26.07.2003

Nocternity - Onyx | 2003 | Solistitium Records / Kyrck Productions | CD | Black Metal

Mit Onyx gibt es nun ganz neues Material von Nocternity. Im Bezug zu En oria und Crucify him haben sich Nocternity etwas verändert, gleich nachdem das instrumentale Intro The song of hammers abgeklungen ist und es mit Onyx losgeht, wird schnell klar dass diese präsente hymnenhafte Atmosphäre nicht mehr so zugegen ist wie bei den vorherigen Werken. Die Darbietung von Nocternity ist auch mit Onyx unverkennbar, doch weht der Wind nun strenger, die getragenen Stimmungen sind ein wenig der Härte gewichen. Der Aufbau und die Strukturierung der Lieder ist etwas anders, Schlagzeug und Gitarren stehen mehr im Vordergrund und der Gesang im Gegenzug schallt mehr von hinten. Wenn man die drei Werke En oria, Crucify him und Onyx in ihrer chronologischen Reihenfolge betrachtet, erscheint dieser sanfte Wandel aber nur als eine logische Konsequenz. Mit jedem dieser Werke verlor das Schaffen etwas von dieser erhabenen Atmosphäre und an dessen Stelle traten andere Elemente die der Musik von Nocternity ein neues Licht gaben. So sind es bei Onyx die grell gestimmten Gitarren die überwiegend für die Melodien und Stimmungen verantwortlich sind und dadurch wirken die Titel insgesamt mehr von einem schweren und dunklen Schatten begleitet.

Die Gestaltung des Materials ist aber nach wie vor vielschichtig geworden und beim Hören der CD gibt es viel zu entdecken, manches ist offensichtlich, anderes subtil und verlangt die volle Aufmerksamkeit. Dabei bemerkt man dann auch, dass diese atmosphärischen Klanglandschaften gar nicht fehlen und Nocternity auch ohne sie so musizieren können, das sie eine tiefgehende und ausfüllende Klangwelt erschaffen können.
Obwohl Onyx nur aus sechs Titeln besteht, das Erste und Letzte dabei jeweils ein Instrumentalstück sind, ist Onyx trotz all dem auf seine eigene Weise ein abwechslungsreiches Stück. Denn die Lieder besitzen alle eine gewisse Länge und beinhalten viele Arrangements die einem beim Hören das Gefühl geben, ein Album vor sich zu haben, dass weitaus mehr Lieder hat als diese sechs.

Für alle die es genau wissen wollen und nach Detailinformationen lechzen, sei erwähnt das bei der Aufnahme von Onyx Gastmusiker mitgewirkt haben. Bei The song of hammers ist es Thertonax von Kawir und bei Schwarze Nacht Vinterriket.
Auch bei dieser CD ist die Aufmachung und Gestaltung sehenswert und rundet das Ganze gekonnt ab. Ende 2004 erscheint übrigens das nächste Album, welches den Namen A fallen unicorn tragen wird.


01. The song of hammers
02. Onyx
03. Secreta ayra (The key)
04. Valyrian steel (Blood of the dragon)
05. The red dawn
06. Schwarze Nacht

18.07.2003

Naglfar - Sheol | 2003 | New Hawen Records | CD | Black Metal

Nach fünf langen Jahren haben die Schweden von Naglfar nun endlich das dritte richtige Album fertig gestellt. Vergangenes Jahr erschien zwar schon die Mini Ex inferis aber diese konnte man ja nur als eine Überbrückung verstehen da diese ja fast ausschließlich aus altem Songmaterial bestand. Mit Sheol gibt es nun neun neue Stücke dieser schwedischen Formation. So waren die Unterschiede zwischen dem ersten Album (Vittra) und dem Zweiten (Diabolical) recht ausschweifend und deutlich, so ist die Entwicklung der Band diesmal nicht überraschend. Sheol fängt genau da an, wo Diabolical endete. Und zwar mit rasendem, technisch einwandfreien Black Metal welcher nach wie vor durch die bandtypische Lead-Guitar und der grellen Stimme seinen völlig eigenständigen Ausdruck bekommt. Allerdings befinden sich auf dem neue Album - im Gegensatz zu Diabolical - mehre einkehrende Momente, die mit seichten und hintergründigen elektronischen Klängen bereitgestellt werden. Dies war zwar bereits bei Vittra schon der Fall gewesen, jedoch steht Vittra im Bezug auf die beiden späteren Alben ohnehin etwas allein in der Bandgeschichte da. Das tut der Musik von Naglfar aber in keiner Weise einen Abbruch. Des weiteren ist das Schlagzeug auf dem dritten Album kräftiger und hat gerade beim Bass eine höhere Durchschlagskraft.

