28.12.2008

Chains Ov Beleth - Walking The Path Of Revelations | 2007 | Splendour Productions | Kassette | Black Metal

Chains ov Beleth ist das Einmannprojekt von Heolstor, der unter anderem auch mit Carcharoth, Uruk-Hai oder Nazgul sein Unwesen treibt. Walking the path of revelations wurde ursprünglich 2005 in Eigenregie auf CDR veröffentlicht und erfuhr 2007 über Splendour Productions eine Wiederveröffentlichung auf Kassette.

Geboten wird atmosphärisch kalter Black Metal, der für ein Einmannprojekt und die erste Demoveröffentlichung in einem überraschend guten klanglichen Gewand daher kommt. Bezeichnend hierfür ist das von Hand gespielte Schlagzeug, dessen Klang phasenweise angenehm druckvoll und warm ist. Überhaupt fällt das Schlagzeug positiv auf, da es vielfältig gespielt wird und überhaupt nicht den Eindruck vermittelt, dass da nur eine einzige Person am Werke ist. Aber auch die Gitarren sind hörenswert, da Chains ov Beleth auf angenehme Art und Weise zwar atmosphärisch, aber niemals überschwänglich melodisch spielt. Neben klaren, atmosphärischen Gitarren sind auch roh klingende sowie grell verzerrte Gitarren zu hören, die oftmals schroff und eingängig einen Kontrast zu den Harmonien bilden. So manches Mal erinnert mich Chains ov Beleth an den einen oder anderen Vertreter des griechischen Black Metals. Denn der stellenweise kehlig verzerrte und rauchig klingende Gesang erzeugt gemeinsam mit einigen Melodien eine ähnliche Atmosphäre, wie sie vor allem von griechischen Bands erzeugt wird. Ich verzichte dabei bewusst auf irgendwelche Bandnamen, da dies eine subjektive Wahrnehmung meinerseits ist und auch lediglich die atmosphärische Richtung, in die es geht, skizzieren soll.

Walking the path of revelations ist eine sehr angenehme Demoveröffentlichung, da sie atmosphärisch kalt ist, währenddessen aber keine Rohheit vermissen lässt. Es ist guter Untergrundstoff aus Spanien, der vor allem auch beweist, dass es Einmannbands geben kann, die nicht danach klingen und spieltechnisch einen ausgereiften Eindruck machen.


7,5/10
Aceust

01. Conjuration of the Sibylla
02. The hand of entropy
03. Chant of ensorcelment
04. Ia chaos
05. Outro

Creature - Feindtbild | 2008 | Eichenthron | CD | Black Metal


Vier Jahre nach dem Debütalbum und meiner ersten Berührung mit Creature gibt es nun das dritte Album. Neben einer neuen Plattenfirma präsentiert Creature auf Feindtbild mit Barth auch einen neuen Sänger, der seine Funktion bestens erfüllt und Rube dementsprechend gut ersetzt. Barths Gesang ist stets kraftvoll und variiert dabei zwischen dunkel und tief bis hin zu hysterisch hellem Kreischgesang. Nicht weniger kraftvoll ist die Musik, deren Klangproduktion differenziert und druckvoll ausgefallen ist. Dieser Klang kommt der abwechslungsreichen Spielweise Creatures natürlich entgegen. Denn das strukturelle Gefüge, das sich aus Schnelligkeit, Härte und melodischem Spiel zusammensetzt, entfaltet sich, Dank des sauber produzierten Klanges, hervorragend.

Nach dem Einklang legt Creature dann mit W.i.W auch umgehend eindrucksvoll los, da das Lied durch einen vorwiegend mittelschnellen aber stets kraftvollen und antreibenden Rhythmus sowie gutem Gitarrenspiel auffällt. Gerade während dieser mittelschnellen Parts fallen die Gitarren durch gute, einprägsame Riffs auf, die leicht melodisch sind, dabei aber fies und rotzig wirken. Diese gute Leistung an den Saiteninstrumenten trifft aber auf das Gesamte Album zu. Während der rasend schnellen Passagen ertönen die Gitarren präzise und kalt; und auch die vielen melodischen Elemente wissen allesamt zu überzeugen und zu gefallen, da es Creature mit der Melodik nicht übertreibt und auf Bombast verzichtet. Lediglich im längsten Titel World decadence sind stellenweise harmonische Keyboardparts zu hören, die zwar nicht unbedingt aufdringlich, mir persönlich aber zu monumental und zu Viking Metal behaftet sind.

Mit Feindtbild präsentiert Creature ein Werk, welches spieltechnisch und strukturell  absolut ausgewogen und ausgereift ist. Es wechseln sich auf flüssige Art und Weise schnelle, harte, mittelschnelle und atmosphärische Parts ab. Im Vergleich zum Debütalbum hat sich Creature sehr gut weiterentwickelt und bietet dem Hörer auch 2008/2009 abwechslungsreichen sowie kraftvollen Black Metal.


7/10
Aceust

01. Einklang
02. W.i.W
03. Keines Herren Knecht
04. Blasphemia
05. Erlösung
06. Ira - Schalen des Zorns
07. Des Krieges Eisen
08. Twilight
09. World decadence
10. Ausklang

24.12.2008

Seelenfrost - Ein Gedicht | 2008 | Eigenproduktion | Kassette | Black Metal

In der zweijährigen Bandgeschichte stellt das aktuelle Demo Ein Gedicht die bereits vierte Veröffentlichung Seelenfrosts dar. Das erste Kapitel beginnt sanft mit einer flüsternden Stimme und klarer Gitarre. Diese atmosphärische Beschaulichkeit währt jedoch nicht lange und Seelenfrost setzt kurzerhand zum schnell und eingängig stampfenden Angriff an. Im Verlauf des ersten Kapitels relativiert sich diese anfängliche Eingängigkeit, da langsamere Passagen und ein melodischer Gitarrenpart das Ganze auflockern und abwechslungsreich gestalten. Ähnlich strukturiert ist auch das zweite Kapitel, in dem sehr simple rhythmische Elemente mit langsamen und mittelschnellen Strecken abwechselnd kombiniert werden.

Viel interessanter als die Rhythmusmaschine ist jedoch das Gitarrenspiel, welches durchgehend überzeugend ist. Zum einen ist es erst einmal der Klang der Saiteninstrumente, der zu gefallen weiß. Deren Klang ist zwar etwas rau, aber nicht – wie sonst gerne – grell verzerrt und überaus hell. Die Klangfarbe ist zwar durchaus hell, dabei jedoch relativ natürlich, was sehr gut zur Melodieführung passt, die zwar stets präsent, aber angenehm unaufdringlich ist und eingängige Akkorde mit vereinzelten harmonischen Einsprengseln verbindet. In der Kombination mit dem knurrigen Gesang, der kehlig und fast durchgängig ruhig ist, entwickelt Seelenfrost eine grimmige und kalte Atmosphäre.

Bis auf die flüsternde, ein Gedicht vortragende Stimme, die drei Mal ein Kapitel einläutet, verzichtet Seelenfrost komplett auf harmonische und klare Parts, die den Black Metal in irgendeiner Form sanfter erscheinen lassen würden. Das ist gut so und mit dem letzten Kapitel gibt es dann ein abrundendes Stück, welches mich in seiner eindringlichen Atmosphäre an Shinings „Black Industrial Misery“ erinnert. Die monotonen, schnellen Parts, die großartige, eisig eingängigen Melodieführung und der Gesang, der diesmal emotional und aufbrausend ist, erschaffen einen atmosphärischen Sog, der partiell durchaus Vergleiche mit Shining zulässt.

Ein Gedicht ist ein sehr solides und überzeugendes Demoband, das vor allem atmosphärisch ergreifend ist. Lediglich beim Schlagzeug sind zuweilen Abstrichen zu machen, da dessen Spiel zeitweilig doch etwas zu simpel und monoton, und auch der Klang hier und da zu flach und kraftlos ist. Aber es ist ein Demo, und der Klang der Gitarren macht dies mehr als wett. Da Seelenfrost bereits in den Planungen für das Debütalbum steckt, darf man mit Sicherheit gespannt sein und die Augen offen halten.


7/10
Aceust

01. Kapitel I
02. Kapitel II
03. Kapitel III
04. Kapitel IV
05. Kapitel V
06. Kapitel VI
 

23.12.2008

Mindrer - Lunar Obsessed | 2008 | Eigenproduktion | CD | Black Metal

Lunar obsessed ist das in Eigenregie veröffentliche Debutwerk der wohl bis dahin unbekannten 2-Mann-Truppe aus NRW. Sprachlich variiert man hier zwischen Deutsch und Englisch, aber lyrisch gesehen wird kein Neuland betreten, wobei das in Anbetracht der Musik sowieso wohl eher nebensächlich wird. Sehr abwechslungsreich wird dem Hörer vom leisen Schleichen bis hin zum fast schon Ultraschnellen alles geboten! Die langsameren Passagen wirken einerseits stellenweise sehr langatmig, dienen aber andererseits auch zum Spannungsaufbau, damit die Band anschließend in ordentlicher Manier mit ihrem unpolierten Black Metal was vom Hocker reißt ohne großes „Drumherum“.

Eine neue, unbekannte Band, deren Stärke ganz klar im „typischen“ Black Metal liegt. Die einzigen Abstriche an diesem Werk sind wohl die ruhigen Passagen, sowie die textliche Gestaltung. Trotzdem ist Mindrer eine Band, die versteht, was sie da eigentlich macht und von der man sicherlich noch einiges erwarten kann.


7,5/10
F.

01. Des Phobos' Phosgene
02. Der Einsamkeits vernarbte Idee
03. Black smoking depths
04. Thule
05. Amongst the scum on earth
06. VI Titan
07. The refusal
08. Lunar spiritual deathseance
09. Blut auf Borke
10. Vom Fluge des Aars
11. Auf den Pfaden der Nächtin

19.12.2008

Sõjaruun - Sõjaruun | 2008 | Black Devastation Records | CD | Black Metal

Sõjaruun debütiert mit der selbstbetitelten MCD und bietet kraftvollen, estnischen Black / Pagan Metal. Beginnen tut das Ganze jedoch seicht mit klarem Gitarrenspiel und einem ruhigen Plätschern im Hintergrund. Dabei fällt sofort der glasklare und kraftvolle Klang auf. Die Anschläge an der Gitarre ertönen absolut differenziert und wenn an einer Saite der Bassgitarre gezupft wird, brummt und vibriert sofort alles. Auf diesen harmonischen Einstieg folgt dann schnell und druckvoll gespielter Black Metal, der stampfend die Idylle vergessen macht. Trotz des Tempos und der Härte verliert sich Sõjaruun nicht in blinder Wut. Die Gitarren sind stets mit ihren schnellen und hellen Riffs harmonisch zu hören und die latent im Hintergrund wabernde Basslinie verleiht dem Ganzen Druck und die Tiefe.

