25.11.2004

Nach der bereits beeindruckenden MCD In no sense innocence haben Fallen Yggdrasil nun ihr erstes Album veröffentlicht. Das Warten hat sich definitiv gelohnt, die Fünf präsentieren mit Building up a ruin to come ein frisches Death Metal Werk, welches die eingängigen Einflüsse der früheren 1990iger Jahre mit neuzeitlicheren Attributen wie technische Umsetzung und melodischen Harmonien auf sich vereint. Dabei überwiegt aber keiner dieser Aspekte, das neue Album ist in sich stimmig und ausgewogen. Fallen Yggdrasil haben ihre ganz eigene Stilistik geformt, die Gitarren werden mal schön schrummig und antreibend gespielt aber auch sehr technisch mit vielen abwechselnden Riffs, begleitet von Rhythmuswechsel. Das Material auf Building up a ruin to come macht einen ausgereiften und vielschichtigen Eindruck, die einzelnen Stücke unterscheiden sich spürbar voneinander, die neun Lieder gehen nicht passiv an einem vorbei ohne Spuren zu hinterlassen. Dazu trägt auch die große Spielfreude und das gute Songwriting bei. Es ist im gesamten Verlauf der CD ständig etwas in Bewegung und es fällt scher still zu sitzen. Einziger Wehmutstropfen ist der Gesang, der manchmal streckenweise etwas zu kraftlos wirkt. Allerdings gewöhnt man sich schnell daran, was dann auch nicht weiter wirklich stört.

01. Intro
02. Buildung up a ruin to come
03. Bequest
04. The snake
05. Just another lullaby
06. Babylonian prayer
07. I burn
08. For those masters of the undone
09. My family

23.11.2004

Foscor - Entrance To The Shadows' Village | 2004 | Sacral Productions | CD | Black Metal

Entrance to the shadows village ist das Debütalbum von Foscor, einer noch recht jungen Gruppe aus Spanien. Einem ersten, kurzweiligen Eindruck nach spielen Foscor eher rauen und eingängigen Black Metal. Doch ganz so ist es nicht, denn die Spanier haben in das raue und ungeschliffene Klanggewand eine Menge Melodien und Harmonien verpackt und sozusagen geschickt kaschiert. Neben den melodiösen und atmosphärischen Elementen arbeiten Foscor auf Entrance to the shadows village auch mit sehr unterschiedlichen Tempi in ihren Liedern. Manche Strecken sind sehr monoton und schnell, andere dagegen langsam, schleppend und zum Teil auch sehr ruhig. Das Material ist also schon recht vielschichtig ausgefallen, beinhaltet somit einige verschiedene Elemente, vereint auf diesem Silberling. Nur ist es nicht unbedingt einfach und offensichtlich herauszuhören, da wie bereits gesagt, die Produktion relativ roh und einfach ist, was bei solcher Musik eher ein Nachteil sein kann als eine Betonung primitiver und barbarischer Gelüste.

Dennoch ist das Debüt der Spanier ganz ordentlich, denn auch wenn überragende Momente fehlen, haben sie sich bemüht ihr eigenes Ding zu machen und nicht einfach etwas zu fabrizieren, das 1000 andere zuvor auch schon gemacht haben. Vor allem die Taktwechsel und die damit verbundenen Übergänge innerhalb eines Liedes, sind Foscor gut gelungen.

01. Vers la Foscor
02. Inferus (Dungeons and caves)
03. Lunar landscapes
04. Old winds revenge
05. Ravens of battle
06. Al cor de la boscuria
07. The sorrow of delight
08. Entrance to the shadows village

19.11.2004

Erhabenheit - Mauern | 2004 | Phlegeton Productions / Nightfog Productions | CDR | Black Metal

Diese mit dem Namen Mauern betiltete CD von Erhabenheit beinhaltet das erste, bisher unveröffentlichte Demo Von Kerkern aus Licht, welches für Mauern komplett neu eingespielt wurde sowie die beiden Demos Vom Zerfall der Seelengemäuer und Erschaffen aus des Feuers Gier. Erhabenheit stehen voll und ganz im Zeichen vom einfachen und ehrlichen Black Metal. Die musikalische Umsetzung ist durchgehend überschaubar und dezidiert ausgefallen, es wird konsequent auf alles Überflüssige verzichtet. Genau dieses Durchsetzungsvermögen ist die große und klare Stärke und Überlegenheit von Erhabenheit und dieser CD-Veröffentlichung. Einigen mag es auf die Dauer von elf Titeln zu monoton und eingängig sein, zu arm an Abwechslung. Andere aber werden genau diese Auslegung und Handhabe zu schätzen wissen und die subtilen und Stimmungen und Melodien sehr genau spüren und wahrnehmen. Auf der CD sind schnellere Stücke genau so vertreten wie langsame und bedrückend tragende Lieder. Trotz unterschiedlicher Aufnahmen aus zwei verschiedenen Jahren ist die Handschrift stets die selbe. Beim Hören hat man nicht den Eindruck eine Zusammenstellung verschiedener Demobänder vor sich zu haben. Dies ist ein weiteres positives Merkmal dieser CD. Ein wenig störend sind aber die sehr grell gestimmten Gitarren die manchmal ein paar Nuancen zu grell im Ohr schwingen, dies passt zwar wunderbar in die klangliche Landschaft und Beschaffenheit, ist im Ohr aber ab einer gewissen Lautstärke etwas unangenehm. Die CD ist in einer Auflage von 222 Kopien erschienen, kommt in einer kreisrunden Metallbox und enthält neben CD und einem Beiblatt auch eine angekokelte Seite einer christlichen Schrift.

01. Vom Anbeginn der neuen Zeit (Mauern I)
02. Traum der toten Sonnen
03. Vom Sterben der Weiten (Mauern II)
04. Vom Verlust der Kristallfunken
05. Vom Irrlauf in den Eisenwäldern
06. Vom Regen am Schicksalsquell
07. Im Geleit von Blut und Licht
08. Pfad der Sünder
09. ... zu Asche
10. Jenseits der Wigrid
11. Helgeweiht

Eradication - The Great Cleaning | 2004 | Undercover Records | CD | Black Metal

The great cleaning ist die bisher erste und einzige bekannte Veröffentlichung von Eradication aus Frankreich, in der Kaiser W. – bekannt von Ad Hominem – singt und die Gitarre spielt. Damit dürfte nun bereits klar sein, dass Eradication Black Metal spielen und nichts anderes. Es ist alles schon mal da gewesen was die Franzosen dem Hörer verabreichen, jedoch ist dies nicht weiter beklagenswert. Denn genau das will man ja auch. So gesehen ist The great cleaning durchaus ein interessantes Werk, eben weil es sehr solide ist und alle bewährten Zutaten gekonnt arrangiert und umgesetzt wurden. Wer vermutet, Eradication gehen in die selbe schnelle und brutale Richtung Ad Hominem's, der täuscht sich. Eradication geben zwar ebenfalls kompromisslosen Black Metal zum Besten, allerdings mehr an die alte Schule orientiert. The great cleaning besitzt nämlich einige langsame, mittelschnelle und schleppende Passagen die durchaus ansprechend gestaltet sind, vor allem wegen der Gitarren die gut und abwechslungsreich bedient wurden und phasenweise gar ein wenig melancholisch klingen.
Mit dem kurzen The madness of closed sleeps leisten sich Eradication allerdings doch ein etwas ungewöhnliches respektive vom Rest des Albums abweichendes Lied. Es beginnt kraftvoll und melodisch um dann kurz in ein kurzen tosenden Sturm loszubrechen und dann anschließend wieder zu verschiedenen schleppenden Rhythmen und melodischen Elementen zurückzukehren. Es wirkt etwas seltsam, kommt aber gut rüber.
Für alle die kompromisslosen und traditionellen Black Metal mögen, ist Eradication sicherlich eine Gruppe die man sich mal anhören sollte, vor allem die zahlreichen langsameren Strecken des Albums besitzen einige interessante Strukturen und Stimmungen.

