31.08.2007

Funeral Forest - Hateful Visions | 2007 | Funeral Moonlight Productions | CD | Black Metal

Funeral Forest bleibt seiner Linie treu und zelebriert auch auf der ersten CD-Veröffentlichung Hateful visions, den ungeschönten und rauen Black Metal, wie man ihn auch bisher von der Gruppe kannte. Die CD enthält aber nicht nur neues Material sondern auch eine Reihe von älteren Titeln, die bereits auf diversen Demoveröffentlichungen enthalten waren.

Das neue Material, angeführt mit dem Titelstück, ist recht unterschiedlich ausgefallen. Hateful visions selbst ist ein elf Minuten langes Stück, in dem sowohl sehr rohe, eingängig schnelle und simpel gestrickte Parts als auch schleppend und melodisch intonierte Abschnitte zu hören sind. Im Verlauf der elf Minuten wechseln sich verschiedene Tempi ab, und mit den wechselnden Geschwindigkeiten verändert sich auch zugleich der atmosphärische, jedoch stets schroffe, Fluss. Es folgt darauf Nature’s blood fuck humanity, einem durchgängig langsamen Stück, in dem ruhig gespielte und dunkle Gitarrenmelodien, und der ebenfalls dunkel und ruhige Gesang, eine schwelende, leicht melancholische Atmosphäre ausbreiten.

Raven’s winter ist dann ein langes, ruhiges Instrumentalstück, vorgetragen von einer Akustikgitarre, die kurzweilig sanft vom Schlagzeug begleitet wird. Hierauf folgt dann das letzte neue Stück der CD. Night of the unholy swords ist ein sehr raues und minimalistisches Stück mit einem dumpfen und flachen Klang. Night of the unholy swords fällt vor allem durch das auffällige Riffing auf, welches zwar sehr einfach aber auch sehr wirksam ist. Es ist minimalistischer Rumpel-Black Metal und gefällt mir von den neuen Liedern am besten, da es stimmungstechnisch das aussagekräftigste ist.

Inmitten der nun folgenden Bonusstücke hat sich allerdings ein weiteres neues Lied versteckt. Zwischen Funeral Holocaust und dem Prolog gibt es nämlich noch Winter of forgotten souls zu hören. Dieses ist im Booklet der CD nicht aufgelistet, wird jedoch auf der Seite von Funeral Moonlight Productions verraten. Winter of forgotten souls ist klanglich das druckvollste Stück der neuen Lieder. Die Aufnahme ist lauter und klarer ausgefallen, was der zumeist schleppenden Musik gut steht. Auch hier wird Eingängigkeit und Minimalismus groß geschrieben und so gibt es wenig Veränderung im Lied, was nicht weiter stört, da die einfache und dunkle Melodieführung völlig ausreichend ist. Es ist ein gutes Lied, und es ist schon ein wenig schade, dass es im Booklet nicht erwähnt wird.

Zu den anderen, bereits bekannten Titeln schreibe ich an dieser Stelle nichts, da dazu bereits alles von meiner Seite aus in den anderen Besprechungen gesagt wurde. Zu Hateful visions ist zu sagen, dass etwas mehr neues Material wünschenswert gewesen wäre, zumal nur zwei der neuen Lieder wirklich überzeugend sind. Wem allerdings die eine oder andere Kassette fehlt oder diese schonen möchte, macht mit dieser Veröffentlichung natürlich nichts falsch.


5/10
Aceust

01. Epilog
02. Hateful visions
03. Nature's blood fuck humanity
04. Raven's winter
05. Night of the unholy swords
06. Sarmak in the valhalla
07. The song of the brave warrior
08. Misanthropic forest
09. Funeral Holocaust
10. Winter of forgotten souls
11. Prolog

26.08.2007

Wyrm - Seven Gates Of Apocalypse | 2007 | Warfront Productions | CD | Black Metal

Die Tschechen von Wyrm bestehen bereits seit zehn Jahren und haben nun mit Seven gates of apocalypse ihr zweites Album veröffentlicht. Man hört es dem Album regelrecht an, dass die Mitglieder auch in anderen Gruppen tätig waren oder sind, unter anderem Agmen und Unclean. Denn Seven gates of apocalypse offenbart sich als eine Black / Death Metal-Mischung, die immer wieder mal auch mit traditionellen Heavy / Thrash Metal-Riffs angereichert wurde.

Diese stilistische Vermengung wird gleich im ersten Lied, Bound by destiny, deutlich. Es beginnt technisch arrangiert, mit druckvollem und differenziertem Schlagzeugspiel, einer satten Basslinie und markanten Riffs. Schon recht bald folgen immer wieder kurze Parts puren Geballers. Im Mittelteil gibt es dann eine kurze atmosphärische Passage mit Akustikgitarre zu hören, bevor Wyrm erneut heftig und derbe zur Sache geht.

Schnell, treibend und druckvoll geht es dann zunächst mit Foreseeing the unspeakable weiter. Doch das anfänglich so brachial eingesetzte Schlagzeug geht bald in ein schleppendes Spiel über, in dem die Doublebass, klare leise Gitarrenmelodien und atmosphärisch akzentuierter Gesang für Abwechslung sorgen. In Hallowed ground spielt Wyrm sehr schnell und treibend auf, wobei es aber auch hier spielerische und technische Details gibt, die für Abwechslung sorgen und erneut klar betonen, hier das volle extreme Metal-Brett vorgesetzt zu bekommen.

Bis auf Voice of pagan blood sind die Lieder zwischen zwei und drei Minuten lang, was dafür spricht, dass Wyrm schnell und ohne Umschweife zur Sache kommt. Größere harmonische Arrangements haben sich die Tschechen gespart, stattdessen gibt es gitarrenbetonten Extrem Metal ohne jegliche Zierde. Die Stücke sind zumeist von einer schnelleren Gangart, wobei es aber immer wieder mal schleppende Parts gibt oder kurze atmosphärische Passagen, in denen dunkle harmonische Arrangements den Ton angeben.

Seven gates of apocalypse ist somit ein grundsolides Werk, in dem sich trockene und technische Arrangements gemeinsam mit den eingängigen Strukturen die Waage halten. Durch das abwechslungsreiche Riffing, welches sehr lebendig aber auch dunkel und bedrohlich ist, wird das Ganze gut abgerundet. Lediglich die Gesamtspielzeit von wenig mehr als 26 Minuten ist zu bemängeln.

