29.08.2004

Sotajumala - Death Metal Finland | 2004 | Woodcut Records | CD | Death Metal

Death Metal Finland ist das gewaltige Debutalbum von Sotajumala, die es bereits seit 1998 gibt. Bisher jedoch ohne einen permanenten Schlagzeuger. Diesen Nachteil merkt man dem Album aber in keiner Weise an. Death Metal Finland steht voll und ganz für brachialen Death Metal der mit einigen technischen Raffinessen verfeinert ist. Das Spiel ist zwar überwiegend von einer trockenen, geradlinigen und schnellen Natur ist. Allerdings haben Sotajumala äußerst geschickt die spielfreudigen und lebendigen Gitarren in diesen aggressiven Stil integriert. Immer mal wieder tauchen Soli und das sehr facettenreiche Riffing auf. So entsteht eine interessante Eigenständigkeit und Atmosphäre der man sich nur schwer entziehen kann. Sotajumala wirken dabei aber niemals zu thrashig für eine Death Metal Band, die niederwalzenden Anteile dominieren deutlich. Auch was den Gesang betrifft, geben sich die Finnen keine Blöße. Der Sänger mit dem numerischen Pseudonym "105" variiert seine Stimme zwischen zwei verschiedenen Tonlagen, überwiegend in einem dunklen trockenen Muster, manchmal aber auch feuchter und aggressiver ausbrechend. Death Metal Finland ist ein ausgesprochen gelungenes und überzeugendes Debut.


01. Intro
02. Meidän maa
03. Elämän vihollinen
04. Syytömien veri
05. Kuolleet
06. Rakkaudesta sotaan
07. Panssarikolonna
08. Sisu sinivalkoinen
09. Sotajumala
10. Vanki
11. Pommitus

28.08.2004

Sonic Reign - The Decline Portrait | 2004 | Supreme Chaos Records | CD | Black Metal

The decline portrait ist die zweite Veröffentlichung von Sonic Reign. Bereits 2002 in Eigenregie aufgenommen und produziert ist die Mini CD erst kürzlich erschienen. In gewisser Weise kann man The decline portrait als Appetitanreger auf das bevorstehende Album Raw, dark, pure verstehen welches Ende 2005 im Handel erscheinen soll.

Musikalisch präsentieren sich Sonic Reign von einer sehr technischen und teilweise sterilen Spielweise und Akustik. Altmodische Facetten wie Eingängigkeit und Monotonie sucht man vergebens; The decline portrait ist moderner Black Metal mit ausgefeiltem und anspruchsvollem Songwriting, bis hin zu komplexen Strukturen - Ähnlichkeiten zu neueren Veröffentlichungen von Satyricon sind nicht zu leugnen. Die Gitarren werden sehr spielfreudig, abwechslungsreich und vordergründig bedient. Technisches und trockenes Riffing gehört ebenso zum Repertoire wie schnelles, kreisendes spielen und selbst Soli wurden eingestreut. Am Schlagwerk gibt man sich gleichsam variabel und technisch orientiert wie an den Saiteninstrumenten. Die Lieder sind allesamt vielschichtig aufgebaut, viele Taktwechsel, schnellere Passagen wie auch langsamere und melodiösere Abschnitte geben sich ein ausgewogenes Wechselspiel. Keine Frage, das Duo welches sich hinter Sonic Reign verbirgt, versteht sein Handwerk tadellos, doch bleibt ein wenig die Atmosphäre auf der Strecke. Durch diesen technischen, sterilen und kalten Eindruck der beim Hören entsteht, ist es nicht unbedingt einfach einen Zugang zur Musik zu finden. Irgendwie passt der Slogan einer italienischen Death Metal Band ganz gut zu The decline portrait: „Technologial hate is coming now!“.

Der letzte Titel Raw, dark, pure wird auch auf dem gleichnamigen Debüt vertreten sein. Da mir dieses Stück persönlich am besten gefällt, die Mischung bei dem Titel aus Technik und Atmosphäre am besten gelungen ist, bin ich dennoch gespannt darauf, was Sonic Reign künftig von sich hören lassen werden.

01. Resurgent star
02. End of rebellion
03. In silence I observe
04. Of ignorance and irony
05. Raw, dark, pure

26.08.2004

Sigillum Diaboli - Sigillum Diaboli | 2004 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal

Diese gleichnamige Demo CDr scheint die bisher erste und einzige Veröffentlichung zu sein. Auch sonst ist von dieser vermutlichen jungen Gruppe aus Russland wenig bekannt. Das ist etwas schade, denn das Demo Sigillum diaboli kann mich auf ganzer Linie überzeugen. Bei einigen Vertrieben steht als kurze Beschreibung „Raw Black Metal“ geschrieben, was mich zwar neugierig machte und mich dazu bewog, mein Glück damit zu versuchen, doch kann ich diese simple Einschätzung nicht wirklich teilen. Einerseits ist die Klangproduktion viel zu gut als dass es einfach nur rauer Black Metal sein kann, andererseits ist auch das Material klug und interessant strukturiert und wartet mit einigen Facetten auf. Denn neben den härteren und eingängigen Passagen haben Sigillum Diaboli auch einige ruhige und melodische Momente eingebaut, jedoch nicht zu oft oder zu dick aufgetragen und selbstverständlich ohne jedwedes Zutun von elektronischen harmonischen Effekten.
Sigillum Diaboli spielen ehrlichen Black Metal, wobei die Betonung auf Metal liegt, der ohne Zierde und Beiwerk auskommt und ganz allein auf das Geschick an den Instrumenten setzt. Insbesondere die richtige Mischung aus langsamen melodischen Strecken und aggressiveren schnelleren Passagen ist die Stärke des Demos.

