27.03.2004

Creature - Der Ursprung | 2004 | Christhunt Productions | CD | Black Metal



Der Ursprung ist ein sehr ausgeglichenes Album, beinahe wirkt es schon professionell abgeklärt und kühl kalkuliert. Wie dem auch sei, Creature wissen mit ihrem zweiten Album jedenfalls zu überzeugen. Das Gros des aktuellen Werks ist flott und lebendig gespielter Black Metal, der immer mal wieder von klaren Passagen unterbrochen wird, welche ruhig, harmonisch und mit Chören ausgestattet sind. Im schnellen und treibenden Spiel geben sich Creature sehr gitarrenbetont und zuweilen gar ein wenig eingängig. Creature haben ihren Liedern interessante und überlegte Strukturen verliehen, die überwiegend auf den Saiteninstrumenten und den ruhigen harmonischen Elementen beruhen, die sich ein interessantes Wechselspiel geben, da klug platziert und kombiniert. Mit Einbruch der Nacht über Midgard auch ein insgesamt langsames und harmonisches Stück enthalten, bei dem auch Streichinstrumente zum Einsatz kommen, (leider) erinnert mich dies zusammen mit dem deutschsprachigen Gesang und dem Klang der Stimme an Eisregen. Diese Auffälligkeit ist für mich auch der einzige wirkliche Kritikpunkt von Der Ursprung.

Ansonsten haben Creature ein feingliedriges und subtiles Album geschaffen, das auch nach mehrmaligen Anhören nicht langweilig wird.

01. Intro
02. Der letzte Krieger
03. Die Suche nach Bifrost
04. Einbruch der Nacht über Midgard
05. Nordblut
06. ... Zwischenspiel
07. Der Ursprung
08. ... unerhört blieb sein Gebet...
09. March against the cross
10. Outro 

25.03.2004

Clandestine Blaze & Satanic Warmaster | 2004 | Northern Heritage | CD / Vinyl | Black Metal

Die aktuelle Veröffentlichung aus dem Hause Northern Heritage ist keine gwöhnliche Split-Veröffentlichung, auf der die beteiligten Bands einfach nur ihr eigenes Material beisteuern. Clandestine Blaze und Satanic Warmaster sind im Dezember 2002 gemeinsam in ein Studio gegangen und haben vier Titel gemeinsam eingespielt und aufgenommen. Das jeweilig allein eingespielte Lied wurde allerdings nicht in dieser gemeinsamen Studioarbeit eingespielt.

Dass beide Bands für eine gewisse und qualitative Rauheit stehen, ist bekannt. Verewigt wurde das Ganze auf vier analogen Spuren und ohne Abmischung, dementsprechend ist auch die Klangqualität. Einfach, unverfälscht und geradeaus ehrlich. Die Produktion ist nicht schlecht, aber streckenweise kraftlos was man gerade bei To the legions spürt. Dabei steht aber über der gesamten Veröffentlichung das liebliche Banner einer wohligen Demo-Atmosphäre. Sofern man diesen rohen Black Metal mag, fällt diese Produktion aber nicht ins Gewicht, denn musikalisch bedienen Clandestine Blaze und Satanic Warmaster die gesamte Palette vom simplen Old School Black Metal der ganz sicher nicht für trendverwöhnte Ohren bestimmt ist. Abgesehen vom Outro bewegen sich die sechs Stücke in einem zumeist eingängigen und schleppenden Tempo.

Guided by black lights von Clandestine Blaze und To the legions von Satanic Warmaster sind nicht nur die längsten Lieder der CD sondern wirken auch im Bezug zu den vier gemeinsamen Titeln grimmiger und kälter in einer angenehm pervertiert angehauchten Atmosphäre. Bleibt abschließend nur noch zu resümieren, dass sich die beiden Akteure mit dieser Veröffentlichung ein Werk geschaffen haben, das den puren und primitiven Black Metal zelebriert und huldigt.


CLANDESTINE BLAZE & SATANIC WARMASTER
01. Intro / My torments
02. Sacrifical fires
03. Conspiring winds of the abyss
04. Disease

CLANDESTINE BLAZE
05. Guided by black light

SATANIC WARMASTER
06. To the legions
07. Outro

Clandestine Blaze - Deliverers Of Faith | 2004 | Northern Heritage | CD | Black Metal

Man muss es leider sagen: Deliverers of faith erreicht (auf den ersten und zweiten Blick) nicht mehr die herausragende Klasse und Qualität der vorherigen Alben und Veröffentlichungen von Clandestine Blaze. Zwar sind die typischen Merkmale der Musik erhalten und auf dem neuen Album wieder zu finden, dennoch hat das Ganze einen etwas blassen und fahlen Ausdruck. Die Bissigkeit scheint abhanden gekommen zu sein, das Grimmige, Extreme ist nicht mehr so präsent wie es sonst bei den Finnen der Fall war. Allerdings waren und sind Clandestine Blaze seit jeher eine Sonderklasse für sich, eben eine besonders elitäre Ausgeburt der Musikalität zu der man nur empor schauen kann. Ein Meisterwerk nach dem anderen zu kreieren ist wohl etwas zu viel erwartet.

Deliverers of faith ist trotz des etwas erblassten Antlitz ein gelungenes Werk, welches eingängig, melancholisch und sehr dezidiert ist. Winter of white death ist mit über 12 Minuten Spielzeit ein sehr langes Stück, sehr langsam gespielt, bezieht seine Stimmung vollständig aus den subtilen Gitarrenmelodien und dem typischen Gesang Clandestine Blaze's. Das Stück erinnert ziemlich stark an ältere Demotitel. Monoton und im Grundtakt schnell eingespielte Titel sind auch vertreten, auch gibt es die bandspezifischen Rhythmuswechsel, die abrupt kommen und teilweise disharmonisch anmuten. Wie gesagt, Deliverers of faith ist wirklich kein schlechtes Album, besonders dann nicht, wenn man Aufmerksam zuhört und die feinen Melodien und deren Andeutungen in sich saugt. Vielleicht liegt genau hier der Unterschied zu früheren Werken. Clandestine Blaze treten subtiler und verschlossenr auf, drängen sich stimmungstechnisch nicht so offensiv auf wie es bei vielen anderen Hymnen war. Dazu trägt auch der etwas plattere und flachere Klang bei, der nicht mehr so rau und somit weniger griffig ist. Man muss sich für das neue Album mehr Zeit nehmen, um Zugang zu finden und sich den Klängen erschließen zu können.

Bisher ist das Album nur auf CD erschienen, Anfang des kommenden Jahres erscheint es allerdings auch auf Vinyl.

01. Beyond the reason
02. Psychopathia sexualis
03. Winter of white death
04. Falling
05. Tormented
06.Grave of gratification

22.03.2004

Capricornus - Alone Against All | 2004 | Supernal Music | CD| Black Metal

Capricornus hatten schon immer eine recht eigenwillige Stilistik, insbesondere was Rhythmik und Harmonie anbelangt. Diese Art und Weise der klanglichen Inszenierung ist auch in intensiven Zügen auf dem ersten Album des Polen zu hören. Gewisse Ähnlichkeiten und Vergleichbarkeiten zu Graveland und Thor's Hammer sind eindeutig und waren im Vorfeld auch nicht anders zu erwarten. Dennoch ist Capricornus das schwächste Glied in dieser Kette, was nicht nur daran liegt dass das Schlagzeug auf Alone against all ziemlich langweilig und anspruchslos eingespielt wurde. Die Musik ist einfach insgesamt zu viel zu eingängig gehalten und beinahe jedes Lied klingt wie das davor. Dies machen die durchaus vorzeigbaren Gitarrenmelodien nicht mehr wett. Außerdem nerven die jeweils etwa einminütigen Instrumentalstücke nach jedem "richtigen" Lied. Das hätte man auch einfach weglassen können. Wer diesen polnischen und auch ideologischen Black Metal mag, für den ist Alone against all wahrscheinlich überlegenswert, ansonsten ist es aber eine einfache und durchschnittliche Veröffentlichung die zu nichts wirklichem taugt.

