28.08.2005

Sombre Chemin - Doctrine | 2005 | Taran Productions | CD | Black Metal

Mit Sombre Chemin ist das so eine Sache. Mal ist eine Veröffentlichung nahezu genial, dann kommt wieder etwas das ziemlich enttäuschend und langweilig ist, wie zuletzt etwa das Demo Nacht und Krieg. Mit Doctrine hat das französische Duo nun das erste Album veröffentlicht und es gehört zum Glück nicht zu den schwachen Werken Sombre Chemins. Doctrine steht so ganz im unverwechselbaren rauen Gewand der Franzosen. Intensiver Black Metal im leicht scheppernden Klang der dazu neigt, etwas verwaschen zu klingen. Bei Sombre Chemin klingt dies jedoch nicht stümperhaft oder schlecht sondern genau richtig, es passt zu ihrer Art Musik. Die Stücke sind großteils von mittelschneller Geschwindigkeit und beziehen ihren Charakter nahezu vollständig aus den Gitarren und dem Gesang. Das Schlagzeug ist nur Mittel zum Zweck (was mich nicht weiter stört), an den Sechssaitern waren Sombre Chemin allerdings seit jeher beachtlich. So nun auch wieder auf Doctrine.

Wer Sombre Chemin bereits kennt und ihnen etwas abgewinnen konnte, der wird von Doctrine sicherlich nicht enttäuscht werden auch wenn das Werk, so ehrlich muss man sein, nichts großartiges und überragendes ist. Für die Bandverhältnisse ist es solide mit einigen netten Momenten. Für all jene, die Sombre Chemin bisher nicht kennen ist es schwer ein Fazit zu ziehen, denn ich glaube, für viele wird Black Metal wie ihn die Franzosen bringen in die Schublade Schrott gehören. Mir gefällt es jedoch, auch wenn ich persönlich die Splits mit Eole Noir und Peste Noire favorisiere.

01. Retour aux sources
02. Notre génocide n'aura pas lieu
03. Patrie charnelle
04. Pan est mort
05. Rien qu'une volonté
06. Peuple de thulé
07. Les feux de joie (Bunker 84 Cover
08. Renaissance dans L'ombre

22.08.2005

Secrets Of The Moon - The Exhibitionists EP | 2005 | Lupus Lounge | CD | Black Metal

Die neue MCD mit dem Titel The exhibitonists EP ist eine enttäuschende Angelegenheit. Einerseits gibt es nur zwei neue Lieder, andererseits sind eben diese sehr kritisch zu betrachten. Secrets of the Moon geben sich sehr modern, vor allem aber sehr mutig. Zwar schimmert phasenweise etwas von Carved in stigmata wounds durch, doch überwiegen trockene, sterile Anteile technischen Death Metals sowie Metal Cores. Diese fragwürdige Anreicherung liegt sehr schwer und unverdaulich über The exhibitonists EP. Sowohl musikalische Veränderung als auch die Gestaltung des Digi-Paks erinnern mich schmerzhaft an Satyricon mit der damaligen MCD Megiddo. Ich unterlasse es bewusst, diesen Schritt von Secrets of the Moon zu interpretieren und zu deuten, doch ist The exhibitonists EP eine art Stilbruch und dürfte nicht nur mir bitter aufstoßen.

Bleakstar und Exhibitons in the grey zone sind sterile, technische Stücke die makellos inszeniert sind aber es einfach nicht schaffen, irgendetwas wie eine Atmosphäre herzustellen. Da tröstet auch das nachgespielte Under a funeral moon nicht, welches ebenfalls seltsam steril und blechern wirkt.

01. Bleakstar
02. Exhibitions in the grey zone
03. Under a funeral moon (Darkthrone Cover)

Schattenheer - Schattenheer | 2005 | Dunkelwald Productions / Eternity Records | Vinyl | Black Metal

Mit diesem selbst betitelten Debütalbum präsentiert Schattenheer ein grundsolide verarbeitetes und vorgetragenes Werk, das mich von Anfang an überzeugt. Zunächst ist da der, für eine Untergrundproduktion, überraschend klare und druckvolle Klang, der die sechs Stücke gut und passend zur Geltung bringen lässt. Besonders deutlich wird dies beim Anfangsstück Vorwärts, in den kalten Schatten des Todes, dem längsten Titel der Platte, welcher sehr abwechslungsreich gestaltet ist. Schnellere, antreibend bis eingängige Passagen stehen in einem Wechselverhältnis zu unterschiedlichen langsamen, ruhigen und akustischen Passagen mit klaren leisen Ambientklängen und gesprochenen Stimmen. Das Lied wirkt dabei aber niemals überladen an diesen verschiedenen Elementen. Schattenheer sorgt für einen schlüssigen Spielfluss mit großem atmosphärischem Potential.