Interessant ist der raue, wenig verzerrte Gesang, der mich ein wenig an Drudkh oder Ulvdalir erinnert. Kombiniert wird dieser Gesang mit abwechslungsreichem Black / Pagan Metal, der sowohl eingängige, schnelle als auch riffbetonte und melodische Elemente enthält. Insgesamt betrachtet überwiegen dabei jedoch vielfältig gestaltete, mittelschnelle Parts und harmonische Gitarren. Sõjaruun übertreibt es dabei allerdings nicht mit überschwänglicher Melodik. Die harmonischen Elemente des Pagan Metals nehmen nicht überhand und so macht die MCD denn auch einen runden, ausgewogenen Eindruck.

Sõjaruuns Einstand mit dieser MCD kann man nur als gelungen bezeichnen. Melodisch, stets kraftvoll und eigenständig sind die drei Lieder. Neben der der Standardversion gibt es auch ein auf 30 Stück limitiertes Digipak.


7/10
Aceust

01. Teekond hukatusse
02. Tõuske, allmaailmaleegionid
03. Võõras veri
 

Kältetod - Verstummt, erblindet, verdorrt, erforen | 2008 | Black Devastation Records | CDR | Black Metal

Verstummt, erblindet, verdorrt, erfroren erschien bereits 2006 als mit 3 Titeln bestücktes Vinyl und enthält älteres Material aus der Zeit zwischen 2001 bis 2003. Das Alter hört man auch sofort heraus, ist es doch vor allem sehr roh, was man hier geboten bekommt. Der Gesang ist stark verzerrt, dabei aber niemals hysterisch oder emotional aufbrausend, was der Musik eine kalte Atmosphäre verleiht. So war es ja bereits auf der Split LP mit Veineliis, was mir da schon gut gefiel. Rhythmisch und melodisch ist Verstummt, erblindet… sehr roh und schroff ausgefallen. Vor allem das Schlagzeug pocht und hämmert oft starr im Hintergrund. Die Riffs und Melodieführungen klingen grell und rau und ergänzen sich exzellent mit dem Gesang.

Ich weiß gar nicht so genau weshalb, aber wenn ich Verstummt, erblindet… höre, fühle ich mich stets an Erhabenheit erinnert. Vermutlich ist es die klangliche Rohheit, die trotz aller Schlichtheit genügend Raum für Harmonie und Atmosphäre lässt. Allerdings ist Verstummt, erblindet… weitaus weniger atmosphärisch als Leere, weil die klaren und melodischen Passagen komplett fehlen. Es gibt natürlich ruhigere und langsame Abschnitte, doch haben sie aufgrund des rohen Klanges und des Fehlens von unverzerrten Gitarren (bis auf eine einzige, sehr kurze Ausnahme) keinen wirklichen behutsamen respektive harmonischen Effekt.

Als Bonus gibt es Vom Horizont im Tal der Schmerzen, welches der Split mit Regnum entnommen ist. Es passt perfekt zu den drei anderen Liedern. Es scheint auch im selben Zeitraum entstanden zu sein. Mir gefällt Verstummt, erblindet, verdorrt, erfroren sehr gut, da es schlicht und roh ist und Kältetod eine kalte Atmosphäre erschafft, die frei ist, von jeglicher Liebelei mit hysterischen und dramatischen Momenten des zurzeit sehr angesagten  Depressive Black Metals. Verstummt, erblindet, verdorrt, erfroren ist gemeinsam mit der Veineliis Split LP die beste Veröffentlichung Kältetods. Denn die Rohheit und Kälte wird hier konsequent umgesetzt, das gefällt mir.


8/10
Aceust

01. Verstummt und erblindet
02. Verdorrt und erfroren
03. Willens Ende
04. Vom Horizont im Tal der Schmerzen

Necrofrost - Blackeon Lightharvest | 2008 | Total Holocaust Records | CD | Black Metal

Puristen und Freunde des traditionellen rohen Black Metals dürfen sich freuen. Sieben Jahre nach dem letzten Album gibt es mit Blackeon lightharvest das dritte Werk Necrofrosts. Wie diese Einleitung nahe legt, enthält das Album  nichts Besonderes oder Neues. Stattdessen fröhnt Necrofrost dem rauen Black Metal der 90iger. Ein knarrender, teils mit Hall unterlegter Kreischgesang, trifft auf grundsätzlich simpel gestrickte Strukturen. Diese wissen in Sacral arrival of elitist light teilweise schon sehr zu überzeugen. Vor allem die eingängigen, dreckigen Riffs, das dumpf polternde Schlagzeug und der abfällig intonierte Gesang mit seinen abrundenden, rauen Rufen, wirken roh, primitiv und wüst. Die eingängig schnellen Parts von Sacral arrival of elitist light hingegen können nicht ganz so überzeugen, da die melodisch frickelnde Gitarre doch etwas nervt, und deren Melodieführung auch nicht so recht zur Rohheit passen mag.

Mit Steel forests of my deserted dreams folgt ein flottes und antreibendes Stück, das durch gute Riffs auffällt und gesanglich ein wenig an Satanic Warmaster erinnert. Das Lied ist ein Killer, da es einfach gehalten ist, aber perfekt die rohe und primitive, ein wenig aggressive und verächtliche Atmosphäre des Black Metals der 90iger hat. Großartig! Mit Into the cage folgt ein vernachlässigbares Übergangslied, das metallisch beginnt und sich dann zu einem Piano/Keyboard-Stück entwickelt.

Das Titellied fällt durch phasenweise eingesetzte Keyboardklänge auf, die zwar dezent gehalten wurden, aber meiner Meinung nach nicht so recht zum rohen Black Metal passen. Dies trifft auch auf die eingängige, vordergründige Führungsgitarre zu, die passagenweise sehr nervend ist, da ihre Melodieführung zu fröhlich wirkt. Ugly Misanthropic Metal ist letztlich auch nicht so grässlich, wie der Name einem weismachen möchte. Jedenfalls verstehe ich unter grässlich etwas anderes, etwa der großartige von mir beschriebene Part in Sacral arrival of elitist. Teilweise sind die Arrangements in Ugly Misanthropic Metal ähnlich gelagert, doch ist auch hier das melodischere Riffing ähnlich unglücklich wie zuvor im Titelstück.

In Journey of the tyrants sind zwar gleichfalls solch eingängig und schnell gespielte Riffs zu hören, doch sind diese diesmal weniger aufdringlich und passen harmonisch und atmosphärisch viel besser in die Musik. Journey of the tyrants ist von einer düsteren Atmosphäre umgeben, die im mittelschnellen bis schleppenden Rhythmus und den sehr guten dunklen Harmonien begründet liegt. Das abschließende Supreme harvester of eternal void beendet Blackeon lightharvest dann dunkelatmosphärisch, da es sich hierbei um ein ruhiges Ambientstück handelt.

Im großen Ganzen lässt sich sagen, dass Blackeon lightharvest ein schönes Stück Black Metal ist. Mit Steel forests of my deserted dreams befindet sich ein echtes Juwel auf dem Album und auch die anderen Lieder sind allesamt sehr ordentlich. Manchenorts kann ich mich zwar nicht so recht mit der einen Gitarre anfreunden, was eine höhere Punkteberwertung verhindert, aber letztlich ist das nur eine Frage des Geschmacks.


7/10
Aceust

01. Your flesh is my convenience
02. Sacral arrival of elitist light
03. Steel forests of my deserted dreams
04. Into the cage
05. Blackeon lightharvest
06. Ugly Misanthropic Metal
07. Journey to the tyrants
08. Supreme harvester of eternal void

18.12.2008

Waning - Population Control | 2008 | Eerie Art Records | CD | Black Metal

Population control heißt das respektable Debütalbum der schwedischen Formation Waning. Wer modernen, komplexen und opulenten Black Metal mag, wird hiermit sicherlich große Freude haben. Fanatiker und Verfechter der „reinen Lehre“ sollten unbedingt die Finger hiervon lassen. Es wird weder Rohheit geboten noch an niedere Instinkte appelliert, stattdessen bekommt der geneigte Hörer komplexe Strukturen zu hören, die kompositorisch und spieltechnisch anspruchsvoll sind. Gerade das breitgefächerte Spektrum der Saiteninstrumente ist hochgradig mannigfaltig. Oft sind mehrere Gitarrenspuren gleichzeitig zu hören, was die Komplexität des Materials begründet. Dabei greift Waning sowohl auf eingängige Riffs als auch auf abwechslungsreiche und spielerische Melodieführungen zurück. Ganz gleich, ob der Part antreibend schnell, hämmernd oder mit der Doublebass unterlegt ist, oder Waning harmonisch, manchmal regelrecht sphärisch spielt, ist die Musik stets atmosphärisch gelagert. Und obwohl es viele schnelle Parts gibt, entwickelt Waning deshalb keine brachiale Durchschlagskraft. Die Musik wirkt niemals brutal, was ich ein wenig schade finde. Stattdessen sind die harten Momente von einer eher technischen und trockenen, eben modernen, Struktur. Die atmosphärischen Gitarrenlinien sind hingegen sehr schön, hörenswert und bestechen durch ergreifende und teils sphärische Melodien mit Tiefgang. Das Ganze ist natürlich recht avantgardistisch und so sind Einflüsse aus dem Post-Rock sicherlich nicht abwegig.

Population control ist ein atmosphärisch sehr gelungenes Album. Allerdings wäre etwas mehr Kraft und Härte an manchen Stellen wünschenswert. Es gibt sie ja, die Schnelligkeit, zuweilen auch mit Eingängigkeit. Doch hier fehlt der letzte Feinschliff, greift die Komplexität nicht so recht, weshalb diese Passagen manchmal etwas platt wirken. Unterm Strich bleibt Population control dennoch ein empfehlenswertes Album für all jene, die gute und anspruchvolle Melodieführungen und atmosphärische Strukturen zu schätzen wissen.


