15.03.2015

Deaf Aid - Shreds Of Insanity | 2015 | Eigenproduktion | CD | Death Metal



Die Freiburger Death-Metal-Gruppe DEAF AID gründete sich bereits 1989 und doch ist das im Februar veröffentlichte Werk „Shreds Of Insanity“ erst das zweite Album. Sieben Jahre zuvor ist das Debütalbum erschienen. Ansonsten hat man viele Konzerte gespielt und sich kurzweilig auch mal aufgelöst. Mit der neuen Platte möchte man nun voll angreifen.

Das könnte gelingen, doch ist es nicht ganz so einfach. Denn DEAF AID spielen keinen gefälligen Death Metal nach Schema F. Will heißen, dass was die Freiburger da machen, hat einen verdammt eigenständigen Charakter. Das Album ist fies und derbe. Es gibt einerseits traditionellen Old School Death Metal, doch gibt es andererseits auch dezente Einflüsse des Thrash Metals und auch den einen oder andern Doom-Part.

DEAF AID spielen also nicht nur schwungvoll und brutal, wobei es natürlich schön treibende und brachiale Stücke gibt. Immer wieder gibt es Lieder und Passagen mit einer obskuren und morbiden, teils merkwürdigen Atmosphäre. Dies sind dann Stimmungen, die gut zu einem Horrorstreifen passen würden, wie etwa in „Der Erlöser“, wo es stellenweise ein düsteres Keyboard zu hören gibt. In „Meat Meets Murderer“ beginnen DEAF AID zunächst locker und bluesig, um dann in bedrückendem und ruppigem Doom weiterzumachen.

Am besten gefallen mir jedoch die deutschsprachigen Lieder, da mich DEAF AID hier mit Gesang und schwungvollen Death Metal an ORTH aus Berlin erinnern. Ich finde, der gut verständliche deutsche Gesang produziert gemeinsam mit den Instrumenten eine richtig finstere und morbide Atmosphäre.

„Shreds Of Insanity“ ist eine höchst interessante sowie vielseitige Scheibe. Rhytmisch und melodisch gibt es das volle Brett an Vielfalt. Es ist aber wie oben erwähnt keine Massenware. DEAF AID machen ihr Ding und haben dabei einen ganz eigenen Sound mit Ecken und Kanten. Wer Eigenständigkeit schätzt, wird mit diesem fiesen und morbiden Klumpen ganz sicher glücklich.


1. Walking Dead
2. Amok
3. Shreds Of Insanity
4. Meat Meets Murderer
5. Step Into Nothingness
6. Hass
7. Der Erlöser
8. No Consense
9. Goreleben
10. K.O.T. / Fuck It All

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen