25.09.2000

Tunrida - Hierarchy | 1998 | Solistitium Records | CD | Black Metal

Die Finnen von Tunrida geben sich auf Hierarchy recht symphonisch und streckenweise auch sehr harmoniebedacht. Allerdings wird es nicht dauerhaft zu bombastisch wie bei diversen ähnlichen Umsetzungen solcher Stilistik. Hierarchy ist schon ein solides Werk bei dem Tunrida ihre eigenen Akzente gesetzt haben und trotz dieser symphonischen Überschrift eine gewisse Vielschichtigkeit des Materials durchgesetzt haben. Neben dem Keyboard als Grundinstrument stellt der Gesang die markanteste Auffälligkeit dar, der stets sehr präsent ist und die eigentliche Musik zu sehr abdrängt. Die Lieder sind sehr spielfreudig, wechseln häufig Rhythmik und Geschwindigkeit und Gitarren und Keyboard erzeugen durchgehend verschiedene Melodien. Insgesamt ist es ein bisschen zu viel des Guten. Durch diese vielen Elemente die ständig aktiv und in Bewegung sind, fehlt der Musik ein ruhender Pol der das Ganze zusammenhält. Das Album hat seine Stärken, aber eben auch einige Schwächen. Allerdings ist Hierarchy inzwischen schon fünf Jahre alt und wenn man an die 7" Split EP mit Azagahl denkt, haben sich Tunrida in der Zeit gemacht.

01. My finest hour
02. Pathways to cosmos opened
03. Est sularus oth mithas
04. God of infamy, lies and fear
05. The calling
06. Preacher of immortality
07. Hierarchy of the cosmos
08. Astral majesty revealed
09. Your second coming

13.09.2000

Trollech - Ve Hvozdech... | 2000 | Eclipse Productions | CD | Black Metal

Alter Schwede. Hier habe ich es ja im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Meisterwerk sondersgleichen zu tun. Vor etwas längerer Zeit hatte ich schon von einem Bekannten den Tipp bekommen, mal in Trollech reinzuhören. Doch als ich mir das Album dann das erste Mal anhöre, haben mich sofort alle Erwartungen um Längen übertroffen. Musikalisch handelt es sich bei Ve hvozdech... eher um Black Metal mit Einflüssen aus dem Viking Metal, wobei die Elemente des Black Metals aber deutlich überwiegen. Thematisch hat man es bei Trollech aber mit einer Band zu tun die sich (soweit man es dem Booklet der CD entnehmen kann, da alles nur in tschechisch abgedruckt ist) mit der alten, germanischen Mythologie beschäftigt und textlich sowie musikalisch auch umgesetzt hat. Nun kann jeder selbst entscheiden wie er die Band Trollech einordnet. Die Musik kommt zum Teil recht ungeschliffen rüber, wie es z.B. bei polnischen Bands oft kennzeichnend ist. Dieses Klangewand gibt aber auch gerade der Musik von Trollech eine verzaubernde Note. Besonders auffallend ist die Art und Weise, wie die Gitarren eingespielt worden sind, die oft gemeinsam mit der etwas heiser-krächzenden Stimme im Vordergrund stehen. Dabei wirken gerade die Gitarren direkt und ungeschliffen, was mir persönlich sehr gut gefällt. Insgesamt bekommt man den Eindruck, daß das Duo das gesamte Werk mit viel Leidenschaft und Hingabe aufgenommen und produziert hat. Ebenso gut und interessant ist auch die Aufmachung der CD gemacht. Das Einzige, was mich zuweilen ein wenig stört, ist das die Lieder manchmal einfach zu kurz sind und abrupt enden. Denn sie verzaubern einen zu sehr. Tragen einen mit ihrer mythologischen Atmosphäre mit, und dann fängt man an zu trauern daß das Lied nun schon zu ende ist. Zuweilen vermittelt die Musik auch eine leichte bedrohliche und melancholische Atmosphäre die meine Aufmerksamkeit noch weiter steigert. Für mich ist Ve hvodech... ein geniales und kraftvolles Album das wohl schwer mit etwas anderem zu vergleichen sein wird. Dem Einen oder Anderen wird die etwas unverfälschte und ungeschliffene Akustik stören. Aber das würde mich gewaltig stören, wenn man es hier mit einer wahnsinns Produktion zu tun hätte.

01 Dest´v korunach
02 Pod stromy chladny stin
03 Zatrollené hvozdy
04 Cauda draconis
05 Jajemstvi hlubin lesa
06 Od kolébky po rakev
07 Opet vidim lode
08 Ve hvozdech
09 Podzimni cesta starého ulka
10 Palindrom
11 Hrde proti bilému Kristu