Naglfar sind nach wie vor Naglfar. Schnell, brutal und sehr technisch auf die Gitarren versiert. Ob diese neuen harmonischen Hintergrundklänge der Musik dienlich ist und sie bereichert oder nicht, vermag ich nicht zu sagen. Allerdings hätte man für meinen Geschmack bei dem einen oder anderen Lied etwas darauf verzichten können. Dennoch aber endlich ein neues Album das Gefallen findet. Bleibt zu hoffen diese Band auch mal wieder live begrüßen zu dürfen.


01. I am vengeance
02. Black god aftermath
03. Wrath of the fallen
04. Abysmal descent
05. Devoured by Naglfar
06. Of Gorgons spawned through witchcraft
07. Unleash hell
08. Force of pandemonium
09. The infernal ceremony

17.07.2003

Nachtmystium - Nachtmystium | 2003 | Regiemental Records | CD | Black Metal

Mit der gleichnamigen Mini dürften die amerikanischen Nachtmystium wohl langsam aber sicher auch verwöhnten Ohren gefallen. Denn die Band schafft es, sich kontinuierlich zu festigen und auch im vernünftigen Ausmaß zu steigern. Angesichts des offensichtlichen Drangs der Tätigkeit ist es schon etwas, das in den hiesigen Zeiten eine gewisse Beachtung finden sollte.

Wie bereits bisher zeichnen sich Nachtmystium für rohen Gitarren-Black Metal aus. Deshalb auch speziell erwähnenswert das die Gitarren nicht nur ledigliches Beiwerk der Gesamtheit sind sondern maßgeblich und stets präsent sind und der Atmosphäre an Kontur verleihen. Bisher war die Produktion eine zum Teil etwas schwächelnde Angelegenheit. Die hat sich hiermit aber ad acta gelegt und auch in diesem Bereich weiß das Werk vollends zu überzeugen. Da ist es mehr als schade das es sich lediglich um eine Minin handelt. Aber selbst diese Mini ist so kurze Zeit nach dem Album Reign of the malicious überraschend.

Bevor ich mich jetzt über das letzte Stück - einem Coversong von Judas Iscariot - auslasse, vergleiche und analysiere - sei nur soviel von mir dazu gesagt daß es gelungen klingt und sehr zur ganzen Veröffentlichung paßt.

01. The glorious moment
02. Cold tormentor (I have become)
03. Come forth, devastation
04. Embrace red horizon
05. Call of the ancient
06. Gaze upon heaven in flames (Judas Iscariot Cover)

16.07.2003

Mütiilation - Majestas Leprosus | 2003 | Ordealis Records | CD | Black Metal

Frankreich ist bekannt dafür, über eine große Anzahl von Bands zu verfügen, die radikalen und puritanischen Black Metal als ihr Metier betrachten, teilweise sind sie dabei auch sehr stattlich und entsprechend der Verhältnisse erfolgreich in bestimmten Kreisen. Meyhna'ch von Mütiilation gehört wohl dazu, doch lässt das neueste Werk von ihm, solch eine Wertschätzung nicht zu. Majestas leprosus ist ohne jegliche Form von Kompromiss und somit abstinent an Überfluss. Die Stücke sind allesamt sehr rau und von den Instrumenten sehr grell produziert und ausgefallen. An sich ist das nichts schlechtes, doch wird es hier zu einem Nachteil, da das Songwriting keinen Ausgleich schafft. Da Meyhna'ch sämtliche Instrumente selbst eingespielt hat und einen programmierbaren Schlagzeugcomputer benutzt hat, ist das Resultat des Schlagzeugs dürftig ausgefallen. Das Schlagzeug geht bei den grellen Gitarren einfach klanglos unter, wobei der aggressive und ebenfalls grelle und über Strecken gellende Gesang kräftig mithilft. Zweifelsohne ist Majestas leprosus eine einschlägige und heftige Veröffentlichung, verfällt aber über die Dauer der Gesamtspielzeit in öder und eingängiger Langeweile.

