19.12.2011

Primal - Deathzone | 2011 | Q.E.V. Productions | CD | Black Metal

Es ist noch gar nicht so lange her, als mich das Splitalbum Chapel Of Fear erreichte, auf dem Primal die Gruppe war, die mir am besten gefiel. Nun folgt von Primal, einer polnischen Einmanngruppe, das erste Album. Deathzone umfasst acht Lieder und beinhaltet düsteren und bösartigen Black Metal, bei dem zunächst der extreme sowie böse Gesang auffällt. Dieser ist stark verzerrt, kehlig und erdig und passt hervorragend zur eigenwilligen Instrumentierung. Deathzone ist ein überaus reichhaltiges Album, auf dem es sehr viel zu hören gibt und dessen Gliederung unkonventionell ist, da der klassische Liedaufbau fehlt. Rhythmisch und harmonisch ist Primal stets in veränderlicher Bewegung, klingt dabei aber immer morbide und böse. Überhaupt erinnert mich Deathzone atmosphärisch ein wenig an Muspellz Synir von Nåstrond, auch wenn Primal stilistisch durchaus einen anderen Pfad begeht. Aber es ist diese düstere, zum Teil auch bizarre und groteske Atmosphäre, die durch die dunklen und riffbetonten sowie abstrakten Strukturen und dem stark verzerrten Gesang hervorgerufen wird, die diese Erinnerungen an Muspellz Synir wach ruft.

Aus dieser Perspektive ist Deathzone sicherlich kein leicht zugängliches Album, da es dem Einen und Anderen vielleicht als zu sperrig erscheint. Doch für mich funktioniert das Album sofort, da es sehr gute Riffs enthält, die zwar dunkel aber oft auch sehr packend und ergreifend sind. Zudem mag ich das Obskure in der Musik von Primal. Es gibt immer wieder Arrangements und Veränderungen, die eigenwillig aber bizarr sind, und das verstärkt den ohnehin bösen und dunklen Charakter der Musik. Außerdem bin ich überrascht, wie gut das Material von nur einer einzigen Person umgesetzt wurde. Man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, hier einer Einmanngruppe zu lauschen. Sicherlich, gelegentlich gibt es Hänger, es gibt auch vereinzelt belanglose Riffs, die man hätte besser und ansprechender schreiben können, doch ändert dies nichts an der überaus gelungenen und vielfältigen Umsetzung. Zudem sind solche eher platten Momente wirklich rar gesät und stehen eine Vielzahl guter Riffs vernachlässigbar gegenüber.

Für mich ist Deathzone ein echter Geheimtipp. Unkonventioneller Black Metal, der sehr gute Riffs und Harmonien beinhaltet und darüber hinaus böse und morbide ist. Ich würde das Ganze zwar nicht unbedingt abstrakt nennen, doch ist der Stil von Primal überaus eigenwillig und stellenweise auch sehr emotional - Son Of The Morning erinnert mich phasenweise gar an das großartige Lied Unchain The Wolves von Destroyer 666! Das spricht doch im Grunde schon für sich.


8/10
Aceust

01. Angel's hatred
02. Wrath of the god
03. Deathzone
04.
05. Book of revelation
06. The prophecy
07. Liars
08. Son of the morning

Rusting Sun - Behind The Shadows | 2011 | Black Devastatioin Records | CD | Black Metal

Für Rusting Sun ist das Album Behind The Shadows die Debütveröffentlichung. Es handelt sich um ein Dreiergespann, bestehend aus Coldfog (Gitarren, Klargesang), A.D.D. (Bass, Violine) und Taaken (Gesang, Schlagwerk). Behind The Shadows ist ein Konzeptalbum, welches in fünf Kapiteln die Tiefen und Abgründe der menschlichen Seele behandelt. Dabei geht es auch um Abscheu, Zweifel oder Melancholie, verpackt in einem melodischen, schwarzen avantgardistischen Grundgerüst.