01. Bound by destiny (A cataclysm knowledge)
02. Foreseeing the unspeakable
03. Hallowed ground
04. Marching the plain fields
05. The millenium reckoning
06. Through the gates of glory
07. Voice of pagan blood
08. Outro - The apocalypse

Isolation - Hier am Ende der Welt | 2007 | Ruin Productions | Kassette | Black Metal

Nach zwei selbstproduzierten CDr-Demos wurde das neue und dritte Demo, Hier am Ende der Welt, über Ruin Productions auf Kassette veröffentlicht. Eine CD-Version ist ebenfalls geplant, die dann über Goatowa Rex erscheinen soll. Isolation bleibt sich erwartungsgemäß auch auf dem dritten Demo treu und offeriert dem geneigten Hörer erneut, eigenständigen düsteren Black Metal.

Mit dem Titellied beginnt das Demo sehr ruhig, getragen von einer klaren Akustikgitarrenmelodie und sanfter Schlagzeugbegleitung. Mit diesem gefühlvollen Einstieg verführt Isolation einen regelrecht zum Träumen, so sanft und lieblich sind die Klänge. Doch nach anderthalb Minuten ist Schluss damit und Isolation legt zuerst schleppend, dann jedoch sehr bald treibend und mit einer Wand voller Riffs los. Mit dem einsetzen des Gesangs, der wieder stark verzerrt und gekreischt ist, wird es dann jedoch wieder schleppend und grelle, eisige Riffs besorgen die dunkle, schwere Atmosphäre. Es wechseln sich schleppende und schnelle Parts ab und es folgt eine dunkelharmonische Passage mit guten, subtilen Melodien, in der dann irgendwann der Gesang einsetzt, der diesmal jedoch verständlicher ist und doch vereinzelt so abgedreht, verzerrt und extrem, dass er mich in dieser Phase entfernt ein wenig an Bethlehem zu erinnern vermag.

Das relativ kurze Abschied ist zunächst überaus ruhig und harmonisch. Klare, unverzerrte Melodien und das sanfte Schlagzeug versprühen eine bedächtige Ruhe, bereiten sozusagen den Weg für eine innere Einkehr vor. Im letzten drittel wird es dann kurzweilig lauter, kraftvoll und schleppend und eine gesprochene, teils klare, teils verzerrte Stimme ist zu hören. Auf dieses harmonische und schwermütige Zwischenspiel setzt dann Nur ein Moment verstörend ein, da es augenblicklich laut, harsch und aggressiv beginnt. Der Rhythmus und das Riffing sind schnell, der Gesang tosend und keifend. Alle Entspanntheit, die Abschied eben erschuf, nun mit einem Schlag verflogen. Nur ein Moment ist ein energisches und eindringliches Lied, mit schnellen stampfenden Rhythmen und extremen Gesang, aber auch ein Stück, in dem Isolation nicht auf gute, unter die Haut gehende Melodien verzichtet. Es gibt immer wieder Parts, die langsamer gestaltet wurden und in denen dann die subtile Gitarrenarbeit zum Tragen kommt.

Isolation kann auch mit Hier am Ende der Welt gänzlich überzeugen und steht dem Vorgänger A prayer for the world to end in nichts nach, obgleich mir dessen klarerer und druckvollerer Klang besser gefiel. Isolation verfestigt mit dem dritten Demo auch seinen eigenständigen Stil, des extremen und düsteren Black Metals, der einerseits sehr harsch und eindringlich sein kann, andererseits aber auch enorm sanft und gefühlvoll. Zu dem Ganzen gesellt sich dann noch eine angenehme und wohltuende Portion Wahnsinn, was ein zusätzliches positives Merkmal von Isolation ist.

Ich bin sehr gespannt, was die anstehende Split-Veröffentlichung mit Austere sowie das in weiter Ferne, sich abzeichnende Debütalbum für uns bereit halten wird.

01. Hier am Ende der Welt
02. Abschied
03. Nur ein Moment

20.08.2007

Feuersturm - Apokalypse | 2007 | Thor's Hammer Productions | CD | Black Metal

ute drei Jahre nach dem ersten Album, Wenn sich der Tag dem Ende neigt, legt Feuersturm nun mit einem zweiten Silberling nach. Apokalypse ist in die zwei Kapitel, „Zeit und Ewigkeit“ sowie „Apokalypse“ unterteilt.

Die ersten vier Titel gehören zum Kapitel „Zeit und Ewigkeit“, welches mit Verborgen in den Tiefen der Wälder atmosphärisch und ruhig einleitend beginnt. Auf diese kurz gehaltene Einleitung folgt ein langsam bis schleppend arrangierter Part, in dem vor allem ruhig gespielte Gitarren das Geschehen bestimmen und für eine dunkle, düstere Atmosphäre sorgen. Etwa in der Mitte wird diese Stimmung von einem schnellen und harschen Zwischenspiel rigoros aufgelöst, bevor eine weitere langsame Strecke folgt, die ebenfalls durch dunkles, zuweilen auch kurzweilig melodisches, Gitarrenspiel beherrscht wird. Am Ende ist phasenweise klarer, sonorer Chorgesang zu hören, der sehr würdevoll und erhaben klingt.
Rau, treibend und stampfend beginnt Prinz Eugen der edle Ritter. Doch dabei bleibt es nicht, Feuersturm gibt sich abwechslungsreich und neben den aggressiven Parts, die bisweilen sehr harsch und zerstörerisch eingespielt wurden, gibt es auch schleppend strukturierte Passagen mit kraftvollen, harten Riffs wie auch kurze, ruhig und atmosphärisch gestaltete Pausen.
Eingängig schnell und kalt ist zunächst Reich der Kälte, bis es zu einer düsteren, schleppenden Passage kommt, die stimmungsvoll mit Glockengeläut und einer guten Melodieführung unterlegt ist. Diese gute Gitarrenarbeit bleibt auch im folgenden mittelschnellen Part erhalten, welche zusammen mit dem Gesang, trotz des rauen Klanges, für eine angenehme atmosphärische Stimmung sorgt.
Vergessen und verloren (in Ewigkeit) ist das letzte Lied des ersten Kapitels und zugleich auch das längste des ganzen Albums. Es ist ein überwiegend schleppend vorgetragenes Lied, in dem kurzweilig erneut klarer Chorgesang zu hören ist. Die Melodieführung ist zumeist dunkel gehalten und schwappt phasenweise sogar ein wenig ins Melancholische über. Das Lied enthält eine lange Passage, die ausschließlich aus sehr ruhigen Klängen und einigen nicht identifizierbaren Geräuschen besteht, bevor der letzte Abschnitt folgt, der neben schleppenden Elementen auch sehr schnelle und aggressive Momente bereit hält.