01. The great cleaning
02. Monuments of aberration
03. Post atomic reality
04. Will to create
05. The kingdom of shame
06. The fruit of prostitution
07. The madness of closed sleeps
08. Born of Eradication

17.11.2004

Elite - Kampen | 2004 | Agonia Records | CD | Black Metal

Bei Kampen handelt es sich um das Debutalbum von Elite. Geboten wird nordischer Black Metal der sehr auf den Gesang fixiert ist. Die Gesangsstimme befindet sich stets im Mittelpunkt und drängt die Instrumente zu sehr ins Abseits. Besonders schlimm ist es aber nicht, denn Elite haben es nicht hingekriegt Material zu schreiben und einzuspielen das einen in helle Begeisterung versetzt. Es wirkt zunächst wie ideenlose und solide Hausmannskost ohne weiterreichenden Mut eigene Akzente zu setzen. Nein, Kampen ist kein schlechtes Album geworden, man hat schon versucht etwas Lebendigkeit mittels Gitarren einzuhauchen. Gerade wenn sich Elite in der Einleitung eines Liedes befinden oder eine ruhige Passage spielen, zeigen sie durchaus ein gewisses Potential. Da diese aber selten sind und man sich zumeist im eher eingängigen und sehr langen Hauptteil eines Stückes bewegt, kann der Funke nicht überspringen. Die Lieder sind alle recht lang und da wird es zu schnell langweilig wenn es einfach nur relativ schnell vorwärts geht, das Schlagzeug leise und ohne wirkliche Idee daher kommt und lediglich zur Auflockerung simple Breaks benutzt wurden. Vielleicht würde der Eindruck etwas anders ausfallen wenn die Gesangsspur nicht zu laut, nicht zu dominant wäre, aber das liegt jedoch im Bereich der Spekulationen und so kann man nur warten wie es Elite beim nächsten Album anstellen werden.
Kampen ist nicht schlecht, es ist für ein Debut sogar ganz anständig aber angesichts der heutigen Zustände ist das nicht genug.

01. Berserkerens manifest
02. Tusen aar i lysets vold
03. Brent av lyset
04. Kampen for vaart norroenne rike
05. Trollkvinnens sang
06. Fanget i vrede

14.11.2004

Corpus Christii / Thesyre - F.O.A.D. | 2004 | Sadolust Records | CD | Black Metal

Wer von Corpus Christii hiermit nun eine Fortsetzung von Tormented belief erwartet, wird enttäuscht werden. Die Lieder auf F.O.A.D. sind sehr unterschiedlich, sowohl von Struktur als auch von Klangqualität. Insgesamt aber ist zu sagen, dass Corpus Christii hier rauer und barbarischer klingen als zuletzt auf Tormented belief, die Portugiesen klingen mehr wie in alten Tagen. Wenn man die beiden Covertitel abzieht, bleiben ohnehin nur noch drei eigene Stücke übrig. Zwei davon schnell, eingängig und irgendwie minimalistisch, angetrieben vom wütenden Gesang. Anders ist es nur mit dem ruhigern und auch rockigen Night club.

Die Kanadier Thesyre präsentieren sich weitaus weniger radikal beim eigenen Material. Es ist überwiegend in einem mittelschnellen Tempo angesiedelt, wenn, dann nur mal streckenweise beim langen Independent eingängig, ansonsten wissen sich Thesyre nicht zu helfen und können damit nicht überzeugen. Zudem ist das bereits angesprochene Independent auch eher ein Scherz, da die Hälfte des Liedes nur noch das Abklingen des Liedes ist, recht langweilig umgesetzt und das Ganze nur unnötig in die Länge ziehend.

Da sind Deathcrush, nachgespielt von Corpus Christii und Sang nordique interpretiert von Thesyre noch die einzigen Höhepunkte von F.O.A.D. . Somit ist die Scheibe einfach nur lächerlicher Durchschnitt der schnell in der Versenkung verschwindet.

CORPUS CHRISTII
01. War in thy name
02. Termination (TheSyre Cover)
03. Night club
04. Deathcrush (Mayhem Cover)
05. Clock of death

THESYRE
06. Deathcrush (Mayhem Cover)
07. Worldwide massgrave
08. Penetrator (Corpus Christii Cover)
09. Campaign of fear
10. Sang nordique (Akitsa Cover)
11. Independent 

04.10.2004

Xasthur - To Violate The Oblivious | 2004 | Total Holocaust Records | CD | Black Metal

Und schon wieder ein weiteres Werk aus dem Hause Xasthur. Ebenfalls wieder ein Werk, das nicht gänzlich aus neuem Material besteht. Malefic muss so langsam darauf acht geben, durch eine Flut von Veröffentlichungen nicht an Abnutzungserscheinungen schnell in eine langweilige Ecke abzudriften. Das gutes und ausgereiftes Material seine Zeit benötigt, dürfte jedem bekannt sein der sich ernsthaft mit Musik beschäftigt. So verwundert es auch nicht wirklich, dass To violate the oblivious etwas schwach und ideenarm wirkt. Zwar ist die Produktion mit Abstand die Beste aller bisherigen Veröffentlichungen von Xasthur, doch kann sich das enthaltende Material auf dem neuen Tonträger nicht durch qualitative Merkmale abheben. Den Liedern fehlt das gewisse Etwas, ein besonderer Glanz der es unvergesslich macht. Das sind zwar ziemlich gehobene Ansprüche, doch die darf man Xasthur freilich stellen. Schlecht ist To violate the oblivious nicht, so ehrlich muss man sein. Malefic hat im typischen Stile von Xasthur, neues Material geschrieben und das gewohnt gekonnt und überzeugend umgesetzt. Aber das ganze wirkt viel zu berechenbar und es fehlen die aggressiven Ausbrüche völlig, die auf früheren Werken vorkamen.

Es ist schwierig die Eindrücke des Materials einzuschätzen und zu bewerten, Xasthur haben hiermit keinen Rückschritt gemacht, aber auch nichts bewegendes neues geschaffen. Ein Werk im Zwiespalt der Stagnation, welches vielleicht auch an meinen überhöhten Erwartungen ein wenig scheitert. Das macht auch der fabelhafte Klang nicht mehr wett und die gleich bleibende düstere Atmosphäre die das Werk durchaus besitzt.


01. Intro
02. Xasthur within
03. Dreams blacker than death
04. Screaming at forgotten tears
05. Consumed by a dark paranoia
06. Marked by shadows
07. Apparitional void of failure
08. A gate through bloodstained mirrors
09. Walker of dissonant worlds

Xasthur - Telepathic With The Deceased | 2004 | Moribund Records / From Beyond | CD / Vinyl | Black Metal

Wie es nicht anders zu erwarten war, ist auch das neueste Werk von Xasthur ein düsteres und lang gezogenes Klangspiel düster inszenierter Abgrundvisionen. Jedoch hat sich die Produktion hinsichtlich einiger früherer Erscheinungen deutlich verbessert und darin auch gefestigt. Die langsamen Gitarrenmelodien sowie Gesang und Schlagzeug sind nun stets sauber und klar hörbar. Dass Malefic ein Meister in der morbiden und suizidalen Darbietung ist, dürfte bereits klar sein und diese Intention ist auch voll und ganz auf Telepathic with the deceased vertreten. Das Album unterscheidet sich von Atmosphäre und Songwriting kaum von anderen Veröffentlichungen, manch einem mag es auf die Dauer vielleicht zu langweilig oder stets gleich bleibend sein. Andere hingegen, werden vielleicht genau diese Kontinuität Xasthurs schätzen und mögen. Denn so wenig überraschend Telepathic with the deceased auch ist, umso überzeugender ist es in der Inszenierung Umsetzung. Malefic hat sich nicht lumpen lassen und zehn überwiegend langsam vorgetragene Hymnen komponiert, die letztlich nichts anderes sind als pure Visionen von Dunkelheit. Wirklich gut und schön an dem Ganzen ist das sehr durchschlagskräftige Schlagzeug, welches durch seine immense Präsenz einen angenehmen Kontrast zur Langsamkeit darstellt.

