28.09.2004

Uncreation's Dawn / Baptism - Split | 2004 | Hammer Of Hate | Vinyl | Death / Black Metal

Uncreation's Dawn klingen mit Hateful assault nicht mehr ganz so eingängig und rau wie zuletzt mit Deathmarch over god's kingdom. Hateful assault ist interessant gestaltetes Stück, auf der einen Seite ist es teilweise recht schleppend, langsam und viele Bass- und Gitarrenmelodien verleihen dem Ganzen ein leichtes Death Metal Gefühl. Auf der anderen Seite verändert sich zwischenzeitlich alles, eine leicht chaotisch angeordnete Spielweise und Rhythmik bricht los und es wird brachial schell nach vorn gespielt. Diese unterschiedlichen Spielweisen passen aber gut zu einander und verleihen Hateful assault das Privileg, gern mal öfters angehört zu werden.

Baptism überraschen ein wenig mit Countenance carved by centuries, das Lied beginnt zwar erwartungsgemäß schnell und monoton doch nach wenigen Sekunden erklingen sehr deutlich synthetische Klänge eines Keyboards. Das hat es bei Baptism bisher überhaupt nicht gegeben. Diese Klänge sind neben der Produktion (lauterer und klarerer Klang) auch die einzigen wirklichen nennenswerten Merkmale von Countenance carved by centuries. Ansonsten klingen Baptism danach, wonach sie immer geklungen haben, eingängigen schnelleren Black Metal der ohne irgendwelche Inszenierungen und anderen überflüssigen Ballast auskommt. Das Keyboard ist auch nicht durchgehend zu hören, sondern in den Momenten wenn die Musik zwischenzeitlich eine kurze Pause einlegt und langsamer wird. Es ist mal etwas anderes des Finnen, als man bisher gewohnt war, doch schlechter als das bisherige erstklassige Material ist auch dieser Beitrag nicht.

Das Vinyl ist in einer Auflage von 500 Einheiten produziert worden.

UNCREATION'S DAWN
01. Hateful assault

BAPTISM
02. Countenance carved by centuries

Tyskland - Cild | 2004 | Donnerschlag Rex / Eisenwald | CDR | Black Metal

Cild ist das Debut dieses Trios, welches sich hinter dem Namen Tyskland verbirgt. Geboten wird eine abwechslungsgeladene Mischung von aggressivem deutschsprachigen Black Metal der oft von ruhigen akustischen Zwischenstrecken durchbrochen und aufgelockert wird. Tyskland lassen sich nicht festnageln, denn die ruhigen und schön inszenierten Momente kommen genau so oft vor wie das antreibende und schnelle Spielen. Besonders ausdrucksstark sind die Titel von Cild aber vor allem dann, wenn die mitteschnellen, zum Teil auch leicht schleppenden Passagen, eingeläutet werden. Die leicht grell gestimmten Saiteninstrumente und das warm und kraftvoll klingende Schlagzeug, erzeugen mitsamt dem markanten Gesang am meisten Stimmung wenn die Drei nicht volles Tempo gehen. Dann lassen sich alle Instrumente gut heraushören, das Schlagzeug bietet ein interessantes und von Abwechslung geprägtes Spiel und auch die Gitarren erklingen viel deutlicher und ihre Melodien kommen besser zur Geltung. Insgesamt betrachtet ist Cild ein sehr gelungenes und überzeugendes Werk geworden, die Stücke besitzen viele unterschiedliche Momente die sehr gut arrangiert und inszeniert wurden auch wenn es in den schnellen Strecken leichte Defizite gibt, stört dies aber nicht wirklich. Dafür ist der gesamte Rest umso gelungener und mitreißender, was nicht zuletzt auch an der guten Produktion liegt die das Ganze wohlig unterstreicht. Erschienen ist Cild in einem DIN-A 5 Format.

