte und für Narqath und Wyrd typische Arrangements, Elemente und Stimmungen enthalten, die man durchaus als charakteristisches Merkmal von Wyrd verstehen kann. Gerade diese Mischung macht das Album sehr interessant, weil sich einerseits bekannte Muster wieder erkennen lassen aber eben auch einiges neues und zunächst ungewöhnliches hinzugekommen ist, was zunächst überraschend wirken kann.

Götterdämmerung und Loitsi sind die beiden Lieder, die aufhorchen lassen weil sie anders sind als das was man von Wyrd bisher gewohnt war. Es sind helle und freundliche Stücke, mit teilweise sehr verspielter und rockiger Rhythmik sowie Melodieführung was mich von der Atmosphäre her irgendwie an Gruppen wie etwa Finntroll (ich hoffe ich irre mich nicht, ich habe nichts von Finntroll da um meine Erinnerung zu überprüfen) erinnert. Veri kutsuu verta ist aber auch sehr interessant, da dort einige Riffs vorkommen, die in ähnlicher Weise bei den Death Metal Gruppen Obscenity und Orth zu hören sind. Man darf jetzt aber nicht denken, Rota sei völlig anders und experimentell. Wenn man das Album als Ganzes in einem Durchgang anhört, relativieren sich diese neuen Anteile. Es sind auch sehr Wyrd typische Titel enthalten, wie etwa Noitakansa und Rota, die alle Stärken und Vorzüge der alten Alben in sich vereinen. Insbesondere Rota selbst besitzt eine sehr tragende und tiefgehende Atmosphäre und ist wunderbar komponiert. Vielleicht bin ich etwas vorschnell, doch gehört das Lied Rota für mich mit zu den Besten Liedern von Wyrd überhaupt.

Mit Rota haben Wyrd zum fünften Mal ein äußerst gelungenes Album hingelegt, das in der Lage ist unterschiedliche Stimmungen einzufangen als auch wiederzugeben und trotz der Veränderungen, eine authentische Wyrd Veröffentlichung ist.


01. Noitakansa
02. Götterdämmerung
03. Henkien yössä
04. Veri kutsuu verta
05. Rota
06. Loitsi

03.10.2005

Wolfsschrei / Har Shatan - Split | 2005 | Darkland Records | Vinyl | Black Metal

Der Titel Devastating blow ist auf dem bereits erschienen Demo L.U.S.T. ebenfalls enthalten, ob es sich um zwei verschiedene Versionen handelt ist mir aber unbekannt, da ich nicht im Besitz dieser Demo CDr bin. Wolfsschrei zelebrieren auf diesem Splitvinyl eingängigen und rauen Black Metal der schnellen, einfachen und antreibenden Art. Langweilig oder einfallslos wirken Wolfsschrei mit Devastating blow jedoch nicht, denn diese minimalistische musikalische Spur macht einen ehrlichen und aufrichtigen Eindruck. Das Lied weißt trotz aller Hingabe fürs puristische zarte Variationen in der Struktur auf, die aber eher unauffällig und im Hintergrund zu finden sind. Dies ist ein weiteres Merkmal mit dem Wolfsschrei mich zu überzeugen wissen.

Har Shatan konnten mich ja schon mit dem bisher einzigen Demo Sounds to the key of death beeindrucken. Mit dem neuen Stück Through the eyes of the night ist es nicht anders. Schon gleich mit den ersten Sekunden des Liedes entströmt den Lautsprechern alt eingehauchter rumpeliger Black Metal, dass es eine wahre Freude ist. Von der Atmosphäre her, geben sich Har Shatan ähnlich minimalistisch wie Wolfsschrei, jedoch ist Through the eyes of the night musikalisch um einiges differenzierter ausgefallen. Es sind sowohl schleppende Passagen wie auch dezidiert eingängige und schnellere Strecken enthalten und auch an den Saiteninstrumenten zeigen sich Har Shatan spielfreudiger und abwechslungsreicher.

Für mich ist dieses Splitvinyl eine sehr gelungene Sache, die mir mit jedem Hören besser gefällt. Der einzige Kritikpunkt ist die Tatsache, dass das Vinyl ohne innere Schutzhülle ausgeliefert wird. Erschienen ist das Ganze in einer Auflage von 666 Kopien.