Die CD ist über Moribund Records verlegt und am 28. Juni erscheint das Album bei From Beyond Productions in der Form einer Doppel-LP die auf 999 Kopien limitiert sein wird.

01. Entrance into nothingness
02. Slaughtered useless beings in a nihilistic dream
03. Abysmal depths are flooded
04. May your void become as deep as my hate
05. Telepathic with the deceased
06. A walk beyond utter darkness
07. Cursed revelations
08. Drown into eternal twilight
09. Murdered echoes of the mind
10. Exit

Wyrd - Wrath & Revenge (Demos 1998 - 2001) | 2004 | Solistitium Records | CD | Black Metal

Nach dem uns Wyrd inzwischen vier Alben geschenkt haben, gibt es nun über das norddeutsche Label Solistitium Records eine Zusammenstellung zweier Demoveröffentlichungen (Unchained heathen wrath und Of revenge and bloodstained swords) sowie dem 2000er Promo Songs of northern gale. Wrath & revenge bietet einen interessanten und guten Überblick über die Entwicklung und Schaffenszeit von Wyrd. Da die zwölf Titel in chronologischer Reihenfolge angeordnet sind, fällt es dem Hörer nicht schwer, die musikalische Entwicklung zu verfolgen.

Die ersten sieben Titel stammen vom ersten Wyrd-Demo Unchained heathen wrath. Sie sind noch viel rauer, schneller und teilweise recht brutal im Gegensatz zu den späteren Alben - was ziemlich an Hellkult erinnert. Dennoch ist die typische musikalische Linie deutlich erkennbar, Narqath setzt klare Gesänge ein und die sanften und teilweise verspielt wirkenden Gitarrenmelodien prägen das Klangbild der ruhigeren Stücke. Unchained heathen wrath ist sehr abwechslungsreich, da sich die harschen und aggressiven Stücke mit den längern und gefühlsbetonten abwechseln und eine neue alte Seite von Wyrd zeigen.

Die Lieder Gods of the storm und Song of the northern gale befanden sich ursprünglich auf dem Promo und deuten den eingeschlagenen Weg Wyrds an. Insbesondere Song of the northern gale ist ein längeres Stück, das andächtig und tragend wirkt und hervorragend zu den ersten beiden Alben Heathen und Huldrafolk passt. Genau so auch die beiden überlangen Titel Season of grief und Oath of revenge, die diese wunderbare Stimmung der ersten beiden Alben in sich tragen. Klanglich wie auch spieltechnisch und von der Liedgestaltung her, zeigen Wyrd bereits dort ihre Klasse. Es ist beinahe schade das diese Lieder so in der Form später auf keinem der Alben in Erscheinung getreten sind. Sicherlich sind verschiedene Aspekte und Ideen bei Heathen und später auch Huldrafolk eingeflossen; das läßt sich heraushören, doch gibt es die Lieder so nur auf den Demos und jetzt auf Wrath & revenge.

Die Leute streiten gerne über den Sinn und Unsinn von Neuauflagen von Demoaufnahmen und deren Zusammenstellungen auf CDs. Doch ist es im Falle von Wyrd mehr als angebracht. Denn auf Wrath & revenge sind die Aufnahmen enthalten, die es auf den Alben nicht gibt und von daher ist es neues und ergänzendes Material das jedem der Wyrd mag, mehr als nur gefallen wird. Zum Abschluß gibt es mir Promise ein ganz neues Lied, das 2002 eigens für Wrath & revenge aufgenommen worden ist. Es ist ein sehr ruhiges Stück das aus eine akustischen Gitarre und einem flüsternden Sprechen besteht, sozusagen ein stimmungsträchtiges Outro.

01. Ravenhill
02. Unchained
03. Hel
04. Revenge of the pagan hordes
05. The old warrior
06. Wotan's heir
07. Wyrd
08. Gods of the storm
09. Song of the northern gale
10. Season of grief
11. Oath of revenge
12. Promise

Wyrd - Vargtimmen Pt. 2 | 2004 | Solistitium Records | CD | Black Metal

Dass Narqath der Meister aller Stimmungen ist, ist keine Neuigkeit, doch mit dem neuen Album Vargtimmen pt. 2 unterstreicht und festigt er mit Wyrd den Ruf, glänzende und hervorragende Lieder zu schaffen die eine immense Tiefe Bedächtigkeit besitzen. Die sieben Titel der neuen CD sind sehr hymnenhaft und tragend ausgefallen, ummantelt mit behutsamen Melodien die teilweise an das Album Huldrafolk erinnern. Besonders stark und präsent ist dieser Eindruck bei dem langen und zumeist langsamen The wicker man sowie The pale and the dead und Cold son of the wind mit seinen leisen Anfangsklängen. So wirkt der zweite Vargtimmen Teil insgesamt weniger durchdrungen von schwerer Dunkelheit und Melancholie als der erste Teil, was sicher nicht nur daran liegt, dass die CD erstmalig in Weiß- und Grautönen gestaltet worden ist. Dieses Mal kommen vermehrt ruhige natürliche Passagen und dezidiert klare Gesänge vor die eine gewaltige emotionale Woge erzeugen. Trotz dem helleren Charakter verliert Vargtimmen pt. 2 niemals die leise Ernsthaftigkeit die oftmals mit einer essentiellen Traurigkeit gekennzeichnet ist.
Wie eingangs schon kurz erwähnt, besitzen die Lieder eine gute und tiefe Strukturierung mit tollen Arrangements. Viele Melodien und Harmonien geben sich ein Wechselspiel das trotz aller Tiefe und Komplexität aber niemals überladen oder zu anstrengend wirkt. Wyrd schaffen es auch mit dem vierten Album, ein Werk geschaffen zu haben das trotz der kompositorischen Leistungen eine behutsame Einfachheit besitzt. Sich so gekonnt und überzeugend auf diesem schmalen Grat zu bewegen, ist die vielleicht größte Stärke Wyrds.

Vargtimmen pt. 2 ist sicherlich eine Veröffentlichung, die die Anhängerschaft Wyrds genau so überzeugen wird wie all jene, die es bisher versäumt haben sich mit Wyrd auseinander zu setzen.

01. The wicker man
02. The pale and the dead
03. Redemption
04. Ominous insomnia
05. Cold son of the wind
06. Ghost of winter
07. Deception

Woodtemple - The Call From The Pagan Woods | 2004 | No Colours Records | CD | Black Metal

Woodtemple haben mit The call of the pagan woods bereits das zweite Album veröffentlicht. Geboten wird ganz klar Pagan Metal der raueren Art, der sich sehr an Graveland orientiert. Genau dies ist auch der Schwachpunkt von der Scheibe. Das Liedgut hat durchaus seinen Reiz den man als hörenswert klassifizieren kann, doch ist da auch stets der fade Beigeschmack eine Band zu hören die sich zu sehr von der polnischen Band hat beeinflussen und inspirieren zu lassen ohne dabei eigene Akzente zu setzen und eigene Ideen zu verarbeiten. Auf The call of the pagan woods ähnelt einfach alles zu sehr dem Vorbild. Strukturierung der Titel, Spielweise der Instrumente und Anwendung stimmungsintensivierender Klänge; ist alles bekannt. Woodtemple machen es nicht schlecht und es gibt mit Sicherheit Hörer die diese Arbeit schätzen werden doch gehöre ich zu jener Sorte, die lieber das Original hören mag als eine Band die womöglich noch auf der Suche nach der eigenen musikalischen Identität ist und sich somit absichtlich oder eher versehentlich an einer alten und großartigen Stilistik klammert.