Wer spieltechnisch guten Black Metal zu schätzen weiß, der ohne großes Drumherum auskommt, sollte zugreifen falls er das Demo bei einem Vertrieb sieht. Denn das Demo ist inzwischen schon ein Jahr alt und auf 100 Einheiten limitiert.

Mein persönliches Fazit: sehr geiles Teil!

Sethery - Kholera | 2004 | Woodcut Records | CD | Black Metal

Sethery gehören zu jenen Bands, die schnellen Black Metal mit bombastischen und symphonischen Arrangements ausstaffieren. Man muss schon eine Schwäche für solcherlei Inszenierungen haben, ansonsten kann man Kholera gleich vergessen. Sethery haben mit Kholera nichts neues oder gar überraschendes auf die Beine gestellt, so oder ähnlich gab es das schon mehrmals. Dazu muss aber gesagt werden, dass sie sich nicht plump oder amateurhaft anstellen. Sethery setzen ihre Ideen gut und gekonnt um, die Keyboardklänge sind zwar oft zugegen aber glücklicherweise nicht penetrant im Vordergrund. Ein gewisses Maß an Verträglichkeit wird also gewahrt. Die Lieder werden zumeist in einem schnelleren Tempo vorgetragen, verfeinert mit einigen schnell gespielten Riffs und abrupten Rhythmuswechsel. Teilweise werden auch begleitende Soli gespielt. Sethery machen ihre Sache gewiss nicht schlecht, Vorraussetzung um mit dem Album warm werden zu können ist aber eindeutig, eine Zuneigung für moderne bombastische Inszenierungen.

01. Demons spoke the lullaby
02. Mindblast cholera
03. Impasse and lick of the serpent
04. Hellvision designed
05. (I am) Condemnation
06. The sheep who always lied
07. Amen and nightmare
08. Vulturous hectoric aspect

23.08.2004

Seigneur Voland - Ma Nécropole... Live | 2004 | Adversary Productions | Kasette | Black Metal

Wer die Franzosen von Seigneur Voland mag, sollte bei dieser Live-Kassette unbedingt zuschlagen. Die Klangqualität der vier Titel ist sehr gut, die Stimmung die transportiert wird steht dem in nichts nach. Das Schlagwerk hat Druck und einen kräftigen Klang, der markante Gesang ist stets sehr präsent, drängt die Instrumente aber nicht in den Hintergrund. Die Gitarren sind auch klar zu hören und wurden sauber gespielt. Einzig und allein die Anzahl der Titel, nämlich lediglich vier, ist Kritikpunkt. Einige mehr hätten es schon sein können, gerade weil das enthaltene Live-Material wirklich gut ist.
Ma nécropole… Live ist ein sehr gelungener Live-Mitschnitt, welcher 350 mal auf Kassette verewigt wurde. Aufgenommen wurden die ersten drei Stücke am 17. April 2004 in Bladel; Titel vier wurde am 19. Juni 2004 in der Schweiz aufgenommen.

01. Jeunesse epuration
02. ...et autres germes de pourriture
03. Consumatum est
04. Ma nécropole

22.08.2004

Secrets Of The Moon - Carved In Stigmata Wounds | 2004 | Lupus Lounge | CD | Black Metal

Nachdem 1995 mit dem Demo Unearthed arcana die erste Erscheinung publik gemacht wurde, gibt es nun neun Jahre danach und einige Veröffentlichungen später ab dem 19. April 2004 das neue und dritte Album von Secrets of the Moon. Das Trio muss offenbar sehr fleißig gewesen sein was die Erschaffung angeht, denn Carved in stigmata wounds kommt insgesamt auf eine Spieldauer von knappen 72 Minuten. Dabei sind die Titel Crowns und Dust als kurzes Intro und Outro zu verstehen. Die restlichen acht Lieder sind demnach alle recht lang ausgefallen und das muss erst einmal kompositorisch ausgefüllt und umgesetzt werden ohne dass dabei Löcher entstehen die langweilig oder langatmig wirken. Secrets of the Moon ist das mit ihrem neuem Album gelungen und bewegen sich auf einem anspruchsvollen und hohem Niveau. Dafür sprechen nicht zuletzt das Songwriting und die technische Umsetzung sondern auch eine gute Produktion die Carved in stigmata wounds gerecht wird.

Musikalisch bewegt sich das Ganze in einem durchaus komplexen Rahmen wobei es aber verstanden wurde, die Musik nicht überladen wirken zu lassen. Denn trotz der vielschichtigen Komposition und Arrangements besteht ein sozusagen imaginärer Faden der Orientierung, welcher das gesamte Werk begleitet. So sind verschiedene Momente auf dem Album entstanden, die ihre eigene Atmosphäre erzeugen. Es geht unterschiedlich schnell voran, wobei trotz der verschiedenen Tempi ein ausgewogenes und stimmiges Verhältnis besteht. Atmosphärisch lebt Carved in stigmata wounds nicht nur ein allein von den mit Saiteninstrumenten erzeugten Melodien, sondern auch von geschickt eingesetzten Hintergrundklängen die dem Ausdruck noch an Stärke verleihen. Ein positives Merkmal ist es da auch, dass egal ob es schnell zugange geht oder ruhig und bedächtig ist, stets - das schon eingangs erwähnte - hohe Niveau gehalten wird. Darin liegt für mich auch die große Stärke von Carved in stigmata wounds. Sämtliche Elemente und Passagen werden diesem hohen Maße gleichermaßen und gerecht und es lässt sich auch nicht sagen das es einen Schwerpunkt gibt, der in die schnellere oder ruhigere Richtung tendiert.