WOLFSSCHREI
01. Devastating blow

HAR SHATAN
02. Through the eyes of the night

Wolfsschrei - Feasting My Hatred | 2005 | Irminsul Records | Kassette | Black Metal

Nach zwei Split EPs und dem L.U.S.T. Demo haben Wolfsschrei nun ihr erstes Album veröffentlicht. Feasting my hatred überrascht schon mit dem ersten Stück Foreseeing in mehrerlei Hinsicht. Zunächst ist da der gute, warme und kräftige Klang der sofort auffällt wenn man die vorangegangen Veröffentlichungen kennt. Foreseeing knüpft atmosphärisch genau dort an, wo Wolfsschrei mit …in tiefer Erkenntnis meiner Verachtung von der letzten Split EP mit Erhabenheit aufgehört haben. In der ersten Hälfte des Liedes herrschen langsame Rhythmen und zum Teil sehr schön melodische Gitarren vor. Dennoch liegt über allem eine grimmige Eindringlichkeit, was auch am intensiven Gesang Taakens liegt. Approaching reality beginnt ebenfalls ruhig und melodisch, wobei hier vor allem das Schlagzeug sehr zum Tragen kommt. Der Klang des Schlagzeugs ist wunderbar gelungen, er ist sehr kräftig und druckvoll und so wirkt es wie ein gleichberechtigtes Instrument, was vor allem im Black Metal leider selten der Fall ist. Weiter geht es mit To my coming death, dessen Anfang mit seinem schleppenden Rhythmus, den einprägsamen Riffs und der gut zu hörenden Basslinie einen sehr starken Eindruck hinterlässt. Nach diesem Anfang wird das Lied schneller und eingängiger, wobei es immer mal wieder langsamere Zwischenstrecken gibt. The profane seduction hingegen ist von Beginn an überaus aggressiv und schnell, auch in den ruhigeren Variationen die im Verlauf des Liedes zu hören sind, bleibt es sehr antreibend.
So verhält es sich auf Feasting my hatred die ganze Zeit. Wolfsschrei legen sich in keinem Stück auf eine spezielle Spielweise fest, die dann das gesamte Lied über beibehalten wird. Es gibt in jedem Titel verschiedene Rhythmuspassagen, die mal schleppend, mal flotter sind. Auch die melodische Komponente ist nicht gleich bleibend konstant, in einigen Teilen ist sie ausgeprägter in anderen weniger. Es ist Wolfsschrei hervorragend gelungen, Rohheit mit melodischem facettenreichen Gitarrenspiel sowie Eingängigkeit zu verbinden. Nicht zuletzt trägt auch der gute und differenzierte Klang dazu bei, dass Wolfsschrei mit Feasting my hatred ein grandioses und intensives Werk hingelegt haben.

Erschienen ist das Album auf Kassette in einer Auflage von 133 Kopien. Eine CD / LP Version ist jedoch für 2006 geplant, genaueres steht allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

01. The birth (Intro)
02. Foreseeing
03. Approaching reality
04. To my coming death
05. The witness of my defiance
06. The profane seduction
07. My rotten horizon
08. Feasting my hatred
09. The death (Outro)

Witchburner - Final Detonation | 2005 | Undercover Records | CD | Thrash Metal

Final detonation stellt das inzwischen fünfte Witchburner Album dar. Als neuer Sänger fungierte hier erstmals Andy von Nocturnal. Mit Iron league eröffnen Witchburner ihren fulminanten Lobgesang auf den alten ehrwürdigen Thrash Metal überaus kraft- und druckvoll und verleiten einen damit sofort das erste Pils zu köpfen. Mit Fighting force folgt dann umgehend ein richtiger flotter Knaller von antreibender Schnelligkeit, hartem Riffing und einen Gesang der an Schmier und alte Destruction erinnert, da am Ende einer Zeile der Gesang schön in die Höhe gezogen wird. Beim Anhören wird einem schnell bewusst, dass Witchburner ganz klar für den originären Thrash Metal stehen. Es gibt keine Vermengungen mit modernen oder stilfremden Elementen, nur fünf Musiker mit ihren Instrumenten die ihr Handwerk verstehen und ein mitreißendes Thrash Gewitter entzünden. Trotz der insgesamt eher eingängig antreibenden Rhythmik ist Final detonation durchaus abwechslungsreich ausgefallen, was nicht nur am erstklassigen Gesang und den spielfreudigen Gitarren liegt sondern auch daran, dass Witchburner wie im Titelstück Final detonation langsam, schleppend und dunkel aufspielen; hierbei tut sich eine schier übermächtige und erdrückende Wand auf. Die Klangproduktion ist nahezu perfekt geworden, die Musik besticht durch einen klaren und sehr druckvollen Klang in dem alle Instrumente samt Gesang deutlich zu hören sind, was eben gerade in langsameren Momenten für eine gewaltige Atmosphäre sorgt.