01. Intro
02. The battle of eternal hate
03. The call from the pagan woods
04. The realm of eternal loneliness
05. Outro

03.10.2004

Wolfsschrei - L.U.S.T. | 2004 | Irminsul Records | CDR | Black Metal

L.U.S.T. ist die erste Veröffentlichung Wolfsschreis. Die ersten Eindrücke verheißen traditionellen mit Grimm eingehauchten Black Metal welcher überwiegend in schnellen oder zumindest antreibenden Tempi gespielt wird. Wolfsschrei halten sich nicht lange mit schleppenden Passagen oder Pausen auf, dennoch ist L.U.S.T. nicht so dezidiert eingängig und arm an Facetten wie man zunächst denken mag. Es sind immer mal wieder melodiöse oder rhythmische Ausbrüche zu verzeichnen, die allerdings meistens eher unauffällig im Hintergrund stattfinden. Gerade an der Gitarre hatte Taaken einige gute Einfälle und sie auch gelungen umgesetzt. Dies wird besonders deutlich bei Devastating blow, das sich ein wenig vom Rest des Demos abhebt. Einerseits ist der Klang leiser und rauer aber auch das Lied an sich, ist kälter und monotoner als die anderen Stücke von L.U.S.T. Aber genau da fallen diese feinfühlig gespielten Gitarrenmelodien auf, die sich einerseits von der stampfenden Eingängigkeit abheben, andererseits aber genau dadurch eine ergreifende Stimmung erzeugen.

Mit Blood on my swordblade enthält L.U.S.T. dann abschließend doch ein langsam und schleppend inszeniertes Lied, das durch die grimmige und kehlige Stimme Taakens sowie den ruhigen und dunklen Melodien eine gewisse Schwere erzeugt. Spontan fühle ich mich hier an ältere Veröffentlichungen Odals erinnert, was mir persönlich gut gefällt und in erster Linie auf dem Gesang in diesem Lied zurückzuführen ist.

Sehr positiv ist die Klangproduktion von L.U.S.T. Da haben sich Wolfsschrei nicht lumpen lassen und gut darauf geachtet, ein differenziertes Klangbild zu erhalten bei dem Gesang, Gitarren und Schlagzeug sauber und kraftvoll zu hören sind. Lediglich dem Bass fehlt es manchmal an Durchsetzungsvermögen.

L.U.S.T. wurde als aufwändig gestaltete CDr gefertigt, deren Außenhülle auf Vorder- und Rückseite von Hand mit schwarzer Tinte gezeichnet und beschrieben wurde. Dazu gibt es ein klappbares bedrucktes Beiblatt mit einheitlichem Cover. Irritierend fand ich, dass nur vier Lieder auf der Rückseite ausgewiesen sind, obwohl auf der CDr sechs Stücke zu hören sind. Das Intro und ein kurzes Instrumental wurden nicht mitgezählt.

L.U.S.T. wurde auf 200 Kopien limitiert und dürfte bereits nicht mehr erhältlich sein, sollte aber jemand das Glück haben, sie noch irgendwo bei einem Vertrieb zu sehen, ist ihm geraten, nicht zu zögern. Es ist ein gelungenes Debütdemo mit einigen guten und gelungenen Momenten, die sicherlich auch auf die weitreichenden musikalischen Erfahrungen von Taaken beruhen.

Demnächst erscheint eine Split EP mit Erhabenheit und später im Jahr dann das Debütalbum.

01. L.U.S.T.
02. Blood by thy sins
03. Devastating blow
04. Blood On My Swordblade

Waffenweihe / Wod - Terror | 2004 | Scythe Of Death Productions | Vinyl | Black Metal



Waffenweihe können sich mit ihrem Beitrag Zu Asche… nicht gegen die Schweden Wod durchsetzen. Trotz netter Einleitung und dazugehörigem Abgang fehlt dem Hauptteil des Liedes die nötige Essenz. Obwohl dieser Hauptteil zwar in monotone schnelle und schleppende Passagen unterteilt ist, kommt weder eine Atmosphäre auf, noch ein rechtes Hörgefühl. Dies liegt nicht nur allein im sehr einfachen, rauen Klanggewand begründet, sondern auch daran, dass durchaus der Eindruck zulässig ist, diejenigen die diese Komposition zu verantworten haben; Lust auf alles Mögliche hatten, nur nicht darauf, Musik zu machen. Kann gut sein, dass mein Urteil zu hart ist, jedoch kann ich mit Zu Asche… rein gar nichts anfangen.

Da ist es mit Wod schon anders. Die Schweden sind mit zwei kurzen schlagkräftigen Stücken auf Terror vertreten. Wod agieren flott und spielfreudig, das Schlagzeug hat genügend Druck und an den Gitarren gibt man sich variabel. Teilweise klingen Wod gar ein wenig rockig und thrashig, was einen erfrischenden Eindruck hinterlässt. Allerdings ist es fraglich, ob eine Anschaffung des 7“ Vinyls lohnt, wegen der zwei netten Lieder der Schweden, die solide und passabel sind, aber auch keine ultimativen Superlative sind denen mach unbedingt die Ehre eines Kaufes erweisen muss. Nur der Ordnung halber sei abschließend erwähnt, dass dieses Vinyl auf 333 Kopien limitiert ist.

WAFFENWEIHE
01. Zu Asche...

WOD
02. En ödelagd värld
03. Oikumenens fall 

Vultyr - Philosophy Of The Beast | 2004 | Solistitium Records | CD | Black Metal

Obwohl Leute von Azaghal involviert sind, gehen Vultyr in eine ganz andere Richtung die sich für Philosophy of the beast aber nur schwer beschreiben lässt und schwer zu greifen ist. Wenn man das letzte Album Leviathan dawn heranzieht, gibt es schon einige Veränderungen. Es ist die gesamte Aggressivität und Schnelligkeit aus dem Material entwichen. Die Lieder von Philosophy of the beast sind alle in einer langsamen Weise eingespielt, manchmal ein wenig schleppend, manchmal etwas flotter aber immer noch im unteren Geschwindigkeitsbereich. Aufgrund der (für mich) seltsamen und schwer greifbaren Beschaffenheit und Strukturierung des Materials, wirkt es teilweise sogar etwas rockig wie die Gitarren eingesetzt werden. Das mag aber vielleicht auch an der eigenartigen Rhythmik liegen, die gemeinsam mit den Saiteninstrumenten ab und zu ein interessantes Gefühl erzeugen, das dem der Disharmonie nicht ganz unähnlich ist. Natürlich spielen Vultyr noch Metal, vielleicht schwarzen finnischen Metal. Allerdings ist das bereits vierte Album keine leichte Kost, da ihm von Grund auf jede Eingängigkeit fehlt. Der im Großen und Ganzen ruhige und etwas raue Gesang erinnert an manchen Stellen kurz an Wyrd, passt aber stimmig zur Musik Vultyrs. Die Finnen haben mit Philosophy of the beast ein sehr interessantes Album geschaffen, das - soweit mir die vorherigen Veröffentlichungen der Band bekannt sind - etwas aus dem Rahmen der bisherigen Werke fällt. Man muss sich mit der CD vielleicht etwas mehr und intensiver beschäftigen um einen Zugang zur Musik zu bekommen, aber nur weil es "anders" ist, ist es nicht schlecht.