Düster und melancholisch ist Behind The Shadows zweifelsohne. Es ist ein vielschichtiges Album, das mit I bereits sehr abwechslungsreich beginnt. Eine Einleitung fehlt, stattdessen sind am Anfang und am Ende des Liedes druckvolle Black-Metal-Klänge zu hören, die düstere Gitarrenriffs und ein treibendes Schlagwerk offenbaren. Kurzzeige Klargesänge oder rasende Wallungen gibt es gleichfalls. Im Mittelteil hingegen ist eine lange, dunkelatmosphärische Passage mit geheimnisvoller Klargitarre zu hören. Es ist ein sehr schöner und stimmungsintensiver Part, dessen Melodik, die einfach aber düster und sehr wirksam ist, hypnotisch, beschwörend und beklemmend zugleich wirkt.

II beginnt sehr technisch mit einem abstrakten Riff, auf das dann eine kurze aber sehr schnelle und grimmige Einlage folgt, die alsbald von einer melodischen Passage abgelöst wird. Innerhalb einer kurzen Zeit gibt es viele Wandlungen zu hören. Mal überaus grimmig, mal melodisch und mal abstrakt, technisch und trocken. Eingängigkeit ist eine Umschreibung, die für Rusting Sun nur bedingt zutrifft. Natürlich gibt es immer wieder schnell gespielte Passagen, die rhythmisch geradlinig und direkt sind, zu hören. Aber es gibt eben sehr viele Wechsel und Veränderungen. Das Gitarrenspiel ist oft melodisch und atmosphärisch, allerdings stets auf einer düsteren Art und Weise. Die schnellen Parts sind durchaus von harscher und bedingungsloser Grimmigkeit sowie Härte bestimmt. Stellenweise sind die Strukturen recht modern und stilübergreifend, sodass zum Black Metal vereinzelt auch leicht rockige Einflüsse oder auch Death Metal hinzukommen. Dies sind aber äußerst dezente und punktuelle Zusätze. Es überwiegt absolut düsterer Black Metal, der sowohl atmosphärisch und melodisch, aber auch hart und grimmig ist.

Behind The Shadows ist ein stimmiges und gut gespieltes Album. Mir gefallen die vielfältigen Riffs und Harmonien gut, da sie oft drückend und düster sind. Manchmal, wie in V, sind sie überaus melodisch, geradezu rockig, blumig und balladesk, was dann auch mit dem Klargesang überaus aufhellend wirkt. Solche hellen Passagen dauern allerdings nie allzu lange an, und werden, wie etwa in V, schnell von kalter Schnelligkeit abgelöst. Summa summarum ist Behind The Shadows ein gutes Album, dessen moderne oder avantgardistische Konzeptionierung nicht überhandnimmt und gut mit den klassischen, nämlich rohen und grimmigen Elementen harmoniert. Unterm Strich bleibt es Black Metal, der von Rusting Sun eigenständig sowie ansprechend vorgetragen wird. Lediglich der Klang ist mir manchmal etwas zu anonym und steril, wobei das Schlagwerk durchaus auch Druck besitzt. Aber diese anonyme Sterilität gehört womöglich zum inhaltlichen Konzept.


7,5/10
Aceust

01. I
02. II
03. III
04. IV
05. V

12.12.2011

Waldesschrei / Lykanthropie - Gefangen | 2011 | Sturmglanz | CD | Black Metal

Auf dieser Split scheinen zwei noch junge deutsche Gruppen vertreten zu sein. Über Waldesschrei und Lykanthropie ist jedenfalls kaum etwas überliefert, weshalb ausschließlich die Musik sprechen muss. Von Waldesschrei gibt es bereits ein 2009 selbstveröffentlichtes Album, wie es bei Lykanthropie aussieht, weiß ich nicht. Zunächst fällt an der Split auf, dass sich die Lieder der beiden Gruppen abwechseln und man das letzte Lied gemeinsam eingespielt hat.