Final detonation ist ein erstklassiges und kompromissloses Thrash Metal Werk das allen eine Wonne sein dürfte, die von Sodom, Kreator oder Destruction schon lange angewidert sind.

01. Iron league
02. Fighting force
03. Master of hell
04. Invisible violence
05. Thrash til death
06. Forest of the impaled
07. Final detonation
08. Immortal fighters
09. Alcohol patrol
10. Warlord (Rulers of the world
11. Bloody countess
12. Pounding warriors 

Wintermoon - Sorrow & Hate | 2005 | Seelenkrieg Records | CD | Black Metal

Zwei Jahre nach dem ersten Demo Kingdom of hate, hat Argathon nun mit Wintermoon das erste Album fertig gestellt und veröffentlicht. Stilistisch bleiben Wintermoon mit Sorrow & hate der Linie treu, die mit dem Demo seiner Zeit begonnen wurde. Eingängiger, grimmiger und traditioneller Black Metal. Allerdings hat sich seit dem Demo einiges getan. Wintermoon machen mit Sorrow & hate einen herangereiften Eindruck was sich sowohl spieltechnisch als auch strukturell bemerkbar macht.

Die markanteste Veränderung ist hierbei der Gesang, der nicht mehr so stark verzerrt und Raum füllend ist wie es noch bei dem Demo der Fall war. Dafür ist der Gesang jetzt grimmiger und rabenhaft. Auch der Klang hat sich erheblich verbessert. Die Gitarren, das Schlagwerk und der Gesang befinden sich alle in einem gut abgemischten Verhältnis zueinander sodass ein differenziertes und klares Klangprofil zu hören ist. Auch wenn die Lieder nach wir vor lang und insgesamt von eingängiger Struktur sind, gibt es auf Sorrow & hate variationsreichere Spielweisen der Gitarren, die teilweise subtil im Hintergrund zu hören sind aber manchmal auch bewusst in den Vordergrund gestellt wurden. Besonders deutlich zu hören ist dies bei Necropolis, in dem die Gitarren auf ähnlich ergreifende Weise gespielt werden wie es Lugubre auf „Anti human Black Metal“ taten.
Aber nicht nur die Gitarren sorgen für Abwechslung, auch in der Rhythmik gibt es feine Variationen die den einzelnen, langen Liedern mehr Eigenständigkeit verleihen und sie somit auch klar voneinander unterscheidbar machen. Dies war bei Kingdom of hate noch nicht der Fall; also auch hier eine Verbesserung. Hierzu seien Creature of the abyss und Thousand tears of sorrow genannt. In beiden Stücken gibt es die für Wintermoon typischen antreibenden eingängigen Strecken, die in einem gut arrangierten Wechsel zu langsameren und schleppenden Passagen stehen. Sorrow & hate ist insgesamt zwar ein angenehm grimmig polterndes Werk, besitzt aber gute und für Abwechslung sorgende Arrangements.

Wintermoon haben sich seit Kingdom of hate deutlich steigern können und mit Sorrow & hate ein rundum gelungenes Album produziert, dass wohl mehr Leute überzeugen kann als das Demo damals. Erschienen ist das Album in einer Auflage von 200 Kopien und kommt in einer aufwändigen und ansprechenden Gestaltung sowie einer komplett schwarzen CD.

01. Walk through the gates of sorrow & hate
02. Paths that leave this world
03. Necropolis
04. Creature of the abyss
05. Thousand tears of sorrow (The beginning of the end)