Alles in allem haben Secrets of the Moon mit Carved in stigmata wounds ein Album geschaffen, das zu den besseren Veröffentlichungen zu zählen ist aber vor allem ein Werk ist, dem keine Klischees und fragwürdige Allüren auferlegt worden sind. Secrets of the Moon machen hier ihr Ding, das ziemlich gut und überzeugend.

01. Crowns
02. Cosmogenesis
03. Miasma
04. Psychoccult hymn
05. To the ultimate embers and ash
06. Kaosthrone
07. Evolution valour admission
08. Epoch
09. Carved in stigmata wounds
10. Dust

21.08.2004

Saxorior - Never Ending Battles | 2004 | Battlegod Productions | CD | Black/Death Metal

Eingeläutet wird Never ending battles sehr passend mit den Klängen einer Schlacht, galoppierende Pferde und Schwerter sind zu hören bevor dann übergeleitet wird zu einer sehr atmosphärischen und majestätischen Klangpassage bevor dieses Intro dann fließend im zweiten Lied endet. Ich beschreibe das Intro Disaster is coming deshalb so ausführlich, weil es für das Gesamtwerk Never ending battles sehr kennzeichnend ist. Ein Album, in dem sich alles um Schlachten dreht, nicht nur textlich sondern auch musikalisch. Und diese musikalische Umsetzung ist Saxorior vorzüglich gelungen. Dank der angewandten atmosphärischen Elemente zur rechten Stelle, erzeugt die Band nahezu durchgehend eine kriegerische und schlachtenreflektierende Atmosphäre.
Never ending battles ist also recht melodisch und hymnisch inszeniert. Rhythmisch arbeiten Saxorior überwiegend in mittelschnellen Bereichen, wobei sie sich hierin sehr variabel geben und diesen Bereich in voller Breite ausnutzen. Es wird niemals wirklich schnell, jedoch auch nicht wirklich langsam. Musikalisch gibt es an Never ending battles nichts zu bemängeln, es ist melodisch und der Klang sauber und druckvoll. Lediglich der Gesang, gerade wenn deutsch gesungen wird sorgt bei mir für leichtes missfallen, da er mich stark an Eisregen erinnert.

Abschließend gibt es mit For those about to rock noch ein AC/DC Coverstück, bei dem der Baltak Sänger Gorgoroth als Gastsänger fungiert. Es klingt schon ziemlich interessant, den etwas heiser klingenden Gesang von Gorgoroth zur, von Saxorior nachgespielten, Musik zu hören.
Obwohl mich der deutsche Gesang, der selten vorkommt, zwar ein wenig stört, ist Never ending battles dennoch ein schönes und gelungenes Album, gerade weil es Saxorior gut gelungen ist, die vielen melodischen Aspekte gut einzubauen sodass diese Anteile nicht übertrieben wirken, was ja ziemlich schnell passieren kann.

01. Disaster is coming
02. Never ending war
03. Expiation
04. Reasons of war
05. The old spruce in the Wolfsschlucht
06. Blade of revenge
07. Pain
08. Father
09. Dem Meister
10. For those about to rock (AC/DC Cover)

Satans Elite Kommando - Mehr Nägel für das Schwein | 2004 | Westwall | Kassette | Black Metal

Der Name ist Programm. Satanische Glorifikation gepaart mit sehr rockigem Black Metal sind die beiden Hauptmerkmale dieses ersten Demopublikation. Mehr Nägel für das Schwein ist eine solide musikalische Kreuzung von Dämonenblut, Priestermord und Nordsturm. Musikalisch wie gesagt, sehr an den Rock orientiert, lediglich der verzerrte und fiese Gesang erinnert daran, Black Metal vor sich zu haben. Leider ist der Gesang das Beste an dem Demo. Der Rest von Mehr Nägel für das Schwein ist einfach noch zu schwach, zu langweilig – gerade dann, wenn man sich die Kassette mehrmals anhört. Die schnell ins Blut gehenden Melodien und Rhythmen laden zwar zum Schunkeln ein, bieten aber keine dauerhafte Hörfreude. Von daher ist dieses Demo wohl auch nur was für Freunde deutschsprachiger Rock / Black Metal - Kreuzungen mit geringem Anspruch ans Material.

200 Kopien wurden hergestellt.

01. Satans Elite Kommando
02. Werwolf - Dämon der Nacht
03. Mehr Nägel für das Schwein
04. Satans Kettenhunde

20.08.2004

Satanic Warmaster / Akitsa - Split EP | 2004 | Nightmare Productions / Agonia Records | Vinyl | Black Metal

Die Titel beider Gruppen auf diesem Vinyl sind bereits etwas betagtes Material. Satanic Warmaster haben ihren Beitrag im Frühjahr 2003 aufgenommen und Akitsa ihren bereits im Dezember 2002. Beide haben die Lieder auf vier analogen Spuren aufgenommen, was für einen unverfälschten rauen Klang sorgt. Aber nicht nur klanglich geht es so minimalistisch zur Sache sondern auch vom Material her, haben sich weder die Finnen noch die Kanadier lumpen lassen. Einfach strukturierter Black Metal der die jeweils bandtypische Handschrift trägt. Die drei Stücke von Satanic Warmaster wurden in einem langsamen Grundtempo eingespielt, herausragende Merkmale des Songwritings gibt es keine. Es wird zur Gänze auf die Überzeugungskraft der Atmosphäre gesetzt.