Die kurze aber sehr stimmungsvoll intonierte Einleitung läutet das Kapitel „Apokalypse“ ein, welches dann mit dem Stück Endzeitdoktrin schnell, grimmig und harsch weitergeführt wird. Die ersten Minuten von Endzeitdoktrin werden durch schnelle, teils wilde Riffs, und einem sehr eingängig ausgelegten, zum Teil aber auch polterndem, Schlagzeug bestimmt, bevor eine kurze, sphärische Ambientpassage folgt. Danach geht Endzeitdoktrin variabler weiter, neben schnellen Schüben gibt es auch schleppende Passagen, mit dunklen, fiesen Riffs, die eine verächtliche Ausstrahlung inne haben.
Solche Riffs wurden auch in Der Weg ist Vernichtung eingestreut, das zwar sehr treibend und schnell anfängt, aber im Verlauf neben dem Aggressionspotential auch gemäßigtere Stimmungen offenbart, die in einer ruhigen Akustikgitarren-Passage gipfeln. Nach diesem ruhigen und klaren Part kommt die sehr interessante Schlusssequenz, die zunächst schleppend und sehr kraftvoll ist, dann aber schneller wird und lauten, überaus hasserfüllten Gesang bereit hält.
Zum Abschluss folgt das Titellied Apokalypse, welches seinen Namen alle Ehre macht, da der Anfang schnell, wild und heftig ist. Die Mitte ist schleppend, dunkel und mit Kriegsgeräuschen unterlegt. Zum Ende hin wird es dann jedoch wieder enorm schnell und Feuersturm feuert eine extrem schnelle Salve von Riffs ab.

Feuersturm hat mit Apokalypse einen gelungenen Nachfolger zu Wenn sich der Tag dem Ende neigt abgeliefert. Obwohl es ein insgesamt raues Werk ist, besitzt Apokalypse facettenreiche und differenzierte Strukturen, da es neben der Schnelligkeit und Härte eben auch genügend atmosphärische (vor allem im ersten Kapitel) und schleppende Passagen gibt, die vor allem durch die gute sowie interessante Gitarrenarbeit auffallen.

Apokalypse enthält also Eingängigkeit, Aggression und Schnelligkeit aber auch Harmonien und atmosphärische Elemente, die alle spieltechnisch ansprechend vorgetragen werden – ummantelt von einem rauen, aber sehr passenden und deshalb guten Klang. Was will man mehr?

01. Verborgen in den Tiefen der Wälder
02. Prinz Eugen der edle Ritter
03. Reich der Kälte
04. Vergessen und verloren (in Ewigkeit)
05. Einleitung
06. Endzeitdoktrin
07. Der Weg ist Vernichtung
08. Trauermarsch
09. Apokalypse

Dark Ravage - Dawn Of A New World | 2007 | Warfront Productions | CD | Black Metal

Dark Ravage aus Litauen stellen mit Dawn of a new world ihr Debütalbum vor, welches ohne große Umschweife schnell und eingängig beginnt. Es folgt alsbald ein schleppender Part mit eingängigen und melancholischen, sich wiederholenden Melodien. Danach geht The dawn of chaos rhyhtmisch variabel weiter, es wechseln sich schnelle und schleppende Rhythmen ab. Die Gitarren werden allerdings durchgängig eingängig gespielt, weshalb der Auftakt von Dawn of a new world trist, grau und trostlos ist.
Ganz ähnlich verhält es sich auch mit When demons appear. Auch hier ist der Rhythmus das abwechslungsreichste Element der Musik. Nicht, weil Dark Ravage das Schlagzeug variabel und vielseitig einsetzen sondern lediglich wegen der unterschiedlichen Tempi schnell und schleppend. In diesen schleppenden Parts erhebt sich die Gitarre ein wenig aus der Monotonie und wird leicht melodisch. Ansonsten ist alles überaus monoton und rau.
Etwas besser ist es im folgenden Souls to be sacrificed, in dem die Gitarren etwas lebendiger und abwechslungsreicher gespielt wurden. Aber dennoch wirkt die Musik monoton und zähflüssig.
Im längsten Titel, To invoke the lord, wechseln sich schleppende mit treibenden Parts ab. Die Gitarren sind erneut von einer sehr eingängigen Spielweise geprägt, die sich manchmal jedoch etwas Abwechslung gönnt und dann ein melancholisches Riff offenbart, was dann auch der Höhepunkt des Liedes ist. Ansonsten dominieren eingängig gestaltete, schleppend oder antreibend schnell gespielte Passagen das Lied.

Ich weiß nicht. Irgendetwas läuft hier falsch. Entweder finde ich nicht den winzigsten Ansatz eines Zugangs zu Dark Ravage, oder aber, die Litauer spielen tatsächlich so ideenlos und langweilig. Es fällt mir schwer mich festzulegen. In jedem Fall vermag mich Dawn of a new world in keiner Weise zu berühren.

Auch die drei verbleibenden Titel sind nicht so berauschend. Es wechseln sich schnelle, eingängig treibende Passagen mit schleppenden, ebenfalls monotonen Parts ab. Army from beyond hebt sich jedoch etwas ab, da Dark Ravage hier darauf verzichtet haben, die Gitarren einfach nur schnell und unsauber zu schmettern, stattdessen gibt es phasenweise eine klare Gitarrenlinie, mit erkennbarer Melodieführung. In The end of all days werden die Gitarren ebenfalls – wenigstens phasenweise - weniger monoton und rauschend gespielt, wie in den ersten Liedern.