Wigrid - Die Asche eines Lebens | 2005 | No Colours Records | CD | Black Metal

Drei Jahre sind vergangen, seit Wigrid mit ihrem Debütalbum Hoffnungstod einigen Staub aufwirbelten. Mit dem zweiten Streich Die Asche eines Lebens dürfte es nicht anders werden, wobei einige Veränderungen und Entwicklungen deutlich zu verzeichnen sind. Zunächst ist da der Klang, der dieses Mal weitaus differenzierter ausgefallen ist, sauberer und klarer klingt, dafür aber auch anonymer und steriler wirkt. Nicht nur der Klang hat sich gewandelt, sondern auch strukturell hat sich was bei Wigrid getan. Die Lieder sind zwar nach wie vor lang, düster und unheilvoll doch fehlen auf dem aktuellen Werk diese aggressiven, schnell gespielten Schübe, die auf Hoffnungstod öfters die melancholische Atmosphäre durchbrachen. Durch diese sterile und aufgeräumte Atmosphäre, die langen eindringlichen Klangpassagen und dem gut hörbaren Gesang gefällt mir das neue Album auf Anhieb besser als das Debüt vor drei Jahren.

Anleihen von Abyssic Hate und Burzum sind nach wie vor stark präsent, wobei sich insbesondere die Musik dem Australier zuordnen lässt und der Gesang dem Norweger. Gerade bei ruhigen Strecken erinnern die dunklen und sehnsüchtigen Gitarrenmelodien sehr an Suicidal emotions. Musikalisch geht es aber auch – insbesondere bei dem Titel Tagtraum – sehr Burzum orientiert zu. Mag sein, dass die musikalischen Vorbilder dann und wann sehr deutlich wieder zu erkennen sind, dennoch möchte ich an dieser Stille nicht von einem plumpen Abklatsch sprechen, dafür haben Wigrid die Sache insgesamt viel zu gut gemacht. Eher ist es schon so, dass Wigrid die Inspirationen der beiden genannten Gruppen für sich selbst genutzt haben, in die eigenen Lieder haben einfließen lassen und somit die großartigen Leistungen beider Bands würdigen.

Die Asche eines Lebens ist ein sehr ansprechendes Album und für mich eindeutig eines der besseren, aus dem Bereich des melancholischen suizidalen Black Metals.

01. Erwachen
02. Treibend im Menschenstrom
03. Tagtraum
04. Der Schritt in die Tiefe
05. Die Asche eines Lebens

Verdunkeln - Verdunkeln | 2005 | Ván Records | CD | Black Metal

Verdunkeln ist das Debütalbum der gleichnamigen Band, hinter der Gnarl und Ratatyske stehen die ihr Unwesen auch mit Graupel betreiben. Mit Graupel hat Verdunkeln jedoch nichts gemeinsam. Verdunkeln ist ein hochgradig düsteres und beklemmendes, in gewisser Weise auch bizarres Werk. Obwohl es zwar Text und Gesang gibt, fühlen sich die Lieder manchmal eher wie Akustikstücke an. Einerseits ist das dem Gesang geschuldet, der nicht nur äußerst verzerrt, leise hallend aus dem Hintergrund kommt sondern auch daran, das der Klang insgesamt rau, unsauber und verwaschen klingt sodass die stramme Gitarrenwand manchmal nur schwer vom Gesang zu unterscheiden ist. Ich glaube allerdings nicht, dass dies die Folge einer missglückten Produktion ist, sondern dass es so gewollt ist und ganz genau so klingen soll. Dafür sprechen die Strukturen der Lieder und auch diese verstörte, alles durchdringende Atmosphäre von Verdunkeln. Wenn man nämlich genau zuhört, kann man erkennen das Gitarren und Gesang nicht selten zeitgleich und in ähnlicher Tonlage einsetzen.
Aufgrund seiner eigenartigen und nicht einfach zugänglichen Beschaffenheit, ist Verdunkeln ein Album für das man so seine Zeit braucht. Ich empfehle deshalb auch, sich das Album unbedingt mal über Kopfhörer anzuhören um die sehr unauffällig platzierten Details wahrzunehmen.

Für mich ist Verdunkeln ein Album, das, je öfter ich es höre, immer besser wird und womöglich zu einem kleinen privaten Meisterwerk avanciert. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es viele für Schrott halten mögen; da sind sie dann selbst schuld.
Verdunkeln ist in einer Auflage von 300 Kopien erschienen.