01. Death of self
02. 174
03. Pit of lechery
04. Murdered and undone
05. Red light dungeon
06. Philosophy of the beast
07. Dedication
08. Vultyr culture
09. Life's oppression
10. Dark forest necromancer

Vergeltung - V2 | 2004 | Frostfluch Produktionen | Kassette | Black Metal

V2 ist der zweite Schlag von Vergeltung. Wenn man das erste Demo kennt, ist man etwas überrascht. Vergeltung haben sich in jeder Hinsicht erheblich gesteigert. Der Klang ist viel besser und nun völlig akzeptabel und ausreichend, aber auch das Material ist besser ausgefallen. Es lassen sich Strukturen klar heraushören, und auch die Spuren sind gut auseinander zu halten. Dennoch ist V2 eine sehr eingängige und puristische Angelegenheit, bei der es nur um das Wesentliche geht. Kompromissloser Black Metal in einem reudigen Ambiente, dass es eine wahre Freude ist. Vergeltung lassen sich nicht lumpen, spielen einfache und eingängige Melodien und Rhythmen. Wer es offen und ehrlich mag, dazu auch eine gewisse Affinität zum Primitiven hat, wird sicherlich die Qualitäten von V2 zu schätzen wissen. Für mich ein sehr überzeugendes Demo, das gerne auch mal bei maximaler Lautstärke genossen wird.

 01. Hass ist der Weg zum Sieg
02. Kirchen zu Asche... Christen zu Staub
03. Elend wird euch richten
04. Totenwache
05. Verreckt und verrottet
06. Wenn Racheengel fallen...

Veles - The Black Ravens Flew Again | 2004 | Der Sieg Records | CD | Black Metal

Sieben lange Jahre nach dem letzten regulären Album gibt es nun neues Material der beinahe schon legendären Veles. Veles sind nach wie vor noch Veles, so viel zur guten Nachricht. An die Werke Night on the bare mountain und Black Hateful Metal kommt die neue Scheibe The black ravens flew again aber um Längen nicht heran. Auf eine Weise hat es den Anschein, als sei die Luft irgendwie raus. Klanglich und stilistisch ist auch das neue Album ganz klar ein typische Velesveröffentlichung mit diesem unverkennbaren rabenhaften Gesang und den hintergründigen Keyboarduntermalungen. Es fehlt aber die ganz besondere Atmosphäre der beiden Alben zuvor. Sie ist anno 2004 kaum zugegen und lässt nur zaghaft die einstige Größe und Stärke von Veles erahnen. Freilich, The black ravens flew again ist kein schlechtes Album, musikalische Qualitäten sind definitiv enthalten, aber es mangelt an beeindruckenden Momenten die die fehlende Stimmung wenigstens kompensieren würden. Für jemanden, der Veles bisher nicht kennt, vielleicht ein interessantes Album, für alle anderen wohl eher mit Vorsicht und ohne Erwartungshaltung zu genießen.

01. Intro
02. The loyalty for country
03. We chopped by swords
04. Glory for heroes
05. Circle of wolves
06. Time of revenge
07. The song of Zarathustra
08. Outro

02.10.2004

Urn / Decayed - Morbid Death / The Nameless Wraith | 2004 | Iron Pegasus Records | Vinyl / CD | Black Metal

Diese Split-Veröffentlichung ist ein wahrer Leckerbissen, die Finnen Urn wie auch Decayed aus Portugal spielen schwarzen Metal der alten Schule. Urn gehen gleich mit Sadistic sakrifice flott und schön rumpelnd zur Sache; so bleibt es dann auch bei den folgenden Titeln. Trotz des kräftigen Klangs ist die Produktion etwas dreckig und leicht basslastig ausgefallen bzw. der Klang neigt manchmal in tiefen Tonlagen zum Übersteuern. Doch dies stört überhaupt nicht, es passt zur Musik wie die Faust auf das Auge; angenehm schrummige Gitarren die sich teilweise miteinander verwischen und dazu - der zwar markante und verächtliche Gesang, der aber immer aus dem Zentrum der Musik kommt und den Instrumenten damit genügend eigenen Raum lässt um zur Geltung zu kommen.

Bei Decayed gibt es einige Neuerungen. Der bisherige Sänger Joao hat Decayed verlassen, so hat Gitarrist Jose die Lieder nun selbst eingesungen und am Schlagzeug saß für die Aufnahmen zu dieser Split-Veröffentlichung Tormentor von Desaster. All diese Veränderungen haben Decayed in keinster Weise geschadet. Neben den vier instrumentalen Stücken (Into oblivion I - IV) - die zum Teil sehr atmosphärisch und düster sind, und phasenweise durch eine weibliche Stimme getragen werden - spielen Jose und Tormentor puren dunklen Metal. Das Material von Decayed ist vielschichtiger und abwechslungsreicher als das von Urn. Es wird mit verschiedenen Tempi gearbeitet, zum Teil sind die Lieder komplex gestaltet wie etwa das längere Stück Demon of death. Ebenso gibt es auch einfacher gestrickte Titel wie Welcome to hell (Text wurde von Cronos geschrieben), das einfach ins Blut geht und wo man sofort mitgehen mag. Die ständigen Unterbrechungen durch die sphärischen Instrumentalstücke klingen sehr klar und sauber und sind klug inszeniert. Sowohl wegen ihrem glasklaren Klang aber auch durch ihre ruhige Stimmung sind die ein sehr interessanter Kontrast zu dem sonstigen Material der Scheibe.

Morbid death / The nameless wraith ist in drei Versionen erschienen, als CD, auf 666 Kopien limitierte LP und als auf 100 Einheiten abgezählte PIC LP Version im Die Hard Vinyl und anderem Cover-Artwork.

URN
01. Sadistic sakrifices
02. Morbid death
03. Invocation of evil
04. Storm of satanic vengeance
05. Mark of the beast
06. Hell... torment

DECAYED
07. Into oblivion (Part I)
08. The nameless wraith
09. Into oblivion (Part II)
10. Demon of death
11. Into oblivion (Part III)
12. Welcome to hell
13. Into oblivion (Part IV)

Unterwald / Myrkvid - Split | 2004 | Winter Assault Productions | Kassette | Black Metal

Unterwald, eine junge französische Band, präsentieren sich mit diesem Split Demo zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Die vier Titel sind allesamt rau, einfach und minimalistisch gehalten, klanglich als auch vom Material her. Die Tempi bewegen sich zumeist in mittelschnellen und schleppenden Bereichen, dazu sind langsam gespielte und hell gestimmte Gitarren zu hören. Der Gesang ist stark grell verzerrt, passt aber gut zum Klang der Instrumente. Der Klang ist an sich eine gute Sache bei Unterwald. Er ist zwar einfach, dennoch kann man Gitarre, Gesang und Schlagzeug sehr gut voneinander unterscheiden, zudem ist oft ein sehr sanfter Nachhall zu hören. Wer ehrlichen, einfachen und rauen Black Metal mag, der ist mit Unterwald gut beraten.

Myrkvid sind ja nicht so jung und unbekannt, neben dem nachgespielten Thornspawn chalice gibt es nach dreijähriger Funkstille zwei neue Lieder zu hören. Beide Titel sind recht lang ausgefallen und sind innerhalb ihrer Grenzen facettenreich strukturiert worden. Es gibt schnellere und eingängige Passagen genau so zu hören, wie schleppende und gitarrenbetonte Parts und auch eine Ruhepause, in der nur eine Akustikgitarre um Aufmerksamkeit bittet.