Mein Fall ist Dawn of a new world nicht. Auf mich macht das Album einen monotonen und langweiligen Eindruck. Es gibt zwar durch die Vielzahl an schnellen und schleppenden Strecken so etwas wie Abwechslung, doch ist das zu wenig, da das Spiel sowohl am Schlagzeug wie auch an den Saiteninstrumenten schwach, weil monoton ist. In meinem Kopf erzeugt Dark Ravage hiermit jedenfalls nichts anderes als pures Rauschen.

 01. The dawn of chaos
02. When demons appear
03. Souls to be sacrificed
04. To invoke the lord
05. Army from beyond
06. The end of all days
07. And only mayhem remains

13.08.2007

Wolfsschrei - Moriturus | 2007 | Raging Bloodlust Records | Vinyl | Black Metal

Nach der Split EP mit Isaz steht nun ein weiterer 7 Zöller von Wolfsschrei an. Moriturus wird die neue EP heißen und beginnt mit dem Titellied zügig und antreibend und mit einem sehr guten Riff, welches leicht hochgezogen ist und immer wieder im Lied auftaucht. Nach diesem schellen und schroffen Anfang folgt eine schleppende Passage mit ruhiger Melodieführung, bevor Moriturus sehr eingängig und schnell wird. Erst zum Ende hin wird es dann wieder ruhiger und abwechslungsreicher, durchsetzt von guten Riffs.

Auch das zweite Lied Observing death, kennzeichnet sich nicht durch kontinuierliche Eingängigkeit aus. Es gibt ebenfalls schnelle, antreibende Strecken, die in der zweiten Hälfte sehr mitreißend und heftig werden, wie auch verschieden angelegte langsame und schleppende Passagen, die zum Teil mit dunkler Melodieführung unterlegt sind.

Moriturus und Observing death klingen zu 100% nach Wolffsschrei. Die EP enthält keine Überraschungen oder Neuerungen, dafür genau das, was man von Taaken und Wolfsschrei erwartet: Nämlich puren und rauen Black Metal mit guten, teils schön dreckigen Riffs, der sowohl antreibend schnell, wie auch schleppend zu überzeugen weiß.

Die 7“ EP wird über Raging Bloodlust in einer Auflage von 222 Kopien erscheinen. Die Kassettenversion kommt über Black Devastation Records und enthält als Bonus das Stück Leichentanz von der Split EP mit Isaz.

01. Moriturus
02. Observing death

Impious Havoc - Manifestations Of Plague And War | 2007 | Warfront Productions | CD | Black Metal

Manifestations of plague and war ist kein neues Album im eigentlichen Sinne, da es bereits 2004 aufgenommen wurde, es aber erst 2007 über Warfront zu einer Veröffentlichung gekommen ist. Impious Havoc zeichnete sich bisher durch eine konstant bleibende Spielweise auf, die sich auf den einzelnen Veröffentlichungen nicht wesentlich veränderte. Mit Manifestations of plague and war verhält es sich nicht anders, wie gleich der erste Titel Holy city in flames klar macht.

Es beginnt schleppend und etwas rumpelig und wird von Beginn an durch den unverkennbaren und markanten Gesang von Impious Havoc bestimmt. Die Riffs haben einen leicht altbackenen Drift, so, wie sie auch gerne von einigen so genannten Black / Thrash und Black Heavy Metal-Gruppen verwendet werden. Die Riffs sind lebhaft, dabei aber einfach sowie einprägsam und sehr wirksam, was die Atmosphäre anbelangt. Nach dem schleppenden Anfang gibt es in Holy city in flames natürlich auch einige schnellere Passagen, die das schleppend orientierte Spiel aufreißen.

Von Anfang an stampfend und schnell ist das folgende Gates have opened. Es gibt auch hier einige langsamere Strecken, mit ruhigeren und harmonischeren Riffs, doch ist es insgesamt ein harsches Lied, dass durch das stampfende Schlagzeug, eingängige Riffs und dem eindringlichen Gesang bestimmt wird.
Lifeless eyes ist ein langes Lied, welches aus drei Phasen besteht. Die erste und dritte Phase ist schleppend, gekennzeichnet durch gute und wirksame Riffs, die wie in Holy city in flames, eine originäre, dreckige Metal-Atmosphäre versprühen. Die zweite Phase im Mittelteil hingegen, ist schnell und sehr eingängig beschaffen.
Schnelle, eingängige Riffs und ein antreibend eingängiger Rhythmus, kombiniert mit einem lauten, zum Teil recht hasserfüllten Gesang, werden in Vivere non est nescesse präsentiert. Es ist mit knappen vier Minuten das kürzeste Lied der CD und enthält im mittleren Teil eine Marschrhythmus-Passage.

Enter to the pentagram beginnt, wie Darkthrone zu Zeiten von "Transilvanian hunger", mit einem eingängig polterndem Schlagzeug und einer hell gestimmten Gitarre, die ihre grellen Riffs schmettert. Im Anschluss auf diesen Einstieg entwickelt sich das Lied zu einem harschen und teils ziemlich aggressiven Stück. Nicht so sehr, weil Impious Havoc dezidiert schnell und hart spielt, sondern vielmehr durch die Zusammensetzung von Gesang, Riffing und dem rauen Klang. Das Zusammenwirken dieser Elemente führt zu einer rohen und eindringlichen Atmosphäre.
Das als letztes Verbleibende Unorthodox incantation ist mit seiner Spielzeit von fast 20 Minuten mehr als überlang. Entsprechend vielschichtig ist das Lied dann auch ausgefallen. Die erste Hälfte ist sehr gemäßigt, schleppend bis langsam strukturiert und bestimmt durch dunkle, kraftvolle Riffs, die phasenweise gar in harmonische Melodien übergehen. Ziemlich genau in der Mitte wendet sich das Blatt jedoch und es wird für einige Minuten laut, schnell und aggressiv. Die letzten fünf Minuten bestehen dann nur noch aus düsteren Ambientklängen.

Manifestations of plague and war ist ein grundsolides Album im typischen Stile von Impious Havoc. Wie auch auf den anderen Werken, leistet sich Impious Havoc keinen Ausfall sondern fällt durch konsequenten Black Metal aus. Obwohl Manifestations of plague and war ein raues Album ist, nicht nur spieltechnisch sondern auch klanglich, bezieht es seine raue Atmosphäre jedoch nicht so sehr aus den harten, schnellen Anteilen sondern vielmehr aus den zahlreichen schleppenden Arrangements, mit den tradierten dreckigen Riffs und dunklen Melodieführungen.