Sowohl Waldesschrei als auch Lykanthropie arbeiten vornehmlich mit ihrem Gesang. Es gibt sehr viel Text und deshalb auch entsprechend viel Gesang. Teilweise ist er sehr extrem und harsch, oft aber auch gut verständlich. Mir gefällt der extreme Kreischgesang gut, da er sehr roh und wüst ist, und Aggression und Härte gut kommuniziert. Die Musik ist an sich auch relativ roh, wobei beide Gruppen eine Mischung aus klanglich rohem Black Metal mit atmosphärischen Anleihen spielen. Ein rauer Klang trifft auf atmosphärisch und melodisch angereicherten Black Metal, was bei Waldesschrei in Des Waldes Schrei zunächst sehr gut funktioniert. In dem Lied steht der Gesang für die Strenge und Härte, während die Gitarre leicht melodische Riffs spielt und fortwährend ein dezentes, atmosphärisches Keyboard im Hintergrund steht, welches manchmal gar ein wenig an einen  Chor erinnert. Atmosphärisch und düster, sehr schön. Das zweite Lied von Waldesschrei, Mein kaltes Schwert, beginnt mittels Akustikgitarre wesentlich melodischer und geht in Richtung Pagan Metal. Das sagt mir nicht mehr so zu, zumal hier auch der Gesang viel weniger verzerrt ist und die melodische Ausrichtung mitsamt des rauen, aber kaum verzerrten Gesangs, mich irgendwie an Schunkel-Metal à la Absurd erinnert. Das Lied Berserkerwut ist hoffentlich nicht von der gleichnamigen Gruppe inspiriert. Musikalisch ist es gleichfalls eine melodisch-atmosphärische Nummer mit verständlichem deutschen Gesang. Im mittelschnellen Naturrache steht der Gesang stark im Mittelpunkt und wirkt wieder etwas aggressiver, was mir gleich besser gefällt. Aber auch hier fehlt die musikalische Härte.

Das erste Lied von Lykanthropie beginnt auch melodisch, wobei hier der Gesang zunächst wesentlich bissiger und harscher als der von Waldesschrei ist. Doch im Mittelteil gibt es auch sehr verständlichen, rauen und nur wenig verzerrten Gesang zu hören, der in die gleiche Kerbe wie Waldesschreis Gesang schlägt. In Fleischlust wechselt Lykanthropie zwar wieder zwischen den beiden Gesangsarten, allerdings besitzt das Lied mehr Härte und interessante Melodien, die zum Teil sehr düster und bedrückend sind. Stellenweise wirkt Lykanthropie schön düster und makaber, manchmal auch ein wenig abgefahren wie einst Belmez, aber nur ein wenig. Doch neben diesen guten, bösartigen Passagen sind immer wieder auch sehr melodische Parts zu hören, deren Melodik ich nicht besonders gut finde. Doch die reduzierten Abschnitte mit dem harschen, bissigen Kreischgesang sind aussagekräftig, direkt und aggressiv, das hat Potenzial.

Gefangen ist für mich eine etwas seltsame Split, die mir nur bedingt zusagt. Waldesschrei ist mir zu deutsch, zu rockig und zu melodisch, zu sehr pagan. Lykanthropie gefallen mir mit dem harschen und bissigen Kreischgesang schon besser, auch wenn es strukturell und melodisch noch immens ausbaufähig ist, was man hier zu hören bekommt. So gesehen ist Gefangen wohl auch nur eingefleischten Fanatikern zu empfehlen, die deutschsprachigen Black Metal mit Melodik und rauem Klang mögen.


5/10
Aceust

01. Einklang
02. Waldesschrei - Des Waldes Schrei
03. Lykanthropie - Lykanthropie
04. Waldesschrei - Mein kaltes Schwert
05. Lykanthropie - Fleischlust
06. Waldesschrei - Berserkerwut
07. Lykanthropie - Unheiliges Opfer
08. Waldesschrei - Naturrache
09. Lykanthropie - Grabgesang
10. Waldesschrei & Lykanthropie - Gefangen

Celephais - Plamen Mrtvih | 2011 | SFH Records | CD | Black Metal

Vor rund zwei Jahren wurde an dieser Stelle bereits die Demo Nest Of All Plagues von Celephais für gut befunden und nun gibt es von den Kroaten nach drei Kassetten den ersten Silberling. Er wurde auf den Namen Plamen Mrtvih getauft und geht in die Vollen! Die MCD umfasst abzüglich des Instrumentals Nocturnal Visions drei rasante und wohlklingende Stücke.