Alles in allem ist diese Split Kassette eine sehr ordentliche und schmackhafte Angelegenheit, ehrlicher Black Metal aus Frankreich - und nichts anderes. Gut so. Erschienen ist das Ganz in einer Auflage von 200 Kopien.

UNTERWALD
01. Solitaire pour un meme combat
02. Nature ancéstrale
03. Désépoir ancré
04. Sous le signe du soleil

MYRKVID
05. Prophécie oubilée
06. Le chant du ragnarok
07. Thornspawn chalice (Isengard Cover)

28.09.2004

Uncreation's Dawn / Baptism - Split | 2004 | Hammer Of Hate | Vinyl | Death / Black Metal

Uncreation's Dawn klingen mit Hateful assault nicht mehr ganz so eingängig und rau wie zuletzt mit Deathmarch over god's kingdom. Hateful assault ist interessant gestaltetes Stück, auf der einen Seite ist es teilweise recht schleppend, langsam und viele Bass- und Gitarrenmelodien verleihen dem Ganzen ein leichtes Death Metal Gefühl. Auf der anderen Seite verändert sich zwischenzeitlich alles, eine leicht chaotisch angeordnete Spielweise und Rhythmik bricht los und es wird brachial schell nach vorn gespielt. Diese unterschiedlichen Spielweisen passen aber gut zu einander und verleihen Hateful assault das Privileg, gern mal öfters angehört zu werden.

Baptism überraschen ein wenig mit Countenance carved by centuries, das Lied beginnt zwar erwartungsgemäß schnell und monoton doch nach wenigen Sekunden erklingen sehr deutlich synthetische Klänge eines Keyboards. Das hat es bei Baptism bisher überhaupt nicht gegeben. Diese Klänge sind neben der Produktion (lauterer und klarerer Klang) auch die einzigen wirklichen nennenswerten Merkmale von Countenance carved by centuries. Ansonsten klingen Baptism danach, wonach sie immer geklungen haben, eingängigen schnelleren Black Metal der ohne irgendwelche Inszenierungen und anderen überflüssigen Ballast auskommt. Das Keyboard ist auch nicht durchgehend zu hören, sondern in den Momenten wenn die Musik zwischenzeitlich eine kurze Pause einlegt und langsamer wird. Es ist mal etwas anderes des Finnen, als man bisher gewohnt war, doch schlechter als das bisherige erstklassige Material ist auch dieser Beitrag nicht.

Das Vinyl ist in einer Auflage von 500 Einheiten produziert worden.

UNCREATION'S DAWN
01. Hateful assault

BAPTISM
02. Countenance carved by centuries

Tyskland - Cild | 2004 | Donnerschlag Rex / Eisenwald | CDR | Black Metal

Cild ist das Debut dieses Trios, welches sich hinter dem Namen Tyskland verbirgt. Geboten wird eine abwechslungsgeladene Mischung von aggressivem deutschsprachigen Black Metal der oft von ruhigen akustischen Zwischenstrecken durchbrochen und aufgelockert wird. Tyskland lassen sich nicht festnageln, denn die ruhigen und schön inszenierten Momente kommen genau so oft vor wie das antreibende und schnelle Spielen. Besonders ausdrucksstark sind die Titel von Cild aber vor allem dann, wenn die mitteschnellen, zum Teil auch leicht schleppenden Passagen, eingeläutet werden. Die leicht grell gestimmten Saiteninstrumente und das warm und kraftvoll klingende Schlagzeug, erzeugen mitsamt dem markanten Gesang am meisten Stimmung wenn die Drei nicht volles Tempo gehen. Dann lassen sich alle Instrumente gut heraushören, das Schlagzeug bietet ein interessantes und von Abwechslung geprägtes Spiel und auch die Gitarren erklingen viel deutlicher und ihre Melodien kommen besser zur Geltung. Insgesamt betrachtet ist Cild ein sehr gelungenes und überzeugendes Werk geworden, die Stücke besitzen viele unterschiedliche Momente die sehr gut arrangiert und inszeniert wurden auch wenn es in den schnellen Strecken leichte Defizite gibt, stört dies aber nicht wirklich. Dafür ist der gesamte Rest umso gelungener und mitreißender, was nicht zuletzt auch an der guten Produktion liegt die das Ganze wohlig unterstreicht. Erschienen ist Cild in einem DIN-A 5 Format.

01. Einklang
02. CILD
03. Der wahre Traum
04. Die Geburt des schwarzen Kriegers
05. Die letzte Feier vor der ewigen Schlacht
06. Beginn der ewigen Schlacht
07. Ausklang

25.09.2004

Tsjuder - Desert Northern Hell | 2004 | Season Of Mist | CD | Black Metal

Zwei Jahre nach Demonic possession beschert uns das norwegische Trio den dritten Anschlag aus dem Hause Tsjuder. Klar ist wohl, dass auch Desert northern hell ein schnelles infernalisches Album ist. Die Entwicklung seit Kill for satan ist klar erkennbar. Stilistisch hat sich wenig verändert, dafür haben sie in den Jahren ihre spielerischen und technischen Fähigkeiten verbessert, was ihrer rasenden Spielart natürlich sehr zu gute kommt. Auch ist das Material an sich differenzierter ausgefallen. Desert northern hell lebt nicht mehr zur Gänze allein von radikaler Schnelligkeit und der damit verbundenen Brachialität, sondern auch von der Art und Weise wie die Drei das umsetzen. Tsjuder haben die Titel facettenreicher gestaltet, es gibt viele punktgenaue Taktwechsel. So pendelt es zwischen etwas ruhigeren Passagen, aggressiven Knüppelparts und den sehr gelungenen Übergängen zwischen beidem. Durch diese vielschichtige Spielweise wirken Tsjuder brutaler und härter als bei reinrassig schnellen Stücken. Denn die technische Umsetzung ist perfekt, die Gitarren werden mörderisch bedient und zaubern auch bei abrupten Tempowechseln interessante Riffs und Melodien. Obwohl die Produktion sehr homogen und klar ausgefallen ist - was sich ja nicht selten negativ auf die Atmosphäre auswirkt - wirkt Desert northern hell überhaupt nicht platt. Die Zusammensetzung der unterschiedlichen Facetten und Elemente ist dazu einfach viel zu gelungen. So ist das neue Tsjuder Album für mich eine kleine Überraschung, da ich nicht so eine technisch hervorragende und anspruchsvolle Vorstellung erwartet hatte.

01. Malignant coronation
02. Ghoul
03. Possessed
04. Lord of swords
05. Helvete
06. Mouth of madness
07. Unholy paragon
08. Sacrifice
09. Morbid lust

Trollzorn - Deutsche Urgewalt | 2004 | Christhunt Productions | Vinyl | Black Metal

Nach mehreren Demos der vergangenen Jahre, die insgesamt einen überzeugenden Eindruck hinterlassen haben, wurde nun in diesen Tagen das erste Album von Trollzorn veröffentlicht. Es hat sich nichts groß geändert. Trollzorn sind ihren Weg konsequent weiter gegangen, einzig und allein im Bereich der Produktion sind Veränderungen und Verbesserungen zu verbuchen. Ansonsten sind Trollzorn glücklicher Weise (und was auch nicht anders zu erwarten war) mit Deutsche Urgewalt wie eh und je radikal und unverblümt in ihrer musikalischen Auslegung und machen inhaltlich wie musikalisch keinen Hehl aus ihrer Verachtung und auch Hohn gewissen Bereichen gegenüber. Musikalisch geht es rau und unverfälscht zugange, schnelle aggressive Stücke und Passagen sind genau so vorhanden wie auch langsame und teilweise schleppende Momente. Eine gewisse Eingängigkeit ist zwar gewiss zu verzeichnen, doch bieten die Lieder dennoch einen abgesteckten Rahmen vielschichtiger Strukturen was gerade längere Titel wie Rheinkult oder Heimpfad im Bezug zu den Übrigen zeigen. Mit Deutsche Urgewalt haben Trollzorn nun ein Werk geschaffen, das ebenso fies und kompromisslos ist wie all die Demos zuvor.