Mit Tote Augen, kalte Augen folgt ein langsam und schleppend gehaltenes Lied, das über die Spieldauer recht eingängig strukturiert ist und vor allem von den vordergründigen und gut klingenden Gitarrenmelodien lebt. Diese detailreiche Gitarrenarbeit ist auf dem gesamten Album immer sehr zentral in der Musik verankert. Ganz gleich ob es sich um eingängige Riffs in den schnelleren Passagen oder umfangreiche Melodien handelt, die Gitarren sind zumeist ein wesentlicher Bestandteil der Musik und Atmosphäre. Aber auch das Schlagzeug wurde gut bedient, was die vielen unterschiedlichen mittelschnellen bis langsamen Rhythmen verdeutlichen. Schattenheer hat – auch aufgrund des guten Klangs – ein sehr druckvolles und atmosphärisches Werk geschaffen, das bis auf wenige Ausnahmen ohne aggressive oder brachiale Anteile auskommt.

Schattenheer ist von der kompositorischen und strukturellen Seite wie auch von der Umsetzung an den Instrumenten ein gutes und vollends gelungenes Album, fern der typischen und einfachen Schemata Hass, Zerstörungsfantasien und antichristlicher Symbolik.

01. Vorwärts, in den Schatten des Todes
02. Tote Augen, kalte Augen
03. Am Abgrund
04. Wenn sich die schwarzen Tore öffnen
05. Unter Wurzel und Stein
06. Legion des Blutes

21.08.2005

Satans Sign Of War - Satans Sign Of War | 2005 | Werewolf Records | CD | Black Metal

Diese letzte Veröffentlichung von Satans Sign of War ist auf keinen Fall etwas für Jedermann. Dafür ist diese CD viel zu extrem und radikal, nicht nur in musikalischer Hinsicht. Die Beiden Musiker Brand und Kreul widmen dieses Album Finnland, seinem Kampf gegen die Russen sowie der Gruppe Satanic Warmaster.

Wer Brand von Armatus her kennt, wird schon wissen in welche Richtung Satans Sign of War geht. Primitiver, rumpeliger Black Metal mit extrem verzerrtem und hasserfülltem Geschrei. Man muss definitiv für diese rohe und barbarische Form des Black Metals eine Vorliebe haben, denn unterm Strich ist diese Veröffentlichung nichts anderes als akustischer Terror, getrieben von extremen destruktiven Gefühlen. Neben dem eindringlichen Kreischgesang sorgen auch die simpel gespielten Gitarren sowie das ein wenig blechern und dumpf klingende Schlagzeug für die Atmosphäre. Zu dieser einfachen Spielweise passt auch der unsaubere und rumpelige Klang, der an Probeaufnahmen erinnert. Strukturell gibt es schnelle und aggressive Abschnitte wie auch langsam und schleppend gespielte Strecken. In ihrer Art sind sich die Lieder alle recht ähnlich, doch das stört nicht weiter.

Für viele wird das Mist sein, ich finde es genau richtig. Einige Schwächen gibt es bei der Umsetzung wie auch beim Material selbst natürlich trotzdem, das ist ganz klar. Wer solch ein Werk aufnimmt, tut dies auch nicht in der Intention ein technisch perfektes Resultat zu erzielen. Besonders gut an dieser CD gefällt mir das letzte Lied, welches düsterer und melancholischer als der Rest ist. Hier wird am Anfang sogar kurz ein Keyboard benutzt und das Lied ist sehr schleppend und eingängig gehalten, ab und zu taucht eine bizarr gespielte und gestimmte Gitarre auf, die die düstere Stimmung verstärkt.

