01.12.2003

Interview: Moredhel





HATEFUL METAL: Sei mir gegrüßt, Nevcairion.
Moredhel ist eine junge Band. Innerhalb eines Jahres habt Ihr zwei Demos aufgenommen und veröffentlicht. Das erste Demo, "Oskorei", beinhaltet nur das gleichnamige Lied und wurde von Euch auf Kassette vertrieben. Klanglich lag ja noch einiges im Argen. Wie ist es zu dem Entschluss gekommen, musikalisch etwas zu unternehmen und wie waren die Proben und letztlich die Aufnahme?


MOREDHEL: Der Entschluss Bandtechnisch etwas zu unternehmen entsprang dem Session Projekt, das ich mit Ein Mensch führte. Bis dato haben wir uns darauf beschränkt seine Gitarrenparts mit Texten zu versehen. Später wollten wir dann die Musik komplettieren, daher sucht

en wir nach geeigneten Leuten. Die erste gemeinsame Probe fand dann Anfang Februar 2003 statt.
Das Oskorei Demo sollte einfach nur unseren Ursprung zeigen. Oskorei war unser erster Song. Zum Zeitpunkt der Demoaufnahme hatten wir auch nur diesen im Repertoire.
Wenn wir dann mal in ein paar Jahren auf unsere Veröffentlichungen zurückblicken, können wir dann von Anfang bis zum jeweilig gegenwärtigen Zeitpunkt die Entwicklung zurückverfolgen.
Die Aufnahme fand im Bandraum statt. Als Aufnahmegerät diente uns ein sehr einfaches altes Kassettenabspielgerät mit Einbaumikrofon, und natürlich alles Mono.



Ich hatte es bereits angesprochen, der Klang ist sehr leise ausgefallen und war sicherlich für Moredhel nicht zufriedenstellend. Davon abgesehen, habt Ihr mit "Oskorei" dass erreicht was Ihr erreichen wolltet oder habt ihr die Aufnahme nur als Probelauf für das zweite und vielleicht erste, richtige Demo angesehen?


Hehe, der leise Klang lag wohl daran, dass ich dir sofort das Mastertape geschickt habe. Das war noch nicht nachbearbeitet. Die endgültige ausgelieferte Tapeversion hatte dann die normale Abspiellautstärke und einen etwas besseren Klang.
Wir wollten mit dem Demo eigentlich nur etwas für uns selbst schaffen. Einen Startpunkt auf den man zurückblicken konnte. Die geringe Auflage lässt sich dadurch erklären, das uns zu dem Zeitpunkt noch niemand kannte, und ich den grossteil der Tapes nur an Bekannte weitergab. Ein paar sind dann noch bei Irminsul und Schwarzdorn gelandet. Außerdem sollte es was besonderes bleiben, und nicht als unendliche Masse verfügbar sein.
Und nein, wir sahen dies nicht als Probelauf.



Ein Sprung zum Zeitalter der Woelfe ist in jeder Hinsicht erkennbar. Musikalisch und klanglich seid Ihr besser geworden aber auch die Aufmachung und Gestaltung ist um ein vielfaches professioneller geworden. Bist Du mit dem endgültigen Ergebnis zufrieden oder gibt es noch Dinge die Du bei künftigen Aufnahmen unbedingt besser oder anders machen möchtest?


Im Großen und Ganzen bin ich mit dem "Zeitalter" Demo zufrieden, abgesehen von der Aufnahme. Diese wird beim nächsten Demo bzw. Album besser ausfallen, da wir gedenken ein Studio aufzusuchen. Jedoch wird die Musik ihre Rohheit beibehalten. Das "Zeitalter" Demo wurde ebenfalls mit dem Tonbandgerät aufgenommen, jedoch haben wir diesmal ein besseres Mikro daran angeschlossen und es so im Raum platziert, dass es die Musik so aufnimmt wie sie klingen sollte, ohne dass einzelne Instrumente zu stark hervortreten. Eine Nachbearbeitung der Daten am PC tat ihr übriges. Einzig das Keyboard ist stellenweise etwas zu laut ausgefallen.
Die Aufmachung gefällt mir ganz gut, obwohl man auch da etwas verbessern kann. Wenn man sich jedoch ins Gedächtnis ruft dass dies ein Demo ist... Manche Alben können solche Aufmachung nicht vorweisen...
Mein Fazit: für ein Demo gut, das Album muss bzw. wird besser werden.