Akitsa verhalten sich ebenso ungeschliffen und radikal. Vengeance viendra ist schneller und aggressiver als sich die Kanadier zuletzt auf dem Soleil noir Demo präsentiert haben. Neben der Schnelligkeit sorgen die hell gestimmten Gitarren, die einfache aber wohlklingende Harmonien erzeugen, für eine düstere und verächtliche Stimmung was nicht zuletzt auch an der markanten Stimmung und Gesangsart von O.T. liegt.

Liebhaber vom radikalen und eingängigen Black Metal werden ganz gewiss mit dieser EP ihre Freude haben. Von Akitsa ist gerade das dritte Album Soleil noir über Autistartili Records erschienen.

SATANIC WARMASTER
01. March of the legion werwolf
02. Six million tears
03. Taistelukenttien kärsimykset

AKITSA
04. L'hyperborée ressuseitée
05. Vegeance viendra

Sanguis - Infernum Infinitum | 2004 | Supreme Chaos Records | CD | Black Metal

Nach dem Demo Mortal art of blood und dem Debut Chaosgate guardians vor zwei Jahren, haben die Österreicher nun neues Material in der Form eines zweiten Albums zusammengestellt. Sanguis enttäuschen nicht, sie haben konsequent dort angesetzt wo sie vor zwei Jahren aufgehört haben, in Grundzügen schneller Black Metal begleitet und auch durchbrochen von Gitarrenmelodien. Infernum infinitum ist ein würdiger Nachfolger des Debuts und dürfte jeden entzücken der bisher Gefallen an den Österreichern hatte.

Sanguis haben die acht Titel abwechslungsreich ausgearbeitet, was nicht zuletzt nur an dem Wechselspiel von den pfeilschnellen und mittelschnellen Passagen liegt, sondern auch daran dass sie sehr bedacht sind, nicht in eine plumpe klangliche Monotonie zu verfallen. Die Saiteninstrumente sind ständig erfrischend in Bewegung, halten einige nette Momente bereit. Selbst wenn es mal insgesamt etwas langsamer zur Sache geht, wie etwa streckenweise bei My heart is ice und Ode an en Schmerz, beweisen Sanguis dass sie auch dann durch das gute Songwriting eine besitz ergreifende Atmosphäre schaffen können. Die Vier verstehen es sehr gut, die unterschiedlichen Aspekte Geschwindigkeit, Melodiöses und das Gefühl für Stimmung miteinander zu kombinieren. Besonders eindrucksvoll zeigt dies Fire of catharsis, für mich das beste Stück von Infernum infinitum. Dort haben Sanguis ihre Stärken und das Gefühl für die Kombinierung der verschiedenen Facetten ihrer Musik perfekt auf den Punkt gebracht. Abgerundet wird das Ganze dann noch durch eine sehr saubere und klare Produktion, die für solche Musik wie Sanguis sie machen auch sehr wichtig ist.

01. Intro (Chaos unleashed)
02. Nemesis (The last chapter of hope)
03. My heart is ice
04. Fire of catharsis
05. The serpent-kiss
06. Ode an den Schmerz
07. Fear my vengeance
08. Edifiying agony

19.08.2004

Sadistik Exekution - Fukk II | 2004 | Osmose Productions | CD | Death Metal

Es gibt neues von der australischen Front der Gleichgültigkeit. Gleichgültigkeit deshalb, da die meisten der überaus eigenwilligen und extremen Bands heutzutage des Öfteren auf Ratlosigkeit und Unverständnis stoßen, sie aber salopp gesagt, einfach drauf scheißen. Der australische Metal ist brutal, extrem und oft auch strukturiert chaotisch, ganz gleich ob nun Sadistik Exekution, Bestial Warlust, Atomizer, Vomitor oder auch die alten Destroyer 666. Sie alle haben etwas gemeinsam, die musikalische Umsetzung und eigene Inszenierung des Thrash und Death Metals. Das neue Album Fukk II schlägt genau in diese Kerbe, will herausfordern und provozieren, will laut und gewalttätig sein. Fukk II ist eine australische Mischung von aggressivem Death Metal und besaitetem Thrash Metal da es sich Sadistik Exekution nicht nehmen lassen, hie und da ein Soli einzustreuen, selbst der Tieftöner kommt nicht zu kurz. Entweder man weiß diese impulsive militante Walze, die ohne Rücksicht auf Verluste ihr Ding macht und aus dem Lautsprecher lärmt, zu schätzen oder man lässt es einfach bleiben und versucht erst gar nicht, etwas damit anfangen zu können. Denn, um Sadistik Exekution und Fukk II ignorant zu einer "Feten-Musik" zu degradieren die man beim lustigen Miteinander und Umtrunk hört, sind die Fertigkeiten der Band viel zu gut. Trotz aller Schnelligkeit und Härte, beherrschen sie ihre Instrumente und das Songwriting.