01. Introducing the plague
02. Tormenting my nights
03. Destroy your life for Satan
04. Bitterness bloodred
05. Majestas leprosus
06. Beyond the decay of time and flies
07. The ugliness inside
08. If those walls could speak
09. Words of evil

10.07.2003

Moredhel - Vom Zeitalter der Wölfe | 2003 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal

Es hat nicht lange gedauert, da haben die Ingolstädter mit dem zweiten Demo nachgelegt. Das Zeitalter der Wölfe wirkt aber auf Anhieb viel professioneller als es zu erwarten war. So wurde dieses Demo nicht mehr auf Kassette sondern auf CD samt einem schwarzweißen Beiheft veröffentlicht. Aber nicht nur Aufmachung und Verpackung wurden verändert und verbessert, auch musikalisch haben sich Moredhel in der kurzen Zeit sprunghaft nach vorn entwickelt. So war der Klang auf Oskorei noch sehr leise und dürftig so ist es mit dem neuen Demo definitiv besser geworden obgleich die Fünf ihr sehr raues Klangbild beibehalten haben. Und so wirkt die Musik von Moredhel auch noch immer sehr heftig und extrem obwohl auf ein Keyboard zurückgegriffen worden ist. Doch ist dies insgesamt kein ausschlaggebendes Instrumentarium der Musik, sondern vielmehr der sehr rabenhaftige und kreischende Gesang sowie die zwei Gitarren, die einfach aber darin authentisch wirken und verraten das man sich beim Schreiben der Lieder durchaus Gedanken darüber gemacht hat, nicht ideenlos und pauschal Melodien und Griffe aneinander zu reihen. So entsteht insgesamt eine verachtende und hasserfüllte Atmosphäre wie sie schon mit Oskorei gegeben war. Das Keyboard unterstützt diesen Effekt da es zumeist dezent im behutsamen Hintergrund eingesetzt wurde.

Trotz minimaler Möglichkeiten in der Umsetzung und Realisierung stellt Das Zeitalter der Wölfe eine sehr eigenständige Veröffentlichung dar die klar aufzeigt in welche Richtung die Band strebt und das sie dabei ist ihre eigenen Ideen und Vorstellungen musikalisch umzusetzen. Besonders gelungen ist dabei der abschließende Titel Albtraum, der Anhand seines abwechslungsreichen Songwritings das Können von Moredhel abdeckt und in sich vereint hat. So ist es zum Teil sehr rau, und somit das Element der Band, aber auch durchdrungen von ruhigen und harmonischen Momenten die eine Tiefe und ein Gefühl zur Musik vermitteln.

01. Die Ankunft Fehnrir's (Intro)
02. Oskorei
03. Moredhel
04. Freitod
05. Alptraum

Moredhel - Oskorei | 2003 | Eigenproduktion | Kassette | Black Metal

Oskorei ist ein Demo an dem sich die Geister scheiden werden. Die eine Seite wird sagen das es sich dabei um Schrott handelt der versucht heftig und hasserfüllt zu klingen. Auf der anderen Seite kann man Oskorei aber auch als ein Lied voller Leidenschaft zur Musik begreifen. Oskorei ist eigentlich ein Promo, denn das richtige Demo steht noch aus und dürfte in etwa zwei Monaten fertiggestellt sein. Dieser Titel ist vom ersten Einspielen bis hin zur Aufnahme innerhalb von vier Stunden an einem einzigen Tag entstanden. Dafür ist die viel zu leise Aufnahme der einzige Wirkliche Minuspunkt bei diesem Tape.

Moredhel klingen mit diesem einem Lied sehr extrem und sehr hasserfüllt auf eine intensive Weise. Es erinnert mich sehr an Raven mit der Mini F.M. die ja auch sehr radikal, puritanisch und ergreifend war.

