26.02.2002

Sammath - Verwoesting/Devastation | 2002 | Folter Records | CD | Black Metal

Sammath ist eine jener Bands, denen man durchaus eine gewisse Extravaganz nachsagen kann. Was nicht nur durch den deutlich hörbaren Drumcomputer bedingt ist. So hat diese Zweimannband aus den Niederlanden den eingeschlagenen Weg strikt fortgeführt und nun auf dem Berliner Label Folter Records veröffentlicht.

Sammath spielen nach eigenen Aussagen Black Death Metal. Und das auch der etwas heftigeren Sorte. Der Drumcomputer prügelt sich durch das Album, mit wahnwitzigen Breaks und Rhythmuswechseln. EIn weiteres auffälliges Merkmal sind die Gitarren, auf die viel Wert gelegen worden ist. Ständige Riffwechsel sowie Soli sind durchgehend zu hören, wie halt auch das schon erwähnte Drum. Dazu gibt es zwei Sänger, respektive Gesangsstimmen. Eine tiefe und gedämpfte Stimme, die den Death Metal symbolisieren soll, sowie eine hellere und kreischigere Stimme, die dementsprechen für die schwärzeren Hintergründe der Band steht.


Mir fiel es schon immer schwer der Musik von Sammath zu lauschen. Sie vermittelt mir etwas Widerwillen beim Zuhören. Ja, irgendwie empfinde ich das Treiben der Zwei als erzwungen, als krampfhaft. Vielleicht wäre das Ganze auch anders rübergekommen, hätte man sich mit dem Drumcomputer dezenter verhalten, oder gleich einen menschlichen Trommler eingesetzt.


01 Satan Infinity
02 Devastation
03 The Timeless Splendour Of Chaos
04 Enter The Sadistic Nightmare
05 Fertile Life End
06 Where Is Your God
07 Die Again
08 Verwoesting
09 Tormentor

 

16.02.2002

Akitsa - Sang Nordique | 2002 | Autistiartili Records | CD | Black Metal

Nachdem die Kanadier dieses Jahr schon Goétie - einem Hammeralbum - veröffentlicht haben, steht nun mit Sang nordique ein weiteres Album an. Sang nordique ist wie schon das vorangengangene Album ein radikales Machwerk der Black Metal Kunst. Doch diesmal in einer anderen, extremen Art und Weise. Zum Einen ist hier die Produktion klarer und druckvoller geworden, und die Musik ist insgesamt auch langsamer und regelrecht schleppender als noch bei Goétie. Zudem ist auch der Gesang gedämpfter geworden und klingt nicht mehr so extrem und verzweifelt. Zunächst dachte ich, das dieses Album ein Rückschritt der Band wäre. Doch inzwischen sehe ich es nicht mehr so. Meine Erwartungshaltung nach dem letzten Album war einfach zu hoch, und auch zu sehr auf das vorherige Album fixiert, da es mich sofort in den Bann gezogen hat.

Da zwar als Ganzes betrachtet, Sang nordique ein schleppendes Black Metal Album ist, gibt es dennoch einen Song der schnelleren Klassifizierung. Dabei handelt es sich um Au combat, welches nicht nur schneller daherkommt, sondern auch wieder vom Gesang etwas an das ältere Album erinnert.
Auch mit dem neuen Album beweisen Aktisa das sie eine im Untergrund agierende Formation sind, die man ernst nehmen sollte, da sie musikalisch absolute klasse haben. Und da ist es schon fast schade, das ihre Werke auf 300 (LP Goétie) und 500 (CD Sang nordique) Kopien limitiert sind. Aber so hat alles seine zwei Seiten, und ich bin froh mich an solcher gelungener und für mich noch wahren musikalischen Auslegung des Black Metals erfreuen zu können.

Einziges Manko, und für mich auch nervendes, ist das letzte Stück, welches Fin heisst. Meiner Meinung nach, hätte man es sich sparen können. Wie der Name schon klar macht, handelt es sich um das Ende, also ein Outro / Ausklang. Nur ist dieses Outro sage und schreibe 10:27 Minuten lang, und beinhaltet dafür nur eine französischsprechende Stimme, mit einem vibrierenden Nebenton. 20 Sekunden hätten es auch getan, wenn es schon sein muss. Aber vielleicht können ja die französischsprechenden Menschen damit schon eher etwas anfangen als ich.

Akitsa - Goétie | 2002 | Satans Millenium Records | Vinyl | Black Metal

Bei Akitsa handelt es sich um eine Formation aus dem französischsprachigen Teil Kanadas. Ähnlich wie bei den Landsmännern von Godless North wird heftiger und absolut kompromißloser Black Metal geboten. Doch Akitsa sind dabei um einiges rauer und minimalistischer.

Aber diese nicht ganz neue Auslegung des Black Metals kommt gut rüber. Es ist nicht einfach eine ideenlose und bewährte Inszenierung, sondern sehr eigenständig und grimmig instrumentalisiert worden. Das radikale Gekreische erinnert zwar ein wenig an Burzum,  zum Glück aber nicht übermäßig. Neben dem extremen Gekreische wurden auch leise gesprochene und geflüsterte Stimmen eingestreut. Insgesamt ist der Gesang vielfältig in den einzelnen Liedern verwirklicht worden. So ist Haine Et Vengeance sehr vom Kreischen geprägt, so ist das Gegenteil bei Les Opposants Brûleront zu vernehmen. Da ist die Stimme ruhiger und um einiges grimmiger als beim "verzweifelten" Gekreische. So wie sich die Gesangsstile ein Wechselspiel geben, verhält es sich auch mit den Soundstrukturen. Langsamere, schleppende Lieder wechseln sich mit schnelleren, heftigen Stücken ab, die dann zum Teil wie Hiéarchie sehr minimalistisch gehalten sind. Aber das kommt sehr interessant rüber, und wird durch die ganzheitliche Abwechslung des Albums positiv rüber.