Weshalb habt ihr für Vom Zeitalter der Woelfe die CD als Tonträger bevorzugt und auf das für Demos zumeist übliche Magnetband verzichtet?


Haben wir nicht. Es gab eine auf 25 Stück limitierte Tape-Fassung mit alternativem Cover. Ein paar davon habe ich noch. Die CD ist auf 500 Einheiten begrenzt. CDs lassen sich leichter vervielfältigen als Tapes, und werden von den Käufern bevorzugt.



Vom Zeitalter der Woelfe gibt es 500 Kopien. Ist das nicht für eine noch junge und unbekannte Band eine zu hohe Auflagenzahl?

Die CD Edition ist ja auch dafür gedacht an die breitere Menge verteilt zu werden. Dazu noch die ganzen Vertriebe und Magazine. Die meisten Leute bevorzugen eben die CD. Doch für die Liebhaber und Sammler habe ich eine kleine Tape Reihe erstellt. Außerdem haben wir eine große Zahl verschenkt. Die Anzahl von 500 war nötig, um die Unkosten in vernünftigen Maße zu decken. Ich will mit der Musik ja nicht reich werden, aber verarmen soll sie mich auch nicht, he he.



Ja, die Aufwendungen sollten schon halbwegs abgedeckt werden. Sieht es denn danach aus, dass die CD in absehbarer Zeit ausverkauft sein wird - und wenn ja, wird es dann Nachpressungen geben?


Nachpressungen? Auf keinen Fall! Das wäre Fan-Verarsche. Damit würde ich das Demo im Nachhinein für wertlos erklären - im geistigen wie auch im materiellen Sinne. Ausverkauft ist es noch nicht ganz, aber allzu viele Exemplare habe ich auch nicht mehr.



Musikalisch erweckt die Musik von Moredhel bei mir zuweilen ein verachtendes und hassaufkommendes Gefühl. Nicht zuletzt durch Deinen intensiven Gesang erreicht, der - das muss ich sagen - mich an die Polen von Raven erinnert. Habt Ihr es bewusst darauf angelegt, solche Stimmung beim Hörer zu erzeugen?


Allerdings. Die Songs drücken den Hass aus, den wir auf diese Gesellschaft hegen, in der, der Werteverfall immer schneller galoppiert, und nichts mehr geschätzt wird außer materiellen Werten. Was gibt der Durchschnittsmensch heute schon noch auf Werte wie Ehrlichkeit, Treue, Zusammenhalt, Wahrheit, Ehre oder Gemeinschaft? Nichts, alles dreht sich nur um das Ego und das liebe Geld. Ich finde dass sehr traurig.
Ein ehrlicher Mensch der Wort hält und sein Fähnchen nicht ständig nach dem Wind hängt, ist heute nichts mehr wert. Solange er nicht vor Geld überquillt interessiert der niemanden mehr. Und wer nicht der Masse folgt, die sich ihre Regeln diktieren lässt, und sie ohne nachdenken akzeptiert, der wird sofort ausgegrenzt. Das Denken ist unser höchstes Gut, lasst es euch nicht verbieten! Dies tritt besonders deutlich in meinen Texten hervor, und ist ein zentraler Punkt meiner Lebenseinstellung.
Meinen Gesangsstil kommt aus meiner dunklen Hälfte. Es ist ein Drang gewisse Sachen loszuwerden. Es ist der blanke Hass der mich treibt, der Durst nach Rache, gegen Dinge die ich hier nicht ansprechen werde, da sie zu persönlich sind als das sie jemand wissen müsste. Ich teile diese Innersten Gedanken nur mit einem Menschen, jenem, der auch einer der wenigen ist die meine andere Hälfte wirklich kennen. Aber die Texte beziehen sich nicht nur auf die Menschheit an sich, auch auf Individuen; siehe die Lieder Freitod und Albraum, deren Musik und Text den Gedanken von Ein Mensch entsprangen. Manche Leute sind auch ohne das Massendenken der Menschheit dermaßen blind und verständnislos, dass es zum Himmel schreit.
Wenn jemand Fragen zu seinen Texten hat, leite ich diese gerne weiter. Die Verachtung und den Hass auszustrahlen ist für mich der Sinn des Black Metal. Er zeigt der Menschheit ihr wahres Ich auf, und sagt ihnen, was die wenigen Wölfe unter den Schafen von diesen halten...