01. Cut... open your skins
02. A choise between two evils
03. Anti christ anti zion
04. Satans sign of war
05. Our final victory
06. Our war is Satans war
07. Trunken in darkness
08. The ghost of Adolf H.
09. Mysteriis of cruel cremation
10. The last marsch of Kreuls & Brands Satans Sign of War 

20.08.2005

Satanic Warmaster - Carelian Satanist Madness | 2005 | No Colours Records | Vinyl | Black Metal

Ich kann die positive Resonanz einiger Bekannter zum dritten Satanic Warmaster-Album nicht nachvollziehen. Ich hatte von Carelian satanist madness mehr erwartet. Eine Enttäuschung war von mir im Vorfeld völlig ausgeschlossen worden da sowohl das letzte Album zuvor, wie auch die diversen Split-Veröffentlichungen mir nahezu alle sehr zusagten. Die Enttäuschung über das neue Werk sitzt tief, es erscheint mir völlig farblos, ja geradezu verletzend in seiner Langweiligkeit. Ich weiß, viele sehen und empfinden das anders als ich, wie gesagt, diese wohlwollenden Ansichten kann ich nicht nachvollziehen. Die acht Lieder die auf Carelian satanist madness enthalten sind, sind allesamt solide und tragen schon die typischen Merkmale Satanic Warmaster's jedoch fehlt mir das gewisse Etwas, das auf dem bisherigen Material stets vorhanden war. Ein Gefühl, eine Atmosphäre ist abhanden gekommen – es ist etwas diffus und nicht klar greifbar. Ein wenig fehlt mir auch das Grimmige und Radikale auf der neuen Scheibe, was mal mehr, mal weniger ebenfalls kennzeichnend war für Satanic Warmaster. Freilich, das neue Album ist an sich nicht schlecht. Stünde nicht der Name Satanic Warmaster darauf, sondern irgendein anderer, würde es sicher besser abschneiden. Satanic Warmaster haben allerdings einige großartige Veröffentlichungen auf ihrer Haben-Seite sodass Carelian satanist madness diesem Anspruch einfach nicht gerecht wird, nicht gut genug ist.

Das beste Lied gibt es gleich am Anfang, bei The vampiric tyrant ist die (meine) Welt noch in Ordnung, obgleich mit das am Anfang seltsam klingende Keyboard schon stutzig machte. Es sind eigentlich nur zwei, drei Töne die sich wiederholen, klingt irgendwie billig, kitschig. Doch der Rest vom Lied stimmt. Anfangs eine schleppende Rhythmik, vordergründige Gitarren und dann später ein schneller und eingängiger Takt mit dem typischen Gesang und dann verschiedene Rhythmen die gut und bandtypisch strukturiert sind. Ein gutes Satanic Warmaster Stück eben. Doch bereits mit dem zweiten Titel, dem Titelstück des Albums machte sich schnell Ernüchterung breit. Ein langes und streckenweise langsam gehaltenes Lied welches für die Spielzeit des Liedes zu wenig Abwechslung besitzt. Die Ansätze die zu erkennen sind, haben durchaus Potential doch wurde dieses vorhandene Potential kaum ausgeschöpft. Die wenigen guten Arrangements und Strecken gehen in der Flut belangloser Rhythmuswechsel, Melodien und langweiliger Strukturen unter. Als Krönung gibt es dann zum Ende hin auch noch überflüssiger Weise mit Blessed be the grim arts ein instrumentales Orgel-Stück, das unfreiwillig und bitter schmeckend ein passender Abgang von Carelian satanist madness ist, weil es plump, langweilig und ideenlos ist.

01. The vampiric tyrant
02. Carelian satanist madness
03. True blackness
04. My dreams of 8
05. Eaten by rats
06. 666
07. My kingdom of darkness
08. Blessed be grim arts

16.08.2005

Rudra - Brahmavidya: Primordial 1 | 2005 | Demonzend | CD | Black Metal

Obwohl Brahmavidya: Primordial 1 das bereits vierte Album der Singapurer Rudra ist, war mir bis vor wenigen Tagen deren Existenz völlig unbekannt. Ich wusste nicht was mich erwarten würde, zumal in dem Promoschreiben etwas von „Vedic Death Metal“ geschrieben stand. Nach einigen Durchläufen der CD muss ich sagen, dass ich hellauf begeistert bin. Anfangs wirkte die Zuordnung Death Metal etwas befremdlich auf mich, da vor allem der Gesang Rudras so gar nicht nach den tiefen und kräftigen Death Metal–Stimmen klingt, die man zumeist geboten bekommt. Der verzerrte Gesang von Rudra klingt viel mehr nach Black und Thrash Metal, was sich aber auf Brahmavidya: Primordial 1 sehr gut macht. Denn musikalisch zünden Rudra ein überaus anspruchsvolles und vielschichtiges Feuerwerk ab, nicht nur weil man immer wieder diesen vedischen bzw. hinduistischen Einflüssen begegnet.