Da Impious Havoc eine finnische Gruppe ist, möchte ich an dieser Stelle, wie auch schon bei Lathspell, darauf hinweisen, dass es eben nicht nur Satanic Warmaster und Horna mit all ihren bescheidenen Nebenprojekten gibt, sondern auch andere Gruppen, wie in diesem Fall Impious Havoc, die sich hinter diesen bekannten Größen keineswegs zu verstecken brauchen.

01. Holy city in flames
02. Gates have opened
03. Lifeless eyes
04. Vivere non est nescesse
05. Enter to the pentagram
06. Unorthodox incantation

Misanthropic Path - A Bluntly Description Of The Present | 2007 | Nihilistische Klangkunst | CD | Black Metal

A bluntly description of the present ist das erste und letzte Album von Misanthropic Path, einer Gruppe aus Berlin, die bereits aufgelöst ist. Vielleicht hatte Misanthropic Path nach dieser Stellungnahme zur Gegenwart einfach nichts mehr zu sagen. Auf was sich diese Gegenwart jedoch bezieht, bleibt offen, da im Booklet der CD keine Texte abgedruckt sind und der verzerrte Kreischgesang seinen Inhalt nicht wirklich preisgibt.
Wer nun vermutet, es handele sich hierbei um eine weiteres Derivat des depressiven Black Metals der Marke Nyktalgia, Wigrid oder Xasthur, sieht sich getäuscht.

Den Anfang macht gleich das Titellied A bluntly description of the present, welches mit einem rauen und leicht dumpf klingenden sowie unsauberen Klang und eindringlichen, hasserfüllten Gesängen beginnt. Der Rhythmus ist zunächst ein schleppender, der phasenweise sehr kraftvoll ist, gepaart mit schnellen grellen Riffs im Hintergrund. Der Gesang wechselt von einer dunklen, tiefen und kehligen Stimme zu einer helleren und lauteren, die dann sehr eindringlich und hasserfüllt wird. Zum Ende hin wird es schnell und treibend. Der Klang ist hier unsauber und verwaschen, sodass einzelne Riffs kaum noch auszumachen sind.
Mit einer ruhigen und klaren Melodie beginnt The whelps path. Es ist ein harmonischer Anfang, der allmählich an Intensität zunimmt, da nach und nach Schlagzeug, eine weitere Gitarre, Bass und Gesang hinzukommen. Das Spiel wird schleppend und treibend, die Gitarren spielen eingängige, sich wiederholende Riffs die sich zu einer düsteren, melancholischen Atmosphäre verdichten, wozu auch die ruhigeren Zwischenmomente beitragen, in denen das Bassspiel durchschimmert.

Wie zuvor The whelps path, beginnt auch Chapters mit einer klaren, diesmal jedoch dunkleren, Melodie. Auf diese kurz währende Melodie folgt jedoch alsbald ein kurzer, heftiger und stampfender Part, der ebenfalls von kurzer Dauer ist. Es folgt dann eine sehr interessante und variabel gestaltete Passage, die im Grunde schleppend beschaffen ist, aber durch einige Variablen dieser schleppenden Spielweise auffällt. Misanthropic Path hat dieses differenzierte schleppende Spiel geschickt durch rollende, schrummige Riffs und punktuelle gesangliche Wutausbrüche angereichert. Der folgende, schnellere und treibende Part ist nicht minder gelungen, auch hier wartet die Gruppe mit interessanten und guten Arrangements auf.
Als ich euch verließ ist zwar das mit Abstand längste Lied, deshalb jedoch nicht unbedingt das abwechslungsreichste. Es wechseln sich permanent dieselben schleppenden und etwas flotteren Passagen miteinander ab. Dabei ist das Stück von einer konstanten, markanten sowie gut klingenden Melodieführung durchzogen, die in den ruhigeren Phasen, wenn der Bass auch zum Tragen kommt, etwas deutlicher und klarer wird. Lediglich in der Mitte gibt es ein sich unterscheidendes Element: Eine Passage, mit einer klaren akustischen Melodie.

Looking forward to decay entstammt einer anderen, vermutlich älteren, Aufnahme, was der Klang sofort offenbart. Stilistisch passt es gut zu den anderen Liedern, da Misanthropic Path hier auch ein Gemisch aus schleppend und flott spielt und der Bass, kombiniert mit den Gitarren, für gute, etwas schwermütige Melodien sorgt. Am Ende von Looking forward to decay ist dann sogar klarer und unverzerrter Gesang zu hören, der leicht wehleidig klingt, aber gut zur Musik und Atmosphäre passt.

A bluntly description of the present ist eine anständige und insgesamt gelungene Erscheinung im deutschen Untergrund Black Metal. Lediglich der Anfang mit dem Titellied ist etwas holprig, doch dann verfestigt sich Misanthropic Path mit gutem, eigenständigem Black Metal, der zwar durchaus Momente der Schwermut und Melancholie hat, doch auch hasserfüllte und verachtende Stimmungen kommuniziert.

Erschienen ist die CD in einer Stückzahl von 277 Kopien.

01. A bluntly description of the present
02. The whelps path
03. Chapters
04. Als ich euch verließ
05. Looking forward to decay

http://www.n-kk.de.vu/

06.08.2007

Pestnebel - Reich de Schatten | 2007 | Warfront Productions | CD | Black Metal

Wer meine Besprechungen von den zwei Vorgängern, In den schwarzen Abgründen der Ewigkeit und Der schwarze Tod, gelesen hat, wird wissen dass ich von Anfang an von Pestnebel angetan bin. Und daran ändert sich auch mit dem anstehenden Album, Reich der Schatten, nichts! Soviel steht fest.

Es ist nicht notwendig, auf jedes Lied einzeln einzugehen, da Pestnebel seiner Linie konsequent treu geblieben ist. Reich der Schatten ist ein schnelles und antreibendes Album, in dem die Gitarren und der unverkennbare, kehlige Gesang von Pestmeister Tairach die bestimmenden Merkmale sind.
Obwohl ich hier nur ein Pre-Promo vor mir zu liegen habe, ist der warme, druckvolle Klang auffällig. An einem etwas zu flachen Klang litt ja der Vorgänger, doch dieses Manko scheint behoben, sofern nicht noch bis zur endgültigen Veröffentlichung versucht wird, am Feinschliff des Klanges zu arbeiten.