7,5/10
Aceust

01. (Mensch)
02. Shades of grey
03. Left to hate
04. Swarm
05. Crowning apathy
06. Further drown the stain
07. Population control
08. Hollow

17.12.2008

Austere / Lyrinx - Only The Wind Remembers / Ending The Circle Of Life | 2008 | Choirs OF Delusion | Kassette | Black Metal

Diese Split-Veröffentlichung zweier zurzeit viel versprechenden Vertretern des Depressive Black Metals ist zwar nur vier Lieder stark, besitzt aber dennoch eine Gesamtspieldauer von 60 Minuten. Den Anfang macht Austere. Towards the great unknown ist ein ruhiges Stück, durchzogen von grellem Kreischgesang und vielerlei atmosphärischen Klängen und Harmonien im Hintergrund. Das Schlagzeug ist klar und deutlich zu hören, was mir gefällt, und was das atmosphärische Erscheinungsbild von Austere abrundet. Die gesanglosen Passagen sind von malerischer Ruhe beschaffen. Während der letzten Minuten von Towards the great unknown gibt es dann auch einen schnellen und rhythmisch eingängig gespielten Part, der vor allem wegen des sehr eindringlichen Kreischgesangs intensiv ist. In sehr ähnlicher Art und Weise geht es auch mit Only the wind remembers weiter. Es sind vor allem schleppende, langgezogene sowie atmosphärische Parts zu hören. In Only the wind remembers gefällt mir das Gitarrenspiel besonders gut, welches grell und rau aber unauffällig und leise ist, und durch einfache aber subtile Melodien besticht.

Lyrinx konnte mich erst vor kurzem mit Nihilistic purity von sich überzeugen und auch No failure in suicide weiß auf Anhieb zu gefallen. Als erstes fällt der überraschend warme, klare und überaus druckvolle Klang auf. Es ist vor allem das ruhig gespielte Schlagzeug, welches der sonst ruhigen Musik seine sehr kraftvolle und mächtige Atmosphäre verleiht. Zudem ist während der langen, gesanglosen Passage eine wunderbare, klare und ruhige, Gitarrenmelodie zu hören, die sowohl durch Schönheit als auch durch Bekümmerung auffällt. Die zweite Hälfte von No failure in suicide ist dann weitaus rauer und ruppiger. Der klare Klang wandelt sich in ein druckvolles und ein wenig unsauberes Erzittern. Die anfänglichen schönen Melodien gehen in grell und roh klingende, langgezogene Riffs über, während das Schlagzeug nun schnell und hämmernd den Takt klopft.

Isolation hingegen ist ein durchgehend langsames Stück, welches während der ersten zehn Minuten wenig Abwechslung bietet. Stattdessen ist ruhiges, düsteres Spiel zu hören, welches ein Gefühl von Trostlosigkeit vermittelt. In der zweiten Hälfte ist dann zunächst ein Bassgitarren-Solo zu hören, das sehr ruhig ist und vom Schlagzeug begleitet wird. Irgendwann später ist dann ein Gitarrensoli zu hören, wobei die Bassgitarre nach wie vor unterschwellig im Hintergrund mitschwingt. Phasenweise wird das Gitarrensoli auch vom Kreischgesang begleitet.

Diese Split-Kassette ist eine durch und durch gelungene Veröffentlichung, wobei mir Austere auf Dauer einen Tick zu harmlos und glatt ist. Die beiden Austere-Titel sind düstere und atmosphärische Stücke, doch im Vergleich zu Lyrinx, nicht ganz so intensiv und vereinnahmend. Lyrinx bietet jedoch hervorragend gespielten und inszenierten Depressive Black Metal mit sehr eigenen Akzenten, siehe Isolation mit seinen Soli.


7,5/10
Aceust

AUSTERE
01. Towards the great unknown
02. Only the wind remembers

LYRINX
03. No failure in suicide
04. Isolation

Blóðtrú - The Death OF The Spirit | 2008 | Det Germanske Folket | CD | Black Metal



Blóðtrú, ein Einmannprojekt aus Dänemark, debütiert mit dem Album The death of the spirit und bietet sehr eigenwillige Musik. Den Anfang macht das sehr düster gehaltene Christus christus leave my people alone. Es fungiert als ruhige, sehr düster gehaltene Einleitung, in der neben endzeitlichen Klängen und Geräuschen, auch eine eingängige Akustikgitarre und die „unheimlich“ sprechende Stimme Trúas zu hören ist. Mir gefällt dieser Einstieg, er hat etwas von rituellem Dark Ambient. Davon ist im folgenden The wrath of Tiwaz jedoch nichts mehr zu spüren. Das Lied stampft in einem monotonen Rhythmus dahin, ebenso die zweite Gitarre, die dumpf und dunkel im Hintergrund wabert, während der kehlige Gesang und die erste Gitarre zuweilen recht laut und zentral im Vordergrund stehen. Eigenartigerweise variiert das Spiel der lauteren Gitarre, manchmal sind sehr eingängige Riffs zu hören, manchmal aber auch ziemlich melodisch und lebhaft ausgefallene Melodieführungen.

Dasselbe Muster wiederholt sich in Sol is dead. Nur ist die eingängige Struktur einen Tick abwechslungsreicher ausgefallen, was aber gar nicht so sehr auffällt, da das Lied über acht Minuten andauert, und sich somit jegliche Vielschichtigkeit relativiert. Dennoch sind einige Tempowechsel zu verzeichnen. Die Gegensätze der Gitarren bestehen aber auch hier fort. Das merkwürdigste an The death of the spirit ist wohl, dass das Album im ersten Durchgang kaum überzeugen konnte. Viel zu nervig erschien die laute, eingängig und doch lebhaft klirrende Gitarre. Jedoch, wenn man beginnt, sich mit dem zweiten und dritten Durchgang der Musik zu nähern, entwickelt Blóðtrú plötzlich einen atmosphärischen Sog, dem man sich nur schwerlich entziehen kann. Mit einem Mal erscheint die anfänglich unpassende Kombination der Gitarren als absolut passend und logisch. Nicht zuletzt auch, weil die hochgradig monotone Rhythmusmaschine und der Gesang dazu beitragen, dass The death of the spirit eine apokalyptische Stimmung hervorruft. Dazu passt es auch, das Blóðtrú vereinzelt ein Gitarrensoli andeutet oder wie in Oh Germany must we wither nach nach acht Minuten plötzlich mit traditionellen Heavy-Metal- und Rock-Riffs aufwartet - was mich an die kanadische oldschool Black/Thrash/Doom-Metal-Band Megiddo erinnert. Zum Abschluß spendiert Blóðtrú ein überlanges episch gehaltenes Instrumentalstück, welches mich klanglich und atmosphärisch an Bathorys Viking-Metal-Zeiten erinnert.

The death of the spirit ist ein Album für das man sich in jedem Fall Zeit nehmen muss. Gerade wenn man es noch nicht kennt und es einfach nebenher laufen lässt, können die zum teil brillanten Strukturen nicht ihre Wirkung entfalten, da die laute Gitarre sie überlagert und erstmal nervt. Blóðtrú hat nämlich, in aller Monotonie, tolle Harmonien und Riffs im Hintergrund versteckt, die man aber erst bemerkt, wenn man sich der Musik öffnet. Denn dann beginnt auch das vordergründige Gitarrenspiel an zu wirken, und alles fügt sich zusammen.


8/10
Aceust

Common Grave - Il Male Di Vivere | 2008 | Eerie Art Records | CD | Black Metal

Mit Il male di vivere stellen die Italiener von Common Grave ihr Debütalbum vor. Mit von der Partie sind ein Gitarrist und der Schlagzeuger von Stormfrost, deren Album Detaching from humans nicht gerade für Begeisterung bei mir sorgte. Vor allem machte mir das melodische Gitarrenspiel zu schaffen. Glücklicherweise überträgt sich diese Leistung nicht auf Common Grave, obwohl es auch hier eine Vielzahl an melodischen und harmonischen Elementen gibt. Il male di vivere ist ein überaus abwechslungsreiches Werk, auf dem harmonische Elemente, die eine zuweilen sehr kalte Ausstrahlung haben, mit Schnelligkeit und Härte kombiniert werden. Was hierbei sofort auffällt, ist die Qualität und Reife des Materials. Il mare di vivere klingt nämlich überhaupt nicht wie ein Debütalbum, sondern nach einer sehr erfahrenen Hand, die die Fäden gezogen haben muss. Diese Professionalität gilt auch für die Klangproduktion, die die melodischen und atmosphärischen Klänge sauber, klar und druckvoll wiedergibt, den schnellen und kalt peitschenden Parts aber eine gewisse Roh- und Grellheit eingesteht. Lediglich das Schlagzeug klingt während der schnellen und eingängigen Passagen etwas zu lasch.

Wie gesagt, das Material ist enorm vielschichtig und detailreich. Da es zwischen den einzelnen Stücken keine Pause gibt, bekommt man das Gefühl vermittelt, ein einziges, fast 65 Minuten langes Lied zu hören. Auf dieser Reise spielt Common Grave geschickt mit allen Elementen und Einflüssen, die es für ein gelungenes Album bedarf. Vor allem jene werden auf ihre Kosten kommen, die gute Melodien mögen, denn davon gibt es auf dem Album viele. Die Charakteristika der Harmonien wanken zwischen eisig, harsch, melancholisch und zuweilen auch lieblich. Umrahmt und angereichert wird die harmoniebedachte Ausrichtung von kraftvollen Parts, die schnell, schleppend oder treibend sein können. Common Grave lässt diesbezüglich eigentlich nichts aus. Überwiegen tut letztlich aber dennoch eine gemäßigte, harmonische Spielweise. Auf die Dauer ist es mir aber dann doch etwas zuviel mit den atmosphärischen Harmonien. Das hat nichts mit der Qualität der Melodien zu tun, sondern mit der grundsätzlichen Ausrichtung des Albums. Ich hätte gerne mehr von den eingängigen und harten Strukturen, in denen Common Grave eine fulminante Kälte entwickelt.

Il mare di vivere ist gewiss ein gutes Album, spieltechnisch wie auch strukturell. Es ist ein sehr atmosphärisches Werk, mit einem gewissen Hang zur Dramatik und Schwermut und macht dabei einen sehr ausgereiften Eindruck. Einzelne Elemente, besonders spezielle Melodien, sind erstklassig. Ich bin mir sicher, dieses Album wird vielen gefallen, trifft es doch irgendwie genau das, was zurzeit viele mögen.


