25.11.2004

Nach der bereits beeindruckenden MCD In no sense innocence haben Fallen Yggdrasil nun ihr erstes Album veröffentlicht. Das Warten hat sich definitiv gelohnt, die Fünf präsentieren mit Building up a ruin to come ein frisches Death Metal Werk, welches die eingängigen Einflüsse der früheren 1990iger Jahre mit neuzeitlicheren Attributen wie technische Umsetzung und melodischen Harmonien auf sich vereint. Dabei überwiegt aber keiner dieser Aspekte, das neue Album ist in sich stimmig und ausgewogen. Fallen Yggdrasil haben ihre ganz eigene Stilistik geformt, die Gitarren werden mal schön schrummig und antreibend gespielt aber auch sehr technisch mit vielen abwechselnden Riffs, begleitet von Rhythmuswechsel. Das Material auf Building up a ruin to come macht einen ausgereiften und vielschichtigen Eindruck, die einzelnen Stücke unterscheiden sich spürbar voneinander, die neun Lieder gehen nicht passiv an einem vorbei ohne Spuren zu hinterlassen. Dazu trägt auch die große Spielfreude und das gute Songwriting bei. Es ist im gesamten Verlauf der CD ständig etwas in Bewegung und es fällt scher still zu sitzen. Einziger Wehmutstropfen ist der Gesang, der manchmal streckenweise etwas zu kraftlos wirkt. Allerdings gewöhnt man sich schnell daran, was dann auch nicht weiter wirklich stört.

01. Intro
02. Buildung up a ruin to come
03. Bequest
04. The snake
05. Just another lullaby
06. Babylonian prayer
07. I burn
08. For those masters of the undone
09. My family

23.11.2004

Foscor - Entrance To The Shadows' Village | 2004 | Sacral Productions | CD | Black Metal

Entrance to the shadows village ist das Debütalbum von Foscor, einer noch recht jungen Gruppe aus Spanien. Einem ersten, kurzweiligen Eindruck nach spielen Foscor eher rauen und eingängigen Black Metal. Doch ganz so ist es nicht, denn die Spanier haben in das raue und ungeschliffene Klanggewand eine Menge Melodien und Harmonien verpackt und sozusagen geschickt kaschiert. Neben den melodiösen und atmosphärischen Elementen arbeiten Foscor auf Entrance to the shadows village auch mit sehr unterschiedlichen Tempi in ihren Liedern. Manche Strecken sind sehr monoton und schnell, andere dagegen langsam, schleppend und zum Teil auch sehr ruhig. Das Material ist also schon recht vielschichtig ausgefallen, beinhaltet somit einige verschiedene Elemente, vereint auf diesem Silberling. Nur ist es nicht unbedingt einfach und offensichtlich herauszuhören, da wie bereits gesagt, die Produktion relativ roh und einfach ist, was bei solcher Musik eher ein Nachteil sein kann als eine Betonung primitiver und barbarischer Gelüste.

Dennoch ist das Debüt der Spanier ganz ordentlich, denn auch wenn überragende Momente fehlen, haben sie sich bemüht ihr eigenes Ding zu machen und nicht einfach etwas zu fabrizieren, das 1000 andere zuvor auch schon gemacht haben. Vor allem die Taktwechsel und die damit verbundenen Übergänge innerhalb eines Liedes, sind Foscor gut gelungen.

01. Vers la Foscor
02. Inferus (Dungeons and caves)
03. Lunar landscapes
04. Old winds revenge
05. Ravens of battle
06. Al cor de la boscuria
07. The sorrow of delight
08. Entrance to the shadows village

19.11.2004

Erhabenheit - Mauern | 2004 | Phlegeton Productions / Nightfog Productions | CDR | Black Metal