Neben den schnellen, aggressiven Parts enthält Reich der Schatten auch einige atmosphärische Anteile. In Das schwarze Grabmal ist eine schön angelegte, harmonische Passage zu hören, in der das Schlagzeug behutsam gespielt wird und die Gitarre für eine ruhige, dunkle Melodie sorgt. Im Titelstück, Reich der Schatten, kommen sowohl ein harmonisch im Hintergrund platziertes Keyboard, wie auch melodische Gitarrenklänge zum Tragen. Trotz der Härte Pestnebels, wird hier eine wunderbare, harmonische Atmosphäre geschaffen.

Und auch alles andere überzeugt mich voll und ganz. Obwohl Pestnebel sich stilistisch nicht verändert hat, ist Reich der Schatten keine plumpe Kopie der früheren Werke. Wenn ich mir zum Vergleich Der schwarze Tod oder In den schwarzen Abgründen der Ewigkeit anhöre, habe ich sogar das Gefühl, dass die Strukturen auf dem neuen Album einen etwas dynamischeren und ausgefeilteren Eindruck machen. Dies fällt mir zum Beispiel in Vanished in the mystic past besonders auf, einem Stück, das zuweilen zwar sehr schnell ist, aber von sehr gutem und lebendigem Riffing durchzogen ist. Dazu kommen dann interessant und gut bewerkstelligte Wechsel.

Ich kann abschließend nur sagen, dass Reich der Schatten ein durch und durch gelungenes Album ist, bei dem es richtig Spaß macht, den beiden Musikern zuzuhören. Vielleicht ist es sogar die bisher beste Veröffentlichung Pestnebels… Jedenfalls kann ich es uneingeschränkt zum Kauf empfehlen, sobald es auf CD und LP veröffentlicht wird.


01. Cemetary gates (Intro)
02. Winter of desolation
03. Das schwarze Grabmal
04. Reich der Schatten
05. Abgrund
06. Seuchengott
07. Vanished in the mystic past
08. Wenn Finsternis auf ewig herrscht
09. To eternity

Ewig Frost - Blue Septime Winters | 2007 | Ashen Productions | CD | Black Metal

Vier Jahre nach dem ersten und einzigen Demo veröffentlichen die Österreicher Ewig Frost ihr Debütalbum. Im Booklet von Blue septime winters steht „Black Metal Old School“ geschrieben. So ist es auch. Es gibt über neun Lieder verteilt, rohen und kompromisslosen Black Metal.

Der, mit knapp zwei Minuten bemessene Einklang, ist nicht zu lang und geleitet mit ruhigen, sphärischen Klängen ins Album, bevor Ewig Frost mit Army of the beast sein wahres, raues und dreckiges Gesicht offenbart. Denn es geht polternd schnell, mit rauem Klang und schnellen, zuweilen unsauber klingenden Riffs los. Army of the beast bleibt ein schnelles, treibendes Stück, auch wenn es zwei schleppende Pausen gibt, die allerdings nicht weniger schroff klingen.

Im folgenden Throne of slaves sind urige Gitarrenläufe zu hören, die dem Stempel „Old School“ mehr als gerecht werden. Phasenweise ist Throne of slaves zwar auch schnell und stampfend, doch überwiegt insgesamt diese dreckige Metal-Spielweise, mit ihren Old School-Riffs und Melodieführungen. In Possessed hämmert Ewig Frost jedoch vom ersten Augenblick an gnadenlos drauf los. Lediglich in der Mitte des Liedes gibt es eine kurze, gemäßigtere Passage.

Mit einem eingängig, stampfend und schleppend strukturierten Rhythmus beginnt Die Brut. In dieser, spieltechnisch ruhigeren Phase, fällt erneut der sehr raue und aggressive Klang der Gitarren auf. Dadurch wirkt die Musik noch böser und fieser, da die angestimmten Riffs und Melodien viel besser zur Geltung kommen. Die Brut ist dann auch ein weitgehend schleppender Titel, mit einigen kurzen, schnellen Schüben.
Ebenfalls schleppend und mit dunklen Gitarrenläufen beginnt Twisted blood, doch im weiteren Verlauf entwickelt es sich zu einem wechselhaften Lied, das phasenweise sehr treibend, dabei aber nur zweimal wirklich schnell wird. Stattdessen herrscht mittelschnelles Spiel mit rauen Riffs und Harmonien vor, was mich ein wenig an Bloodhammer und Incriminated erinnert, die ja gleichfalls puren Metal fernab lieblichen Gedudels zelebrieren.
Visions of black fängt zwar zügig und treibend an, wird dann aber in der zweiten Hälfte einstweilig schleppender, dabei mit einprägsamen Riffs. Dies wird dann mehrmalig von aggressiven, heftigen und eingängigen Ausbrüchen unterbrochen.

Das Titellied Blue septime winters ist mit sechseinhalb Minuten das mit Abstand längste Lied des Albums. Es beinhaltet sowohl eine atmosphärische Einleitung, wie dreckige, schleppende Parts und aggressive, schnelle Knüppelparts.
Der letzte Titel Warlust wird mit über 22 Minuten im CD-Spieler angezeigt, doch die tatsächliche Länge liegt bei knappen viereinhalb Minuten, danach folgt dann endlos lange Stille, bevor dann ein versteckter Titel zu hören ist. Dabei scheint es sich um ein live aufgenommenes Stück zu handeln, da am Ende im Hintergrund Publikum zu hören ist. Das interessante daran ist jedoch, dass in diesem Live-Stück die Gitarren weniger rau und aggressiv, somit besser klingen, als auf dem restlichen, im Studio produzierten Material.

Wie am Anfang der Besprechung verkündet, ist Blue septime winters purer Black Metal der alten Schule, der rau, gemein und ohne harmonisches Gedöns auskommt. Allerdings sind die schleppenden Stücke und Passagen überzeugender als das schnelle und harte Spiel. In den schnellen und aggressiven Abschnitten fehlt mir etwas die Inspiration und Atmosphäre, was auch daran liegt, dass die Gitarren in diesen Parts einfach zu unsauber klingen. Anders ist es da in den schleppenden Arrangements, wo die Gitarren besser klingen und die eine gute Atmosphäre erzeugen.