01. Einklang
02. CILD
03. Der wahre Traum
04. Die Geburt des schwarzen Kriegers
05. Die letzte Feier vor der ewigen Schlacht
06. Beginn der ewigen Schlacht
07. Ausklang

25.09.2004

Tsjuder - Desert Northern Hell | 2004 | Season Of Mist | CD | Black Metal

Zwei Jahre nach Demonic possession beschert uns das norwegische Trio den dritten Anschlag aus dem Hause Tsjuder. Klar ist wohl, dass auch Desert northern hell ein schnelles infernalisches Album ist. Die Entwicklung seit Kill for satan ist klar erkennbar. Stilistisch hat sich wenig verändert, dafür haben sie in den Jahren ihre spielerischen und technischen Fähigkeiten verbessert, was ihrer rasenden Spielart natürlich sehr zu gute kommt. Auch ist das Material an sich differenzierter ausgefallen. Desert northern hell lebt nicht mehr zur Gänze allein von radikaler Schnelligkeit und der damit verbundenen Brachialität, sondern auch von der Art und Weise wie die Drei das umsetzen. Tsjuder haben die Titel facettenreicher gestaltet, es gibt viele punktgenaue Taktwechsel. So pendelt es zwischen etwas ruhigeren Passagen, aggressiven Knüppelparts und den sehr gelungenen Übergängen zwischen beidem. Durch diese vielschichtige Spielweise wirken Tsjuder brutaler und härter als bei reinrassig schnellen Stücken. Denn die technische Umsetzung ist perfekt, die Gitarren werden mörderisch bedient und zaubern auch bei abrupten Tempowechseln interessante Riffs und Melodien. Obwohl die Produktion sehr homogen und klar ausgefallen ist - was sich ja nicht selten negativ auf die Atmosphäre auswirkt - wirkt Desert northern hell überhaupt nicht platt. Die Zusammensetzung der unterschiedlichen Facetten und Elemente ist dazu einfach viel zu gelungen. So ist das neue Tsjuder Album für mich eine kleine Überraschung, da ich nicht so eine technisch hervorragende und anspruchsvolle Vorstellung erwartet hatte.

01. Malignant coronation
02. Ghoul
03. Possessed
04. Lord of swords
05. Helvete
06. Mouth of madness
07. Unholy paragon
08. Sacrifice
09. Morbid lust

Trollzorn - Deutsche Urgewalt | 2004 | Christhunt Productions | Vinyl | Black Metal

Nach mehreren Demos der vergangenen Jahre, die insgesamt einen überzeugenden Eindruck hinterlassen haben, wurde nun in diesen Tagen das erste Album von Trollzorn veröffentlicht. Es hat sich nichts groß geändert. Trollzorn sind ihren Weg konsequent weiter gegangen, einzig und allein im Bereich der Produktion sind Veränderungen und Verbesserungen zu verbuchen. Ansonsten sind Trollzorn glücklicher Weise (und was auch nicht anders zu erwarten war) mit Deutsche Urgewalt wie eh und je radikal und unverblümt in ihrer musikalischen Auslegung und machen inhaltlich wie musikalisch keinen Hehl aus ihrer Verachtung und auch Hohn gewissen Bereichen gegenüber. Musikalisch geht es rau und unverfälscht zugange, schnelle aggressive Stücke und Passagen sind genau so vorhanden wie auch langsame und teilweise schleppende Momente. Eine gewisse Eingängigkeit ist zwar gewiss zu verzeichnen, doch bieten die Lieder dennoch einen abgesteckten Rahmen vielschichtiger Strukturen was gerade längere Titel wie Rheinkult oder Heimpfad im Bezug zu den Übrigen zeigen. Mit Deutsche Urgewalt haben Trollzorn nun ein Werk geschaffen, das ebenso fies und kompromisslos ist wie all die Demos zuvor.

Das Album ist auf Vinyl erschienen und in einer Auflage von 400 Kopien hergestellt.