01. Wechselbalg
02. Blutrunst...
03. Einst war es mal...
04. Erlkoenigs Tochter
05. Schwarze Faehrte
06. Truemmer
07. Trolltraum

Vargsang - Throne Of The Forgotten | 2005 | Undercover Records | CD | Black Metal

Zwei Jahre nach dem gelungenem Debüt Call of the nightwolves ist nun das zweite und zugleich letzte Album von Vargsang erschienen. Als Grund für diese Entscheidung wird Ekel über die Entwicklung der so genannten Szene angegeben. Wie dem auch sei, Throne of the forgotten steht dem Debüt jedenfalls in nichts nach. Nach Abklingen des Prologs heizt Deathyell of extermination zunächst mächtig ein. Ählich strukturiert war schon Call of the nightwolves, wo auf dem Intro mit My dark hateful spirit ebenfalls ein sehr intensives Lied folgte.
Die beiden Werke unterscheiden sich vor allem darin, dass das neue Werk seine Atmosphäre nicht mehr so vordergründig aus dem hasserfüllten, schnellen Spiel bezieht sondern aus den vielen verschiedenen Arrangements und Inszenierungen. Vargsang arbeiten auf Throne of the forgotten mehr mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und atmosphärischen Elementen, wobei diese sich nahezu vollständig auf wunderbar akzentuierte Riffs beschränken. Ausnahmen gibt es dennoch, bei Drowned in hate and sorrow und Torn to pieces sind kurzweilig aus dem Hintergrund ruhige begleitende Klänge zu hören sind, wobei ich diese keinem Instrument zuordnen kann.

Throne of the forgotten ist dennoch ein durch und durch grimmiges Werk das auch seine schnellen, antreibenden und eingängigen Stücke hat. Das differenzierte und facettenreiche Songwriting ist allerdings nicht die einzige Veränderung, denn auch der Klang ist erheblich besser geworden seit Call of the nightwolves. Dies ist eine gute und richtige Entwicklung, denn der saubere Klang ermöglicht es den Gitarren erst ihre Atmosphäre voll auszubreiten.

Throne of the forgotten ist mehr als nur ein gelungenes Werk, es ist ausdrucksstark und sehr gut umgesetzt worden. Vargsang verstehen es ausgesprochen gut, mit den verschiedenen Rhythmen und abwechslungsreichen Riffs unterschiedliche und nachhaltige Stimmungen zu erzeugen. Anhand dieser Qualität ist es schon schade, das dies die letzte Veröffentlichung sein soll.

Throne of the forgotten ist sowohl als CD, A5-Digibook und als Vinyl erhältlich wobei auf dem Vinyl ein Bonusstück enthalten ist.

01. Prologue
02. Deathyell of extermination
03. Drowned in hate and sorrow
04. Night of the impaled whores
05. The forest of frozen shadows
06. Torn to pieces
07. Raped and hanged
08. Throne of the forgotten
09. Deathgate to eternal life Part II
10. Epilogue

Valsblut / Warage - Vestiges D'Une Nouvelle Erè | 2005 | Taran Productions | CD | Black Metal

Rau, grell und in einem minimalistischen Gewand präsentieren sich Valsblut hier mit ihren vier Titeln auf dieser Split CD. Man kann es nicht anders sagen, es ist einfach gehaltener und ideologisch unterlegter Black Metal mit einem schnelleren Grundtempo und verspielten Gitarrenmelodien. Wenn man keine großen Ansprüche an technische Fertigkeiten hat oder ein geniales Songwriting erwartet, kann man mit der Darbietung von Valsblut schon etwas anfangen. Denn die schlichten und polternden Stücke haben schon eine gewisse Ausstrahlung. Bei Warage verhält es sich ähnlich, obwohl dort das Material vielschichtiger und abwechslungsreicher ist. Warage sind ebenfalls schnell, aber weitaus aggressiver bei der Sache und die einzelnen Lieder sind weniger eingängig strukturiert als bei Valsblut. Es wird öfters die Geschwindigkeit gewechselt und das Gitarrenspiel wirkt viel bestimmter, da weniger verspielt. Zudem wird mit verschiedenen Gesangsvariationen gearbeitet und Warage sind allgemein stimmiger.

Insgesamt betrachtet ist Vestiges d'une nouvelle ère eine interessante Split-Veröffentlichung zweier französischer Bands, die einfachen und rohen Black Metal zum Besten geben, wobei Warage durch Gestaltung und Umsetzung der bessere Beitrag dieser CD sind.

VALSBLUT
01. La flamme de la volonté
02. Guerrier du soleil
03. Pureté paienne
04. Asservis dans la vallée des larmes

WARAGE
05. Trapped in eerie`s world of blasphemy
06. Der Sieg ist unser
07. Avenir liberticide
08. Charnier global