01. Landscapes of frost (The dying emotion)
02. Army of the beast
03. Throne of slaves
04. Possessed
05. Die Brut
06. Twisted blood
07. Visions of black
08. Blue septime winters (Blood of brothers)
09. Warlust

Funeral Winds - Nexion Xul The Cursed Bloodline | 2007 | Sadolust Records | CD | Black Metal

Dass einige Jahre ins Land gehen, bevor ein neues Album von Funeral Winds erscheint, ist keine Neuigkeit mehr. Schließlich musste man damals auf Koude haat geschlagene sechs Jahre warten. Seitdem sind drei Jahre vergangen und das neue, dritte Album, Nexion xul – The cursed bloodline, ist im Handel erhältlich. Doch ob sich die Warterei gelohnt hat und Funeral Winds ein weiterer Geniestreich gelang, ist zweifelhaft.

Stilistisch hat sich nichts Grundlegendes verändert. Funeral Winds steht nach wie vor für rauen, kompromisslosen Black Metal der schnelleren Gangart. Aber es stellt sich bereits mit dem ersten Titel, The old serpent stirs, Ernüchterung ein. Unvergessen an dieser Stelle ist der fulminante wie zugleich heftige Auftakt auf Koude haat, welcher rau, heftig, böse und unbeschreiblich hasserfüllt war. Diese Intensität bleibt in The old serpent stirs aus. Die Spielweise ist zwar vorwiegend schnell und zum Teil sehr brachial, doch ist der Klang insgesamt zu klar und sauber. Das Schlagzeug besitzt zwar durchaus Druck, zumal, wenn man die Lautstärke hochdreht; doch klingen die Instrumente insgesamt zu schwach. Mit dem Gesang ist es dasselbe, er entwickelt zu keinem Zeitpunkt auf Nexion xul jene Eindringlichkeit und emotionsgeladene Aussagekraft, wie auf den alten Veröffentlichungen.

Mit Fasten upon the mankind the eye of death wird es etwas besser. Es ist ein anfänglich schnelles, zum teil rumpelndes Stück, dass atmosphärisch etwas an Godslayer xul erinnert. Dies aber auch nur zum Anfang, denn nach dem guten Beginn verliert sich Funeral Winds zunehmend in zahnlosen mittelschnellen und schleppenden Arrangements. Ganz zum Schluss wird es zwar noch mal schnell, doch das rettet das Lied auch nicht mehr.
Sehr brutal und schnell wird The blood of chaos eröffnet worauf recht bald ein schleppender, aber treibender Part folgt, der sich gut und mitreißend anhört. Diese, sehr schnellen und schleppenden Parts wechseln sich stetig ab, wobei vor allem die langsameren Passagen eine gute, kraftvolle Atmosphäre entwickeln, da die Riffs, Melodien und der Gesang hier gut zur Geltung kommen.

Für die restlichen Lieder gilt im Prinzip das Selbe. Funeral Winds präsentiert sich stilsicher und leistet sich, das Songwriting betreffend, keinen wirklichen Ausrutscher. Das Material von Nexion xul ist ansprechend und enthält die typischen Elemente, die man von Funeral Winds kennt. Trotzdem fehlt dem Album etwas, es ist allerdings eher etwas subjektives, etwas das die Ausstrahlung und Atmosphäre betrifft. Nexion xul enthält zwar heftige und brutale Anteile, doch wirkt es trotzdem und insgesamt zu harmlos. Nexion xul vermag zu keinem Zeitpunkt die hasserfüllte, verachtende und zerstörerische Stimmung zu beschwören, welche die früheren Werke von Funeral Winds so herausragend machte.

Nexion xul ist für sich genommen gewiss kein schlechtes Album und wäre es von jemand anderen, wäre ich womöglich richtig angetan. Doch wenn ich Funeral Winds hören möchte, sind die älteren Werke der für mich definitiv erste Wahl.

01. The old serpent stirs
02. Fasten upon mankind the eye of death
03. The blood of chaos
04. Anzu
05. The cursed bloodline
06. The luminous dissolves
07. Den of the malignant ones
08. Alkatu destroyed
09. I call upon the deep

05.08.2007

Deathspell Omega - Fas - Ite, Maledicti, in Ignem Aeternum | 2007 | Norma Evangelium Diaboli | Vinyl / CD | Black Metal

English version below!

Das neue Album wurde sicherlich nicht nur von mir mit großer Spannung erwartet. Nun ist es da und Ernüchterung macht sich breit. Nicht etwa, weil Deathspell Omega etwas unerwartetes gemacht hätte, sondern vielmehr, weil Fas – Ite, maledicti, in ignem aeternum so ziemlich genau in die, von mir erwartete, Richtung geht. Es ist ein insgesamt chaotisch und komplex strukturiertes Album geworden, ganz so, wie Deathspell Omega sich auf den drei letzten Veröffentlichungen Kénôse, Crushing the holy trinity und From the entrails to the dirt präsentierte.

Mit der kurz gehaltenen Einleitung Obombration beginnt das Album natürlich ruhig und atmosphärisch. Die Intensität nimmt mit dem Fortlauf jedoch immer weiter zu und gipfelt im Anfang von The shrine of mad laughter, welches schnell, laut und heftig über einen hereinzubrechen scheint. Der vom Schlagzeug getrommelte Rhythmus ist in dieser anfänglichen Phase sehr lebhaft und variabel, er wirkt zusammen mit der Vielzahl an schnellen Riffs, regelrecht chaotisch, da permanent etwas in Bewegung ist, ständig etwas Neues hinzukommt und etwas anderes ersetzt. Phasenweise ähnelt The shrine of mad laughter stark dem ersten Titel von Kénôse, gerade was die aberwitzige Gitarrenarbeit angelangt, wobei Deathspell Omega die Schraube des Wirren und Chaotischen hier noch etwas höher gedreht hat.
In ganz ähnlicher Art und Weise geht es auch mit Bread of bitterness weiter, das eher schleppend und druckvoll beginnt, dann aber gleichfalls in chaotischer Schnelligkeit versinkt. Es folgt dann jedoch recht bald eine ruhige, atmosphärische Passage mit sehr leisen, seichten Klängen und Tönen, sodass die zuvor wirre Atmosphäre augenblicklich einer klaren, dunklen Stimmung weicht. Im Anschluss an diesen Moment der Klarheit folgt ein langer, schneller Part der bisweilen sehr heftige und brachiale Auswüchse hat, da Deathspell Omega hier zum ersten Mal auch eingängig schnelle Spielweisen verwendet.
Das knapp zwölf Minuten lange The repellent scars of abandon and election, ist der längste Titel des Albums und besteht neben den schnellen, chaotischen Strukturen auch aus einem gut angelegten Mittelteil, der ruhig, düster, harmonisch und zunehmend druckvoll ist und in dem auch ein unverzerrter Chorgesang zu hören ist, der allmählich bizarrer wird.