01. Deutsche Urgewalt
02. Furor teutonicus
03. Rheinkult
04. Heimpfad
05. Ausbluten
06. Opferlämmer

12.09.2004

Totenburg - Pestpogrom | 2004 | Nebelfee Klangwerke | CD | Black Metal

Ich gehöre wohl zu der Minderheit, die von Pestpogrom enttäuscht ist. Aufgrund der beiden Alben Weltmacht oder Niedergang und Winterschlacht waren mir Totenburg sehr positiv im Gedächtnis. Doch zwischen diesen beiden Alben und dem Neuen, hat sich eine Kluft aufgetan. Totenburg haben wesentliche Attribute die ich an ihnen mochte und schätzte, verloren. Pestpogrom ist mir zu sauber, zu professionell, besitzt keine Ecken und Kanten die dem Werk eine eigene Ausdrucksstärke verleihen. Im Grunde kann man nichts dagegen sagen, wenn sich eine Gruppe im Laufe der Zeit wandelt und professioneller wird, das ist ein natürlicher Lauf der Dinge aber der Kontrast den Totenburg heraufbeschworen haben, ist mir doch zu groß um ihn einfach übersehen zu können. Der Gesang wurde entschärft, ist nicht mehr so extrem und weniger vordergründig. Der Rhythmus ist eingängiger und schneller geworden mit Pestpogrom, der Klang klarer und sauberer. Sicher, das werden viele Leute mögen, es gibt schon jetzt viele Stimmen die sagen, Pestpogrom sei das beste Album von Totenburg. Dieser Meinung kann ich mich nicht anschließen, ich halte lieber am Alten fest und verschließe mich den Neuerungen. Jedoch muss ich Totenburg bescheinigen, dass sie kein schlechtes Album abgeliefert haben. Der Umgang mit den Instrumenten und die Umsetzung sind gut gelungen, auch hat man an den Gitarren einige nette Einfälle gehabt. Hätte es die zwei Alben zuvor nicht gegeben, wäre ich wahrscheinlich von Pestpogrom mehr angetan als ich jetzt bin.

01. Einklang
02. Pestpogrom
03. Reinheit des Blutes
04. Feuer, Krieg, totale Vernichtung
05. Stolzes Herz
06. Totenburg Part 3
07. Krieger Germaniens
08. Geschmiedeter Stahl
09. Die letzte Schlacht
10. Dämonen des Wahnsinns
11. Ausklang

11.09.2004

Todesweihe - Nachtmahre | 2004 | Black Metal Mafia Records | Kassette | Black Metal

All jene, die bereits das Debütdemo von Todesweihe kennen, werden angenehm überrascht sein. Denn die Drei - die sich hinter Todesweihe verbergen - haben ganz klar zugelegt. Klanglich ist das Ganze weitaus besser wie auch vom Liedgut her. Nachtmahre wurde im vergangenen Dezember im Panzerklangstudio (Hati, Irmingot...) aufgenommen und ist als Konzeptdemo zu verstehen. Die Vorlage für dieses Konzept, ist der Film "Nosferatu - Phantom der Nacht" in welchem auch der verstorbene Akteur Klaus Kinski (auf dem Cover zu sehen) mitwirkte.

Wie eingangs erwähnt, haben sich Todesweihe kompositorisch wie auch klangtechnisch als Band weiterentwickelt. Dies hat sich auch auf die Spieldauer der einzelnen Lieder ausgewirkt, die zumeist länger ausgefallen sind und dank des bissigeren Gesangs von J.M.R. insgesamt mehr an eigenem Charakter besitzen. Das Grundtempo ist zwar oftmals schnell und treibend, doch gibt es auch genügend Breaks und Geschwindigkeitswechsel die bedacht und interessant in das Material eingearbeitet wurden. Die Gitarren schwingen nicht minder interessant. Sie begleiten das Geschehen stets spürbar, da sie zumeist vordergründig zu hören sind und so entscheiden für das Tragen und Erzeugen der Atmosphäre sind. Todesweihe lassen sich mit Nachtmahre nicht auf eine spezielle Stilistik festlegen, denn sie präsentieren sich von der schnelleren und aggressiveren Seite genau so, wie auch mit langsamen und schleppenden Passagen. Nachtmahre macht einen sehr ausgeglichenen Eindruck und ist auch dank der guten Produktion sicherlich eine Überlegung wert, sich das Demo zu kaufen. All zu lange dürfte es nicht zu erwerben sein, den Nachtmahre ist auf 200 Einheiten limitiert.