Das Album ist auf Vinyl erschienen und in einer Auflage von 400 Kopien hergestellt.

01. Deutsche Urgewalt
02. Furor teutonicus
03. Rheinkult
04. Heimpfad
05. Ausbluten
06. Opferlämmer

12.09.2004

Totenburg - Pestpogrom | 2004 | Nebelfee Klangwerke | CD | Black Metal

Ich gehöre wohl zu der Minderheit, die von Pestpogrom enttäuscht ist. Aufgrund der beiden Alben Weltmacht oder Niedergang und Winterschlacht waren mir Totenburg sehr positiv im Gedächtnis. Doch zwischen diesen beiden Alben und dem Neuen, hat sich eine Kluft aufgetan. Totenburg haben wesentliche Attribute die ich an ihnen mochte und schätzte, verloren. Pestpogrom ist mir zu sauber, zu professionell, besitzt keine Ecken und Kanten die dem Werk eine eigene Ausdrucksstärke verleihen. Im Grunde kann man nichts dagegen sagen, wenn sich eine Gruppe im Laufe der Zeit wandelt und professioneller wird, das ist ein natürlicher Lauf der Dinge aber der Kontrast den Totenburg heraufbeschworen haben, ist mir doch zu groß um ihn einfach übersehen zu können. Der Gesang wurde entschärft, ist nicht mehr so extrem und weniger vordergründig. Der Rhythmus ist eingängiger und schneller geworden mit Pestpogrom, der Klang klarer und sauberer. Sicher, das werden viele Leute mögen, es gibt schon jetzt viele Stimmen die sagen, Pestpogrom sei das beste Album von Totenburg. Dieser Meinung kann ich mich nicht anschließen, ich halte lieber am Alten fest und verschließe mich den Neuerungen. Jedoch muss ich Totenburg bescheinigen, dass sie kein schlechtes Album abgeliefert haben. Der Umgang mit den Instrumenten und die Umsetzung sind gut gelungen, auch hat man an den Gitarren einige nette Einfälle gehabt. Hätte es die zwei Alben zuvor nicht gegeben, wäre ich wahrscheinlich von Pestpogrom mehr angetan als ich jetzt bin.

01. Einklang
02. Pestpogrom
03. Reinheit des Blutes
04. Feuer, Krieg, totale Vernichtung
05. Stolzes Herz
06. Totenburg Part 3
07. Krieger Germaniens
08. Geschmiedeter Stahl
09. Die letzte Schlacht
10. Dämonen des Wahnsinns
11. Ausklang

11.09.2004

Todesweihe - Nachtmahre | 2004 | Black Metal Mafia Records | Kassette | Black Metal

All jene, die bereits das Debütdemo von Todesweihe kennen, werden angenehm überrascht sein. Denn die Drei - die sich hinter Todesweihe verbergen - haben ganz klar zugelegt. Klanglich ist das Ganze weitaus besser wie auch vom Liedgut her. Nachtmahre wurde im vergangenen Dezember im Panzerklangstudio (Hati, Irmingot...) aufgenommen und ist als Konzeptdemo zu verstehen. Die Vorlage für dieses Konzept, ist der Film "Nosferatu - Phantom der Nacht" in welchem auch der verstorbene Akteur Klaus Kinski (auf dem Cover zu sehen) mitwirkte.

Wie eingangs erwähnt, haben sich Todesweihe kompositorisch wie auch klangtechnisch als Band weiterentwickelt. Dies hat sich auch auf die Spieldauer der einzelnen Lieder ausgewirkt, die zumeist länger ausgefallen sind und dank des bissigeren Gesangs von J.M.R. insgesamt mehr an eigenem Charakter besitzen. Das Grundtempo ist zwar oftmals schnell und treibend, doch gibt es auch genügend Breaks und Geschwindigkeitswechsel die bedacht und interessant in das Material eingearbeitet wurden. Die Gitarren schwingen nicht minder interessant. Sie begleiten das Geschehen stets spürbar, da sie zumeist vordergründig zu hören sind und so entscheiden für das Tragen und Erzeugen der Atmosphäre sind. Todesweihe lassen sich mit Nachtmahre nicht auf eine spezielle Stilistik festlegen, denn sie präsentieren sich von der schnelleren und aggressiveren Seite genau so, wie auch mit langsamen und schleppenden Passagen. Nachtmahre macht einen sehr ausgeglichenen Eindruck und ist auch dank der guten Produktion sicherlich eine Überlegung wert, sich das Demo zu kaufen. All zu lange dürfte es nicht zu erwerben sein, den Nachtmahre ist auf 200 Einheiten limitiert.

01. In den Nachthimmeln Transilvaniens
02. Die Tränen des Dionysos
03. Mit einem Herzen voller Verachtung
04. Intrumental
05. Das Sterben

Todesstoß - Spiegel der Urängste | 2004 | Blutvergiessen | CD | Black Metal

Spiegel der Urängste geht ähnlich unter die Haut wie Sehnsucht. Die beiden Lieder auf der neuen CD sind musikalisch wie auch von der Atmosphäre der Sehnsucht sehr ähnlich. Spiegel der Urängste und Blutmeer sind zwei sehr lange und langsame Stücke, die von der grell verzerrten Gitarrenwand und dem extremen, teilweise ins panische übergehende Gesang getragen wird. Zusammen mit Ausdauer der Arrangements sind dies die charakterisierenden Merkmale dieser Veröffentlichung. Die Gitarren wurden sehr interessant gespielt und manchmal auch regelrecht malträtiert, auf eine ruhige aber sadistische Art. Immer mal wieder drängt sich eine sehr helle Gitarre an die führende Position und lässt sehr eindringliche Melodien erklingen. Interessant gestaltet wurde auch die Rhythmik beider Titel. Die Wechsel sind nicht immer flüssig und fließend, teilweise setzt das Schlagzeug aus um etwas später in einem anderen Takt einzusetzen. Todesstoß verstehen es auch mit dem neusten Werk gekonnt und eindrucksvoll ein hohes Maß an Stimmung und Atmosphäre zu erzeugen. Durch die Länge der beiden Lieder und den verhältnismäßig kurzen Text, ist der Gesang eher selten zu hören. Durch die geschickte instrumentale Inszenierung aber in keiner Weise von Nachteil.

Die CD ist auf 500 Kopien limitiert und dürfte wohl ähnlich schnell ausverkauft sein, wie seinerzeit Sehnsucht mit seinen 300 Stück.