Celephais kombinieren auf geschickte Weise ein hohes Grundtempo mit subtilen Gitarrenmelodien und einem eisigen sowie bissigen Gesang. Von Anfang an macht die MCD einen sehr guten und überzeugenden Eindruck, da alles vom ersten Augenblick an sehr stimmig wirkt. Call Of Damnation ist ein wunderbares Lied, dessen schnellen Strophen nur so vor Kälte und Grimmigkeit strotzen, was mich an Szron und Kriegsmaschine erinnert. Hinter diesen altgedienten Veteranen brauchen sich Celephais in keinster Weise zu verstecken, dafür ist das Material einfach viel zu gut. Auch wenn das Spiel auf Schnelligkeit ausgerichtet ist, gibt es Abwechslung und auch langsamere Parts, die gleichfalls durch gutes Riffing punkten. Die Melodien von Celephais sind unauffällig, subtil eben, was mir gut gefällt. Aber nicht nur die Gitarristen verstehen ihr Handwerk, auch der Schlagwerker agiert sehr souverän an den Fellen und sorgt für detailreiches Spiel.

Plamen Mrtvih ist rasanter und riffbetonter Black Metal mit harschem und bissigen Gesang, wie man ihn sich wünscht. Die Demo Nest Of All Plagues habe ich zwar nicht mehr vorliegen, doch kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sich Celephais seither gesteigert haben. Wenn Celephais auf einem möglichen, irgendwann folgenden Album an diese MCD anknüpfen, wird man wohl mit einem kräftigen Paukenschlag aus Kroatien rechnen müssen. Für mich ist Plamen Mrtvih jedenfalls eine sehr gute MCD, da sie einfach Schnelligkeit grimmig und eisig auf den Punkt bringt!

01. Call of damnation
02. Plamen mrtvih
03. Nocturnal visions (Interlude)
04. Howling winds of impurity

http://www.celephais.com.hr/
http://www.sfh-records.com/

Sanguis Imperem - In Glory We March Towards Our Doom | 2011 | Invictus Productions | CD | Death Metal

Sanguis Imperem ist eine absolut kompromisslose Death Metal Gruppe aus Kalifornien, die mir mit der 2008 erschienen MCD The Stagnation Of Centuries sehr imponierte. Danach gab es noch eine Split mit Nocturnal Blood (wo Leute von Sanguis Imperem mitmischen) ehe nun mit In Glory We March Towards Our Doom das Debütalbum erschien. Sanguis Imperem sind nach wie vor absolut kompromisslos, irgendwie auch militant, kriegerisch, und absolut zerstörerisch. In Glory We March Towards Our Doom ist ein bestialisches und brachiales Album geworden, welches nur so von tiefen, basslastigen Tönen dominiert wird. Dazu dann der gleichfalls tiefe, kehlig und erdige Gesang, den ich schon auf der MCD sehr mochte.

Auch wenn Sanguis Imperem lupenreinen Death Metal spielen, ist er allerdings mindestens genau so unerbittlich böse und bestialisch wie Archgoat, Blasphemy oder Nuclearhammer. The Sourge Of Men ist jedenfalls ein Lied, das ganz klar in diese Richtung vorprescht. Schnell und hart, kompromisslos und direkt. Das nachfolgende Possessed By Violence ist zwar gleichfalls brutaler Death Metal, doch diesmal erinnert er mich stark an Purgatory zuzeiten von Damage Donge By Worms und Bestial. Sanguis Imperem spielen aber nicht nur schnell, das langsame aber schwungvolle Strapped To The Crank Wheel ist ebenfalls unheilvoller, blasphemischer Death Metal der keine Gefangenen macht.

In Glory We March Towards Our Doom ist wunderbar kompromissloser Death Metal, der verdammt böse und verdammt oldschool ist. Trotz aller Brutalität handelt es sich hierbei nämlich nicht um eine technisch brutale Band, wie sie zurzeit überall aus dem Boden sprießen. Sanguis Imperem sind überaus bestialisch, weshalb sie auch viele Black-Metal-Hörer ansprechen dürften.