Die Lieder sind teilweise sehr technisch, hart und stramm strukturiert, was zunächst für einen modernen Eindruck sorgt. Es wurden einige Breaks eingebaut, schnelle klare und geradlinige Passagen sind ebenso vorhanden wie viele Geschwindigkeitswechsel sowie stimmige und melodische Ruhepausen. Obwohl das Ganze erst einmal technisch und trocken rüberkommt, klingt es aber ganz anders, nämlich flüssig, warm und lebendig. Dies liegt einerseits an dem Klang, den Rudra so hinbekommen haben, dass Brahmavidya: Primordial 1 hart und kraftvoll klingt, dabei aber nicht steril und anonym wirkt. Des weiteren präsentiert sich die Gruppe variabel und spielfreudig an den Gitarren, an denen sie einige Melodien und Soli zaubern, die direkt ins Blut gehen. Aber auch diese vedischen Einflüsse und Elemente, die perfekt in den brutalen Metal implementiert worden sind verleihen Brahmavidya: Primordial 1 eine starke und vereinnahmende Atmosphäre. Diese Elemente die für europäische Ohren womöglich etwas „exotisch“ klingen, liegen in verschiedenen Formen vor. Sprachlich und inhaltlich wie auch musikalisch, etwa bei einem ruhigen chorartigen Gesang oder leisen Melodien, die „fremd“ klingen und einen mystischen Eindruck hinterlassen.

Abschließend möchte ich betonen, dass Brahmavidya: Primordial 1 kein experimentelles Opus oder so genannter Avantgarde Metal ist. Rudra zelebrieren exzellent brutalen und harten Metal der verschiedene Einflüsse und Stile in sich vereint.
Wer die Scheibe bei einem Vertrieb entdeckt, sollte sich nicht zu schade sein, sein Glück mit Rudra zu versuchen.

01. Twilight of duality
02. Ananya Chaitanya
03. The pathless path to the knowable unknown
04. There the sun never shines
05. Veil of Maya
06. Ageless consciousness, I am
07. Meditations on the Mahavakya
08. Aham Brahmasmi
09. Shivoham
10. In the fourth quarter: Turiya

Reign Of Decay - Perceptions Of Reality | 2005 | Eigenproduktion | CD | Black Metal

Reign of Decay präsentieren nun nach neun Jahren Bandbestehen mit Perceptions of reality ihr Debütalbum, das ausgereiften und traditionellen Death Metal der frühen 1990iger Jahre bietet. Reign of Decay belassen es allerdings nicht bei den tradierten Elementen, die dunkel, walzend und stampfend sind sondern haben darüber hinaus auch einige, für Abwechslung und Eigenständigkeit beitragende, atmosphärische und technische Ideen in ihre Musik einfließen lassen. Reign of Decay haben es ausgesprochen gut hinbekommen, die alten typischen Attribute des Death Metals mit aktueller technischer Versiertheit sowie den atmosphärischen und zuweilen experimentellen Zutaten zu verknüpfen.

Das dunkle flüssige Spiel mit seinen unterschiedlichen schleppenden bis antreibenden Gangarten, den dunklen kreisenden Gitarrenlinien und der typische tiefe Death Metal Gesang stellen faktisch das Fundament dar, auf dem Reign of Decay mit ihren Ideen aufbauen. Sie brechen aus dieser typischen eingängigen Spielweise immer wieder aus, leiten ruhige, zum Teil sehr atmosphärische Arrangements ein die zuweilen einen wunderbaren düsteren und psychedelischen Charakter (im Sinne von Pink Floyd) haben. Neben den flüssig eingängigen und harmonischen Ausführungen kommen vereinzelt auch moderne technische und trockene Inszenierungen zum Zuge, die das Ganze stimmig abrunden.