Insgesamt ist Goetie ein ausgewogenes, radikales Black Metal Album welches Hass und Strenge vermittelt. Denn auf überflüssige kurze instrumental Stücke wurde verzichtet, was für mich persönlich ein ganz großer Pluspunkt ist. Allerdings ist etwas negativ zu bemerken, das die Klangqualitäten zwischen einzelnen Titeln mehr oder minder stark schwanken und unterschiedlich sind, was aber die aggressive Musik nicht in einem schlechteren Licht dastehen läßt.

A1         Haine Et Vengeance   
A2         Les Opposants Brûleront   
A3         Les Ruines De La Modernité   
A4         Ôde Au Temps Passé   
B1         Revanche   
B2         Affront Final   
B3         Hiérarchie





















15.02.2002

Akerbeltz - Akerhell | 2002 | Millenium Metal | CD | Black Metal

Im Jahre 2002 n. Chr., so lehrt es uns Akerbeltz,  kann grimmiger und kompromißloser Black Metal in Reinkultur auch aus Spanien kommen.

Eine geradezu blasphemische Härte und vernichtende Kälte lärmt los, nachdem das Intro verklungen ist. und das Album seinen fortgehenden Lauf nimmt. Die Lieder sind alle im 6 bis 8 Minutenbereich und kommen eingängig daher. Das Schlagzeug erinnert (gerade bei The return of the ancient black gods I) stark an KRIEG. Es wurde sehr schnell und überaus gepresst eingespielt.

Das Album ist eine etwas über 57 Minuten lange, hasserfüllte Zelebration von puristischen Klängen der schwarzen Tonkunst. Einziges Manko stellt der Gesang dar. Er erinnert zu sehr an längst vergangene Tage IMMORTALS. Aber davon mal abgesehen ist Akerhell ein gutes Black Metal Album der Neuzeit, welches Szenegrößen in nichts nachsteht. Kompromißlos. Schonunglos. Ehrlich. So sollte es sein. Auch ist die Produktion gut. Saubere Arbeit, aber nicht überschwängert mit sterilen Momenten oder einer Überproduktion. Denn gerade die Gitarren kommen trotz der klaren Produktion zum Teil etwas zu leise rüber.

Agatus - The Weaving Fates | 2002 | Iron Pegasus Records | CD | Black Metal

Nach schier unendlich langer Zeit beglücken uns die Griechen um Agatus nun mit einem zweiten Longplayer der in diesen Tagen über Iron Pegasus veröffentlicht wurde. Um es gleich vornweg zu sagen. Agatus sind immer noch Agatus und knüpfen dort an, wo sie mit ihrer letzten EP Metamorphosis aufgehört haben. Lediglich etwas mehr traditioneller Heavy Metal ist in The Weaving Fates mit eingeflossen, was aber nur anerkenned festzustellen ist.

Die zehn Lieder sind wieder mit den typischen Riffs versehen, die für Griechenland aber insbesondere für Agatus stehen. Einzig und allein fällt Conqueror of Fear etwas aus dem Rahmen, da dieses Lied ganz klar dem Heavy Metal verschrieben ist, was man demnach auch konsequenter Weise hören kann. Hier benutzt das Duo Eskarth the Dark One und Archon Vorskaath nämlich erstmals klare und auch zum Teil sehr hohe Stimmen. Ansonsten ist das gesamte Album durch das typische Drumming und den Riffs prägend gestaltet, ähnlich wie es bei den Kollegen von Zemial der Fall ist, wo Agatus ja auch zum Teil mitwirken. Das Besondere bei Agatus allerdings ist die einzigartige Atmosphäre die sie mit ihrem Agieren erschaffen. Das erreichen sie nicht nur durch kurze akkustische Zwischenparts, sonden auch durch im Hintergrund gesetzte harmonische Klänge die nicht besonders auffallen wenn man sich das Album nur mal so anhört. Agatus haben es schon immer verstanden, einen bestimmten Zauber in ihrer Musik zu verstecken, und beweisen dies auch ganz klar mit dem neuen Album. Denn diese gesamte Mischung von den schon erwähnten Riffs, den akkustisch-harmonischen Einsprängseln und den auch aggressiven Passagen vermitteln zusammen eine fast schon mystische Stimmung und Atmosphäre, wie ich sie bisher nur bei Agatus empfinde.

Alles in allem, ist The Weaving Fates ein vollkommen eigenständiges Black Metal Album der griechischen Gilde und sollte für jeden Hörer der sich etwas intensiver mit der Musik beschäftigt ein durchaus interessantes Werk darstellen.

01 - The Weaving Fates
02 - Era of Tiamat
03 - Conqueror of Fear
04 - Night Mares
05 - L`arrivee de la victoire
06 - Night of a Thousand Stars
07 - Faustian Call
08 - PROGONLATRIA
09 - Visions of the Moon
10 - Epilogos