01. Inner spiritual
02. Homicidal suicide
03. Bleeding insanity
04. Mental derailment
05. Arkhon the grave robber
06. Battered to buggery
07. The electric hair
08. Fukking Death Metal
09. Shit
10. Outer spiritual

15.08.2004

Pyre / Nihil Nocturne - Split EP | 2004 | Wotanstahl Klangschmiede | Vinyl | Black Metal


Gleich am Anfang: dieses Sieben-Zoll-Vinyl ist - wie fast immer - viel zu kurz. Beide Gruppen, Pyre und Nihil Nocturne, präsentieren sich von einer hervorragenden Seite. Los geht es mit Borderline Inferno, welches genau so fies und gemein ist, wie das Album Satan. Murder. Holocaust.. Borderline Inferno ist in einem schnelleren aber rumpelnden Takt eingespielt und mit dem typischen charismatischen Gesang von Pyre versehen. Wem das besagte Album gefallen hat, der wird auch mit Borderline Inferno glücklich. Nihil Nocturne zeigen sich mit Ex terminus eingängiger aber auch abwechslungsreicher als Pyre und von der Atmosphäre her auch ein wenig mit altem nordischen Glanz. Neben dem schnellen eingängigen Hauptteil des Stückes, ist auch ein ruhige melodiöse Passage im Zentrum von Ex terminus vertreten sowie der sich wiederholende schleppende Refrain. Abgeschlossen wird das Stück mit ruhigen sphärischen Klängen die nichts gutes verheißen.

Es ist eine gute Split EP, die leider viel zu kurz ist. Erschienen ist das Ganze in einer Auflage von 500 Kopien und in einer ansprechenden Aufmachung.

PYRE
01. Borderline Inferno

NIHIL NOCTURNE
02. Ex terminus

14.08.2004

Purgatory - Luciferianism | 2004 | Animate Records | CD | Death Metal

Vier lange Jahre nach dem letzten Studioalbum haben Purgatory diese lange Durststrecke nun mit Luciferianism beendet. Das lange Warten hat sich vollends gelohnt. Purgatory zeigen sich frisch und dynamisch wie selten zuvor. Luciferianism hat alle Zutaten, die man sich für ein gutes Death Metal Album wünscht. Es sind schnelle und antreibende Stücke enthalten wie auch langsamere und schleppende, doch alle haben eine Gemeinsamkeit: die immense Durchschlagkraft und Brachialgewalt. Dazu kommt auch die sehr klare und saubere Produktion, die alle bisherigen Alben der Sachsen in den Schatten stellt. Es ist wohl nicht übertrieben, Luciferianism zu einem der Death Metal Höhepunkte in diesem Jahr zu küren. Das Material zeigt keinerlei Schwächen, stets weiß es zu überzeugen, egal ob mit dem langsamen und sehr gitarrenbetonten Judas billygoats / Judasböcke oder dem schnellen und aggressiven Death world struggle.

Luciferianism geht schnell und flüssig in einem Zug runter, es macht einfach spaß es anzuhören und es verliert sich glücklicher Weise nicht in nüchternen trockenen Technikspielereien. Für alle die dem Death Metal wohl gesonnen sind, definitiv empfehlenswert.

01. Bloodsoil revelation
02. Seeds of annihilation
03. Death world struggle
04. In fervent eyes
05. The serpent's creation
06. The inexorable darkness
07. Judas billygoats / Judasböcke (Lemming Project Cover)
08. None divine passion
09. Luciferic

12.08.2004

Pest - Vado Mori | 2004 | Ketzer Records | CD | Black Metal

Mit Vado mori hat die deutsche Formation Pest ihr drittes Studioalbum abgeliefert. Recht schnell wird deutlich, dass Pest sich seit Ad se ipsum weiterentwickelt haben, herangereift sind. Denn insgesamt ist der Eindruck der von Vado mori bleibt, ein professionellerer als bei den vorherigen Werken. Zum Einen liegt das im besseren und differenzierteren Klang begründet, zum Anderen aber auch in der Kontinuität des Materials, das durchgängig sein Niveau hält und keine nennenswerten Schwankungen hat.
Die elf Titel sind unterschiedlicher Machart. Es gibt kurze, ruhige und klare Zwischenstücke, ebenso wie schnelle, antreibende und harsche Lieder und auch einige Kompositionen die gut strukturiert und arrangiert, alle eben genannten Attribute in sich vereinen. Die Gitarren sind äußerst spielfreudig und dabei variabel. Sie verlieren sich eigentlich nie in plumpen Wiederholungen des immer selben. Insgesamt ist Vado mori auch etwas aggressiver und schneller ausgefallen, als die zwei Alben zuvor es waren. Trotz des größeren Anteils an Härte, haben Pest ihre Harmonien und Melodien gut eingebaut und dadurch ein Album erschaffen, das die Band zwar eindeutig identifiziert und wiedererkennen lässt, dennoch innerhalb der Banddiskographie eigenständig klingt.

Waren es auf Ära und Ad se ipsum eher einzelne Titel die herausragend waren, so besticht diesmal Vado mori als Ganzes in seiner facettenreichen aber dennoch dezidiert bissigen und eindringlichen Ausstrahlung. Für mich ein gutes und ausgewogenes Stück Black Metal aus deutschem Lande, welches sich von vielen anderen deutschen Veröffentlichungen dadurch unterscheidet, das es gar nicht erst versucht, besonders grimmig, verachtend und böse zu klingen sondern lieber durch seine musikalischen Akzente überzeugt.