Reign of Decay halten ständig etwas in Bewegung ohne dabei an irgendeiner Stelle zu überladen oder experimentell zu wirken. Perceptions of reality besitzt ein ausgereiftes Songwriting, dem ein gutes Gespür für die richtige Dosierung der einzelnen Elemente zugrunde liegt. Denn trotz der harmonischen und spielerischen Einsprengsel ist und bleibt Perceptions of reality ein gewaltiges und brachiales Death Metal Album das rundum überzeugen kann.

Für sieben Euro kann man die professionell gestaltete CD direkt bei der Band bestellen.

01. Perceptions of reality
02. Faked reality
03. Frozen plains
04. Sync
05. B.H.9.
06. The photographer
07. Disfigured earth
08. Chains of past descisions
09. Hills

12.08.2005

Pestnebel - Der schwarze Tod | 2005 | Warfront Productions | CD | Black Metal

Der schwarze Tod ist die konsequente Fortsetzung vom Vorgänger In den schwarzen Abgründen der Ewigkeit. Pestnebel prügeln sich überwiegend in schnellen brachialen Takten durch das Album, begleitet von spielfreudigen Gitarren und dem eindringlichen und kehligwarmen Gesang. Pestnebel sind aber trotz der Brutalität und Vorliebe zum schnellen Spiel keine Gruppe, die einfach blind drauf los prügelt was das Zeug hält. So war es bei In den schwarzen Abgründen der Ewigkeit nicht und so ist es auch beim neuen Album nicht. Hierfür gibt es zu viele Feinheiten im Songwriting die den Liedern Widererkennungswert und eine eigene Handschrift verleihen. Ein Standbein hierbei sind die schon erwähnten Gitarren, die in jedem Lied mal mehr, mal weniger abwechslungsreich doch stets sehr präsent gespielt werden. Dies sorgt für eine gute Atmosphäre, da Pestnebel die Vielfältigkeit und Macht der Gitarren zu nutzen wissen. Aber nicht nur an den Saiteninstrumenten versteht das Duo sein Handwerk, es ist auch ein Gespür für gute Rhythmen vorhanden. Die Lieder sind zwar zumeist schnell, jedoch niemals plump und gleich bleibend. Es gibt viele rhythmische Variationen, Wechsel und auch ruhigere Stücke die Pestnebel ebenfalls gut hinbekommen haben. Carrier of misery ist so ein ruhigeres und langsameres Stück. Neben den guten und einprägsamen Riffs und Melodien kommt hier auch der gut verständliche Gesang schön zum Tragen.

Inhaltlich ist Der schwarze Tod also ein lobenswertes und eigenständiges Album. Allerdings bin ich mit dem Klang nicht ganz zufrieden. Wenn man sich In den schwarzen Abgründen der Ewigkeit anhört, wirkt Der schwarze Tod vom Klang her etwas flach und kalt, dem Klang fehlt es an Wärme und Durchschlagkraft. Wenn man den Vorgänger nicht kennt, fällt es zwar bestimmt nicht auf aber so ist etwas Wehmut vorhanden. Die Klangproduktion von Der schwarze Tod ist sehr anständig und professionell, vielleicht einen Tick zu professionell. Nichts desto trotz sind Pestnebel zu den derzeit besseren deutschen Black Metal Gruppen zu zählen!

Die CD ist in einer Auflage von 500 Kopien erschienen.

01. Im Bann des Wintermondes
02. Der schwarze Tod
03. The graven moon
04. Chordeva - Part I
05. From the mountains of doom
06. Carrier of misery
07. Chordeva - Part II
08. Durch die sternenlose Dunkelheit
09. Nacht der mordenden Schatten

Pestnebel - In den schwarzen Abgründen der Ewigkeit | 2005 | Warfront Productions | Kassette | Black Metal

