Die Freiburger Death-Metal-Gruppe DEAF AID
gründete sich bereits 1989 und doch ist das im Februar veröffentlichte Werk „Shreds
Of Insanity“ erst das zweite Album. Sieben Jahre zuvor ist das Debütalbum erschienen.
Ansonsten hat man viele Konzerte gespielt und sich kurzweilig auch mal
aufgelöst. Mit der neuen Platte möchte man nun voll angreifen.
Das könnte gelingen, doch ist es nicht ganz so
einfach. Denn DEAF AID spielen keinen gefälligen Death Metal nach Schema F.
Will heißen, dass was die Freiburger da machen, hat einen verdammt
eigenständigen Charakter. Das Album ist fies und derbe. Es gibt einerseits traditionellen
Old School Death Metal, doch gibt es andererseits auch dezente Einflüsse des
Thrash Metals und auch den einen oder andern Doom-Part.
DEAF AID spielen also nicht nur schwungvoll und
brutal, wobei es natürlich schön treibende und brachiale Stücke gibt. Immer
wieder gibt es Lieder und Passagen mit einer obskuren und morbiden, teils
merkwürdigen Atmosphäre. Dies sind dann Stimmungen, die gut zu einem
Horrorstreifen passen würden, wie etwa in „Der Erlöser“, wo es stellenweise ein
düsteres Keyboard zu hören gibt. In „Meat Meets Murderer“ beginnen DEAF AID zunächst
locker und bluesig, um dann in bedrückendem und ruppigem Doom weiterzumachen.
Am besten gefallen mir jedoch die
deutschsprachigen Lieder, da mich DEAF AID hier mit Gesang und schwungvollen
Death Metal an ORTH aus Berlin erinnern. Ich finde, der gut verständliche
deutsche Gesang produziert gemeinsam mit den Instrumenten eine richtig finstere
und morbide Atmosphäre.
„Shreds Of Insanity“ ist eine höchst
interessante sowie vielseitige Scheibe. Rhytmisch und melodisch gibt es das
volle Brett an Vielfalt. Es ist aber wie oben erwähnt keine Massenware. DEAF
AID machen ihr Ding und haben dabei einen ganz eigenen Sound mit Ecken und
Kanten. Wer Eigenständigkeit schätzt, wird mit diesem fiesen und morbiden Klumpen
ganz sicher glücklich.
1. Walking Dead
2. Amok
3. Shreds Of Insanity
4. Meat Meets Murderer
5. Step Into Nothingness
6. Hass
7. Der Erlöser
8. No Consense
9. Goreleben
10. K.O.T. / Fuck It All
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