01. Prelude to the end
02. The failure of creation
03. Eternal darkness
04. Infinity awaits
05. Vado mori
06. Before the storm
07. The glimmer
08. Yersinia
09. Der Ewige
10. Into madness
11. Es lebe der Tod

09.08.2004

Ovskum - Atto I / Atto II | 2004 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal

Bei Ovskum handelt es sich um eine junge italienische Gruppe, die sich erst im vergangenen Herbst formiert hat. Mit dabei sind zwei Leute von Valak. Im Grunde kann man die Musik von Ovskum recht kurz und präzise beschreiben: langsamer, düsterer und endzeitlicher Black Metal mit dem dazu passend schroffen und rohen Klanggewand. Freilich, Ovskum sind nicht die ersten die sich darin versuchen und sicher gibt es auch allerhand Bands die es mindestens genau so gut machen wie Ovskum mit den beiden Demos Atto I und Atto II. Trotzdem haben die drei Italiener etwas in ihre Musik integriert, das Atmosphäre schafft. Die Lieder sind überwiegend lang ausgefallen und leben von der dunklen Stimmung die durch den energischen Gesang sowie den sich oft wiederholenden und eingängigen Riffs geschaffen wird. Das Material der namenlosen Titel ist sehr einfach und überschaubar beschaffen, es werden keine großen Ansprüche an technische Raffinessen oder besonderen Arrangements gestellt. Allerdings kommt es vor, dass es etwas chaotisch wird, kann aber gut an dem unsauberen und undifferenzierten Klang liegen der ab und zu übersteuert. Bands wie Forgotten Woods (damals noch Ravn / Raven) oder Exorial haben auf eine vergleichbare Weise ähnlich simpel und individuell angefangen und geklungen.

Insgesamt verhält es sich mit den beiden Demos ganz ordentlich, klanglich ist es manchmal zwar einen Tick zu rau und grell aber angesichts der Konsequenz des Trios, mit der sie ihre Interpretation vortragen ist es zu verschmerzen.

Atto I
01.
02.
03.

Atto II
01.
02.
03. mKjksddKOvsku
04.
05.

08.08.2004

Operation Winter Mist - Winter Warfare II | 2004 | Regiemental Records | CD | Black Metal

Winter warfare II ist eine Zusammenstellung der EP Winter warfare, einiger neuer Lieder sowie einiger Livestücke. Die Kanadier gehen relativ schnell zur Sache, das Becken wird ordentlich angepeitscht und vom prägnanten und vordergründigen Gesang begleitet, den man recht deutlich verstehen kann. Das Liedgut ist abwechslungsreich gestaltet worden, durch die Spielweise und Inszenierung des Materials entwickelt Winter warfare II einen eigenen Charakter, der eine Mischung aus War Black Metal, Death Metal und gitarrenbetonten Thrash Metal ist. Da passt es auch gut, das die Produktion beim Studiomaterial recht sauber und vor allem druckvoll ist. Dies kommt der technischen Spielweise sehr zu gute und bringt die Arrangements gut zur Geltung.

Die letzten vier Titel sind Liveaufnahmen, und haben dafür einen respektablen Klang, auch wenn dort der Gesang zu laut ist und die Instrumente etwas untergehen. Es ist nett die Livestücke zu hören, aber sie sind nichts besonderes und ganz sicher nicht das Beste dieser Veröffentlichung. Das Studiomaterial allerdings, kann sich durchaus sehen und hören lassen, Songwriting und Umsetzung sind sehr interessant und vor allem klingt es eigenständig und nicht nach einer 08/15 Band die einfach nur brutal klingen möchte.

01. Frostbitten northern war
02. Forever frost
03. Blood on ice
04. Intro
05. In the trenches
06. At all cost
07. Iron coffins
08. Sadist (Bathory Cover)
09. At all cost
10. Blood on ice
11. Iron coffins
12. Frostbitten northern war

Odium Immortalis - Die Schönheut der Einsamkeit | 2004 | Immense Storms Productions | CD | Black Metal

Die philosophischen Liednamen lassen schon eindeutig darauf schließen, es nicht mit grimmigen und puritanischen Black Metal zu tun zu haben. Genau so ist es auch, Odium Immortalis spielen auf mit abwechslungsreichen, melodiösem Black Metal der streckenweise sehr spielerisch anmutet aber losbricht und die Geschwindigkeit rapide anzieht. Bei dem langen Stück Herdentier Mensch sind ruhige, akustische Passagen genau so gesetzt wie die treibenden und schnellen Strecken, ebenso wird mit ruhigem klaren Gesang und extrem verzerrten gearbeitet. Und genau hier ist das Manko von Odium Immortalis, dieser extreme Gesang klingt nicht selten einfach nur grässlich, zu übertrieben, man kann sogar zum Gesang von Cradle of Filth Vergleiche anstellen, was sicher von der Band ungewollt ist. Wenn man diesen Gesang mag, ist Die Schönheit der Einsamkeit womöglich ein wunderbares langes Album mit großer Vielfältigkeit. Langweilig und ideenarm sind Odium Immortalis jedenfalls nicht, aber wenn man keinen Zugang zum Gesang findet, ist auch der Rest des Albums nur schwer und bedingt zu ertragen.