In den schwarzen Abgründen der Ewigkeit erschien bereits vor einiger Zeit auf CDr. Nun ist eine professionell und aufwändig gestaltete Kassettenversion erschienen. Pestnebel, ein Duo von dem (mir) wenig bekannt ist, stellt gleich mit dem ersten Titel Aus den Nebeln der Ewigkeit klar womit man es zu tun hat. Nämlich mit schnellem und antreibenden Black Metal bei dem drei Merkmale besonders herausstechen: Gesang, Gitarre und Schlagzeug. Jedes dieser drei Elemente überzeugt sich für sich allein und wurde von Pestnebel markant inszeniert. Dies liegt wohl auch an dem hervorragenden und schlagkräftigen Klang. Der Gesang besitzt eine natürliche, warme und kehlige Charakteristik und befindet sich stets im Zentrum der Musik wodurch er sehr vereinnahmend wirkt. Das Schlagzeug ist sowohl bei den eingängig schnellen Passagen wie auch in langsameren und abwechslungsreicher gespielten Strecken kraftvoll und hat ebenfalls einen natürlichen Klang. Nur die Gitarren sind manchmal etwas zu leise abgemischt worden, werden dann von Gesang und Schlagzeug etwas zu sehr verdeckt. Doch dies ist nur vereinzelt der Fall. Vor allem in den langsameren Abschnitten kommen die Gitarren gut zur Geltung und frohlocken mit schön gespielten Melodien.

In den schwarzen Abgründen der Ewigkeit ist insgesamt zwar ein schnelles und zuweilen auch brachiales Werk, dennoch ist es kein eingängiges Album im klassischen Sinn. Pestnebel haben neben der tollen Darbietung an den Instrumenten auch das Liedgut interessant und eigenständig strukturiert. In den Liedern gibt es viele kleine Momente und Arrangements die für Abwechslung sorgen und dem ganzen einen sehr positiven Eindruck verleihen.

Entstanden ist das Album bereits im August 2003. Bleibt abzuwarten, ob Pestnebel uns in absehbarer Zukunft mit neuem Material ebenso beglücken können. Die aktuelle Kassettenversion von Warfront Productions ist auf 400 Kopien limitiert.

01. Aus den Nebeln der Ewigkeit
02. In den Schatten des Winter
03. Darkness is my fate
04. The goddess and the blackstorm
05. Grabeskälte
06. Goatspawn incantation
07. Descend to the fogrealm
08. König Pest
09. Sunset over the ocean of melancholia

08.08.2005

Odium Immortalis / Feindbild Mensch - Split | 2005 | Eigenproduktion | Vinyl | Black Metal



Odium Immortalis haben einen Schritt in die richtige Richtung getan. Ihr Beitrag auf diesem 12“ Split Vinyl macht einen gereiften Eindruck wenn man einen Vergleich zu Die Schönheit der Einsamkeit zieht. Das Album vom vergangenen Jahr konnte mich ja nicht vollends überzeugen, was großteils am Gesang lag. Dieses Mal ist es aber anders, Odium Immortalis benutzen auf den zwei vorliegenden Stücken kaum klare Gesänge, und wenn, dann behutsam und im richtigen Maße. Eine weitere Verbesserung zum Album ist der wärmere und kräftigere Klang, durch ihn kommt das Material besser und dezidierter zur Geltung. Egal ob bei den ruhigeren und melodischen Passagen, die stellenweise gar an neuere Nocte Obducta erinnern oder bei den schnellen und antreibenden Strecken von Wolkenbruch, welches insgesamt sehr flott und flüssig aus den Lautsprechern drängt.

Auch bei Feindbild Mensch hat sich einiges getan, seit ihrer letzten und bisher einzigen

Veröffentlichung. Vor allem beim Klang gibt es die auffälligsten Veränderungen zu dem Demo von 2002. Im direkten Vergleich liegen die sprichwörtlichen Welten zwischen beiden Tonträgern. Der differenziertere und saubere Klang berührt die Atmosphäre der Düsseldorfer aber nicht, im Gegenteil, es ist alles sehr deutlich getrennt hörbar was besonders beim aufmerksamen Hören Früchte trägt. Denn Feindbild Mensch haben einige gute Gitarrenmelodien in den zwei Liedern, nur sind diese wie versteckt und erschließen sich erst wenn man der Musik genau zuhört. Ebenso aussagekräftig wie an der Gitarre geben sich Feindbild Mensch mit dem Gesang, der gut verständlich ist und gerade beim Taste the salt of your blood eindringlich und kehlig wirkt.