Eure Musik ist nicht etwas, dass man als symphonischen oder melodiösen
Black Metal abtun würde. Dennoch habt ihr Euch für den Einsatz eines Keyboards entschieden. Warum? Wie sind Eure Eindrücke damit und werdet Ihr es auch bei folgenden Aufnahmen verwenden?


Ja auf jeden Fall! Schatten trägt mit seinen Passagen die Musik, er bildet den harmonischen Windstoss, auf dem die Gitarren gleiten und die Luft zerreißen, und setzt die Akzente in den rhythmischen Passagen. Er ist vollwertiges Bandmitglied und unverzichtbar. Außerdem eröffnet ein Keyboard einen weiten Handlungsspielraum, dessen kreatives Fassungsvermögen schier unermesslich ist. Nichtsdestotrotz bleiben die Gitarren die führenden Elemente. Auf ihnen basiert alles, und sie geben die Richtung vor.



Der Aufmachung der Demo-CD samt Beiblatt ist zu entnehmen, dass Euer gedankliches Schaffen sich stark mit der Mythologie beschäftigt. Tut ihr das nur für Euch oder verarbeitet ihr Eure gesammelten Eindrücke und Gedanken dahingehend, sie musikalisch in eine Form der Aussage respektive Botschaft zu stecken?


Teils, teils... Die nordische Mythologie ist für uns eine art glaubensfreie Zone. Wir sehen die dort anzutreffenden Götter nicht als solche. Eher als Archetypen, die teilweise das wiederspiegeln, was unserer Gesellschaft fehlt. Die Menschen bräuchten mal wieder so etwas wie Helden die etwas bewegen, und nicht irgendwelche profitgeilen Politiker die nur reden, aber nichts verbessern. Privat beschäftigen wir uns natürlich damit, ich eventuell mehr als die Anderen, aber jeder hat schließlich verschiedene Interessen.
Musikalisch und Textlich lässt sich damit jedoch gut arbeiten, und jeder steht in seiner Art mit dahinter. Die nordische Mythologie ist die ultimative Maßnahme gegen kollektive Dummheit und Massendenken, Unterdrückung und Ausbeutung. Außerdem ist dies die Kultur unserer Urahnen, warum sollten wir über etwas philosophieren, zu dem wir überhaupt gar keine Verbindung haben?



Nachdem Ihr nun bereits zwei Veröffentlichungen innerhalb eines relativ kurzen Zeitrahmens veröffentlicht habt, kann man wohl schon die Frage stellen, wie denn die allgemeinen Resonanzen auf Eure Werke sind? Ich kann mir schon vorstellen, dass man es als neue und junge Band recht schwierig hat.


Also die "Black Metal Polizei" ist ja scheinbar endlich tot, und es hat sich sonst noch niemand komplett negativ über uns geäußert. Ich schätze man merkt eben das wir nicht dieser dahergelaufene Haufen Kleinkinder sind, die mal eben ein bisschen "böse" Musik machen wollen, sondern dass wir sehr wohl wissen, was, und vor allem warum wir das tun. Die einzigen Kritikpunkte die uns erreichen, sind, dass manchen Leuten die Produktion des Demos zu roh ist, aber die können dann ja bei Nuclear Blast CDs kaufen...



Ihr hattet ja in Ingolstadt einen Live-Auftritt. Wie ist es gelaufen?


