24.03.2015

Fhoi Myore / Pestiferum - La Forme Créatrice Du Chaos / Le Chaos Religieux

Fhoi Myore / Pestiferum - La Forme Créatrice Du Chaos / Le Chaos Religieux
Fhoi Myore / Pestiferum - La Forme Créatrice Du Chaos / Le Chaos Religieux
2013 | Black Metal
CD | Ossuaire Records


Dieses Splitalbum ist zwar nicht mehr brandaktuell, dennoch lohnt sich die Beschäftigung damit. Denn vor kurzem konnten mich FHOI MYORE mit ihrem derzeitigen Splitalbum hellauf begeistern. Auf dieser vor zwei Jahren erschienen Split teilen sich FHOI MYORE den Platz mit PESTIFERUM, welche mich zuletzt auf ihrem Album leider nicht so überzeugen konnten.

FHOI MYORE spielen auch hier wunderbar hasserfüllten und aggressiven Black Metal, der geschickt mit Melodik und Vielfalt gespickt wurde. Dies wird jedem sofort mit dem ersten Titel „Blood, Flesh And Bones“ klar gemacht. Denn es gibt keine Einleitung, stattdessen beginnt die CD umgehend mit erbarmungsloser Raserei. Es wird nur so eingeheizt und gehämmert, als gäbe es kein Morgen. Das ist ein toller Einstieg der sofort vermittelt, es hier mit hartem und bestialischem Black Metal zu tun zu haben.

Doch FHOI MYORE können weitaus mehr als nur blind drauf los zu prügeln. Das Grundtempo ist zwar hoch, doch gibt es rhythmische Veränderungen und auch an den Saiteninstrumenten sind zahlreiche melodische Gitarrenläufe zu verzeichnen. Zum Ende des ersten Liedes nehmen FHOI MYORE das Tempo sogar gänzlich raus und präsentieren ein beachtliches Gitarrensoli. Das Gitarrenspiel ist ohnehin recht melodisch ausgefallen, ganz ähnlich wie auf dem Splitalbum mit WYRM, jedoch noch nicht immer ganz so ausgeklügelt und wohlklingend. Da merkt man den Unterschied, den zwei Jahre machen können, sehr deutlich. Aber auch wenn die Gitarren dynamisch ins Geschehen eingreifen, ist und bleibt der Black Metal harsch und aggressiv. Dies ist nicht nur dem einpeitschenden Schlagzeug geschuldet, sondern auch dem wahrlich bitterbösen und exzessiven Kreischgesang.

FHOI MYORE bestätigen hiermit den überaus positiven Ersteindruck nachhaltig. Es ist einfach herrlich zu hören, wie geschickt und vielseitig man harten und schnellen Black Metal gestalten kann. FHOI MYORE klingen über weite Strecken hochgradig bissig und aggressiv, vergessen dabei aber nicht gute Melodien zu spielen und für spielerische Vielfalt zu sorgen.  Jeder Musiker geht in die Vollen und holt alles aus seinem Instrument raus.


An PESTIFERUMS letztem Album bemängelte ich vor allem die fehlende Härte und Schnelligkeit. Die einzelnen Lieder als auch das Album waren relativ lang, weshalb ich fehlende Härte und Kontraste schlussendlich als langweilig empfand. Dabei verstanden es PESTIFERUM gleichwohl rau und grimmig aufzuspielen.

Dies tun sie auch auf diesem Splitalbum und mit „Nazareth En Flammes“ beginnt PESTIFERUMS Beitrag recht vielversprechend. Denn neben langsamen Parts und einem rockigen Soli zieht man das Tempo immer wieder an und stampft einen schnellen Rhythmus. Das gefällt mir schon ziemlich gut, da ich finde, dass der grimmige Gesang hervorragend mit dem stampfenden und peitschenden Schlagzeug harmoniert. Das klingt irgendwie rumpelig aber eben auch unheilvoll und böse. Da stören mich dann auch die langsameren Passagen mitsamt melodischem Riffing gar nicht mehr.

PESTIFERUM klingen und wirken hier auf dem Splitalbum insgesamt ruppiger und rauer, nicht nur spielerisch sondern auch klanglich. Der Klang ist zwar etwas klarer und druckvoller aber auch rauer, was dem Spiel sehr zugute kommt. Obgleich das Tempo stark variiert und es viele gemäßigte Parts gibt, wirken PESTIFERUM dennoch roher und böser. Dies liegt nicht nur am grimmigen Gesang sondern auch am permanent peitschenden Becken, das selbst dann peitscht, wenn es ansonsten schleppend zugeht.

PESTIFERUM gefallen mir hier besser als auf dem Album. Auch wenn sie erneut nicht herausragend aggressiv in Erscheinung treten, so wirken sie zumindest sehr grimmig, ruppig und böse. Und genau dies vereint sie mit FHOI MYORE, wobei PESTIFERUM stilistisch und spielerisch nicht mithalten.

„La Forme Créatrice Du Chaos / Le Chaos Religieux“ ist ein empfehlenswertes Splitalbum, auch zwei Jahre nach der Veröffentlichung. Hier bekommt der Fanatiker kompromisslosen und ansprechenden Black Metal.

FHOI MYORE
1. Blood, Flesh And Bones
2. Beyond The Multiverses
3. La Destruction
4. L’enfer Blanc

PESTIFERUM
5. Nazareth En Flammes
6. Pures Ardentes Et Immortelles
7. Nous Ôtera La Lumière
8. Dans Le Fruit Est Le Ver


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