Beide Gruppen wissen mit ihrem Beitrag zu gefallen. Odium Immortalis überzeugen mit dem ruhigeren und facettenreicheren Ich bin gefallen… genauso wie mit dem schnellen und direkten Wolkenbruch. Wird diese Art verinnerlicht und künftig beibehalten, kann man von der Band noch einiges interessantes erwarten. Ähnliches gilt auch für Feindbild Mensch, die der fiesere und grimmigere Part auf der Platte sind und sich bis zur nächsten Veröffentlichung nicht wieder zwei bis drei Jahre Zeit lassen sollten.

Erschienen ist diese Split LP in einer Auflage von 525 Kopien.


Aceust

ODIUM IMMORTALIS
01. Ich bin gefallen...
02. Wolkenbruch

FEINDBILD MENSCH
03. Taste the salt in your blood
04. Stück für Stück

Odal - ...wilde Kraft | 2005 | Christhunt Productions | Vinyl | Black Metal

Drei Jahre nach dem begeisternden Debütalbum Sturmes Brut und einigen Split-Veröffentlichungen wird dieser Tage das zweite Album …wilde Kraft erscheinen. Als erstes fällt auf, das das neue Material um einiges kälter wirkt als Sturmes Brut seiner Zeit. Zustande kommt dies einerseits durch die Klangproduktion, die professioneller und ausgereifter ausgefallen ist und andererseits spielen Odal auf …wilde Kraft insgesamt auch schneller und eingängiger als beim Vorgänger. Dass diese warme Proberaum- und Demoklangatmosphäre vollständig einer homogenen kalten und abweisenden gewichen ist, ist ein Umstand an den ich mich erst gewöhnen musste. Dazu gehört auch, dass Taaken's Gesang nicht mehr zentral im Vordergrund zu hören ist, ihm etwas an der Eindringlichkeit genommen wurde und er nun bei gleicher Lautstärke zu hören ist, wie die Spuren der Instrumente. Hat man sich nach einer Gewöhnungszeit mit der neuen Akustik angefreundet, entfaltet …wilde Kraft dann aber seine Qualitäten.

Obwohl die Lieder zwar insgesamt einen Tick schneller und eingängiger ausgefallen sind, kann von einer Eingängigkeit an sich aber nicht die Rede sein. Die Lieder weisen allesamt ein sehr detailreiches Songwriting auf, insbesondere die Gitarren bieten ein sehr breites Spektrum und sorgen oft für ergreifende Momente. Auch die Umsetzung mit zahlreichen Rhythmuswechseln ist Odal gut gelungen. Vor allem auch deshalb, weil die Wechsel sanft und fließend geschehen und somit für eine sehr flüssige Atmosphäre sorgen. …wilde Kraft wirkt auch deshalb homogener, da das Album eine durchgängige Kontinuität auf hohem Niveau durchzieht. Bei Sturmes Brut gab es vereinzelt besonders herausragende Momente die den Rest quasi zeitweise in den Schatten stellten, dies ist auf …wilde Kraft nicht mehr der Fall. Wobei ich persönlich Flammendes Schwert am gelungensten finde. Es ist überwiegend schnell und antreibend gespielt und der Gesang gepaart mit dem Riffing sorgen hier für eine besonders intensive Atmosphäre aus Kälte, Verachtung und Hass. Solche und ähnliche Momente gibt es auf …wilde Kraft jedoch einige, Odal arbeiten in den Liedern viel und geschickt mit solchen spielerischen Elementen, die sich immer wieder neu aus den unterschiedlichen Facetten von Rhythmik und Gitarrenmelodien zusammensetzen.

Odal's zweites Album weiß voll und ganz zu gefallen. Die Gestaltung und Beschaffenheit der Lieder lässt nichts zu wünschen übrig, sowohl die harten schnellen Passagen als auch ruhigere und melodische Strecken überzeugen in jeder Hinsicht. Lediglich die kompakte und professionelle Produktion erschweren möglicher weise zunächst den Zugang zum Werk, vorausgesetzt man ist mit dem alten Material vertraut.

…wilde Kraft wird auf CD, LP und PIC LP erscheinen, die beiden Vinyl-Versionen werden jeweils auf 250 Kopien limitiert sein.