Bizarre Elemente gibt es auch im letzten Stück, A chore for the lost, bevor das neue Album mit einem weiteren Obombration ausklingt. Neben den schnellen, zuweilen rasenden Strukturen enthält A chore for the lost einige düstere, harmonisch angelegte Passagen, die erneut ein wenig an Kénôse erinnern. Im mittleren Teil ist dann auch eine klare, rufende Stimme zu hören, umsäumt von schnellem Schlagzeug und wirren Gitarren, die einmal gar ein wenig in ein kurzes Soli abdriften.

So richtig gefallen will mir Fas – Ite, maledicti, in ignem aeternum nicht. Es ist mir insgesamt ein zu wirres und chaotisches Album, mit sehr komplexen und anstrengenden Strukturen. Spieltechnisch ist es zweifelsohne ein enorm anspruchvolles und aufwändiges Werk, dessen Schlagzeugspiel manchmal überirdisch erscheint, da die perfekte Umsetzung in punkto Schnelligkeit und Wechsel einfach erstaunlich und atemberaubend ist.
Fas – Ite, maledicti, in ignem aeternum enthält zwar auch harmonische und atmosphärische Elemente, die mir auch gefallen, doch ist es unterm Strich für mich zu wenig, da die schnellen und komplexen Strukturen ganz klar überwiegen. Wem die neueren Sachen von Deathspell Omega, ab Si monumentum requires, circumspice, besser gefallen als das Material zuvor, dem könnte das neue Werk durchaus auch gefallen, zumal es viele Details zu entdecken gilt. Für mich wird Deathspell Omega jedoch immer weniger interessant, da die letzte Veröffentlichung, die mich wirklich berührt hat, Kénôse ist.

Die Gatefold LP mit großem Poster sowie das Digipack sind natürlich, wie gewohnt, von hochwertiger Qualität und sehr anspruchsvoll aufgemacht. Trotzdem sollte man vor dem Kauf besser mal bei einem Kumpel probehören, da Fas – Ite, maledicti, in ignem aeternum sicherlich nicht jedem gefallen wird.

01. Obombration
02. The shrine of mad laughter
03. Bread of bitterness
04. The repellent scars of abandon and election
05. A chore for the lost
06. Obombration


The new record hasn't assuredly anticipated with eager expectations of me. Now it's there and disenchantment is widening. Not even Deathspell Omega has done something unforeseen, but Fas - Ite, Maledicti, In Ignem Aeternum is rather exactly running in the expected direction. It has become an entirely chaotic and complex structured record, just as Deathspell Omega did present on the last three releases Kénôse, Crushing the Holy Trinity and From the Entrails to the Dirt.

With the short introduction Obombration the album begins of course calm and atmospheric. The intensity, however, is constantly increasing while running on and is culminating in The Shrine of Mad Laughter; which seems to set in fast, loud and vehement. Thereby the drums pounded rhythm is very ardent and variable in this initial phase, it effects together with the manifold riffs really chaotic, because something is permanently in action, something new is continually joining and superseding others. Temporary The Shrine of Mad Laughter is similar to the first track of Kénôse, just regarding the mad guitar work, whereby Deathspell Omega has exaggerated the disorders and chaos there.

In quite similar manner it continues on Bread of Bitterness, that starts rather sluggish and powerful, but thereupon also sin into chaotic speed. It follows right soon a clam, atmospheric passage with very silent, easy sounds and notes, so the former disordered atmosphere is immediately replaced by a clear, dark sentiment. Referring to this moment of lucidity follows a longer, faster part, which occasionally has vehement and brute excesses, because Deathspell Omega is firstly using a catching fast playing.

The almost twelve minutes long The Repellent Scars Of Abandon And Election is the longest song on this record and consists next to fast, chaotic structures of a well planed mid-part which is calm, sombre, harmonic and increasingly powerful and undistorted chorals can be heard getting gradually bizarre.
Bizarre elements are in the last track A Chore For The Lost, too, before the new record fades out with another Obombration. Next to the fast, occasionally raging structures A Chore For The Lost contains some dark, harmonic designed passages, which once more reminding slightly on Kénôse. In the middle is a clear, summoning voice listenable, surrounded by fast drumming and insane guitars, which even drift in a short soli.

I am not quite pleased with Fas - Ite, Maledicti, In Ignem Aeternum. It's entirely a too confused and chaotic album to me with very complex and exhausted structures. The playing creates unequivocal an enormously pretentious and expensive opus, whose drumming occasionally appears unearthly, because the perfect realization regarding speed and alternation is simply astonishing and breathtaking.

Fas - Ite, Maledicti, In Ignem Aeternum certainly contain harmonic and atmospheric elements that are pleasing to me, but in total that isn't enough to me, because the fast and complex structures prevail evidently. Who likes the newer releases of Deathspell Omega as of Si Monumentum Requires, Circumspice more than the elder material; those could take pleasure in the new opus, especially since many details could be discovered. For me, Deathspell Omega is getting to be less interesting, because the last release that pleasantly affected me was Kénôse.

The Gatefold LP with a huge poster and the digipack are naturally, as used to, of superior quality and highlighted ambitious. Despite all you should better a test-listening before buying, cause Fas - Ite, Maledicti, In Ignem Aeternum definitely will not to be pleased to everyone.


Aceust

(Translation by: G.P.)