7/10
Aceust

01. Il male di vivere
02. Memories
03. No turning back
04. In silence they fade
05. Falling from the sky
06. Union of sorrows
07. For a dead person
08. The end of all things

16.12.2008

Vardlokkur - Fragmenteret Okkult Bespottelse | 2008 | Det Germanske Folket | CD | Black Metal

Nach der großartigen Debüt MCD Med døden til følge konnte ich das Debütalbum kaum erwarten. Das Warten hat sich jedenfalls gelohnt, nicht nur, wenn man Besitzer des sehr edel gemachten Digipaks ist. Vardlokkur setzt mit Fragmenteret okkult bespottelse quasi dort an, wo die MCD endet. Großartige Veränderungen oder Entwicklungen sind nicht zu verzeichnen, Vardlokkur ist sich stilistisch treu geblieben. Die größte Neuerung dürfte damit wohl die Klangproduktion sein, die nun weitaus druckvoller, klarer und differenzierter ist.

Musikalisch positioniert sich Vardlokkur nach wie vor grimmig, schnell und zuweilen eben auch schön wüst und roh. Im Vergleich zur MCD sind einzelne Strukturen etwas facettenreicher und komplexer ausgefallen, allen voran das Gitarrenspiel. Die Gitarren klingen nicht nur viel satter und raumfüllender, auch das Riffing selbst ist vielschichtiger und flotter ausgefallen. Allerdings nicht immer so offensichtlich, da die zweite Gitarre gerne mal dezent im Hintergrund steht. Obwohl Med døden til følge etwas roher sowie wüster war, ist Fragmenteret okkult bespottelse insgesamt brutaler ausgefallen. Es gibt auf dem Album nämlich kaum harmonische und ruhige Parts, wie sie in zwei Liedern der MCD vertreten waren. Langsame, schleppende und harmonisch angelegte Melodieführungen gibt es zwar auch, doch sind diese rar und unauffällig, weil flüssig und nahtlos ins Material integriert. Selbst im neuneinhalb Minuten langen Ondskabt (dem einzigen wirklich langen Lied) verzichtet Vardlokkur völlig auf harmonische Strukturen.

Mit Fragmenteret okkult bespottelse ist es Vardlokkur scheinbar mühelos gelungen, die mit der MCD gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Allerdings vermisse ich ein wenig den rauen und wüsten Charme von Med døden til følge, der sich mit der klareren und druckvolleren Klangproduktion verflüchtigt hat. Spielerisch und strukturell ist es ein vollkommen überzeugendes Werk. Ich bin gespannt, wie Vardlokkur auf der anstehenden Tour ankommen wird, da die anderen Gruppen wie Arkona und Menhir doch eher weniger mit roher Härte und Geschwindigkeit zu tun haben.


7,5/10
Aceust

01. Gravfaerd
02. Underverdens kald
03. ...men evig besat
04. Ligaske
05. I forraeders blod
06. Galningen
07. Selvmordet
08. Nattens yngel
09. Ondskabt
10. Untitled

Vae Victis - Black Fucking Thrash Metal | 2008 | Galgenstrang | CD | Black Thrash Metal

Black fucking Thrash Metal heißt das Debütalbum Vae Victis’ und der Name ist Programm. Die vier Musiker gehen angenehm unzimperlich und direkt zur Sache, so haut schon gleich das erste Stück Born in black voll rein. Nach einer kurz gehaltenen akustischen Einleitung mit Donnergrollen geht’s schnell, treibend und riffbetont zur Sache. Großartige thrashige Riffs, lebendig und spielerisch aber dennoch einprägsam und nicht zu übertrieben, treffen auf schnelle Rhythmen, flüssige Breaks und einen eindringlichen, leicht verzerrten Gesang. Dies trifft nicht nur auf Born in black, sondern auf das gesamte Album zu.

Vae Victis geht in die Vollen und gönnt dem Hörer keine Pause. Die Lieder sind alle um die drei Minuten lang, da sich Vae Victis auf das Wesentliche beschränkt und komplett auf jedwedes ausschmückendes Beiwerk verzichtet.  Dabei kommt natürlich auch das thrashige Oldschool-Gefühl nicht zu kurz, was spielerisch und atmosphärisch gemeint ist, denn Vae Victis bleibt durchgängig eigenständig.
Als Dreingabe gibt es noch einen Livemitschnitt vom Auftritt auf dem Protzen Open Air 2003. Das dort dargebotene hört sich gleichfalls gut und überzeugend an und könnte für den einen oder anderen als Vorgeschmack auf das anstehende Konzert am 24. Januar mit Sargeist und Baptism dienen.

Black fucking Thrash Metal ist ein wunderbares Album, welches gut gespielt, schnell und schön riffbetont ist. Der Name des Albums spricht hier voll und ganz für sich! Wer es sich die CD nicht zulegt, ist selber schuld.


8/10
Aceust

01. Born in black
02. Barfly
03. Bloodlust rhapsody
04. Black fucking Thrash Metal
05. Song of revolt
06. Voices from ther past
07. Attila
08. Serenade de Sade

14.12.2008

The Reckoning - Counterblast | 2008 | Shiver Records | CD | Death Metal

Der belgische Dreier The Reckoning stellte im Sommer mit Counterblast sein zweites Album vor und präsentiert spielfreudigen und abwechslungsreichen Death Metal.  Die Geschwindigkeit ist, wie auch das spielerische Niveau, durchgängig hoch, weshalb Counterblast sehr flüssig ist und man das Album hervorragend zweimal hintereinander hören kann. Das wohl auffälligste Merkmal dabei sind die Gitarren, die stets sehr präsent sind und somit das Geschehen und die Atmosphäre dominieren. Dabei sind zwar auch typische Death-Metal-Riffs zu hören, die sich zu dunklen und kraftvollen Wänden auftürmen. Doch das lebendigere und feingliedrigere Spiel überwiegt eindeutig. The Reckoning arbeitet viel mit flüssigen, facettenreichen und harmonisierenden Melodieführungen, ebenso wurden auch einige Soli eingestreut, was in der Summe dazu führt, dass Counterblast nicht den Eindruck vom trockenden Death-Metal-Gebolze vermittelt. Typisch melodischer Death Metal ist es allerdings auch nicht, dafür sind die hohen Tempi und die Doublebass-Parts zu brachial.

Counterblast ist vor allem ein kraftvolles und treibendes Album, das sehr riffbetont ist und von Anfang bis Ende gleichbleibend zu gefallen weiß. Der einzige Schwachpunkt ist, sofern man es als Schwäche betrachten mag, der Gesang, der nicht so stark verzerrt ist und eine helle Klangfarbe hat. Diese Art des Kreischgesanges würde ich eher einer Black/Thrash-Band zuordnen als dem Death Metal. Gerade auch wegen des Gesanges und der lebendigen, riffbetonten Gitarrenarbeit, wirken vereinzelte Passagen sogar recht thrashig.

Trotzdem bleibt Counterblast unterm Strich ein gelungenes und gutes Album, das spielerisch und strukturell völlig überzeugt. Das Ganze wird dann abschließend noch mit dem nachgespielten Terrorizer-Titel Dead shall rise gekrönt.


7,5/10
Aceust

01. Intro
02. Downward discipline
03. March to your death
04. Heap of wretchedness
05. Hellkind
06. Vermicular
07. Nailed to inquity
08. Level of containment
09. Bleed divine
10. Dead shall rise (Terrorizer Cover)

Eindig - Doodschrift | 2008 | Galgenstrang | CD | Black Metal

Doodschrift ist das Debütalbum von Eindig und bietet der geneigten Hörerschaft negativ aufgeladenen Black Metal der ruhigen und düsteren Art. Neues gibt es dabei nicht zu entdecken, geht das Ganze doch in Richtung Lyrinx, Hypothermia oder auch Nyktalgia. Vor allem der intensive, teils hysterisch verzerrte Kreischgesang erinnert an letztere. Kombiniert wird dieser Kreischgesang mit ruhiger, langsamer und dunkelatmosphärischer Musik.

Extreme Elemente, wie etwa überraschend platzierte Ausbrüche oder gelegentliche schnelle Parts gibt es fast gar nicht. Lediglich in De stem in het donker wird es passagenweise laut und schnell. Ansonsten sind es vor allem atmosphärische und melodische Arrangements und Parts voller Melancholie, die das Erscheinungsbild von Doodschrift prägen. Eindig verwendet hierzu natürlich auch klare und ruhige Akustikpassagen, die der ansonst schroffen Instrumentalisierung etwas Klarheit und Sanftheit verleihen.

Wie gesagt, Doodschrift bietet dem Hörer nichts neues, aber was das Album enthält, kann sich hören lassen und ist für sich genommen überzeugend. Die Harmonien der grell und rau klingenden Gitarren sind sehr solide, teilweise auch richtig gut und unter die Haut gehend. Phasenweise spielt Eindig sehr schön eindringlich, bindet das Schlagzeug laut und präsent ein, was dann wie ein Aufbäumen aus der sonst ruhigeren Melancholie wirkt. Für meinen Geschmack hätte es mehr solcher eindringlichen Momente geben können. Ich habe es immer ganz gerne, wenn solche Musik Gegensätze, Kontraste und Extreme besitzt. Diese sind zwar da, aber gemessen an der Gesamtspielzeit etwas zu geringfügig.

Letztlich ist und bleibt Doodschrift ein grundsolides Debütalbum und gefällt mir besser, als so manch fragwürdiges Demo, irgendeines Einmannprojektes, das versucht, etwas vom derzeitigen Glanz des Depressive Black Metals abzubekommen.


6,5/10
Aceust

12.12.2008

Stormfrost - Detaching From Humans | 2008 | Funeral Moonlight Productions | CD | Black Metal

Detaching from humans beinhaltet nicht nur neues Material, sondern auch das komplette Demo Sons of the hate als Dreingabe. Für mich macht das allerdings keinen Unterschied, da ich das Demo nicht kenne.

Die ersten beiden Lieder der CD sind nicht gerade verheißungsvoll, da Stormfrost den Fehler begeht, den grimmig kalten Black Metal mit einer melodischen Gitarrenspur zu kombinieren. Ich habe nichts gegen gute Melodien, solange diese nicht so spielerisch, lebhaft und wechselhaft sind. Mich erinnert dieses schnelle, melodische Gefrickel immer an den ach so fröhlich wirkenden Folk Metal, den ich gar nicht ertragen kann. Zu diesem unglücklichen melodischen Aspekt gesellt sich dann in War of the winter’s demons dann auch sehr kurzweilig klarer Gesang hinzu. Das Ganze ist etwas schade, da die schnellen und treibenden Passagen mitsamt dem kalten, hasserfüllten Gesang gar nicht schlecht sind. Zeitweise spielt Stormfrost dabei dann auch sehr heftig und brutal auf. Doch wird diese Kompromisslosigkeit dann von melodischen Parts aufgebrochen und zerstört. So viel zu den beiden ersten Liedern.