Sehr gut! Die Stimmung war gut, und es waren viele Leute aus ganz Bayern da, z.B. Augsburg, München und Nürnberg. insgesamt ca. 300 Konzertbesucher. Wir hatten einen guten Einstand und freuen uns schon auf den nächsten Auftritt am 5.12.03 wieder in der gleichen Halle.
An dieser Stelle möchte ich den Bands Livores und Silence of Rage danken, da sie eine Menge Leute mitgebracht haben, und gut vorgeheizt haben!



Wie seid ihr dort bei den Besuchen angekommen?


Also da waren ne Menge Leute die vom ersten Ton bis zur letzten Zugabe frenetisch mitgefiebert haben. Daraus schließe ich, dass es ihnen Gefallen hat. Der laute und andauernde Beifall zwischen den Stücken sagt den Rest. Wir haben uns natürlich auch gefreut, das unsere Musik ankommt. Das gibt den Ansporn noch intensiver weiterzumachen. Aber auch die abwertenden Blicke der "normalen" Leute sind eine Bereicherung. Sie zeigen mir, dass wir genau das erreichen, was wir wollen: Ablehnung. Es gibt nichts besseres als den aus Verblendung und Unwissenheit gezüchteten Hass der dummen Massen zu ernten. Man spürt dann richtig wie überlegen man jenen doch ist, jenen, die nichts verstehen, jenen die nicht denken...



Werden sich Eure konzertlichen Aktivitäten in näherer Zukunft ausweiten oder nur auf Ingolstadt beschränken?


Wer uns haben will soll anfragen. Wenn zeitlich alles passt spielen wir auch gerne woanders, kommt aber darauf an mit wem, und vor was für einem Publikum. Jedoch erst in ein paar Monaten. Ich habe da einige Anfragen aus München und Dortmund, auch in Österreich ließe sich etwas auf die Beine stellen. Jetzt wollen wir erst mal neue Songs schaffen und eventuell eine komplette CD einspielen. Aber Ingolstadt bleibt unser Ursprung... Und dem werden wir immer treu bleiben. Einen Baum dem man die Wurzeln nimmt, stirbt, nimmst du ihm ein Blatt, passiert nichts. Die anderen Orte können warten, aber wir werden sie bei Gelegenheit auch ab und an besuchen.



Ihr selektiert also und tretet nicht bei jeder gebotenen Möglichkeit auf. Woher dieses kritische Bewusstsein und welchen Zweck seht ihr darin erfüllt?


Es gibt einfach gewisse Sorten von Bands, mit denen wir nicht in einen Topf geworfen werden wollen. Genauso wie es Leute gibt, denen es nicht zusteht an unserem Schaffen teilzuhaben.
Ein Moredhel Konzert sollte schließlich etwas besonders sein, und um dies in gewissem Maße zu garantieren, verneinen wir die Kooperation mit gewissen Leuten.



Soweit ich informiert bin, habt Ihr ja bisher alles vollständig in Eigenregie produziert und veröffentlicht. Wie sieht es mit dem Vertrieb aus? Läuft das nur über Mundpropaganda oder habt Ihr schon den einen oder anderen Vertrieb finden können, der Vom Zeitalter der Woelfe zum Verkauf anbietet?


Ja sicher. No Colours, Irminsul, Christhunt und Schwarzdorn haben uns einige Demos abgenommen. Teilweise sind sie auch dort noch weiterhin erhältlich, bis der Vorrat erschöpft ist.
Aber einen Festvertrieb an sich der exklusiv unser Material vertreibt, gibt es nicht. Leider fand ich letztens eines unserer Demos bei eBay. Damit haben wir nichts zu tun. Soviel zur Profitgier. Der Mensch wusste eben nicht zu schätzen was er da in Händen hielt.



Besteht im Bandgefüge von Moredhel ein bestimmtes Aufgabengebiet für die Bandmitglieder? Immerhin hat Ein Mensch bei vier, der fünf auf der CD befindlichen Liedern, die Musik geschrieben.