Oskorei macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Bleibt der Band nur noch mit auf dem Weg zu geben das der Klang beim kommenden Demo auf jeden Fall besser und lauter werden muss. Ansonsten kann man viel erwarten nachdem was man schon hören konnte.

1. Oskorei

08.07.2003

Morbius - Morbivs | 2003 | Eigenproduktion | CDR | Death Metal

Morbius sind hierzulande bisher wohl ein noch unbeschriebenes Blatt. Obwohl diese portugiesische Band bereits im Jahr 1997 gegründet wurde, ist erst im vergangenen Jahr das erste offizielle Werk Morbivs aufgenommen und veröffentlicht worden. Stilistisch haben sich Morbius dem technischen Death Metal zugewandt dem Einflüsse und Inspirationen von Bands wie Death oder Carcass zugrunde liegen. Es ist aber völlig falsch, davon auszugehen oder zu behaupten, Morbius wären lediglich eine Band die versucht in die Fußstapfen dieser Bands zu treten um eine Art Erbe für sich zu beanspruchen. Dafür ist Morbivs trotz der offensichtlichen Einflüsse zu eigenständig und zu sehr von der persönlichen Handschrift der Portugiesen gekennzeichnet. Besonders deutlich wird dies bei dem Titel Revive, der schöne technische Fertigkeiten und ein sehr ausgeklügeltes Songwriting vorführt. Die technische Versiertheit ist allerdings kein dominantes Merkmal von Morbius, denn eine melodische Komponenten ist eben so vorhanden. Zwar nicht so vordergründig aber sehr wohl präsent, was gerade das Stück Twisted Metal beweist. Im Gegensatz zu dem restlichen Material ist Twisted Metal insgesamt ein sehr ruhiges Lied, melodiebeladen und wettert mit einigen Soli auf. Das lässt erkennen dass Morbius nicht nur etwas von trockenem Death Metal verstehen sondern auch ein Gefühl für gewisse stimmungstechnische Umsetzungen haben.

Insgesamt betrachtet ist Morbivs ein durchaus erfrischendes Werk das Spannung auf ein folgendes Album schürt. Die klangliche Produktion ist klar und kräftig ausgefallen, jedoch ist das Schlagzeug manchmal etwas zu sehr in den Hintergrund abgerutscht. Dies mindert aber nicht den durchweg guten Eindruck dieses Debuts. Bleibt der Band nur noch zu wünschen, das sie eine Plattenfirma für künftige Aufnahmen finden.

01. Intro
02. Revenge
03. Shamed payment
04. Dead secret
05. Revive
06. Twisted Metal
07. Outro

Mörk Gryning - Pieces Of Primal Expressionism | 2003 | No Fashion Records | CD | Black Metal

Volkstümlicher ist das vierte und neuste Werk der zwei Schweden ausgefallen. Schon zuvor mit Maelstrom chaos war die progressive Linie erkennbar, welche nun mit Pieces of primal expressionism weiter verfolgt und ausgebaut wurde. Durch diesen Wandel ist die Musik bekömmlicher und verweicht geworden. Viele epische und hymnenhafte Arrangements wurden in die Stücke eingebaut, aber auch ruhige Momente mittels Piano und vergleichbaren Instrumentarien zur Schaffung von gediegenen Atmosphären. Klang und Musik sind vollendet produziert worden, was ein weiter Beitrag dazu ist, das sich Mörk Gryning nachteilig entwickelt haben. Das Songwriting ist zwar klug, vielfältig aber gerade im Bezug zu den drei vorangegangen Werken der Band, eine Enttäuschung da mit dem neuen Album gerade die Elemente vollständig fehlen, die Mörk Gryning ausgemacht und einzigartig gemacht haben. Der Biss ist raus und Pieces of primal expressionism ist somit nur noch ein zwar perfekt produziertes Black Metal Album das aber nur jenen Ansprüchen genügen kann, die ohnehin nur ihr Augenmerk auf all die sauberen und progressiv-neuzeitlichen Veröffentlichungen richten.

01. The falling star
02. The cradle of civilization
03. Perpetual dissolution
04. Our urn
05. An old man's lament
06. The worm
07. Fragments and pieces
08. On the verge of prime divinity