Mit Those pacts at the cemetery ist das alles schlagartig anders. Es ist, anders als die beiden Lieder zuvor, ein durchgängig schleppend bis mittelschnell gehaltenes Lied, in dem Stormfrost zwar auch harmonisch und melodisch aufspielt, doch sind die Melodien hier einfacher und weniger verspielt, weshalb sie prägnanter und authentischer wirken. Mit Reflecting in solitude folgt dann ein reines Instrumentalakustikstück, das nett und ruhig ist, aber nicht unbedingt hätte sein müssen. Anders ist es da mit dem unmittelbar folgendem Obscure dream, das sehr ruhig, getragen von klaren Gitarren, beginnt. Klare, akustische Gitarren, aber auch verträumte Soli prägen das gesamte Lied. Es ist ein ruhiges und melodisches Lied, begleitet vom verzerrten Kreischgesang, der allerdings gut zum ruhigen Spiel passt.

Das war es dann mit dem neuen Material  von Detaching from humans. Nun geht es mit dem Demo weiter und schon der Anfang von Sons of the hate lässt mich aufhorchen. Denn die Riffs sind einprägsam und fest, keine Spur von melodischem Gefrickel. Allerdings ist dies auch nur in den ersten zwei Minuten so. Dann überkommt es Stormfrost wieder und der Gitarrist drängelt mit seiner nun harmonischer gespielten Gitarre in den Vordergrund. Die Melodieführung hierbei ist zwar nicht ganz so nervig wie am Anfang der CD, jedoch auch nicht wirklich überzeugend. Die eingängigeren Parts stehen Stormfrost einfach besser. Besser wird’s mit Total black thought, das sehr energisch und schnell seinen Lauf nimmt und auch die melodischen Parts machen einen ausgereiften Eindruck. Und auch das abschließende True Black Metal kann sich hören lassen. Es wechseln sich sehr schnelle und harmonische Parts ab, wobei sich manch ein Riff wirklich gut, da eisig anhört.

Detaching from humans ist ein durchwachsenes Werk. Auf der einen Seite hat Stormfrost zwar durchaus gute Ansätze, doch gerade die häufig auftretenden melodischen Komponenten machen diese Ansätze zunichte. Dabei schneidet das ältere Demomaterial besser ab als das neue. Stormfrost muss künftig im Bereich der Gitarren deutlich mehr Klarheit und Eingängigkeit einbringen, sonst verkommen die Italiener leicht zu belanglosem melodischem Black Metal.


5/10
Aceust

01. War of the winter's demons
02. Storm frost demons
03. Those pacts at the cemetery
04. Reflecting in solitude
05. Obscure dream
06. The night in which I was chosen
07. Intro
08. Sons of the hate
09. Total black thought
10. True Black Metal
11. Outro

Funeral Fornication | 2008 | Evil Hate Distro | CD | Black Pagan Metal

Als „Canadian Raw Nordic Pagan Black Metal with Medieval Battle Element” wird Funeral Fornications Debütalbum Murder cult Eidolon beschrieben. Irgendwie stimmt das sogar, da Funeral Fornication vor allem sehr roh spielt. Melodische, mittelalterliche Pagan-Metal-Einflüsse sind zwar ebenfalls vertreten, allerdings in einem gleichfalls überaus rohen Gewand. Auf mich macht das Album daher einen chaotischen sowie auslotenden Eindruck, auf dem das Einmannprojekt experimentiert und probiert, was geht.

Da treffen einerseits sehr rohe und extreme Parts auf verspielte Pagan-Metal-Passagen, die manchmal nur schwer zusammenpassen. Funeral Fornication zieht sein Ding dabei allerdings rigoros und konsequent durch, das muss man anerkennend sagen. Mir gefallen dabei natürlich die rohen und primitiven Black-Metal-Elemente am besten, die wüst und radikal sind. Dies ist vor allem den stark verzerrten Gitarren und dem ebenfalls extrem verzerrten, schon ein wenig künstlich wirkenden, Gesang geschuldet. Phasenweise gibt es auch sehr keyboardlastige Parts oder auch flinke Soli zu hören. Murder cult Eidolon ist ein extrem abwechslungsreiches Album, weshalb es auf mich eben auch chaotisch wirkt. Oft sind aber auch melodische Parts zu hören, die mich schnell nerven, da ich mit diesem Pagan Gedöns mit seinen oftmals allzu fröhlichen Melodien einfach nichts anfangen kann. Deshalb machen mir diese Wechsel zwischen extrem rohen Black Metal und den harmonischen Pagan/Mittelalter-Passagen auch ganz schön zu schaffen. Hinzu kommt dann letztlich auch der Drumcomputer, der vor allem während der eingängig schnellen Parts sehr künstlich wirkt.

Mir gefällt Murder cult Eidolon nicht. Die reichhaltige Abwechslung und Verbindung zwischen extrem rohen und den melodischen Elementen passt meiner Meinung nach nicht zusammen und ist deshalb sehr schnell, sehr anstrengend.


4/10
Aceust

01. Armageddon arrives
02. Riding in the north
03. In league with wolves
04. Checkmate in blood
05. Winter wraiths
06. Becumming the nunrapist
07. Panzers from hell
08. Reap of martyrs
09. Counterparts
10. Upon many an altar of decay
11. On a trollbridge I fought
12. Limbonic winds

07.12.2008

Mordgrim - Flesh And The Devil | 2007 | Funeral Moonlight Productions | CD | Black Metal

Nach einer Split und drei Demos ist das 2007 veröffentlichte Flesh and the devil das Debütalbum des schwedischen Duos Mordgrim, welches inzwischen den Bandnamen änderte und nun unter Old Bones sein Unwesen treibt. Auf Flesh and the devil spielt Mordgrim auf angenehme Art und Weise grimmig anmutenden und teilweise schön rumpelnden Black Metal. Die Lieder sind alle so zwischen drei und vier Minuten lang und versprechen trotz des traditionellen und rohen Black Metals ein gewisses Maß an Vielschichtigkeit.

Besonderes Augenmerk lege ich dabei auf den Gesang, der kehlig und etwas rauchig klingt und mich mehr als einmal an den Gesang von Imperial (Krieg, Weltmacht) erinnert. Zu dem Gesang passt auch die rumpelnde Spielweise, die sich vorzugsweise aus mittelschnellen Tempi zusammensetzt. Das Schlagzeug klingt sehr natürlich, wird vielfältig gespielt und das Becken ist oft peitschend zu hören, weshalb sich die Rhythmen trotz des Hanges in Richtung schleppend, oftmals antreibend anhören. Und auch die Gitarrenarbeit ist sehr ordentlich, sowohl die Riffs als auch den Klang betreffend. Mordgrim schüttelt einfache, aber prägnante und einprägsame Riffs aus dem Ärmel, die das Ganze wohlig abrunden.

Flesh and the devil beinhaltet absolut nichts Neues oder Überraschendes. Stattdessen wird hier dem traditionellen old school Black Metal gefrönt. Es macht einfach Spaß die Platte laufen zu lassen und den rumpelnden, grimmigen Klängen zu lauschen.


7/10
Aceust

01. Intro
02. Flesh and the devil
03. Beacons of disease
04. The man who made a monster
05. The gift of torture
06. Scrape the bowels
07. Spirituall cleansing
08. Beaten, bled and bruised
09. Silence the breathing

Ars Goetia - Anachoreta | 2007 | Funeral Moonlight Productions | CD | Black Metal




Anachoreta ist das ordentliche Debütalbum der italienischen Black-Metal-Gruppe Ars Goetia. Verteilt auf acht Lieder mit einer Spielzeit von knapp 38 Minuten bekommt man auf Anachoreta schnörkellosen Black Metal, der sich auf das Wesentliche konzentriert.  Ars Goetia verzichtet komplett auf melodische oder epische Passagen, stattdessen gibt es Black Metal pur. Dennoch ist die Angelegenheit nicht eingängig. Den Liedern wurden vielfältige Strukturen verpasst, sowohl rhythmisch als auch harmonisch. Anachoreta ist ein gitarrenlastiges Album. Die Bassgitarre ist nahezu durchgehend warm und dunkel brummend zu hören und auch das Riffing der einzigen E-Gitarre ist sehr präsent und markant. Allerdings sind die Riffs und Melodien nicht immer überzeugend. In The hermit gibt es Parts, die wohl harmonisch wirken sollen und wo nebst Schlagzeug nur die Gitarre zu hören ist. Hier wirkt das Spiel nicht überzeugend, die Melodie ist etwas frickelig und nervend. Insgesamt betrachtet ist das spielerische Handwerk aber dennoch solide.

Allerdings fehlt dem Album auf Dauer ein wenig die Würze, eine spezielle Atmosphäre, die das Werk dauerhaft interessant macht. Der Anfang von Anachoreta ist noch recht vielversprechend, da Ars Goetia in den ersten Liedern auf die dreckige old school Schiene setzt und diese auch gut und glaubwürdig rüberkommt. Doch danach flaut es etwas ab. Die Lieder sind keineswegs schlecht, einzelne Aspekte wie spezielle Riffs oder Tempowechsel sind sogar ziemlich gut. Doch das ist insgesamt betrachtet etwas zu wenig, da es Ars Goetia nicht gelingt, eine durchgehende, gleichbleibende Atmosphäre zu erschaffen. Das ist etwas schade, da, wie gesagt, einzelne Lieder oder Parts wirklich gut sind. Somit bleibt Anachoreta unterm Strich ein solides aber eher durchschnittliches Werk.


5,5/10
Aceust

01. Ascension into the abyss
02. Black wisdom
03. Embrace...
04. The hermit
05. Dies nefastus
06. The path of despising
07. Endless curse
08. The last winter

Svarog - Artillerie | 2008 | Senfgas Productions | Kassette | Black Metal


Artillerie stellt die bereits fünfte Veröffentlichung Svarogs dar und enthält kompromisslosen Black Metal. Nach dem kurzen Praeludium legt der Vierer dann auch sogleich roh, schnell und ungestüm los. Mit Blutverschmiertes Schwert breitet sich sehr schnell ein rauschendes und rasendes Bollwerk aus. Rauschend wirken die schnellen und harten Passagen deshalb, da sich der stark verzerrte und hasserfüllte Gesang wie ein verhüllendes Tuch über die Musik legt. Im Verlauf des Liedes lichtet sich die Verhüllung etwas und die schnell gespielten Gitarren treten immer mehr in den Vordergrund, wo sie neben schnellen, harten Riffs zuweilen auch leicht melodische Melodieführungen einbringen.

Obgleich einige Parts wahrlich durch rigorose und zerstörerische Schnelligkeit geprägt sind, prügelt sich Svarog keineswegs blind und stumpf durch Artillerie. Im Tempo sind zahlreiche Variationen und Breaks zu verzeichnen, die allerdings nicht immer gut zur Geltung kommen, da das Schlagzeug nicht selten untergeht und im Vergleich zu den Gitarren und dem Gesang zu schwach ist. Die Klangproduktion ist wie gesagt rauschend, die Klänge formieren sich oft zu einem einzigen und großen, klanglichen Wutsturm. Mir gefällt diese Produktion, da sie, wie man zum Beispiel in Panzerwinter sehr gut hören kann, die hasserfüllte Atmosphäre sehr gut betont.

Im längsten Titel Freitod, beweist Svarog auch die Fähigkeit, langsam zu spielen und diese Langsamkeit mit kraftvollen und leicht harmonischen Arrangements auszuschmücken. Dies gelingt insofern gut, da der extreme Kreischgesang sehr gut mit der schleppenden und leicht harmonischen Ausrichtung harmoniert, ein Kontrast erzeugt wird, der unter die Haut geht.

Artillerie ist ein sehr solides und überdurchschnittliches Demo, das trotz der überwiegenden Schnelligkeit ein gewisses Maß an Abwechslung besitzt. Einigen wird der Klang wahrscheinlich nicht gut genug sein. Ich finde ihn jedoch für den kompromisslosen und hasserfüllten Black Metal, den Svarog hier spielt, sehr passend.


6,5/10
Aceust

01. Praeludium
02. Blutverschmiertes Schwert
03. Vergeltung
04. Panzerwinter
05. Freitod
06. Interludium
07. Asche
08. Sterben für den Führer
09. Finale

05.12.2008

Orlog - Elysion | 2008 | Der Germanske Folket | CD | Black Metal

Gute 2 Jahre mussten wir warten, um endlich das lang erwartete neue Album der deutschen Truppe in den Händen zu halten; aber das Warten hat sich allemal gelohnt! Auch wenn die Band sich musikalisch ein wenig geändert hat, ist dies keinesfalls ein negativer Aspekt. Es ging weg vom Pagan, hin zum Black Metal, lediglich textlich harrt man doch noch darauf aus. Das Album ist durchgehend gut produziert und ist trotz seiner hohen Schnelligkeit abwechslungsreich und wird keinesfalls langweilig. Zwischenzeitliche ruhigere Passagen mit episch anmutendem Ausmaß tun dem aggressiven Gesamteindruck aber keinen Schaden. Der Gesang ist zwar im Gegensatz zu den Gitarren etwas mehr im Hintergrund, doch gerade dadurch wird das Album etwas melodischer gestaltet. Amorph dürfte wohl das Vorzeigestück des Albums sein, da hier alles vereint ist was das Album ausmacht, auch wenn dies verhältnismäßig eines der  ruhigeren Stücke ist, direkt nach dem hassversprühendem Entfesselt.

Kaum ein negativer Aspekt lässt sich, abgesehen von der ("recht kurzen") Spielzeit von ca. 40 Minuten, auf diesem Album finden. Von der ersten bis zur letzten Sekunde wird dem Hörer spielerisch und musikalisch hochwertiger (Pagan) Black Metal geboten, der auf voller Linie überzeugt.


8,5/10
F.

01. Sturm
02. Im Schattenrausch
03. Das Licht der toten Welt
04. Amorph
05. Entfesselt
06. Fluch
07. Elysion

Thorngoth - Rauhnacht | 2008 | Folter Records | CD | Black Metal

Beim zweiten Album der bayerischen Truppe habe ich das Gefühl, dass irgendwie die Lautstärke fehlt. Trotz der rohen Produktion vermischen sich die Instrumente keinesfalls zu einem Brei, sondern sind immer noch klar "erkennbar". Zwar sind einige schwedische Einflüsse klar erkennbar, jedoch wird nichts geklaut und die Band behält ihr eigene, ordentliche Portion an "Selbstständigkeit" und Souveränität bei, ihr Album durchzuspielen. Dieses wurde mit einer ordentlichen Portion Aggressivität und Hass versehen, wodurch allerdings der Abwechslungsreichtum der ersten Hälfte das Nachsehen hat. Die zweite Hälfte des Album hingegen wird etwas Abwechslungsreicher, verliert aber trotzdem keineswegs an Aggressivität und bereitet somit dem Hörer etwas mehr Freude, bis am Ende fast schon groovige Passagen auftreten.

Zwar ist noch Raum für Verbesserung vorhanden, aber es ist eine ordentliche Scheibe und man kann in der Zukunft sicherlich noch eine Menge von dieser Band erwarten und es ist sicherlich nicht untertrieben, wenn man sagt, dass sie womöglich sogar bald mit zu den Besten Deutschlands gehören könnten.


7/10
F.

01. Curse them
02. Kill for paradise
03. Schiachperchten
04. Der Wanderer
05. Nihilistic vision
06. Salvation in silence
07. Abgrund
08. Still von Ewigkeit

29.11.2008

Apocalyptic Fire - Abyss | 2008 | Black Devastation Records | CD | Black Metal

Kalten und atmosphärischen Black Metal bekommt man auf Abyss, der ersten Veröffentlichung von Apocalyptic Fire, geboten. Sofort mit dem Anfang des Auftaktliedes My vision fällt die in den Vordergrund gestellte Gitarre auf, die mittels leicht grellem Klang und ruhig gespielten Riffs für Stimmung sorgt. Dies bleibt auch auf dem gesamten Werk so. Das Gitarrenspiel von Apocalyptic Fire ist sehr vielfältig und eben melodiebetont, weshalb Abyss auch so atmosphärisch wirkt. Apocalyptic Fire übertreibt es dabei jedoch nicht mit den Melodien. Das Gitarrenspiel ist zu keinem Zeitpunkt zu lebhaft, aufdringlich oder verspielt. Stattdessen setzt man auf gute, atmosphärische Riffs und Melodieführungen, die gerne auch etwas unauffälliger sind und deshalb eher unterschwellig wirken. Hier und da ist auch ein sehr ruhiger Part mit unverzerrter Gitarre zu hören, was dann schon einen leicht verträumten Eindruck macht, da das sanfte Gitarrenspiel hier als lieblich zu bezeichnen ist.

Das Spiel am Schlagzeug ist dem natürlich angepasst und so sind verschiedene langsame und mittelschnelle Rhythmen zu hören, die vereinzelt druckvoll und treibend sind. Die Arbeit am Schlagzeug ist gut, denn trotz der ruhigen und atmosphärischen Spielweise bedient sich Apocalyptic Fire an den Möglichkeiten des Instruments und trommelt nicht dumpf und monoton drauf los. Neben dem Gitarrenspiel ist aber der Gesang ein wesentliches und prägendes Merkmal. Es ist grell verzerrter Kreischgesang zu hören, der jedoch stets ruhig vorgetragen wird und sogar recht verständlich ist. Emotionale Gesangseinlagen gibt es nicht, weshalb Abyss auch eine kalte Stimmung besitzt.

Abyss kann man als gelungene Debütveröffentlichung bezeichnen. Zugute kommt der Veröffentlichung dabei, dass es sich um eine MCD handelt. Wären die Lieder länger oder wäre es ein Album mit einigen Titeln mehr, könnte es etwas langweilig werden. Da würde dann eine Art Kontrast fehlen, der dem Werk einen markanten Feinschliff verpassen würde. Für Abyss ist es aber gut so. Gut gespielter und kalter, mit schönen Melodien gespickter Black Metal.


7/10
Aceust

01. My vision
02. The big olds
03. See the reality
04. The end
05. The seals are broken
06. Black horizon

http://www.apocalyptic-art.de/Afire/

Faal - Abhorrence-Salvation | 2008 | Ván Records | CD | Doom Metal

Die niederländische Doom-Metal-Gruppe Faal debütiert mit dem Album Abhorrence-Salvation und bietet dem geneigten Hörer sehr ruhigen und dunkelatmosphärischen Doom Metal. Dabei ist der Einstieg mit 0000 noch recht kraftvoll, da neben den langsamen und harmonischen Parts auch mittelschnelle und treibend gespielte Rhythmen zu hören sind. Im folgenden Stück In my final hour of grief ist davon dann allerdings nichts mehr zu spüren. Stattdessen beginnt das Lied überaus ruhig und atmosphärisch, beinahe schon ein wenig romantisch, da mich die anfängliche, klare Gitarre ein wenig an Therion zu Zeiten von „The beauty in black“ erinnert. Nachfolgend entwickelt sich In my final hour of grief zu einem langen und abwechslungsreichen Lied, mit kraftvollen aber auch sehr atmosphärischen Passagen, in dem immer wieder sehr melancholische Melodieführungen durchbrechen.

Viel schwerer und düsterer geht es mit The scent of withered flowers weiter. Es ist ein überaus langsames Lied, geprägt von sehr dunklen und tiefen Riffs, die kraftvoll und zutiefst melancholisch durch den Raum wabern. Stilistisch und auch atmosphärisch erinnert mich Faal in diesem Stück an das großartige Album „Quietus“ von Evoken. Düsterer und hoffnungsloser geht es kaum noch.
Im abschließenden Perpetual solitude sind die Strukturen dann wieder etwas vielschichtiger. Es gibt sehr langsame Parts, ähnlich wie in The scent of withered flowers, die vor Dunkelheit nur so strotzen. Daneben sind aber auch einige atmosphärische Einsprengsel und das eine und andere kraftvolle Arrangement zu hören.

Faal hat mit Abhorrence-Salvation ein sehr ordentliches Debüt abgeliefert. Die Lieder sind alle recht lang, weshalb man sich für die einzelnen Parts auch jeweils viel Zeit nimmt und man als Hörer schön in ihnen versinken kann. Abhorrence-Salvation eignet sich herovrragend für ruhige Momente der inneren Einkehr. Vor allem gefällt mir der atmosphärische Aspekt, der zwar stets präsent ist, aber niemals übertrieben und zu dick aufgetragen wirkt.