Diese mit dem Namen Mauern betiltete CD von Erhabenheit beinhaltet das erste, bisher unveröffentlichte Demo Von Kerkern aus Licht, welches für Mauern komplett neu eingespielt wurde sowie die beiden Demos Vom Zerfall der Seelengemäuer und Erschaffen aus des Feuers Gier. Erhabenheit stehen voll und ganz im Zeichen vom einfachen und ehrlichen Black Metal. Die musikalische Umsetzung ist durchgehend überschaubar und dezidiert ausgefallen, es wird konsequent auf alles Überflüssige verzichtet. Genau dieses Durchsetzungsvermögen ist die große und klare Stärke und Überlegenheit von Erhabenheit und dieser CD-Veröffentlichung. Einigen mag es auf die Dauer von elf Titeln zu monoton und eingängig sein, zu arm an Abwechslung. Andere aber werden genau diese Auslegung und Handhabe zu schätzen wissen und die subtilen und Stimmungen und Melodien sehr genau spüren und wahrnehmen. Auf der CD sind schnellere Stücke genau so vertreten wie langsame und bedrückend tragende Lieder. Trotz unterschiedlicher Aufnahmen aus zwei verschiedenen Jahren ist die Handschrift stets die selbe. Beim Hören hat man nicht den Eindruck eine Zusammenstellung verschiedener Demobänder vor sich zu haben. Dies ist ein weiteres positives Merkmal dieser CD. Ein wenig störend sind aber die sehr grell gestimmten Gitarren die manchmal ein paar Nuancen zu grell im Ohr schwingen, dies passt zwar wunderbar in die klangliche Landschaft und Beschaffenheit, ist im Ohr aber ab einer gewissen Lautstärke etwas unangenehm. Die CD ist in einer Auflage von 222 Kopien erschienen, kommt in einer kreisrunden Metallbox und enthält neben CD und einem Beiblatt auch eine angekokelte Seite einer christlichen Schrift.

01. Vom Anbeginn der neuen Zeit (Mauern I)
02. Traum der toten Sonnen
03. Vom Sterben der Weiten (Mauern II)
04. Vom Verlust der Kristallfunken
05. Vom Irrlauf in den Eisenwäldern
06. Vom Regen am Schicksalsquell
07. Im Geleit von Blut und Licht
08. Pfad der Sünder
09. ... zu Asche
10. Jenseits der Wigrid
11. Helgeweiht

Eradication - The Great Cleaning | 2004 | Undercover Records | CD | Black Metal

The great cleaning ist die bisher erste und einzige bekannte Veröffentlichung von Eradication aus Frankreich, in der Kaiser W. – bekannt von Ad Hominem – singt und die Gitarre spielt. Damit dürfte nun bereits klar sein, dass Eradication Black Metal spielen und nichts anderes. Es ist alles schon mal da gewesen was die Franzosen dem Hörer verabreichen, jedoch ist dies nicht weiter beklagenswert. Denn genau das will man ja auch. So gesehen ist The great cleaning durchaus ein interessantes Werk, eben weil es sehr solide ist und alle bewährten Zutaten gekonnt arrangiert und umgesetzt wurden. Wer vermutet, Eradication gehen in die selbe schnelle und brutale Richtung Ad Hominem's, der täuscht sich. Eradication geben zwar ebenfalls kompromisslosen Black Metal zum Besten, allerdings mehr an die alte Schule orientiert. The great cleaning besitzt nämlich einige langsame, mittelschnelle und schleppende Passagen die durchaus ansprechend gestaltet sind, vor allem wegen der Gitarren die gut und abwechslungsreich bedient wurden und phasenweise gar ein wenig melancholisch klingen.
Mit dem kurzen The madness of closed sleeps leisten sich Eradication allerdings doch ein etwas ungewöhnliches respektive vom Rest des Albums abweichendes Lied. Es beginnt kraftvoll und melodisch um dann kurz in ein kurzen tosenden Sturm loszubrechen und dann anschließend wieder zu verschiedenen schleppenden Rhythmen und melodischen Elementen zurückzukehren. Es wirkt etwas seltsam, kommt aber gut rüber.
Für alle die kompromisslosen und traditionellen Black Metal mögen, ist Eradication sicherlich eine Gruppe die man sich mal anhören sollte, vor allem die zahlreichen langsameren Strecken des Albums besitzen einige interessante Strukturen und Stimmungen.