01. Alone against all
02. Prelude to sunwheel
03. Sunwheel on the helmet of steel
04. The blue light
05. Something they will never hide
06. Prelude to bombing
07. Bombing the certain land
08. The hall of ice
09. Don't bite it, cut it!
10. The night before
11. Rivers of blood
12. Die wilde Jagd

19.03.2004

Branstock / Sadorass - E. I. D. H. D. A. R / Personal War | 2004 | Ash Nazg | Vinyl | Black Metal


















Die drei Stücke von Branstock wissen gleich von Anbeginn zu gefallen und zu überzeugen. Die relativ junge und akitve Band aus der Mark Brandenburg hat ihren Weg gefunden, was sich anhand der Veröffentlichungen heraushören lässt. So nun auch mit diesem siebenzölligen Vinyl, die drei Titel bezeugen eine Art der musikalischen und stilistischen Findung - die sehr eigenständig ist. Besonders auffallend dabei ist der Gesang Branstocks, welcher intensiv und extrem ist dennoch wandlungsfähig und auch im Bezug zur begleitenden Musik anpassungsfähig. Einzig und allein schmerzt die kurze Spielzeit der drei Titel.

Sadorass sind zwar nur mit einem wirklichen Titel vertreten, doch der ist alleine schon länger als alle drei Titel zuvor zusammen. Insbesondere in den ersten Sekunden des Liedes lässt sich die Nähe zur TT Frost erkennen, die Spielweise der Gitarren und des Schlagzeugs ist zu unverkennbar. Mit der Zeit die Personal war andauert verflüchtigen sich die Ähnlichkeiten aber und es entfaltet sich ein Stück der schnelleren Gangart das sehr gitarrenbetont ist und zwei mal von ruhigen Passagen unterbrochen wird. Personal war stammt vom 2003er Demo Sunwheel soldiers of the aquarian age. Der abschließende Titel Decline ist eine Art Outro, eine Klangcollage mit der Stimme des Darstellers Russel Crowe.

Insgesamt eine gute und schöne Split EP die auch optisch einiges her macht.

BRANSTOCK
01. Einmarsch (Blutharsch Cover)
02. Runenmacht
03. N.D.S.

SADORASS
04. Personal war
05. Decline

18.03.2004

Blut Aus Nord / Reverence - ...Decorporation... | 2004 | Die Unaussprechlichen Kulten Editions | Vinyl | Black Metal

Das neue Material von Blut Aus Nord ist leider sehr kurz ausgefallen. Die drei unbetitelten Stücke haben alle eine ungefähre Spielzeit von drei Minuten. Die Kürze diesen Beitrags ist aber auch der einzige Kritikpunkt, denn das Material knüpft exakt nahtlos dort an, wo The work wich transforms god aufgehört hat. Vom Wahnsinn und extrem verzerrten Gitarren getragener Black Metal der von bizarren und morbiden Gesängen untermalt wird. Wer die letzten beiden Alben mochte, wird auch diese drei Lieder zweifelsohne mögen. Bei der ebenfalls französischen Band Reverence sieht die Sache anders aus, The flesh's decadence nihil process plus das Outro Nihil luciferia bringen es auf knapp zehn Minuten wobei das Outro verhältnismäßig kurz bemessen ist. The flesh's decadence nihil process ist ein sehr eingängiges Stück, das Schlagzeug klingt ein wenig polternd, wird aber schleppend und treibend gespielt und das Becken ertönt nahezu pausenlos, was der Atmosphäre aber einen interessanten Aspekt und Kontrast bringt da die Musik klanglich dunkel und beklemmend ausgefallen ist. Mitten im Stück wird das Tempo gedrosselt und das Schlagzeug verändert mehrmals ruhig den Takt und die Gitarren lassen für diese Zeit ab von ihrer eingängigen und einfachen Spielweise.

… Decoporation … beinhaltet zwei sehr unterschiedliche Bands die für sich jeweils überzeugen können und gutes Material zum Besten geben, allerdings ist das Ganze ein wenig zu kurz geraten. Erschienen ist diese Veröffentlichung auf 10" Vinyl in einer Auflage von 500 Pressungen.

Blut Aus Nord:
01.
02.
03.

Reverence:
04. The flesh's decadence nihil process
05. Nihil luciferia

15.03.2004

Blood Vengeance - Iron Warfare | 2004 | Obscure Abhorrence | CD | Black/Death Metal

Die Kriegstreiber Blood Vengeance schlagen nun mit ihrem Debütalbum gnadenlos zu. Konsequent stürmen und prügeln sie sich durch acht Lieder totalitären War Black Metals. Schnell, aggressiv und punktgenau präsentiert sich die noch recht junge Band. Trotz der treibenden Schnelligkeit ist Iron warfare kein langweilig und lieblos eingespieltes Werk, bei dem einzig und allein Brutalität und Raserei zählt. Blood Vengeance haben sich bei der Gestaltung des Materials viel spielerischen Freiraum gelassen, den sie auch gekonnt zu nutzen wissen. Sowohl die Gitarren mit ihrem schnellen Riffing als auch die Umsetzung am Schlagzeug mit den schnellen und abrupten Rhythmuswechsel verleihen Iron warfare einen eigenständigen Charakter. Bei dem sehr brachialen und impulsiven Titel Portal to hell sickern auch wohlige thrashige Elemente durch, die der ohnehin heftigen Stimmung gewaltigen Nachdruck verleihen.

Iron warfare hinterlässt definitiv einen positiven Eindruck, denn Blood Vengeance haben es auf ihrem ersten Album scheinbar spielerisch geschafft, aggressiven und rasenden Black Metal alles andere als monoton und eingängig zu gestalten. Des weiteren ist auch die instrumentale Umsetzung sehr gut gelungen, was sicher nicht immer einfach war, angesichts einiger mörderischer Geschwindigkeitswechsel und Hochgeschwindigkeitspassagen. Da auch der Klang gut ist, Gesang, Schlagzeug und Gitarren sauber und gut getrennt voneinander zu hören sind, gibt es an Iron warfare nichts auszusetzen.

01. Intro
02. Attack by command
03. Iron warfare
04. Bleed
05. Last day of humanity
06. Murder in mind
07. Portal to hell
08. Panzerschlag
09. Warcult vengeance

Blood Red Angel - Crime Entertainment | 2004 | Supreme Chaos Records | CD | Thrash Metal

Crime entertainment ist das inzwischen dritte Album von Blood Red Angel aus Krefeld. Geboten wird dem geneigten Hörer eine deftige Mischung aus traditionellem kompromisslosem Thrash Metal, der streckenweise direkt aus den frühen 1990igern importiert sein könnte, sowie neuen und modernen Ideen die Blood Red Angel kompakt zu Crime entertainment zusammengeschnürt haben. Dem Album kommt die variantenreiche Gesangsstimme zu gute, die immer sehr bestimmt im Geschehen steht, dennoch ein breites Spektrum abdeckt. Vereinzelt wird man sogar an Paul Baloff zu Zeiten von Bonded by blood erinnert. Blood Red Angel spielen sehr erfrischend und erhellend auf, sie schaffen es durch die sehr antreibende Strukturierung ihres Liedguts mühelos, während der gesamten Spieldauer der CD niemals Langeweile aufkommen zu lassen. Neben dem bereits positiv erwähnten Gesang, sorgen auch die zwei Gitarren für ein angenehmes thrashiges Klima. Wie es sich gehört, stehen sie im Vordergrund und bestimmen die Atmosphäre. Blood Red Angel überzeugen aber nicht nur wenn sie schnell und treibend spielen, auch wenn es gelegentlich mal zu kurzen ruhigeren Passagen kommt, wissen die Fünf was zu tun ist.

Einzige Schwachstelle ist der Klang des Schlagzeugs, der manchmal ein wenig kraftlos ist. Dies ist aber sicher eine Frage des persönliches Geschmacks und fällt auch nicht sonderlich ins Gewicht. Dennoch ist Crime entertainment ein sehr gelungenes aktuelles Thrash Metal Album, das die eingängige Härte mit Spielfreude und neuen Ideen kombiniert.

01. Intro
02. Disabled mankind
03. Like a cancer
04. Damaged
05. World of scum
06. Downwards
07. War entertainment
08. Presence of a shadow
09. The new rights
10. Darksideforce
11. Decline

14.03.2004

Blodsrit - Helvetshymner | 2004 | Oaken Shield | CD | Black Metal

An die Anfangstage Blodsrits erinnert nichts mehr. Jedenfalls nicht, wenn man die Split mit Ritual Orchestra noch im Ohr hat. Damals klangen Blodsrit schön unprofessionell, die Benutzung des Drumcomputers war klar hörbar und die Lieder besaßen Atmosphäre und Eigenständigkeit. Mit dem mittlerweile dritten Album ist es ganz anders. Helvetshymner ist ein makelloses, glasklares Gebilde ohne nennenswerte Ecken und Kanten. Blodsrit haben sich eine 1A Produktion gegönnt und auch das Material ist sehr ordentlich ausgefallen. Die Lieder weisen eine überlegte Strukturierung auf, weder zu eingängig noch zu abwechslungsreich. Helvetshymner macht einen sehr ausgewogenen Eindruck, schnelle und aggressive Strecken werden ebenso zum Besten gegeben wie langsamere, gitarrenbetonte Passagen die dem ganzen etwas Tiefe und Stimmung verleihen sollen. Dennoch fehlt das Entscheidende: dem Album fehlt der eigene Charakter, etwas an das man sich eine Stunde nach dem Hören der CD noch erinnert, ein Impuls sich die Scheibe später noch mal anhören zu wollen. Blodsrit haben zwar nichts schlechtes bewerkstellig und abgeliefert, ist alles nett und gut aber trotzdem langweilig. Einfach auf Hochglanz getrimmter und polierter Durchschnitt.

01. In melancholy...
02. Griftevisa
03. Själslig självdöd
04. Vanmakt
05. Horns
06. Ridding in a pest
07. Illdjarn
08. Solitude (Candlemass Cover)
09. Praise suicide (Bonus) 

11.03.2004

Black Circle - Behold My Visions And Wisdom | 2004 | Total Holocaust Records | Kassette | Black Metal

Behold my visions and wisdom ist nach zwei Demos nun das erste Album von Black Circle, einer schwedischen Ein-Mann-Band. Das dieser Mann sehr von Judas Iscariot beeinflusst wurde, lässt sich in der Musik eindeutig ausmachen, wie auch am Aussehen des Kassetten-Covers sowie einigen Liednamen. Da liegt irgendwie der Verdacht eines simplen Plagiats in der Luft. Auch wenn der Gesang über lange Strecken sehr wohl an Akhenaten und Judas Iscariot erinnert - orientiert ist - und auch die zum Teil eingängige schnelle Rhythmik ihren Ursprung auf einer der vielen Veröffentlichungen des Exil-Amerikaners haben könnte, besitzt Behold my visions and wisdom auch eigene Akzente die zur Geltung kommen. Die Musik von Black Circle ist eindringlich, zum Teil eingängig und aggressiv neben gut gestrickten Gitarrenmelodien, aber auch langsam, bedächtig und melancholisch von der Inszenierung her. Doch der Makel mangelnder Eigenständig haftet der Veröffentlichung nun mal, für meine Begriffe ziemlich offensichtig. Von daher ist meine Freude - trotz guter und überzeugender Umsetzung - geschmälert. Mit etwas mehr Eigenständigkeit, hätten Black Circle hier etwas wirklich gutes abliefern können

01. The path to eternal wisdom
02. Eternal is the journey of the wanderer
03. The cold depths below
04. A cold wind blew upon the lonely one
05. Eternal black flame
06. The fall of an empire
07. The black winds of hatred

Black Altar - Black Altar | 2004 | Christhunt Productions | CD | Black Metal

Die Polen von Black Altar beglücken uns mit ihrer ersten Langspielplatte mit einer fein akzentuierten Mischung aus mittelschnellem bis schnelleren melodiösen Black Metal. Das Trio dosiert die verschiedenen Elemente wohlüberlegt, vielleicht sogar ein wenig zu zaghaft da Black Altar niemals wirklich in ein Extrem oder eine rabiate Spielweise ausbrechen. Es geht zwar durchaus schon schneller zur Sache, aber durch die zum Teil sehr technische Spielweise und Arrangements stellt sich kein wirkliches eingängiges oder brachiales Gefühl ein. Black Altar wechseln oft Rhythmik und Geschwindigkeit, entlocken den Gitarren viele verschiedene Melodien und erinnern mich manchmal auf eine mir unerfindliche Weise (vielleicht ist es der Gesang?) an Azaghal. Das klingt aber alles gut und stimmig, Black Altar erschaffen sich so eine musikalische Eigenständigkeit die sie gut rüberbringen. Die technische Umsetzung ist sehr gut gelungen, die Instrumente lassen sich gut einzeln heraushören und insgesamt ist die Produktion von Black Altar hörenswert wenn auch vielleicht schon etwas zu homogen. Lange Rede, kurzer Sinn: die neue Scheibe der Drei ist sicher nicht schlecht, eigenständiger und ideenreicher Black Metal der insgesamt aber etwas auffälliger oder markanter hätte sein können.

01. Intro
02. Black Metal Terror
03. The accuser
04. Into the black surface
05. The revelation of scourge
06. In blood we trust
07. Fire ov immortal self
08. The ultimate antigod appearance
09. Unholy spell ov death
10. Misanthropic supremacy
11. Outro

Bilskirnir - Furor Teutonicus | 2004 | Solistitium Records | CD | Black Metal

Gleich vorn weg: Bei Furor teutonicus handelt es sich nicht um ein neues Album. Bei dem enthaltenden Material handelt es sich um die Demos Bis Germanien erwacht und Feuerzauber aus den Jahren 2000 und 2001 sowie zwei bisher unveröffentlichten Probeaufnahmen. Über den Nutzen solcher Tonträger streiten sich die Geister besonders gerne und leidenschaftlich. Für all jene, die nicht im Besitz der besagten Demobänder sind, ist diese Veröffentlichung mit Sicherheit eine lohnenswerte Angelegenheit. Denn handelt es sich dabei doch um das bessere Material von Widar und Bilskirnir. Nachfolgende Erscheinungen wirkten zuweilen etwas flach und eher enttäuschend. Nun hat man die Gelegenheit mit Furor teutonicus einen Tonträger zu erwerben, der randvoll mit altem aber hervorragendem Liedgut von Bilskirnir ist. Ich kann mich täuschen, doch erscheint mir das Material auf dieser CD nachträglich klanglich verbessert worden zu sein. Denn die Titel weisen allesamt eine gute Produktion auf und haben dennoch diese für Bilskirnir typische Klangatmosphäre, von denen die Demos damals gelebt haben.

Zu dem guten Liedmaterial bekommt man auch ein hübsch gestaltetes Beiheft, welches mit ausführlichen Informationen, Liedtexten und Photographien angereichert ist.

08.03.2004

Bilskirnir - Ahnenerbe | 2004 | Nykta | CD | Black Metal

Mit der MCD Ahnenerbe gibt es nun neues Material von Bilskirnir. Im nächsten Jahr wird ein neues Album erscheinen, das den Namen Wotansvolk tragen wird.

Ahnenerbe überzeugt ziemlich schnell, mit Furor und dem abschließenden Ahnenerbe sind zwei sehr eindrucksvolle und einprägsame Stücke enthalten, die an das Demo Feuerzauber erinnern und eine ähnliche wohlige und erhabene Stimmung besitzen. Ahnenerbe weist keine Überraschungen oder auffallende Veränderungen auf, das ist auch gut so. Die Veröffentlichung klingt voll und ganz nach Bilskirnir. Die Produktion ist auch gut ausgefallen, sauber und klar aber ohne der Musik und insbesondere dem Gesang Widars den rauen Charme zu nehmen. Man darf auf Wotansvolk wohl sehr gespannt sein.

01. Furor
02. Blutgericht
03. Walgrind
04. Ahnenerbe

07.03.2004

Besatt - Sacrifice For Satan | 2004 | Undercover Records | CD | Black Metal


In all den Jahren der Bandgeschichte, haben die Polen von Besatt ihr viertes Album fertig gestellt. Ein wahres Freudenfest will mit diesem Werk aber nicht so recht aufkommen, es wirkt alles zu durchschnittlich, zu bekannt, zu berechenbar. Obwohl das Trio ganz gewiss mit den Instrumenten umzugehen weiß, ist doch das Material als solches einfach zu schwach. Eine treibende schnelle Rhythmik sowie und einige nette Riffs und ein paar Soli sind zu wenig, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Am interessantesten klingen noch die ruhigeren und klareren Passagen, die ab und zu mal eingestreut wurden. Vermutlich aber auch eher zufällig und unfreiwillig. Doch wenn Besatt langsamer aufspielen, zeigen sie durchaus ein Gefühl für gute Melodien. Doch da das Werk insgesamt auf schnellem Black Metal aufgebaut ist - und diese Schnelligkeit langweilig und farblos ist, weiß Sacrifice to satan auch nicht zu begeistern.

01. Gloria causa satani
02. Toast of victory
03. Time for gathering
04. Fallen angel
05. The kingdom of the hatred
06. The circle of disdain
07. Spiritual explosion
08. Hellish whispers 

06.03.2004

Barad Dûr - Gold oder Blut | 2004 | Nebelfee Klangwerke | CD | Black Metal

Nach so wunderbaren Hymnen wie Nächtlicher Wald von der Split mir Dark Fortress sucht man auf dem neuen und zweiten Album von Barad Dür vergebens. Das war aber von vornherein klar und nicht anders zu erwarten. Einige Jahre sind ins Land gestrichen, einige Dinge haben sich einfach verändert. Barad Dür fügen sich gut in das Bild ein, das aktuelle Veröffentlichungen von Wolfsmond, Heldentum und auch Absurd vorgezeichnet haben. Fiktive und zum Teil geschichtlich unterlegte Texte, ein eher langsames Grundtempo, ein prägnanter und vereinnahmender Gesang sowie helle und vordergründige Gitarren die ihre Melodien erzählen. Abgerundet wird das Ganze von einer durchaus guten und gelungenen Produktion. Interessant wird Gold oder Blut, wenn Barad Dür sich dazu entschließen, die Geschwindigkeit zu wechseln und das Ganze etwas schneller angehen lassen. Das Zusammenspiel der einzelnen Instrumente und der Gesang Engels halten dann einige interessante Momente bereit. Ein anderes positives Merkmal sind die Melodien von Bass und Gitarre die trotz eines zumeist simplen Musters, scheinbar mühelos verschiedene Stimmungen überliefern. Wer die weiter oben genannten Bands sowie deren Erscheinungen mag, wird ganz sicher auch Gold oder Blut mögen.

01. Winternacht
02. Geisteskranke Träume
03. Dunkler Herrscher
04. Verdammung
05. Klänge des Kampfes
06. Deutsche Sonnenwende
07. Ausklang

Baptism - Wisdom & Hate | 2004 | Northern Heritage | Vinyl | Black Metal

Nachdem vor zwei Jahren das viel versprechende Album The beherial midnight erschien, hat das finnische Duo von Baptism nun mit Wisdom & hate nachgelegt. Genau wie beim erfolgreichen Vorgänger stehen Baptism auch heutzutage für kompromisslosen und geradlinigen Black Metal an dem die puristische Zunft sicher ihre Freuden haben wird. Der Klang ist schroff und ungeschliffen, der Gesang grimmig und erfüllend und das Schlagzeug hat trotz dieser beabsichtigen rauen Produktion zuweilen eine gehörige Portion an kraftvollen Druck. Allerdings ist die Produktion recht leise ausgefallen, man muss den Lautstärkeregler schon weit nach rechts drehen um den "elitären" Tönen von Baptism frönen zu können. Ein weiteres Defizit der Platte sind die grell gestimmten Gitarren, die zu oft einen Tick zu unsauber und verwaschen klingen. Das fällt zwar nicht schwer ins Gewicht, da das gesamte klangliche Erscheinungsbild von Wisdom & hate ein unverfälschtes ist. In erster Linie kommt es auf die Atmosphäre und Ausdrucksstärke an, und diese ist ausgeprägt vorhanden.

Wisdom & hate gibt es bisher nur auf Vinyl und ist auf 300 Einheiten limitiert. Ob es später eine CD-Version gibt, steht noch nicht fest. Wenn, dann aber lediglich in Form einer MCD mit den ersten vier Titeln der LP. Eliterian legion sowie das Outro werden dort nicht vorhanden sein. Eliterian legion scheint ohnehin einer Art Bonus zu sein, da es offensichtlich nicht aus der selben Aufnahmesitzung stammt wie der Rest des Albums. Vom Klang her könnte es gut sein, das es ein älteres Demostück ist. Trotz der kleineren Schwächen ist Wisdom & hate ein gelungenes Album, das nachhaltig zu beeindrucken weiß.

01. Wisdom & hate
02. Deströyer of the human race
03. Desecratong god's creation
04. When the night is immortal
05. Eliterian legion
06. Outro

Bannerwar - To Honour Fatherland | 2004 | Battlefield Records | CD | Black Metal

Die Hellenen Bannerwar schaffen mit ihrem ersten Album das, woran viele vor ihnen kläglich gescheitert sind (jedenfalls für mich). Nämlich die äußerst geschickte und gekonnte Verschmelzung des Keyboards mit dem Rest der Musik. Oftmals klingt der Einsatz des Keyboard übertrieben oder einfach nur peinlich, bei To honour fatherland ist es glücklicherweise anders. Das Album ist ein gleichermaßen abwechslungsreiches wie auch ausgewogenes Album. Schnelle, aggressive und treibende Stücke und Passagen kommen genau so vor, wie ruhigere melodische Arrangements die mal mehr, mal weniger auf den Einsatz des Keyboards aufbauen. Denn das Keyboard ist nicht einzig und allein für Stimmung und Harmonie verantwortlich, ebenso kommen auch die vielfältig gespielten Gitarren und der Bass zum Tragen. Man sagt "solchen" Gruppen ja gerne nach, sie verstünden nicht viel von den Instrumenten und vom Songwriting. Bannerwar sind ein Beispiel dafür, dass es in diesem Bereich sehr wohl auch Leute gibt, die anspruchsvolle Musik schreiben und vortragen können. Ein weiteres positives Merkmal ist der Gesang welcher sehr eindringlich ist, durch seine hell verzerrte und keifende Art. Bannerwar schaffen es musikalisch perfekt, die harmonischen, melodischen Elemente mit den aggressiven und brutalen zu verbinden und daraus als Ganzes eine sehr eindringliche und überzeugende Würze zu ziehen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Lied Raise the banners of war, das beide Anteile in sich wunderbar vereint. Gnadenlos schnell, ohne Rücksicht auf Verluste und dann andererseits aber auch zwischendurch mal zur Ruhe kommend, erhabener.

Da es auch an der klanglichen Beschaffenheit nichts auszusetzen gibt, ein durch und durch positives Album das auf ganzer Linie zu überzeugen weiß.

01. Black storm over Hellas
02. The blood of race
03. To honour fatherland
04. Aryan skies
05. Raise the banners of war
06. Sun Anj'kite
07. Kulturkampf
08. Eternal fight (Blue Eyed Devils Cover)

Azaghal - Perkeelen Luoma | 2004 | Aftermath Music | CD | Black Metal

Perkeleen luoma ist überwiegend schnell, grell und ungeschliffen. Das dritte Album geht wieder mehr in die Richtung älterer Tage, es erinnert an die Split mit Beheaded Lamb und auch die Demoveröffentlichungen. Die flache Grundschnelligkeit der meisten Titel ist gepaart mit einem schnellen und auch abwechslungsreichen Riffing und ausgelegt mit vielen interessanten und oftmals subtilen Strukturierungen. Perkeleen luoma ist kein aufdringliches Werk bei dem alles sofort beim ersten Mal auffällt, sondern vieles hört und bemerkt man erst bei einem genauen und mehrmaligen Hinhören. Diese Eigenschaft liegt aber nicht nur darin begründet, wie das Material geschrieben und beschaffen wurde sondern auch an der klanglichen Produktion, die zwar schon differenziert ausgefallen ist, aber die verschiedenen Spuren liegen alle in einem nahen und engen Rahmen sodass man Perkeleen luoma schon seine volle Aufmerksamkeit zuwenden muss. Mit Kuoleman kylmä ikuisuus und Filosofi haben auch zwei längere und langsamere Stücke auf dem neuen Album Einzug gehalten und insbesondere bei Kuoleman kylmä ikuisuus kann man schon eine melancholische sehnsüchtige Stimmung spüren, wie man sie gut von Wyrd kennt.

Azaghal können mit dem neuen Album, welches am 15. August im Handel erscheint, durchaus überzeugen und gefallen, jedoch muss man bereit sein, sich genau ins Material hineinzuhören. Für ein unverbindliches nebenher hören ist Perkeleen luoma nicht geeignet und wirkt dann auch etwas zu langweilig.

01. Helvettiin (Intro)
02. Rutonkantaja
03. Käärmeen laulu
04. Verenkirous
05. Kuoleman kylmä ikuisuus
06. Perkeleen kitaan
07. Riivaaja
08. Perkeleen luoma
09. Orja
10. Filosofi

Azaghal / Black Death Ritual ‎– Neljä Vihan Visaraa / Four Hammers Of Hate | 2004 | Hammer Of Hate | Vinyl | Black Metal


Der Beitrag von Azaghal bietet wenig erhellendes und schon gar nicht überwältigendes. Über weite Strecken sind die Lieder eher ideenlos und eingängig. Es gibt zwar schon dann und wann interessante Momente, einige nette Riffs und Abwechslung in der Struktur, doch insgesamt ist der Eindruck der von dem Material entsteht, eher platt. Dies liegt allerdings auch am sehr dünnen und flachen Klang, es fehlt nahezu vollständig an Tiefe und Druck. Es ist gut möglich, dass eine kräftigere Produktion die Lieder um einiges besser zur Geltung gebracht hätte als es so der Fall ist. Mit Ikivanha vainolainen haben Azaghal dann aber dennoch ein Stück zum Tonträger beigesteuert, der musikalisch eine gewisse Tiefe besitzt. In dem Titel wechseln sich schnelle eingängige Passagen mit mittelschnellen rockigen Strecken ab, und die Gitarren spielen einige sehnsüchtige Melodien. Dennoch ist der Beitrag Azaghals wohl eher was für Anhänger der Band.

Black Death Ritual ist noch eine junge Gruppe, die nach einem Demo im vergangenen Jahr nun mit diesem Split-Vinyl ihr zweites Lebenszeichen entsenden. Zusammengesetzt ist die Gruppe mit Musikern von Baptism, Deathchain und Trollheim's Grott und ähnlich wie Baptism spielen Black Death Ritual rauen, eingängigen Black Metal der vollständig auf Nettigkeiten und Geklimper verzichtet. Leider ist der flache und kraftlose Klang auch hier ein Manko der zu bedauern ist. Obwohl Black Death Ritual mit ihren vier Liedern mehr Profil haben als Azaghal, hätte ein differenzierterer und druckvollerer Klang der Ausdrucksstärke sehr gut gestanden.
Alles in allem wissen Black Death Ritual auf diesem Tonträger mehr zu überzeugen, denn in punkto Eingängigkeit und Bissigkeit haben sie das glücklichere Händchen bewiesen, ihr Material geht einfacher ins Blut über als bei Azaghal. Das liegt vielleicht auch daran, dass sie weniger eine im Vordergrund stehende Lead Guitar benutzt haben und somit weniger Melodien in ihrer Struktur haben. Erschienen ist dieses finnische Vinyl in einer Gesamtauflage von 800 Kopien.

AZAGHAL
01. Kuin lampaat teuraalle
02. Mustan tulen palvelija
03. Maailman viimeinen yö (Ja ensimmäinen)
04. Ikivanha vainolainen

BLACK DEATH RITUAL
05. Order of the black Holocaust
06. Funeral
07. Open Blackmetal war
08. Blacksoil emptiness 

04.03.2004

Atomizer - Songs Of Slaughter / Songs Of Sacrifice | 2004 | Hells Headbangers | Vinyl | Thrash Metal

Dass die Australier Atomizer eine Vorliebe für Vinyl haben, ist bereits durch die PIC LPs der Alben bekannt, die es immer nur in Kleinstauflagen gibt. Nun gibt es mit Songs of slaughter - Songs of sacrifice acht Lieder verteilt auf zwei 7" EPs. Atomizer zeigen sich hier etwas abwechslungsreicher und weniger eingängig als sonst auf ihren Alben. Neben einem ziemlich genialen Instrumental It soon became a fast track into hell befinden sich auf den EPs auch langsame Stücke mit einem abfälligen klaren Gesang wie A cold farewell. Trotzdem sind Atomizer nach wie vor Atomizer und stehen für australischen Thrash Metal. Es sind auch die gewohnten schnelleren Stücke vertreten, mit filigranem Gitarrenspiel und treibendem Takt. Es ist nicht schwer zu erraten, diese Veröffentlichung richtet sich in erster Linie an die bisherige Anhängerschaft der Australier. Und für diese ist dieses Doppel Vinyl allemal einen lohnenswerte Anschaffung. Die beiden EPs kommen in einem schönen Gatefold-Cover, sind auf 666 Kopien limitiert und dazu gibt es - wie auch bei den PIC LPs - ein sehr großes Poster.

01. Leave nobody standing
02. These hands will never be clean
03. It soon became a fast track into hell
04. A cold farewell
05. And dust we again shall be
06. The finality of death vs. the pursuit of scientific advancement
07. The undoer of creation
08. A cold farewell (Reprise)

01.03.2004

Interview: Licht- und Schattensaiten




HATEFUL METAL: Grüß Dich, Stefan.
Licht- und Schattensaiten wurde von Dir im Jahre 2000 gegründet. Seitdem hast Du unter dem Bandnamen alleine vier Werke veröffentlicht - zuletzt die CD "Winter". Wieso ist kein weiterer Musiker zu Dir gestoßen?

 LICHT- UND SCHATTENSAITEN: Ich habe sogar mal eine Musikersuchanzeige in ein paar Musikgeschäften hier in meiner Nähe aufgegeben, auf die sich aber niemand gemeldet hat. Es gab ja auf dem Album "Der Sturm vor der Ruhe" schon mal zwei Gastsänger und auf "Geschichten vom Tag" ist auch ein Cellist vertreten.
Da ich aber meine Musik nicht mehr aufschreibe und sie oftmals noch während der Aufnahme ihre Feinausarbeitung erfährt, ist es nahezu unmöglich, weitere Musiker an den Aufnahmen zu beteiligen. Es müsste ein vollkommen harmonisches Verhältnis zwischen mir und den weiteren Musikern bestehen, damit es der Musik nicht schadete, - da ich aber eher empfindlich bin und es nicht mag, meine Vorstellungen mit Druck durchsetzen zu müssen, ist es eben unwahrscheinlich, dass aus Licht- und Schattensaiten mal eine "richtige" Band wird - .



Du schreibst Deine Musik nicht auf. Dann behältst Du alles im Kopf?

 Na ja, also ich würde mal so sagen: ich vertiefe das Gefühl zu dem jeweiligen Lied so stark, bis ich es so weit auch im Kopf habe, dass ich es aufnehmen kann. Oft vergesse ich aber dann auch sehr schnell wieder verschiedene Einzelheiten, Abschnitte oder auch die Spielweise kompletter Lieder ;-) (nicht immer, aber auch nicht immer öfter ;-) , manches begleitet mich nun auch schon seit mehreren Jahren!).



Sind dann in Deiner Musik auch einmalige Momentaufnahmen enthalten, die Du so kaum oder gar nicht mehr ein zweites Mal aufnehmen könntest?

 Ja, das ist des Öfteren der Fall, das reicht von besonderen Schlagzeugwirbeln bis hin zu ungewöhnlichen Gitarrenmelodien u.s.w… z.B. habe ich das Keyboard zu "Sterben" auf "Geschichten vom Tag" auch nur nachträglich während den Aufnahmen einfach eingespielt… …nach meinem Gefühl… …ich denke mal, dass, wenn man nach irgendwelchen normalen, harmonisch-musikalischen Gesetzen Musik machen würde, man überhaupt nicht derartige Melodien erschaffen könnte ;-) . Ich finde es überhaupt sehr spannend, in der Musik Vorkomponiertes mit Improvisationen zu verbinden!



Du spielst ja sämtliche Instrumente selbst ein, schreibst Lied- und Textgut, produzierst die CDs mit allem, was dazu gehört, in Eigenregie. In mir hat das den Eindruck erweckt, dass Du voll und ganz darauf bedacht bist, dem Hörer nicht nur etwas für das Ohr zu bieten, sondern ihm ein Werk "schenken" bzw. geben möchtest, das in all seinen Facetten einen tiefen Ausdruck von Dir reflektiert. Auf der "Winter" CD befinden sich ja auch zur Jahreszeit passende Photographien.

 Ja, da gibt es immer wieder unterschiedliche Meinungen, so wird man auch durchaus als egoistisch betrachtet, wenn man alles alleine macht… …aber ich finde, Kunst sollte die maximale Aussagekraft dessen erreichen, was eben dem jeweiligen Hintergrund entspricht. Wenn man nicht zufällig Musiker zur Hand hat, die gefühls- und gedankenmäßig auf der gleichen Ebene sind, so ist es schon sehr unwahrscheinlich, dass es das wird, was ich erreichen möchte, da nützt es auch nichts, wenn diese Musiker noch so professionell ihre Instrumente beherrschen.



Hmm, ich vermute fast, das jene die einen als egoistisch betrachten im Grunde nur neidisch sind, da ihnen die nötige Begabung fehlt und sie so spüren, dass es auch ohne sie sehr gut funktioniert. Wenn man "Winter" zum ersten Mal hört, fällt einem schnell die untypische Spielweise des Schlagzeugs auf. Ich habe es insgesamt zunächst ein wenig disharmonisch und eigenwillig in der Rhythmik empfunden. Ist diese ungewöhnliche Spielweise von Dir beabsichtigt oder ist es einfach Deine Art, die Lieder so zu schreiben und die Instrumente eben entsprechend zu spielen?

 Tatsache ist, dass ich, technisch betrachtet, nicht der beste Schlagzeuger bin ;-) , aber ich habe schon meine Vorstellungen, wie ich die Lieder mit dem Schlagzeug begleiten, ausbauen oder intensivieren möchte. Besonders bei der CD "Geschichten vom Tag", die mein bislang experimentellstes Album darstellt, ist das Schlagzeug sehr schlagzeuguntypisch angewandt, was manchem MP3-Hörer schnell die Überlegung eines CD-Kaufs aus dem Kopf geschlagen zu haben scheint ;-) . Ich halte auch wenig von technischer Perfektion ohne Eigenständigkeit, wo letztlich das einzig Beeindruckende die Sauberkeit des Spiels ist.



Deine Stimme setzt Du auch ungewöhnlich ein, klanglich wie auch von der Art und Weise, wie Du sie erklingen lässt. Auf "Winter" ist es ja eher ein dunkles Sprechen, als ein Singen. Wieso eigentlich?

 Wieso eigentlich… …das ist eine gute Frage ;-) das hat sich einfach so entwickelt. Ich bin, was den Gesang betrifft, bei Musik im Allgemeinen sehr kritisch. So wie meine Musik sehr vielseitig ist, möchte ich auch aus meiner Stimme alles herausholen, was ich für passend empfinde, meine Musik zu verstärken, wobei ich die Lautstärke des Gesangs nicht nach dem Gesichtspunkt der akustischen "Verständlichkeit" abmische, sondern so, dass der Gesang zusammen mit allem Weiteren die jeweilige Stimmung verstärkt, das kann ebenso bedeuten, dass man meine Stimme nur im Hintergrund erahnen kann, oder dass sie auch mal fast alleine im Raume ist.



Du beschreibst den Stil von Licht- und Schattensaiten selbst als experimentell. Einfach nur deshalb, weil Du noch keinen Stil hast finden können, in den Du Dich musikalisch vertiefen möchtest oder möchtest Du einfach die Freiheiten des Experimentellen genießen?

 Hier trifft Deine zweite Vermutung zu. Ich halte überhaupt nichts von künstlichen Grenzen, die nicht irgendwie tiefere Begründungen haben, so lasse ich mich eben auch in meiner Musik auf keine bestimmte Richtung festlegen. Dass Metal für mich einen hohen Stellenwert hat, ist klar, doch ist das eben nur ein Bestandteil meiner Musik, der mehr oder weniger stark zum Tragen kommt. In erster Linie komponiere ich ohne irgendwelche Festlegungen, und schaue nur, was entsteht. Daraus ergibt sich letztlich auch, welche Instrumente Verwendung finden können, wie der Gesang werden soll u.s.w....



Deine Texte sind sehr lyrisch. Für mich haben sie auch einen tiefen Blick, der denjenigen berühren kann, der sich mit ihnen auf seine Weise beschäftigen möchte. Sie zeigen auch immer etwas Dunkles, doch gerade - so finde ich - gibt es in Deiner Musik auch einige Momente, die hell sind und eine angenehme Schönheit haben. Ist es Absicht, mit solchen Gegensätzen zu arbeiten oder ist das lediglich mein persönlicher Eindruck, der mit Deiner Intention wenig zu tun hat?

Ich möchte mit meiner Musik nicht einseitig sein. Ich möchte größtmögliche Dichte und gleichzeitig feinste Klanggebilde entstehen lassen. Wenn ein Nicht-Metaler meine Musik hört, so sagt er meist, "die ruhigen Lieder gefallen mir gut, aber das andere ist ja sooo schlimm…", und wenn ein Metaler meine Musik hört, so fragt er sich bestimmt, was die ruhigen Lieder auf meinen CDs verloren haben *g*. Für mich gehören eben eindeutig diese beiden Seiten zusammen, und ich fände es sehr schade, einfach eine Seite auszuschließen. Die Texte handeln meist von sehr essentiellen Dingen, die mich beschäftigen oder beschäftigt haben und sind deshalb auch oft sehr düster (bei "Winter" sogar ausschließlich), aber es gibt auch verschiedenste Texte, die sich mehr der glückerfüllten Seite des Lebens zuwenden.



In der Danksagung zu "Winter" bedankst Du Dich bei Leuten, die Dir offenbar nicht wohlgesinnt waren. Liegt das in der Andersartigkeit von Licht- und Schattensaiten begründet, darin, dass es Stimmen gibt, die meinen, was Du machst, sei gelinde gesagt, Schrott? So etwas erfährt und hört man ja leider des Öfteren, wenn man seine ganz eigenen Vorstellungen verwirklicht.

 Ja und nein… …diese Danksagung ist auf meine Schulzeit bezogen, in der ich noch gar nicht Musik gemacht habe. Aber auch in der damaligen Zeit hatte ich eigene Interessen, die so gut wie niemand nachvollziehen konnte. Wir sind leider öfter umgezogen, was für mich stets einen Schulwechsel mit sich brachte, außerdem war ich immer der körperlich Kleinste in den Klassen und durfte auf diese Weise 12 schreckliche Schuljahre erleben. Darauf bezieht sich eigentlich meine gesamte Winter-CD und auch die Danksagung. Ich war von dieser Zeit noch so stark belastet, dass ich regelmäßig Albträume hatte! Da ich aber nicht einfach zu den jeweiligen Leuten hingehen kann, mich mit ihnen unterhalten und ihnen sagen, dass wir eine gemeinsame Vergangenheit haben, die mich so belastet, dass wir sie gemeinsam klären müssen (ich denke mal, ich würde als nachtragend abgestempelt werden), habe ich mir eine andere Möglichkeit ausgedacht, mich zu befreien: "Winter"! Auf diese Weise habe ich mich noch mal so ausführlich mit diesem Thema befasst, dass ich nun wirklich sagen kann, dass es funktioniert hat! Mir geht es wirklich seit dem Erschaffen dieser CD, welche ich ja innerhalb von 7 Wochen komponiert, aufgenommen und veröffentlicht habe, viel besser, es gab keine Albträume mehr… …im Gegenteil, ich habe sogar mal einen schönen Traum gehabt, der von der Schulzeit handelte ;-) !
Jetzt möchte ich doch noch sagen, dass die Danksagung nicht böse gemeint ist, sondern einfach nur klipp und klar sagen soll, was ich in diesem Zusammenhang zu sagen hatte, - ohne Sarkasmus!



Wie ist denn das allgemeine Feedback zu Deinen Werken?

 Meist sind die Lauschenden sehr fasziniert, einige auch verzaubert, und ein paar Menschen haben mir sogar richtig ausführlich für die Musik gedankt, mir gesagt, wie einzigartig sie ist. Das sind teils so schöne Momente für mich, - es würde schwer fallen, diese in Worte zu fassen. Aber es gab auch ein paar wenige Leute (allerdings waren es welche, die nur MP3s angehört hatten), die meine technische Unzulänglichkeit bemängelten, oder eben mit der Musik überhaupt nichts anfangen konnten (weil Harmonien, Rhythmen ungewöhnlich sind), einmal schrieb mir sogar jemand ins Gästebuch, dass meine Texte zwar gut seien, ich aber das Komponieren um Himmels Willen anderen überlassen sollte, die davon eine Ahnung hätten ;-) …das hat mich schon etwas gekränkt, aber so was kommt eben vor.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass Menschen, die nicht dem Vergleichszwang unterliegen, meist sogar viel mit meiner Musik anfangen können, während Leute, die immer einen Fuß im bekannten Bereich lassen müssen, sich nicht in meine Musik hineinhören können.



Wie kam es zu dem Namen "Licht- und Schattensaiten"? Ist die Schreibweise "ai" vielleicht ein Hinweis auf Deine Vorliebe oder Zuneigung für Saiteninstrumente?

 Es hat nicht unbedingt etwas mit einer Vorliebe zu tun, sondern eher einfach mit der Tatsache, dass die meisten Klänge in meiner Musik von Gitarren und Bässen stammen. "Licht- und Schattenseiten" ist an sich ja einfach etwas Ernstes, "Weiß und Schwarz", aber für mich hat auch die Albernheit einen großen Stellenwert, so dass das "ai" auch einfach aus Freude am Wortspiel entstanden ist, was für mich nichts von der Tiefgründigkeit der Namensbedeutung wegnimmt, sondern eher wie eine Verbindung zwischen Licht und Schatten mit hineinspielt.



Du verkaufst Deine CDs zum Selbstkostenpreis - da Du der Meinung bist, Musik sollte nicht kommerzialisiert werden - gibst dem Käufer aber die Möglichkeit, nach eigenem Ermessen auch mehr zu bezahlen. Ich finde dieses Vorgehen sehr gelungen, denn oft liest man in den Informationen zu einem Tonträger, dass der maximale Verkaufspreis nicht über soviel Euro liegen darf. Ich konnte mich mit dieser Handhabe nie wirklich anfreunden, da mir etwas auferlegt wird, das ich so nicht unbedingt möchte. Allerdings muss ich fragen, ob beispielsweise drei Euro für "Winter" nicht etwas großzügig kalkuliert sind?

 ...ähm, wie meinst Du "großzügig"? Zu wenig oder zu viel? Es sind ja eigentlich 2,- Euro + 1,- Euro für den Versand. Die 2,- Euro sind ein wenig aufgerundet, weil´s praktischer ist und weil weniger schon sehr wenig wäre. Ich finde halt Regeln einfach dumm, denn es gibt so viele Situationen, die einzigartig sind, dass Vorabfestlegungen fast niemals stimmig sein können. Ich finde eigentlich, dass Kunst im allgemeinen (also nicht nur Musik), nichts mit Kommerz zu tun haben sollte, da sie ja eigentlich ein Gegengewicht zu Selbigem darstellen sollte, meiner Meinung nach.



Mit "großzügig" meine ich, dass die drei Euro vielleicht zu wenig sind. Ganz einfach deshalb, weil ich - vielleicht irrtümlicher Weise - denke, das die Produktionskosten doch mehr als zwei Euro betragen? Aber ich Stimme Dir bei Deiner Meinung schon zu. Da gibt es ja gerade in Berlin eine Diskussion um die Kunstausstellung des "Museum of Modern Art" aus New York, inwieweit diese Ausstellung schon zu sehr kommerzialisiert ist.

Bei diesen Kosten ist z.B. das Sprit-Geld nicht enthalten (ich wohne mitten am Land und muss weit fahren, um überhaupt die Materialien für die CDs zu bekommen), außerdem ist auch nicht dabei, dass es sehr viel Arbeitszeit benötigt, die einzelnen CDs zu "basteln", dass ich zuerst einen Drucker, PC u.s.w. kaufen muss, um das alles bewerkstelligen zu können, Stromkosten sind auch nicht berechnet… Vielleicht sollte ich einfach pro CD noch 1,- Euro, zur Reduzierung meiner Gesamtkosten, mehr verlangen. Es ist aber wirklich schwer zu vermitteln, dass diese Eigenproduktionen viel Geld kosten, noch schwieriger, dass es sich hierbei nicht nur um irgendein Konsumprodukt handelt, sondern um Kunst! So habe ich mir früher öfter anhören müssen, dass meine CDs zu teuer seien (auch wenn ich dies nicht fand), tatsächlich kaufte auch fast niemand welche! Ich bin inzwischen auch am Überlegen, einen Richtpreis anzugeben, den man, wenn man möchte, überschreiten darf, und den man, wenn man finanziell in schlechter Lage ist, auch bis zum Erreichen der reinen Materialkosten, unterschreiten kann.



Wenn Du die Musik schreibst, wovon lässt Du Dich dabei inspirieren? Musikalisch fallen mir keine wirklichen Ähnlichkeiten zu mir bekannten Bands ein. Gibt es Bands, die Dir bei der Komposition behilflich sind?

Es sind mir sicherlich viele Bands "behilflich", auch solche, die mir gar nicht gefallen, denn es gibt doch fast immer etwas, was man lernen kann, doch letztlich denke ich beim Komponieren nicht an irgendwelche anderen Bands, sondern lausche auf meine inneren Stimmungen, oder ich mache einen Spaziergang und nehme eine Gitarre mit, dann fallen mir Lieder ein, die zu der Landschaft, dem Wetter oder dem Vogelgesang passen. Das ist sehr verschieden. Oder ich bin mal sehr traurig oder sehr froh… …daraus kann immer schnell ein Lied werden ;-) So habe ich z.B. gerade ca. 20 Liedideen, die ich leider nur zu einem kleinen Teil zu Liedern werden lassen kann, weil mir einfach die Zeit fehlt und jeden Tag eine neue Idee hinzukommen könnte. So muss ich einen Großteil der Liedideen von mir streifen, um frei zu sein, wenigstens ein paar Lieder auszuarbeiten und auch dann wieder aktuelleren Ideen nachgehen zu können.



Auf der CD "Geschichten vom Tag" hast Du ein Lied, "Es war einmal...", bei dem Du sehr ruhig und klar singst. Weshalb ist diese Gesangsform auf Deinen letzten beiden Werken nur ein einziges Mal zugegen?

 Es ist natürlich von meiner Stimmung abhängig, wie harmonische Lieder ich machen kann. Es könnte auch sein, dass ich mal eine CD mache, die fast nur aus klarem Gesang und ruhigen Liedern besteht, aber bisher war das für mich immer nur so ein Ausgleich, der, auch wenn er mengenmäßig eher geringe Anteile an den Gesamtwerken besaß, wie ein Beispiel dessen zu verstehen ist, was ich mir gesellschaftlich, menschlich, und auch auf die ganze Welt bezogen wünschen würde.



Ebenfalls auf "Geschichten vom Tag" befindet sich das Lied "Nachklang", ein Instrumentalstück. Ich finde, es hat eine enorm tiefe und berührende Stimmung. "Festung" ist auch ein instrumentales Stück das ich nicht weniger berührend finde. Empfindest Du diese Stücke auch mit einem besonderen Gefühl oder macht es für Dich keinen Unterschied, ob ein Lied von Dir mit oder ohne Gesang ist?

Diese Lieder sind vielleicht noch etwas unzugänglicher, haben aber letztlich noch mehr Tiefe als die, in welchen Gesang vorkommt, sind vielleicht auch etwas mystischer, verzaubernder, weil nichts da ist, was die Stimmung in unpassender Weise beeinflussen könnte. Ich höre die Lieder eigentlich nicht anders als meine anderen Lieder. Während manchen Leuten bei Instrumentals etwas fehlt, sind das für mich auch einfach vollwertige Lieder, da es ja auf den Klang, die Melodien und Stimmungen und nicht unbedingt auf irgendeinen Text ankommt, in dem Moment, in dem ich die Musik höre.



Hmm, dass jemand bei solch einem Instrumental den Eindruck hat, etwas würde fehlen, kann ich gar nicht nachvollziehen - oftmals finde ich gerade rein instrumentale Stücke tiefer und aussagekräftiger als die "gewöhnlichen" Titel einer Band.
Nachdem nun vier Veröffentlichungen hinter Dir liegen. Bist Du zufrieden mit dem, was Du bisher erreicht hast? Und wie geht es mit Licht- und Schattensaiten weiter, schon etwas im Auge oder lässt Du Dich einfach treiben?

Mit meinen Werken, und damit, wie diese aufgenommen werden, bin ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden, ich höre auch meine Musik selbst sehr gerne. Was mir noch etwas zu schaffen macht, ist die Öffentlichkeitsarbeit.
Alleine die Umsetzung meiner Ideen erfordert schon sehr viel Aufwand und Krafteinsatz von mir, doch das Werben für meine Musik fällt mir wirklich schwer und kostet mich viel an Überwindung. Da ich aber die Musik nicht für mich behalten will, sondern Menschen damit erreichen möchte, muss ich eben auch diesen Schritt wagen!
Wie es mit Licht- und Schattensaiten weitergehen wird, wird sich zeigen… …momentan habe ich bereits 5 komplett fertige Lieder für das kommende Album, bei einem weiteren fehlt nur noch der Text, alles in allem wird es wesentlich melodischer als "Winter", es gibt wieder Keyboards und es klingt sehr interessant, würde ich sagen ;-) , auch gibt es wieder einige ungewöhnliche Harmonien zu entdecken!



Stefan, ich danke Dir, dass Du Dir die Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Abschließend überlasse ich Dir das letzte Wort.

Idealismus lässt sich mit der Realität verbinden, man muss nur jeden Tag aufs Neue wagen, das zu tun, was man für richtig hält, was man sich wünscht! Das ist ein Lebensgrund für mich, und solange nicht ausgeschlossen ist, dass sich irgendwann alles bessert, werde ich mich einbringen, meinen Teil dazu beitragen, diese Welt zu verbessern! Schon wenn einige ihren Beitrag dazu leisten, kann sehr viel geschehen! In diesem Sinne wünsche ich euch allen größtmögliche Unvoreingenommenheit und so viel guten Willen und Mut, dass ihr euer Leben leben könnt!

Vielen Dank an Dich, Kai, für die guten Fragen! Zu guter Letzt noch einen Gruß an die Leser, die bis zum Schluss gekommen sind ;-)

Stefan.