7,5/10
Aceust

01. 0000
02. In my final hour of grief
03. The scent of withered flowers
04. Perpetual solitude

http://www.van-gbr.de/

27.11.2008

Austere / Isolation - Bleak... | 2008 | Those Opposed Records | CD | Black Metal

Die letzte Split von Austere liegt nur wenige Monate zurück, da gibt es mit Bleak... bereits eine weitere. In Australien hat sich seither nicht viel getan wenn man den beiden, über 13 Minuten langen Stücken Austeres lauscht. Die Spielart ist nach wie vor sehr langsam, ruhig und atmosphärisch. Die verzerrten und grell klingenden Gitarren sorgen dabei für einen melancholischen Sog, da deren Part zuweilen recht lang und dabei monoton ausgefallen ist. Die dabei entstehenden Harmonien entwickeln zuweilen sehr gute Atmosphären. Auffälligstes Merkmal von Austere ist jedoch nach wie vor der extreme, gerne mit Hall unterlegte, Kreischgesang. Mir persönlich ist er etwas zu laut, da er öfters mal den wohligen Klang der Gitarren überdeckt. Im Vergleich zur Split mit Lyrinx ist zu sagen, dass es keine Veränderungen gibt und Austere nahtlos an das Material der vorangegangenen Split anknüpft.


Was Isolation betrifft, gibt es sehr wohl Neuerung zu vermelden. Nach drei großartigen Veröffentlichungen, die allesamt auf ihre Weise intensiv, düster und kraftvoll sind, folgt mit Bleak... ein etwas anderes Stück Musik. Mit From nowhere…, einem Instrumentalstück, beginnt Isolations Part sehr ruhig. Es ist ein schönes wie ruhiges Stück, in dem klare, unverzerrte Gitarren, dunkle Basslinien und ein ruhiges Schlagzeug zu hören sind. Darauf folgt dann Mosaic, ein mit über 16 Minuten Spielzeit nicht gerade kurzes Lied. Es beginnt ähnlich ruhig und klar, wie das zuvor gehörte Instrumental. Diese klare, melodische Linie hat etwas schönes und verträumtes zugleich.  Dies bleibt auch so, wenn die verzerrten Gitarren und das Schlagzeug mächtig und druckvoll einsetzen. So weit, so gut. Es sind gute und atmosphärische Melodieführungen zu hören, fehlt nur noch der Gesang. Der kommt dann auch irgendwann, doch statt den eindringlich verzerrten Gesang, ist eine klare, ruhige Stimme zu hören. Ein Novum für Isolation. Erst ab der zwölften Minute ist dann, partiell, der bekannte Kreischgesang zu hören.

Ich finde es von Isolation schon ziemlich mutig, den eingeschlagenen und erfolgreichen Pfad zu verlassen und plötzlich, einfach weitgehend klar zu singen. So richtig gut gefällt mir das nicht, wie es mir ja nie richtig gut gefällt, wenn jemand klar singt. Im Falle von Isolation hat der Gesang aber durchaus einen Reiz, da die musikalische Begleitung sehr gut ist, und die Harmonien gemeinsam mit der ruhigen Stimme von Johannes eine schlichte, ruhige und tief in sich gehende Atmosphäre vermitteln. Daran ändert sich mit dem abschließenden Stück …to nowhere nichts.


Austeres Part ist nicht schlecht. Es wird ruhig, düster und atmosphärisch gespielt. Dabei sind einige wirklich gelungene Harmonien zu verzeichnen. Doch in anbetracht der Länge der Lieder ist es mir auf Dauer, wie schon auf der Split mit Lyrinx, einfach etwas zu harmlos. Ich vermisse in der Musik von Austere bizarre oder harte Elemente, die dem Ganzen etwas Würze verleihen würden.

Was Isolation angeht, ist es nicht ganz so einfach ein Fazit zu ziehen. Ich fand bisher jede Veröffentlichung extrem gut und deshalb schmerzt es mich auch ein wenig, nun mit etwas neuem konfrontiert zu werden. Gefallen tut mir auch das neue Material, zumal es Isolation erneut gelang, einfache aber richtig gute und einprägsame Riffs und Melodien zu kreieren, die sich direkt ins Hirn einbrennen. Der Gesang ist aber in jedem Fall gewöhnungsbedürftig.


7,5/10
Aceust

AUSTERE
01. When even tomorrow looks away
02. Instrumental
03. There's nothing left...

ISOLATION
04. From nowhere...
05. Mosaic
06. ...to nowhere

Sol - I Am Infinity | 2008 | Ván Records | CD | Doom Metal

Vor einem Jahr erschien Sols Debütalbum Let there be a massacre, welches schon sehr respektabel war. Doch der brandneue Nachfolger I am infinity übertrifft das Debüt bei weitem. Auf dem neuen Werk sind einige Veränderungen zu verzeichnen, die der Musik eine ergreifendere Atmosphäre verpassen. Bevor es soweit ist, wird man jedoch erst einmal mit dem Ambient-Stück Cosmos reshaping überrascht, in dem vereinzelt sogar leichte Noise-Einflüsse zu hören sind. Ist dieses zu ende, beginnt dann mit And I rose eine lange, düstere und schroff-rohe Doom-Metal-Reise.

Sol spielt zwar nach wie vor langsam und schleppend, doch weniger atmosphärisch und melodisch als auf dem Debüt. Die neuen Lieder sind ärmer an Melodik, dafür klingen die Saiteninstrumente rauer und auch das Schlagzeug hat einen dumpfen Klang. Zeitweise klingt die Musik richtig böse, wenn der tiefe und kehlige Gesang, die dunkel brummende Basslinie und die Gitarren zusammenkommen. Ein wenig entwickelt Sol dabei eine richtige Oldschool-Atmosphäre. Schrummige Gitarren, dumpf stampfendes Schlagzeug und kehlig gurgelnder Gesang. Es ist einfach herrlich, zuzuhören, mit welcher düsteren Inbrunst Sol – immerhin ein Einmann-Projekt – hier aufspielt. Dabei wird größtenteils auf atmosphärische und ruhige Parts verzichtet. Einige gibt es zwar, doch sind diese dann kurz und minimal ausgefallen. Stattdessen dominieren druckvolle und stets etwas roh klingende Death/Doom-Metal-Parts das Geschehen.

I am infinity ist ein großartiges Album. Alle vier Doom-Metal-Stücke treffen voll und ganz ins Schwarze. Ein wenig trifft sogar der von Rigor Sardonicous geprägte Begriff „Raw Apocalyptic Doom“ auf I am infinity zu. Absolut empfehlenswert für alle, die es schleppend, roh aber dennoch kraftvoll und treibend mögen! Lediglich die als Ein- und Ausklang fungierenden Ambient-Stücke hätten nicht sein müssen, stören tun sie allerdings auch nicht.


8,5/10
Aceust

01. Cosmos reshaping
02. And I rose
03. Abyss of light
04. From ashes to infinity
05. The new void
06. Cosmos reborn

23.11.2008

Janvs - Vega | 2008 | ATMF | CD | Black Metal

Gut ein Jahr nach dem Debütalbum Fvlgvres folgt nun das zweite Album von Janvs. Fvlgvres ist mir nicht bekannt, weshalb ich nichts über eine mögliche Entwicklung sagen kann. Vega ist in jedem Fall ein sehr atmosphärisches Werk, in dem schöne, beinahe schon verträumte Melodien, mit sehr kraftvollen und packenden Elementen kombiniert werden. Vereinzelt erinnern mich die leicht melancholischen Kompositionen ein wenig an Katatonia. Nicht nur, weil es neben dem minimal verzerrtem Gesang auch klare Gesangseinlagen gibt. Im Titellied Vega gleicht diese klare, italienisch singende Stimme schon ein wenig dem einer Oper. In Vega hat dieser Gesang durchaus etwas charismatisches, dass mir gefällt. Doch in anderen Liedern in denen ebenfalls klar und unverzerrt gesungen wird, spricht mich der Gesang dann nicht mehr an.

Es ist aber nicht nur der Gesang der markant ist. Die Gitarren sind es ebenfalls, da sie sehr vielfältig und lebendig gespielt werden. Die Gitarren werden eben sehr melodisch gespielt, was vereinzelt zu sehr lebhaften, spielerischen Momenten führt, die mir etwas zu viel sind. Allerdings gibt es andererseits auch sehr großartig arrangierte harmonische Passagen, in denen die Gitarren ruhig und sphärisch daher kommen und in denen Janvs dann eine tolle, träumerische Atmosphäre entwickelt, wie man sie ähnlich von instrumentalen Post-Rock und Doom-Metal-Gruppen her kennt. Tarab ist so ein Lied, das langsam aber dennoch kraftvoll ist und in dem sphärische Klänge, kräftige und dunkle Riffwände aber auch sanft gespielte Melodien zu hören sind.

Der Anteil an den kraftvollen und energischen Elementen ist leider recht gering wenn man ihn mit dem hohen Anteil des klaren Gesangs misst. Mediterraneo ist jedenfalls ein durchgängig kraftvoll strukturiertes Lied, in dem richtig gute Riffs, packende Melodieführungen und antreibende Rhythmen zu hören sind. Mediterraneo ist allerdings auch das einzige Lied dieser Art. Der Rest von Vega ist vornehmlich langsam und atmosphärisch.

Wer atmosphärischen und melodischen Metal mag, der durchaus mit guten Strukturen aufwarten kann, sollte Vega mal probieren. Für mich enthält Vega drei richtig gute Lieder: Tarab, Vega und Mediterraneo. Die restlichen Vier sind mir entweder zu lasch, zu melodisch oder aber eben mit klarem Gesang.


6,5/10
Aceust

01. Torri di vetro
02. Saphire
03. Tarab
04. Dazed
05. Mediterraneo
06. Vega
07. Vesper II

16.11.2008

Grave Desecrator - Sign Of Doom | 2008 | Ketzer Records | CD | Black Death Metal

Vier Jahre nach der großartigen EP Cult of warfare and darkness schlägt das brasilianische Todeskommando nun mit Sign of doom, dem Debütalbum, zurück. Es ist ein, von der ersten bis zur letzten Sekunde andauerndes, großartiges Werk extremen Oldschools Metals. Grave Desecrator zelebriert eine todsichere sowie explosive Mischung aus Death, Black und Thrash Metal. Sicher, Grave Desecrator macht hier nichts Neues. Doch mit welcher Inbrunst, Überzeugung und niederstreckenden Energie das Quartett hier aufspielt, ist phänomenal. Der Gesang ist fies, dunkel, verraucht und kehlig. Das Gitarrenspiel abwechslungsreich, riffbetont und oftmals sehr mächtig, kraftvoll und Wände einreißend. Hinzu kommen erstklassig gespielte und eingestreute Soli. Und auch rhythmisch gibt es das volle Brett. Schlagzeuger Adrameleck (treibte unter anderem in Nocturnal Worshipper und Apokalyptic Raids sein Unwesen) prügelt, hämmert und stampft sich bravourös durch das Album. Obwohl Sign of doom ein schnelles und geradliniges Werk ist, gibt es eine Vielzahl an Breaks und auch mittelschnelle Parts, die mindestens ebenso gewaltig sind, wie die schnellen und vernichtend gespielten Abschnitte.