01. In den Nachthimmeln Transilvaniens
02. Die Tränen des Dionysos
03. Mit einem Herzen voller Verachtung
04. Intrumental
05. Das Sterben

Todesstoß - Spiegel der Urängste | 2004 | Blutvergiessen | CD | Black Metal

Spiegel der Urängste geht ähnlich unter die Haut wie Sehnsucht. Die beiden Lieder auf der neuen CD sind musikalisch wie auch von der Atmosphäre der Sehnsucht sehr ähnlich. Spiegel der Urängste und Blutmeer sind zwei sehr lange und langsame Stücke, die von der grell verzerrten Gitarrenwand und dem extremen, teilweise ins panische übergehende Gesang getragen wird. Zusammen mit Ausdauer der Arrangements sind dies die charakterisierenden Merkmale dieser Veröffentlichung. Die Gitarren wurden sehr interessant gespielt und manchmal auch regelrecht malträtiert, auf eine ruhige aber sadistische Art. Immer mal wieder drängt sich eine sehr helle Gitarre an die führende Position und lässt sehr eindringliche Melodien erklingen. Interessant gestaltet wurde auch die Rhythmik beider Titel. Die Wechsel sind nicht immer flüssig und fließend, teilweise setzt das Schlagzeug aus um etwas später in einem anderen Takt einzusetzen. Todesstoß verstehen es auch mit dem neusten Werk gekonnt und eindrucksvoll ein hohes Maß an Stimmung und Atmosphäre zu erzeugen. Durch die Länge der beiden Lieder und den verhältnismäßig kurzen Text, ist der Gesang eher selten zu hören. Durch die geschickte instrumentale Inszenierung aber in keiner Weise von Nachteil.

Die CD ist auf 500 Kopien limitiert und dürfte wohl ähnlich schnell ausverkauft sein, wie seinerzeit Sehnsucht mit seinen 300 Stück.

01. Spiegel der Urängste
02. Blutmeer

10.09.2004

Thy Winter Kingdom - Opus II / Innerspectrum | 2004 | Bloody Tears Of Death | CD | Black Metal

Opus II - Innerspectrum ist das Debutalbum dieser italienischen Band. Grundlegend kann man sagen, dass Thy Winter Kingdom traditionellen Black Metal spielen der sich an der norwegischen Stilistik orientiert. Harscher Gesang, grell verzerrte Gitarren und oft eine flotte und antreibende Spielweise sind die markanten Merkmale von Opus II. Ab und an ertönen ruhigere Strecken, verziert mit akustischen Gitarren und in einem Lied auch begleitet von leisem Chorgesang aus dem Hintergrund. Das Album ist ganz ordentlich, wirkliche Ausfälle oder Kritikpunkte gibt es nicht. Die schnellen eingängigen Passagen wurden kompromisslos und bestimmt umgesetzt, erinnert entfernt ein wenig an Kadotus oder Tenebrae in Perpetuum. Die Lieder von Opus II sind aber nicht durchgängig schnell gestaltet, es wurden viele Rhythmuswechsel eingearbeitet und die bereits erwähnten ruhigeren Momente tauchen immer mal wieder auf. Thy Winter Kingdom ist es ganz gut gelungen, diese beiden Aspekte miteinander zu verbinden und zu einem einheitlichen Gebilde zu formen. Sie haben ein gutes Maß an Melodie und Härte gefunden.

Für ein Debut alle mal gelungen, sowohl vom Liedgut als auch von der Produktion. Der Klang ist gut, aber dabei auch etwas rau und es wurde darauf geachtet dass das Schlagzeug gut zur Geltung kommt.

01. Preludium
02. Lucid misanthropy
03. Old throne divine
04. Bleeding scars (of suppression)
05. Nocturnal monologue
06. Path through forests of bliss
07. Castle of ice
08. Monologue to the night
09. Black void

09.09.2004

Thunderbolt - Inhuman Ritual Massmurder | 2004 | Agonia Records | CD | Black Metal

Schnell, brutal und gnadenlos sind die markanten Attribute des neuen Albums der Polen. Thunderbolt sind den Weg weitergegangen, den sie mit The burning deed of deceit eingeschlagen hatte. Inhuman ritual massmurder ist nun folgerichtig und konsequent eine Weiterentwicklung dieser vernichtenden und brachialen Stilistik. Trotz aller Affinitäten zur kompromisslosen Raserei haben Thunderbolt kein Album eingespielt das einfach nur laut, schnell und aggressiv ist sondern sehr wohl ein komplexes Gebilde ist. Die Vier verfahren natürlich sehr technisch mit ihren Instrumenten, schaffen es aber dennoch atmosphärische Stimmung einzufangen und diese fließend in die Musik einzuarbeiten. Denn trotz der überwiegend wahnsinnigen Geschwindigkeit verliert sich Inhuman ritual massmurder nicht in einer monotonen und eingängigen Abfolge von sich wiederholenden Riffs und Strukturen. Die Scheibe ist durchaus in einem gewissen Sinne abwechslungsreich, die Stücke sind mit interessanten Rhythmuswechseln angereichert und an den Saiteninstrumenten hat man sich auch einige hörenswerte Ideen einfallen lassen.

Inhuman ritual massmurder ist ganz sicher kein anspruchsloses Werk; Thunderbolt haben ein überzeugendes Gemisch aus zerstörerischer Schnelligkeit, technischen Arrangements und einigen atmosphärischen Momenten gebraut.

01. Inhuman ritual massmurder
02. Chaos reigns over Megiddo
03. Ashes to ashes... death to all
04. Funeral of the ancient spirit
05. May the dead rise and smell the...
06. Everlasting infernal puissance
07. Impious bewitchments of aberration
08. Firestorm
09. Diabolic revelation
10. Warmageddon (Genocide cult)

06.09.2004

The Stone - Zakon Velesa | 2004 | Solistitium Records | CD | Black Metal

Vor zwei Jahren erschien das letzte reguläre Album dieser serbischen Band. Zakon velesa lässt ziemlich schnell erkennen dass sich The Stone in dieser Zeit gesteigert haben. Die Strukturierung der Titel ist besser und ausgefeilter geworden, übersichtlicher auf der einen Seite, was dem Hörgenuss zugute kommt, auf der anderen Seite haben sich The Stone aber ihren "chaotischen" oder auch wilden Charme bewahrt und gekonnter in das Songwriting eingearbeitet. Die eingängigeren und schnelleren Passagen geben sich ein Wechselspiel mit Momenten die voller Melodien und unterschiedlicher Rhythmik sind. Die Gitarren halten selten still, lassen ständig deutlich hörbare Riffs und einzelne Melodien erklingen. Die Arbeit am Schlagzeug trägt zu dem positiven Erscheinungsbild von Zakon velesa aber genau so bei. Denn dort geht es gleichsam aktiv und abwechslungsreich vor sich was dem Album insgesamt ein tiefes Klangbild verschafft in dem es viel herauszuhören gibt. Von langsameren und druckvollen Momenten bis hin zu hereinbrechenden und brutalen Attacken. Die recht gute Produktion der Scheibe betont diese Attribute und hinterlässt den nachhaltigen Eindruck ein durch und durch gelungenes Album vor sich zu haben. Höhepunkt von Zakon velesa dürfte wohl der abschließende Titel 1168 sein, der zugleich mit knapp zwölf Minuten Spielzeit auch der längste ist. In diesem Lied haben The Stone auf eindrucksvoller Weise all ihre Vorzüge in geballter Form vereint und zum Besten gegeben. Dort stimmt wirklich alles und letzte Zweifel am Schaffen der Band dürften damit auch ausgeräumt sein.