01. Spiegel der Urängste
02. Blutmeer

10.09.2004

Thy Winter Kingdom - Opus II / Innerspectrum | 2004 | Bloody Tears Of Death | CD | Black Metal

Opus II - Innerspectrum ist das Debutalbum dieser italienischen Band. Grundlegend kann man sagen, dass Thy Winter Kingdom traditionellen Black Metal spielen der sich an der norwegischen Stilistik orientiert. Harscher Gesang, grell verzerrte Gitarren und oft eine flotte und antreibende Spielweise sind die markanten Merkmale von Opus II. Ab und an ertönen ruhigere Strecken, verziert mit akustischen Gitarren und in einem Lied auch begleitet von leisem Chorgesang aus dem Hintergrund. Das Album ist ganz ordentlich, wirkliche Ausfälle oder Kritikpunkte gibt es nicht. Die schnellen eingängigen Passagen wurden kompromisslos und bestimmt umgesetzt, erinnert entfernt ein wenig an Kadotus oder Tenebrae in Perpetuum. Die Lieder von Opus II sind aber nicht durchgängig schnell gestaltet, es wurden viele Rhythmuswechsel eingearbeitet und die bereits erwähnten ruhigeren Momente tauchen immer mal wieder auf. Thy Winter Kingdom ist es ganz gut gelungen, diese beiden Aspekte miteinander zu verbinden und zu einem einheitlichen Gebilde zu formen. Sie haben ein gutes Maß an Melodie und Härte gefunden.

Für ein Debut alle mal gelungen, sowohl vom Liedgut als auch von der Produktion. Der Klang ist gut, aber dabei auch etwas rau und es wurde darauf geachtet dass das Schlagzeug gut zur Geltung kommt.

01. Preludium
02. Lucid misanthropy
03. Old throne divine
04. Bleeding scars (of suppression)
05. Nocturnal monologue
06. Path through forests of bliss
07. Castle of ice
08. Monologue to the night
09. Black void

09.09.2004

Thunderbolt - Inhuman Ritual Massmurder | 2004 | Agonia Records | CD | Black Metal

Schnell, brutal und gnadenlos sind die markanten Attribute des neuen Albums der Polen. Thunderbolt sind den Weg weitergegangen, den sie mit The burning deed of deceit eingeschlagen hatte. Inhuman ritual massmurder ist nun folgerichtig und konsequent eine Weiterentwicklung dieser vernichtenden und brachialen Stilistik. Trotz aller Affinitäten zur kompromisslosen Raserei haben Thunderbolt kein Album eingespielt das einfach nur laut, schnell und aggressiv ist sondern sehr wohl ein komplexes Gebilde ist. Die Vier verfahren natürlich sehr technisch mit ihren Instrumenten, schaffen es aber dennoch atmosphärische Stimmung einzufangen und diese fließend in die Musik einzuarbeiten. Denn trotz der überwiegend wahnsinnigen Geschwindigkeit verliert sich Inhuman ritual massmurder nicht in einer monotonen und eingängigen Abfolge von sich wiederholenden Riffs und Strukturen. Die Scheibe ist durchaus in einem gewissen Sinne abwechslungsreich, die Stücke sind mit interessanten Rhythmuswechseln angereichert und an den Saiteninstrumenten hat man sich auch einige hörenswerte Ideen einfallen lassen.

Inhuman ritual massmurder ist ganz sicher kein anspruchsloses Werk; Thunderbolt haben ein überzeugendes Gemisch aus zerstörerischer Schnelligkeit, technischen Arrangements und einigen atmosphärischen Momenten gebraut.

01. Inhuman ritual massmurder
02. Chaos reigns over Megiddo
03. Ashes to ashes... death to all
04. Funeral of the ancient spirit
05. May the dead rise and smell the...
06. Everlasting infernal puissance
07. Impious bewitchments of aberration
08. Firestorm
09. Diabolic revelation
10. Warmageddon (Genocide cult)

06.09.2004

The Stone - Zakon Velesa | 2004 | Solistitium Records | CD | Black Metal

Vor zwei Jahren erschien das letzte reguläre Album dieser serbischen Band. Zakon velesa lässt ziemlich schnell erkennen dass sich The Stone in dieser Zeit gesteigert haben. Die Strukturierung der Titel ist besser und ausgefeilter geworden, übersichtlicher auf der einen Seite, was dem Hörgenuss zugute kommt, auf der anderen Seite haben sich The Stone aber ihren "chaotischen" oder auch wilden Charme bewahrt und gekonnter in das Songwriting eingearbeitet. Die eingängigeren und schnelleren Passagen geben sich ein Wechselspiel mit Momenten die voller Melodien und unterschiedlicher Rhythmik sind. Die Gitarren halten selten still, lassen ständig deutlich hörbare Riffs und einzelne Melodien erklingen. Die Arbeit am Schlagzeug trägt zu dem positiven Erscheinungsbild von Zakon velesa aber genau so bei. Denn dort geht es gleichsam aktiv und abwechslungsreich vor sich was dem Album insgesamt ein tiefes Klangbild verschafft in dem es viel herauszuhören gibt. Von langsameren und druckvollen Momenten bis hin zu hereinbrechenden und brutalen Attacken. Die recht gute Produktion der Scheibe betont diese Attribute und hinterlässt den nachhaltigen Eindruck ein durch und durch gelungenes Album vor sich zu haben. Höhepunkt von Zakon velesa dürfte wohl der abschließende Titel 1168 sein, der zugleich mit knapp zwölf Minuten Spielzeit auch der längste ist. In diesem Lied haben The Stone auf eindrucksvoller Weise all ihre Vorzüge in geballter Form vereint und zum Besten gegeben. Dort stimmt wirklich alles und letzte Zweifel am Schaffen der Band dürften damit auch ausgeräumt sein.

01. Prividjenja
02. Nocas Nikog Nema Pred Dverima Nava
03. Svarozi Krug
04. Zakon Velesa
05. Mater Slava
06. 1168. (Sivi Oblak Stao Nad Arkonom)

The Martyrium - Sturmböen | 2004 | Runenzauber Produktionen | CD | Black Metal

Gleich mit dem ersten Stück Im Angesicht der Dunkelheit wissen The Martyrium aus Westfalen zu überzeugen. Es ist die Art und Weise wie die Gitarren klingen und gespielt werden, die mich in den Bann von Sturmböen zieht. Sie sind durchgehend deutlich zu hören und wirken dabei immer sehr natürlich, was dem Ganzen eine authentische Atmosphäre verleiht. Mit authentisch meine ich, dass The Martyrium in ihre Musik eine gewisse Identität verpackt haben, die man auch bei sich wieder erkennt. Die Lieder klingen nicht nur einfach gut, sie wirken echt, rein und unverfälscht. Eben so, wie die eigene Band oder die von einem Bekannten bei Proben auch ungefähr klingen würde. Damit meine ich aber in gar keinen Fall, dass Sturmböen nach nichts besonderem klingt, wie viele andere Scheiben auch. Nein, denn The Martyrium haben ihrer Musik sehr wohl einen eigenen Charakter gegeben, den sie durch die wunderbar gespielten Gitarren, den verzerrten und präsenten Kreischgesang sowie einer konstanten Linie formen.

Sturmböen ist ein flüssiges Album, das an keiner einzigen Stelle den Wunsch aufkommen lässt, langsam mal ein Lied vorzuspringen um zu schauen ob sich noch was tut oder verändert. Die Lieder sind zumeist von längerer Spieldauer, manchmal schneller, eingängig und direkt geradeaus. Ebenso wurden aber auch harmonischere und gefühlsbetontere Strukturen eingeflochten, die sich gut mit den härteren Elementen abwechseln. Ich finde, die Westfalen haben da ein sehr gutes Gefühl für die richtige Mischung gehabt und dies bekommt man beim Hören sehr gut mit.

Für mich ein wirklich überzeugendes Album deutschen Black Metals, einer mir bisher völlig unbekannten Gruppe.

01. Im Angesicht der Dunkelheit
02. Asche
03. Sturmböen
04. Im Winde
05. Hinfortgetragen von des Winters Winden
06. Herrscher der Flammen
07. Germania
08. Die Zusammenkunft der Heere