01. The great cleaning
02. Monuments of aberration
03. Post atomic reality
04. Will to create
05. The kingdom of shame
06. The fruit of prostitution
07. The madness of closed sleeps
08. Born of Eradication

17.11.2004

Elite - Kampen | 2004 | Agonia Records | CD | Black Metal

Bei Kampen handelt es sich um das Debutalbum von Elite. Geboten wird nordischer Black Metal der sehr auf den Gesang fixiert ist. Die Gesangsstimme befindet sich stets im Mittelpunkt und drängt die Instrumente zu sehr ins Abseits. Besonders schlimm ist es aber nicht, denn Elite haben es nicht hingekriegt Material zu schreiben und einzuspielen das einen in helle Begeisterung versetzt. Es wirkt zunächst wie ideenlose und solide Hausmannskost ohne weiterreichenden Mut eigene Akzente zu setzen. Nein, Kampen ist kein schlechtes Album geworden, man hat schon versucht etwas Lebendigkeit mittels Gitarren einzuhauchen. Gerade wenn sich Elite in der Einleitung eines Liedes befinden oder eine ruhige Passage spielen, zeigen sie durchaus ein gewisses Potential. Da diese aber selten sind und man sich zumeist im eher eingängigen und sehr langen Hauptteil eines Stückes bewegt, kann der Funke nicht überspringen. Die Lieder sind alle recht lang und da wird es zu schnell langweilig wenn es einfach nur relativ schnell vorwärts geht, das Schlagzeug leise und ohne wirkliche Idee daher kommt und lediglich zur Auflockerung simple Breaks benutzt wurden. Vielleicht würde der Eindruck etwas anders ausfallen wenn die Gesangsspur nicht zu laut, nicht zu dominant wäre, aber das liegt jedoch im Bereich der Spekulationen und so kann man nur warten wie es Elite beim nächsten Album anstellen werden.
Kampen ist nicht schlecht, es ist für ein Debut sogar ganz anständig aber angesichts der heutigen Zustände ist das nicht genug.

01. Berserkerens manifest
02. Tusen aar i lysets vold
03. Brent av lyset
04. Kampen for vaart norroenne rike
05. Trollkvinnens sang
06. Fanget i vrede

14.11.2004

Corpus Christii / Thesyre - F.O.A.D. | 2004 | Sadolust Records | CD | Black Metal

Wer von Corpus Christii hiermit nun eine Fortsetzung von Tormented belief erwartet, wird enttäuscht werden. Die Lieder auf F.O.A.D. sind sehr unterschiedlich, sowohl von Struktur als auch von Klangqualität. Insgesamt aber ist zu sagen, dass Corpus Christii hier rauer und barbarischer klingen als zuletzt auf Tormented belief, die Portugiesen klingen mehr wie in alten Tagen. Wenn man die beiden Covertitel abzieht, bleiben ohnehin nur noch drei eigene Stücke übrig. Zwei davon schnell, eingängig und irgendwie minimalistisch, angetrieben vom wütenden Gesang. Anders ist es nur mit dem ruhigern und auch rockigen Night club.

Die Kanadier Thesyre präsentieren sich weitaus weniger radikal beim eigenen Material. Es ist überwiegend in einem mittelschnellen Tempo angesiedelt, wenn, dann nur mal streckenweise beim langen Independent eingängig, ansonsten wissen sich Thesyre nicht zu helfen und können damit nicht überzeugen. Zudem ist das bereits angesprochene Independent auch eher ein Scherz, da die Hälfte des Liedes nur noch das Abklingen des Liedes ist, recht langweilig umgesetzt und das Ganze nur unnötig in die Länge ziehend.

Da sind Deathcrush, nachgespielt von Corpus Christii und Sang nordique interpretiert von Thesyre noch die einzigen Höhepunkte von F.O.A.D. . Somit ist die Scheibe einfach nur lächerlicher Durchschnitt der schnell in der Versenkung verschwindet.

CORPUS CHRISTII
01. War in thy name
02. Termination (TheSyre Cover)
03. Night club
04. Deathcrush (Mayhem Cover)
05. Clock of death

THESYRE
06. Deathcrush (Mayhem Cover)
07. Worldwide massgrave
08. Penetrator (Corpus Christii Cover)
09. Campaign of fear
10. Sang nordique (Akitsa Cover)
11. Independent