01. Prividjenja
02. Nocas Nikog Nema Pred Dverima Nava
03. Svarozi Krug
04. Zakon Velesa
05. Mater Slava
06. 1168. (Sivi Oblak Stao Nad Arkonom)

The Martyrium - Sturmböen | 2004 | Runenzauber Produktionen | CD | Black Metal

Gleich mit dem ersten Stück Im Angesicht der Dunkelheit wissen The Martyrium aus Westfalen zu überzeugen. Es ist die Art und Weise wie die Gitarren klingen und gespielt werden, die mich in den Bann von Sturmböen zieht. Sie sind durchgehend deutlich zu hören und wirken dabei immer sehr natürlich, was dem Ganzen eine authentische Atmosphäre verleiht. Mit authentisch meine ich, dass The Martyrium in ihre Musik eine gewisse Identität verpackt haben, die man auch bei sich wieder erkennt. Die Lieder klingen nicht nur einfach gut, sie wirken echt, rein und unverfälscht. Eben so, wie die eigene Band oder die von einem Bekannten bei Proben auch ungefähr klingen würde. Damit meine ich aber in gar keinen Fall, dass Sturmböen nach nichts besonderem klingt, wie viele andere Scheiben auch. Nein, denn The Martyrium haben ihrer Musik sehr wohl einen eigenen Charakter gegeben, den sie durch die wunderbar gespielten Gitarren, den verzerrten und präsenten Kreischgesang sowie einer konstanten Linie formen.

Sturmböen ist ein flüssiges Album, das an keiner einzigen Stelle den Wunsch aufkommen lässt, langsam mal ein Lied vorzuspringen um zu schauen ob sich noch was tut oder verändert. Die Lieder sind zumeist von längerer Spieldauer, manchmal schneller, eingängig und direkt geradeaus. Ebenso wurden aber auch harmonischere und gefühlsbetontere Strukturen eingeflochten, die sich gut mit den härteren Elementen abwechseln. Ich finde, die Westfalen haben da ein sehr gutes Gefühl für die richtige Mischung gehabt und dies bekommt man beim Hören sehr gut mit.

Für mich ein wirklich überzeugendes Album deutschen Black Metals, einer mir bisher völlig unbekannten Gruppe.

01. Im Angesicht der Dunkelheit
02. Asche
03. Sturmböen
04. Im Winde
05. Hinfortgetragen von des Winters Winden
06. Herrscher der Flammen
07. Germania
08. Die Zusammenkunft der Heere

05.09.2004

Thanatos - Undead. Unholy. Divine. | 2004 | Black Lotus Records | CD | Death/Thrash Metal

Die wohl bereits nahezu legendären Niederländer von Thanatos haben nun über das griechische Label Black Lotus ihr viertes Album in der langen Bandgeschichte veröffentlicht. Nach acht jähriger Schaffenspause erschien vor vier Jahren Angelic encounters, welches aber nach den zwei wunderbaren Alben Emerging from the netherworlds 1990 und Realm of ecstasy 1992 eher ernüchternd war und die Erwartungen ziemlich hoch gewesen sind. Dies ist nun mit Undead. Unholy. Divine. schon anders, natürlich sind viele Jahre ins Land gegangen und wir sind eben nicht mehr in den frühen 1990iger Jahren, und dennoch ist das neue Thanatos Album ein sehr kraftvolles Bündel.

Die zehn Lieder sind sehr einprägsam gestaltet worden und ausgefallen, neben den typischen trockenen und druckvollen Death Metal Elementen verfeinern die Niederländer wie eh und je ihre Musik mit thrashigen Zutaten, sehr abwechslungsreiches Riffing und hier und da auch mal ein gutes Soli. Trotz der eindeutigen Handschrift die Undead. Unholy. Divine. kennzeichnet, ist das Material abwechslungsreich und sehr lebendig ausgefallen. Die Vier agieren mit großer Spielfreude und technischem Verständnis an ihren Instrumenten, sind geradlinig schnell und antreibend aber auch schleppend und brutal dabei. Thanatos haben für ihr neues Album die richtige Mischung aus Eingängigkeit, Abwechslung und hoher Spielbereitschaft gefunden. Dank der exzellenten Produktion die alle Instrumente klar und kräftig in dem Raum stellt, hat das Album alles Vorraussetzungen um erfolgreich zu sein.