8/10
Aceus

01. Nil igitur est mors ad nos
02. The sourge of men
03. Possessed by violence
04. Strapped to the crank wheel
05. Inherit decay
06. Praeternatural order
07. Heralds of triumph
08. Pathetic obsecrations
09. The crucifilth

Inquisitior - The Quantum Theory Of Id | 2010 | Forgotten Path | CD | Black Metal

Der litauische Fünfer Inquisitor wurde bereits 2002 gegründet, doch erst im vergangenen Jahr kam es, nach zwei Demos, zur Veröffentlichung des Debütalbums The Quantum Theory of Id. Musikalisch bewegt man sich im Avantgarde Black Metal, wobei der konzeptionelle Inhalt des Albums mindestens genau so interessant ist. In ihrem Album beschäftigen sich Inquisitor mit mathematischer Identität, Determinismus und Indeterminismus. Dieses riesige mathemtisch physikalische Themengebiet passt sehr gut zum modernen Black Metal und spiegelt sich auch im ansprechenden sowie klug gestalteten Booklet des Digipaks wieder. Jedes der vier Lieder (Infimum ist lediglich eine Einleitung) ist in drei Kapitel unterteilt, zu dem es einen eigenen abgedruckten Text gibt.

Musikalisch ist The Quantum Theory Of Id ein sehr vielfältiges Album, auf dem Eingängigkeit ein Fremdwort zu sein scheint. Die vier Lieder sind alle um die zehn Minuten lang und enthalten viel Abwechslung, wobei ein Grundelement immer wieder auftaucht. Es ist oft ein melodisch gespieltes Piano zu hören, welches schon für sich genommen sehr experimentell ist und mich immer wieder an die wahnsinnige EP Kittens von Caverns erinnert. Mir gefallen diese Pianopassagen sehr gut, da sie überaus unkonventionell sind und nicht mit den ansonsten üblichen symphonischen Keyboardarrangements im Black Metal zu vergleichen sind. Das Piaonospiel von Inquisitor ist manchmal irrwitzig und rasant, dabei auch überaus melodisch, aber doch niemals zu übertrieben oder aufdringlich. Der Black Metal, der drumherum zu hören ist, ist manchmal überaus technisch, vollgepackt mit trockenen aber melodischen Riffs, andernorts aber auch enorm zupackend und kraftvoll treibend. Da jedes Lied in drei Kapitel aufgeteilt ist, ist jedes Lied auch sehr abwechslungsreich ausgestaltet worden. Es ist permanent etwas in Bewegung, es gibt keine Wiederholungen und es fehlen klassische Strukturen, in der sich Strophe, Refrain und Wiederholung abwechseln. Auf den ersten Blick mag dies sperrig und schwierig erscheinen, doch es funktioniert erstaunlich gut. Im Prinzip wirkt das Album sogar wie ein einziges, überlanges, sich ständig veränderndes Lied, bei dem man gespannt ist, in welche Richtung die nächste Veränderung führen wird. Inquisitor verstehen es ausgezeichnet, eigenwillige Harmonien und konsequente Abwechslung zu einem flüssigen roten Faden zu vereinen. Mich stört oft an solchen melodisch-avantgardistischen Platten das Flackernde und Unstete. Gefrickel, lebendiges Riffing und technische Verschachtelungen gibt es zwar auch hier, aber in einem gesunden Maße, zu dem auch direkt und geradeaus gespielte Passagen gehören. Zudem sind immer wieder auch tolle Melodien zu hören, die klar und ergreifend sind.

The Quantum Theory Of Id ist eine sehr gute und intensive Scheibe, die auf der einen Seite zwar überaus melodisch und verspielt ist, auf der anderen Seite aber eben auch direkte Klarheit und packende Härte besitzt. Zusammen mit der inhaltlichen Thematik und dem gut gemachten Digipak ist das Album jedem zu empfehlen, der unkonventionellen, experimentellen Black Metal mag.


9/10
Aceust

01. Infimum
02. Pricipia mathematica philosophiae naturalis
03. Die Welt als Wille und Vorstellung
04. Corpus hermeticum
05. The end of certainty; supremum

http://www.inquisitor.lt/