01. Einklang
02. ...wilde Kraft entfesselt
03. Aus hassgeschwellter Brust
04. Der Worte Gewalt
05. Die Rast unter der Eiche
06. Flammendes Schwert
07. Um frei zu sein Pt. II
08. Gabe der Vollkommenheit
09. Ausklang (Das Siegeslied)
10. Um frei zu sein Pt. I (Bonus auf LP)

02.08.2005

Stormnatt - Funeral Apocalypse | 2005 | Ashen Productions | CD | Black Metal

Zwei Jahre nach dem Erscheinen der ausgezeichneten Demokassette Funeral apocalpyse wurde diese Veröffentlichung kürzlich über Ashen Productions auf CD wiederveröffentlicht. Mit Wiederveröffentlichungen ist es ja oftmals eine zweifelhafte Sache, in diesem Falle finde ich sie allerdings angebracht und sinnvoll. Einerseits überzeugt Funeral apocalypse durch seine grimmige und antreibende Art sowie den düsteren und depressiv anmutenden Momenten; andererseits erhält man jetzt die Gelegenheit sich dieses Werk auf CD zu sichern, mit der Zeit fängt halt leider jede Kassette an zu leiern und der Klang verschlechtert sich.
Darüber hinaus ist ein Livestück auf der CD enthalten, dass auf dem aktuellen Demo Resurrection ov the kult zu finden ist. Obwohl das neue Demo abwechslungsreicher und weniger grimmig ist, passt die Liveversion von Within the void of existence klanglich und stimmungstechnisch sehr gut zu Funeral apocalypse.

Bleibt mir abschließend nur noch zu sagen, dass sich jeder die CD zulegen sollte, der die Kassettenversion verpasst hat.

01. Herbstgrab
02. Funeral apocalypse
03. ... from the sky the black ash rains
04. The eternal journey of the deathminded
05. Upon the shores of solitude
06. Within the void of existence (Live) 

01.08.2005

Obscuro - Förintelsen Är Nära | 2005 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal

Förintelsen är nära ist das dritte Demo des südschwedischen Duos Obscuro. Sie selbst umschreiben ihre Musik als „primitiven Black Metal“, doch ganz so primitiv ist das Ganze gar nicht. Dies kann man schon an dem kurzen und sehr gelungenen instrumentalem Intro feststellen. Weiter geht es dann mit Allt är svart, das eingängig stampfend beginnt und zunächst durchaus minimalistisch und primitiv wirkt, da Obscuro vollständig auf irgendwelche innovativen oder variablen Arrangements verzichten. Doch ungefähr ab der Hälfte des Liedes sieht das schon ganz anders aus. Die eingängige gleich bleibende Geschwindigkeit vom Anfang endet und eine ruhige, dunkle melodiöse Phase beginnt, die herrlich schön inszeniert ist, vor allem das Zusammenspiel von Schlagzeug und Gitarre sind hier ausgesprochen gut gelungen. Mit diesem eindringlichen langsamen Spiel erzeugen Obscuro eine sehr präsente und greifbare Atmosphäre. Das Titellied Förintelsen är nära hat eine ähnlich vereinnahmende und düstere Atmosphäre, wobei es insgesamt einfacher und eingängiger ist als Allt är svart. Der stampfende Rhythmus, nicht wirklich schnell aber auch nicht wirklich schleppend wird durchgehend beibehalten, lediglich der Gesang und die ab und an wechselnden Riffs sorgen für Veränderungen im Lied. Langweilig oder einfallslos wirken Obscuro allerdings zu keinem Zeitpunkt, da die Umsetzung sehr gelungen ist und die Lieder eine eigenständige Note besitzen.

Gelungen ist nicht nur die instrumentale Umsetzung von Förintelsen är nära sondern auch der druckvolle und differenzierte Klang, der vor allem bei den ruhigen Passagen voll zum Tragen kommt. Sowohl bei den eingängigen als auch bei den facettenreicheren und melodischen Strecken können Obscuro klar überzeugen. Musikalisch ist das Demo eine rundum gelungene Sache, nur allein die Tatsache, dass abzüglich Intro und Outro zwei wirkliche Lieder vorhanden sind, ist Kritikpunkt. Schade ist es wirklich, da die beiden Lieder wirklich gut sind und man sich mehr davon wünscht.

Die Demo CDr ist direkt bei der Band für vier Euro zu bekommen.

01. Begynnelsen (Intro)
02. Allt är svart
03. Förintelsen är nära
04. Marsch in i döden (Outro)