01. Lambs to the slaughter
02. Undead. Unholy. Divine.
03. Eraser
04. Beyond terror
05. The sign of Sadako
06. Servants of hatred
07. Devour the living
08. Godforsaken
09. The suffering...
10. ...the sweet suffering

03.09.2004

Szron - The Purificating Flame Of Annihilation | 2004 | Under The Sign Of Garazel | CD | Black Metal

Dass die Polen Szron ernst zu nehmen sind, haben sie bereits zuvor mit den Demos Frost eternal und Pure slavonic blasphemy bewiesen. The purificating flame of annihilation schließt dort nahtlos an und Szron haben ihren Stil perfektioniert. Eine Mischung von eingängigem Black Metal der vereinzelt in seiner Umsetzung und Auslegung an Darkthrone erinnert, sich in einer polternden Rhythmik und dunklen Melodien verläuft aber auch losbricht und schnell und aggressiv ist. Gerade diese Mischung und Zusammensetzung verleiht The purificating flame of annihilation seine Ausdrucksstärke. Denn sowohl im langsameren und Atmosphäre schaffenden Bereich als auch in der Schnelligkeit und Brutalität verstehen Szron ihr Handwerk geschickt zu inszenieren. So kommt es auch, dass trotz der insgesamt eingängigen Linie des Albums, eine subtile arrangierte Abwechslung das Werk kennzeichnet und beim Hören spielend verschiedene Stimmungsmuster schafft.
Die CD ist in einer Auflage von 666 Pressungen erschienen.

01. Beyond the gaschamber door (Intro)
02. Crushing the traitors
03. Christianhater
04. Forgotten paths
05. Total cleansing
06. At the edge of autumn
07. The vision of the coldest hatred
08. Usurpers's wrath
09. The night of our retribution

02.09.2004

Svartkraft - Den Onda Pesten | 2004 | Perish In Light | CD | Black Metal

Bei Svartkraft handelt es sich - angeblich - um das neue Projekt des umtriebigen Finnen Narqath. Offizielle Angaben diesbezüglich konnte ich nirgends ausfindig machen. Ein wenig stutzig macht mich die dänische oder norwegische Sprache, in der die Texte von Svartkraft verfasst sind sowie der genannte Künstlername Godslayer Vassago im Booklet der CD, anstatt Narqath. Im Grunde ist es auch nur eine statistische Nebensächlichkeit, wer denn genau hinter diesem Werk steckt. Musikalisch sind die acht Titel von Den onda pesten jedenfalls stilistisch und atmosphärisch an älteren Wyrd-Veröffentlichungen orientiert. Die Stücke sind allesamt in einem schroffen und rauen Gewand eingespielt; oft in einer ruhigen, dunklen Eindrücklichkeit vorgetragen. Insbesondere das erste Lied Elementens fall, welches auch das Längste des Albums ist, erinnert sehr stark an Heathen und Huldrafolk von Wyrd. Dieser Eindruck wird durch die, von Burzum bestens bekannten, ruhigen sphärischen Hintergrundklänge erzeugt. Gesanglich geht es ebenso in jene Richtung. Rau und leicht krächzend ertönt er, dabei immer in einer dezidiert ruhigen Form.
Den onda pesten ist aber nicht durch und durch langsam und gemächlich, sondern zieht die Schnelligkeit sehr wohl auch zu einem Poltern an, das archaische und räudige Züge trägt wie es bei Bortom tid och genom död der Fall ist. Es ist etwas schade, dass diese primitiven Anfälle auf dieser CD nur die seltene Ausnahme sind und es sich ansonsten langsam und dunkel harmonisch verhält. Alles in allem sehr nordischer Black Metal, der mal mehr, mal weniger in die frühzeitliche Richtung von Wyrd geht.

01. Elementens fall
02. Besatt av den femuddiga stjärnan
03. Liv i ruiner
04. Marscherande mot den svarta gryningen
05. Bortom tid och genom död
06. Den onda pesten
07. En mörkare skugga
08. Frysande svart blod