Glücklicherweise ist auch Holocaust auf Sign of doom vertreten. Holocaust war ja bereits auf der EP ein absoluter Killer, und auch die neu eingespielte Version hat es voll und ganz in sich. Überhaupt ist jedes Lied auf Sign of doom ein absoluter Volltreffer. Spielerisch als auch klangtechnisch. Der Klang ist sauber und wunderbar differenziert, die Saiteninstrumente klingen kräftig, dunkel und unheilvoll und auch das Schlagzeug ertönt schön druckvoll. Sign of doom ist somit ein überragendes und nahezu perfektes Album. Es ist für jeden ein absolutes Muss, der den extremen Oldschool Metal noch zu würdigen weiß!


9,5/10
Aceust

01. Sign of doom
02. Revelations (Of the beast)
03. Faces of apocalyptic battle
04. Christ's blood
05. Carnal obsessioin
06. Midnight sinner
07. Rise to destruction
08. Cursed mass
09. Holocaust
10. Devil's revenge

Impavida - Eerie Sceneries | 2008 | Ván Records | CD | Black Metal

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Impavida mit dem ersten Demo Into empty spheres zu gefallen wusste. Nun folgt bereits mit Eerie sceneries das Debütalbum. Stilistisch und atmosphärisch hat sich nichts verändert. Es wird von Impavida nach wie vor düsterer und dunkelatmosphärischer Black Metal gespielt. Die beiden Lieder vom Demo haben auch ihren Weg aufs Album gefunden, wobei Skies darke than thine nun einfach nur noch Dark skies heißt. Ob die beiden Stücke für Eerie sceneries neu aufgenommen wurden, kann ich nicht feststellen. Fest steht aber, dass der Klang leicht verbessert wurde. Er ist nun differenzierter und auch einen Tick druckvoller.

Wie gesagt, spielerisch hat sich bei Impavida nichts verändert. So ist Eerie sceneries dann auch ein ruhiges und dunkles Werk, das völlig ohne harte Ausbrüche auskommt. Vereinzelt sind zwar schnelle Schübe zu hören, doch haben diese vielmehr einen atmosphärischen Charakter, als einen brachialen. Von Anfang bis Ende dominiert eine atmosphärische Langsamkeit, die oft von ruhigen, sphärischen Begleitklängen und klar und sanft gesprochenen Stimmen mitbestimmt wird. Es ist Impavida erneut gelungen, eine wunderbare, obskure und bizarre Atmosphäre zu erzeugen. Der Anteil an atmosphärischen Ambientelementen ist sehr hoch. Es sind fast immer stimmungsvolle Begleitklänge zu hören, die sehr gut mit den dunkel gehaltenen Gitarrenlinien und dem eindringlichen, aber stets ruhigen, Kreischgesang harmonieren.

Wem bereits Into empty spheres gefiel, dem wird auch Eerie sceneries mit Sicherheit gefallen. Ansonsten ist Impavida für jeden empfehlenswert, der düsteren Ambient Black Metal mag. Von solchen Gruppen gibt es zwar einige, doch Impavida spielt sehr eigenständig, was mir gut gefällt. Düster, atmosphärisch und bizarr.


7,5/10
Aceust

01. Into empty spheres
02. Dysmorphic
03. Dark skies
04. Watching the world through pale eyes on an unborn child
05. Ashes of me
06. Traumata

13.11.2008

Elite - We Own The Mountains | 2008 | Folter Records | CD | Black Metal

Mit ihrem neuen Werk We own the mountains von Elite wurde zwar kein neues Kapitel im Black Metal geschrieben, jedoch wirken die dargebotenen Stücke recht druckvoll und technisch auf einem ziemlich hohen Niveau. Größtenteils geht es recht schnell zur Sache, mit einigen Midtempo Parts, die das Album nicht all zu eintönig wirken lassen. Ein gewisser treibender Charakter zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album, wodurch die knappen 50min. beinahe wie im Fluge vergehen. Auch atmosphärisch macht die Scheibe ordentlich was her, was man größtenteils den Vocals zu verdanken hat, die mal keifend, mal rotzig und selten sogar fast schon clean wirken.

Alles in allem ein Album, was nicht langweilig wird und schon beim ersten durchhören Freude bereitet. Stellenweise erinnerte es mich an eine Mischung aus Immortals „Damned in black“ mit einem Spritzer Taake. Leute, die mit den beiden Bands etwas anfangen können sollten hier unbedingt zuschlagen und auch "die anderen" sollte es durchaus mal riskieren reinzuhören.


7,5/10
F.

01. Volvens vinterseid
02. Amanita muscaria
03. Winter moon king
04. Likmyren
05. Rovnatt
06. Fra askens kilde
07. Legend
08. Født til Vanvidd
09. Vi skyr ingen strid
10. Odal

12.11.2008

Burial Hordes - Devotion To Unholy Creed | 2008 | Pulverised Records | CD | Black Metal

Die Griechen von Burial Hordes fackeln nicht lange herum und legen auf ihrem zweiten Album Devotion to unholy creed umgehend los. Praise the bloodcode of hatred ist ein kurzes, kraftvolles und zuweilen energisches Lied. Es ist ein passender Einstieg ins Album. Denn Burial Hordes verzichtet generell auf stilübergreifende Einflüsse und weitgehend auch auf atmosphärische Weichspüler. Stattdessen konzentriert man sich lieber auf puren und schnörkellosen Black Metal.

Der Rhythmus ist dabei vorwiegend schnell und treibend, aber stets variantenreich. Es gibt zwar immer wieder hart und eingängig schnell eingehämmerte Parts, doch werden diese von einer Vielzahl an Wechseln angereichert. Besonders gelungen und markant sind diese Wechsel und Übergänge in Infernal necromancers, einem heftigen und eindringlichen Lied. Denn auch die Bass- und Gitarrenlinien sind hier stets treibend in Bewegung und der dunkle sowie kehlige Gesang sorgen dafür, dass Infernal necromancers in der Summe ab und zu ein wenig an die Kanadier Blasphemy erinnert. Wüst und tosend geht es aber auch in den anderen Liedern vor sich. Langweilig wird es dabei jedoch nie, da das Gitarrenspiel lebendig und flott ist und stets für ein angenehmes flüssiges Hörgefühl sorgt.

Devotion to unholy creed ist eine wirklich feine Scheibe, die trotz aller Härte, Heftigkeit und Eindringlichkeit nicht die spielerische Komponente vermissen lässt. Und dann und wann gibt es sie eben doch, die ruhigeren und atmosphärischen Parts. Diese sind allerdings mit bedacht platziert und selten und hören sich jedoch dazu sehr gut an, da sie einen dezenten Charakter haben. Vor allem verstärken sie den kraftvollen und energiegeladenen Ausdruck von Burial Hordes. Wer es schnell und heftig, gespickt mit einigen wenigen klaren und atmosphärischen Anleihen mag, sollte Devotion to unholy creed ruhig mal ausprobieren.


8/10
Aceust

01. Praise the bloodcode of hatred
02. Devotion to unholy creed
03. Infernal necromancers
04. Hellborn
05. God's cutthroat
06. Abysmal goatfeast
07. Splendid destruction
08. Stench of immortal doom

Infinity - The Arcane Wisdom Of Shadows | 2008 | Bloodred Horizon Records | CD | Black Metal

Das niederländische Duo von Infinity beschert uns mit The arcane wisdom of shadows das mittlerweile vierte Album. Es ist ein gewaltiges und druckvolles Album geworden, welches die mit Abstand beste sowie mächtigste Klangproduktion besitzt. Die drei Vorgänger waren ja allesamt nicht schlecht, doch konnte der zum Teil sehr heftig und brutal inszenierte Black Metal nur selten seine volle Wucht entfalten, da der teils schroffe Klang dem einfach nicht gewachsen war. Im vierten Anlauf ist nun alles anders und Infinity spielt sich durch die knapp 55 Minuten Spielzeit, als gäbe es kein Morgen.

Die Handschrift von Baldragon Xul ist dabei unverkennbar. Sein Schlagzeugspiel und Gesang sind einzigartig und so kommt es dann auch, dass sich Infinity auf diesem Album zuweilen nach einer klanglich besser produzierten Variante der Funeral Winds Alben Koude haat oder Godslayer Xul anhört. Obwohl die Lieder auf The arcane wisdom of shadows teilweise sehr brutal, schnell und heftig sind, ist das Album niemals so roh und zerstörerisch, wie die Werke von Funeral Winds. Es gibt mehr Abwechslung und viel mehr melodische Einflüsse. So sind auch ruhigere Parts zu hören, die mit wunderbar gespielten, klaren Gitarren und schönen Harmonien aufwarten. Dabei ist es Infinity auf hervorragende Art und Weise gelungen, die rigorose und drastische Härte mit den ruhigen und atmosphärischen Elementen zu vereinen, sodass am Ende ein eindringliches und intensives Werk herausgekommen ist.

Infinity hat sich mit The arcane wisdom of shadows selbst übertroffen und das bisher beste Album abgeliefert. Es dürfte nahezu unmöglich sein, dass Infinity dieses Album in Zukunft noch überbieten kann. Es ist absolut empfehlenswert, nicht nur für jene, die Funeral Winds zu schätzen wissen. The arcane wisdom of shadows ist meisterhaft inszenierter Black Metal, der brutal und heftig sowie sanft und atmosphärisch zugleich ist.


8,5/10
Aceust

01. Precation luciferius
02. From the eternal sea he rises
03. Our merciless rage
04. The rise of Azazel
05. The legacy of the ancient ones
06. Within the timeless winds of the beyond
07. Stare into the void
08. The mysteries of the depths
09. Choronzon
10. The legend of the sunken monastery
11. Night's blood (Dissection Cover)