Aceust

01. Einleitung
02. Herdentier Mensch
03. Moment der Erkenntnis
04. Ein neuer Tag
05. Frühling
06. Die Schönheit der Einsamkeit
07. Was bleibt...
08. Geisel der Menschheit
09. Ein neuer Anfang

Odem Arcarum - Bloody Traces In The Virgin Snow | 2004 | Eigenproduktion | CD | Black Metal

loody traces in the virgin snow ist das in Eigenregie produzierte erste Album von Odem Arcarum, welche laut Bandbiographie seit 1995 existiert. Bloody traces in the virgin snow ist für mich kein einfach oder leicht zu beschreibendes Album. Es hat viele verschiedene Facetten die sich einem erst voll und ganz erschließen wenn man sich die Scheibe mehrmals angehört hat. Ansonsten würde eine Bewertung zu vorschnell und damit zu fehlerhaft. Dem ersten Anschein nach handelt es sich hierbei um eine eher gewöhnliche melodiöse Black Metal Band mit Verwendung des Keyboards. Wie bereits erwähnt, ist es aber damit nicht getan. Odem Arcarum bieten mehr als das, denn neben diesem melodischen Aspekt geht es auch aggressiv, schnell und wenig zimperlich zur Sache und das Schlagzeug klingt dabei immer etwas blechern, was mir persönlich gut gefällt, manch ein anderer aber vielleicht als etwas stümperhaft empfindet. Ebenso eine Frage der persönlichen Vorlieben ist das Gefallen am Keyboard das eingesetzt wird. Es ist teilweise recht präsent, manchmal aber auch mehr dezent im Hintergrund verankert. Jedoch wird es nicht durchgehend als Begleiterscheinung genutzt sondern jeweils an speziellen Punkten der jeweiligen Titel. Gegen die einfache Klassifizierung einer melodischen Black Metal Band spricht auch die Tatsache, dass die Riffs wütend und thrashig klingen. Zusammenfassend bleibt zu sagen, Bloody traces in the virgin snow ist ein Album das interessant die melodische Hälfte mit der härteren Tonart miteinander verwebt.

01. Introduction
02. Slaves to a dead world
03. Behind dead eyes
04. ... and thorns became god
05. Bloody traces in the virgin snow
06. Anthem to decrepitude
07. Confessions of dark martyrium
08. Restless... (Instrumental)

03.08.2004

The Ruins Of Beverast - Unlock The Shrine (Reliquiary Of The White Abyss) | 2004 | Ván | CD | Black Metal

Hinter The Ruins of Beverast steht ein gewisser Herr Meilenwald. Vielen vermutlich ein Begriff, als einstiger Schlagzeuger von Nagelfar. Im Beiblatt zu Unlock the shrine wird die Stilistik kurz und präzise als "Oppressive Black Metal" beschrieben. Genau! So ist es auch. 70 Minuten Spielzeit verteilen sich auf zehn Stücken zu einer bedrückenden Inszenierung eindringlichen Klangwahnsinns. Dies auf eine angenehme und wohltuende Art und Weise, denn The Ruins of Beverast folgen nicht dem oder einem Standardschema zur Erschaffung von Liedgut, um möglichst anders oder originell zu klingen. Besonders deutlich wird dies bei The clockhand's groaning circles, das sehr interessante und vielschichtige Strukturen und Arrangements aufweist. Die Gitarrenlinien wirken sehr ausgefeilt und gleichsam vereinnahmend. Ebenso klug wurden die verschiedenen Elemente gesetzt, etwa kurze Zwischeneinspielungen einer Turmuhr oder anderer stimmungsträchtiger Samples. Unlock the shrine ist ein recht komplexes und in sich geschlossenes Gebilde, diesen schwer verdaulichen Eindruck hat man beim Zuhören aber glücklicher Weise nicht. Trotz der vielschichtigen Zusammensetzung und Inszenierung bleibt das Hörgefühl ein leichtes und flüssiges. Für mich persönlich, eine klare Stärke des Albums. Ein anderes auffallendes Merkmal ist die Textarmut im Bezug zur Gesamtlänge. Der Gros der Musik wird instrumental vorgetragen, und wenn Gesang auftaucht, zeigt er sich von einer variablen Seite die den dunklen und beklemmenden Erscheinungsbild von Unlock the shrine unterstreicht.

Summa summarum ein sehr interessantes Werk, das verschiedenartige aber stets düstere Stimmungen von sich gibt die morbide, endzeitliche Züge tragen und auch an einen industrialisierten Maschinenwahn denken lassen. Dabei anspruchsvoll aber nicht überladen.

01. Between bronze walls
02. Skeleton coast
03. Euphoria when the bombs fell
04. God sent no sign
05. The clockhand's groaning circles
06. Procession of pawns
07. Summer decapitation ritual
08. Cellartunes
09. Unlock the shrine
10. Subterranean homicide lamentation
11. The mine
12. White abyss

01.08.2004

Nyktalgia - Nyktalgia | 2004 | No Colours Records | CD | Black Metal

Das gleichnamige Album von Nyktalgia scheint überhaupt die erste Veröffentlichung dieser Gruppe zu sein. Macht aber nichts, denn das Album hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft, zu einem der musikalischen Höhepunkte diesen Jahres zu werden. No Colours Records beschreiben das Album knapp mit "Mysterious Black Metal Art", womit sie zwar recht haben, doch hinter den vier langen Titeln von Nyktalgia ist einiges mehr versteckt als nur eine nebulöse Aura. Neben der mysteriösen Essenz sind auch sehr düstere, melancholische Ingredienzien bis hin zu äußerst aggressiven Momenten in der Musik fest verankert. Das Grundgefühl das bei Nyktalgia aufkommt, ist schon ein dunkles Gemisch verschiedener düsterer Emotionen. Zum einen ist da der eindringliche, kreischende Gesang der das Ganze auf den Punkt zu bringen scheint. Auf der anderen Seite sind da auch die vielen, zum Teil sehr subtil, eingearbeiteten Melodien der Saiteninstrumente, welche mal mehr offensichtlich für die Atmosphäre verantwortlich sind, und mal weniger auffällig. Obwohl das Schlagzeug über längere Strecken einen schnellen und anpeitschenden Grundtakt schlägt, kommt durch die Spielweise der Gitarren und durch den teilweise erschütternden Gesang niemals das Gefühl auf, "schnelle Musik" zu hören. Obwohl es eine Vielzahl an Gruppen gibt, die ähnlich agieren und düsteren mysteriösen Black Metal zum Besten geben, fällt mir als einziger Vergleich Abyssic Hate mit Suicidal emotions ein. Die Art und Weise, wie Nyktalgia die verschiedenen Gefühle beschwören und die Instrumente dafür einsetzen und benutzen, hat schon etwas eigenständige vielleicht gar einzigartiges, wenn man es Superlativ formulieren mag.

Für mich ganz klar eine der besten Veröffentlichungen in diesem Jahr. Durchdachter und klug strukturierter Black Metal, der auch nach vielen Durchgängen im CD-Spieler absolut nichts an seinem vereinnahmenden Glanz einbüßt. Da ist die Tatasche, dass das Album eine gute Klangproduktion hat und in den richtigen Momenten auch kraft- und druckvoll ist, nur noch eine sachliche Randnotiz.

01. Misere nobis
02. Lamento larmoyant
03. Cold void
04. Exitus letalis

Nunslaughter / Krieg - Split | 2004 | Deathstrike Records | Vinyl | Death Metal / Black Metal

Die 7"-Könige Nunslaughter poltern schön dunkelstimmig durch die zwei Titel. Der Takt ist schleppend, die Saiteninstrumente fahren einen sehr geradlinigen Kurs, dies erzeugt eine einfache, ehrliche und schöne Stimmung die durch Nunslaughter's tieftönig, wässrigen Gesang gefestigt wird. Mit Flesh descending klingen Krieg beinahe ein wenig wie Nunslaughter, wenn man nicht aufpasst. Zwar ist die Klangwand weitaus dichter und überwältigender, doch die Instrumente und der Gesang sind ähnlich tief angesiedelt und gestimmt wie bei Nunslaughter. Flesh descending ist eine ziemlich eingängige Angelegenheit, die sich schleppend bis stampfend vor einer langsam gespielten Gitarrenwand dahin zieht. Auf eine Art ist es ein typischer Krieg-Titel, auf der anderen Seite fehlen die typischen und charakteristischen Gesangsnoten von Imperial, die in jüngster Zeit auf allen seiner Veröffentlichungen vorzufinden waren. Trotz der insgesamt langsamen Erscheinung von Flesh descending, erschaffen die sehr ineinander geschobenen Instrumente eine aggressive Atmosphäre. Die Produktion hat eine Art von lärmender Ausstrahlung.


Erschienen ist das 7" Vinyl in zwei Versionen; einmal als gewöhnliches Vinyl in einer Auflage von 666 Einheiten und einmal als PIC Vinyl mit 333 Kopien.


NUNSLAUGHTER
01. Leave the church behind
02. Titan

KRIEG
03. Flesh descending

Nortt - Gudsforladt | 2004 | Diehard Bloodline | CD | Black Metal / Funeral Doom

Nachdem bereits im vergangen Jahr die Vinylversion von Gudsforladt über Sombre Records erschien, wurde nun auf dem dänischen Label Diehard Bloodline eine CD-Version publiziert, die in einem aufwändig gestalten Digipak kommt und auf 1000 Einheiten handnummeriert ist. Nortt beschreiben den eigenen Stil selbst als "Pure depressive Black Funeral Doom Metal". Eine wahrlich unhandliche Stilbezeichnung, dennoch trifft sie voll und ganz zu. Weder wird damit untertrieben noch übertrieben. Gudsforladt ist von der ersten bis zur letzten Sekunde durch und durch ein sehr düsteres, schleppendes und depressives Werk dem ein gewisser Todestrieb zugesprochen werden muss. Die insgesamt klare und kraftvolle Produktion verleiht der traurig-trostlosen Stimmung an Nachdruck, obgleich die grell verzerrten Gitarren einen unsauberen Eindruck machen, welcher aber ein trügerischer ist. Sie sind extrem langsam gespielt, grell und klingen oft lange nach. Überhaupt ist die Langsamkeit ein sehr beherrschendes Element, gekonnt dramatisiert durch das druckvolle Schlagzeug und streckenweise von melancholischen Pianoklängen verfeinert. Gudsforladt ist sicherlich kein einfaches Album das jedem gefällt, nicht nur wegen der erdrückend dunklen Atmosphäre sondern auch weil die Stilmischung von suizidalem Black Metal mit dem Doom Metal mit Sicherheit nicht den Geschmacksnerv der Mehrheit trifft. Diese Mischung ist meiner Meinung nach sehr subtil verarbeitet und erschließt sich erst richtig, beim bewusstem und konzentrierten Hören.

01. Graven (Intro)
02. Døden
03. Glemt
04. Gravfred
05. Hinsides
06. Hedengangen
07. Død og borte
08. Nattetale
09. De dødes kor
10. Dystert sind (Outro)
11. Evig hvil (Bonus)