Eigentlich nicht. Jeder kann Musik und Text einfließen lassen solange es im weiten Sinne der gewählten Musikrichtung entspricht. Ein Mensch hat auch bis jetzt die meisten Lieder erstellt.
Wir sind sehr zufrieden mit seinem Schaffen. Manchmal bringt er fünf neue Lieder auf einmal zu den Proben mit, und jedes Mal erstaunt es uns aufs neue.
Apeihron hat sich in letzter Zeit auch mit der Komposition beschäftigt, und einige beachtliche Songs kreiert. Diese werden auf jeden Fall mit in die nächste Veröffentlichung einfließen. Sein Stil unterscheidet sich sehr von dem von Ein Mensch, jedoch ist Vielfalt für mich kein Nachteil. Und die Symbiose aus beidem trägt zur Vollkommenheit der Gruppe bei.



Das klingt ein wenig so, als besteht die Möglichkeit dass sich Moredhel musikalisch durchaus noch wandeln könnten.


Ja natürlich. Der grobe Rahmen wird bleiben, jedoch gibt es auch in diesem viele Wandlungsmöglichkeiten. Textlich wie auch musikalisch. Es führen viele Wege nach Rom wie man so schön sagt... Was jedoch nicht heißt, dass wir uns selbst versklaven und dem Ausverkauf hingeben werden. Der Untergrund wird unser zuhause bleiben. Man kann auch erfolgreich sein, ohne sich vom materiellen Massenwahn fressen zu lassen. Der geistige Erfolg hat einen weit höheren Stellenwert für uns.



Nachdem nun Oskorei und Vom Zeitalter der Woelfe abgeschlossen sind, sie ihre Wege zu den Hörern geschafft haben und ihr Euch sicherlich mit den Resonanzen beschäftigt habt. Wie siehst Du die Zukunft von Moredhel? Gibt es in einer Form schon Planungen oder lasst Ihr erst einmal eine Zeit lang verstreichen bevor Ihr Euch als Band mit dem weiteren Weg beschäftigt?


Nach dem Konzert am 05.12. werden wir die neuen Songs einüben, danach eventuell ins Studio gehen. Weitere Konzerte sind durchaus willkommen, und wir versuchen uns weiterzuentwickeln.
Stillstand ist Tod!



Ich danke Dir für das Gespräch und überlasse Dir somit das letzte Wort.


Ich hasse das, aber gut. Zu erreichen sind wir über die Heimseite und e-post.
www.moredhel-horde.de bzw. moredhel-info@web.de .

Geht euren Weg, und benutzt eure Gabe zu denken, um den Schleier zu lüften, den euch diese Welt vor die Augen gelegt hat.

Ich danke besonders Radio Atraxion Chile, dass sie unsere Songs spielen und den Menschen die uns durch ihr Tun unterstützen, den Vertrieben für die Verbreitung der Demos und dem Publikum vom "Final Inferno 2003" für diesen unvergesslichen Abend!

Ich sage auch dir Danke für das Gespräch und die vielen Kleinigkeiten mit denen du uns Starthilfe gegeben hast.
Auf Bald!
Wodan mit uns!
Nevcairion

23.11.2003

Fornost - Der Wind hat mir ein Lied erzählt | 2003 | Nebelfee Klangwerke | CD | Black Metal

Noch bevor man sich das Album anhört, fällt auf dass viele Lieder der beiden Demos Namenlos und Chaosaxt auf der CD enthalten sind. Das erfreut zunächst, da doch bereits die Demos zu ihrer Zeit gefielen. Doch verleitet dies zugleich auch zu der leisen Vermutung, Der Wind hat mir ein Lied erzählt könnte eine musikalisch aufgewertete Verwertung des bestehenden Demomaterials darstellen. Mit dem Abspielen der CD verfliegen jedoch alle etwaigen Vermutungen oder gar Befürchtungen. Obwohl Towards the fall of time ein neues Stück ist, verrät es die Dimension in der sich Fornost's Debut bewegt. Nämlich in einer, in der viel Wert auf ein durchdachtes Songwriting gelegt worden ist. Denn es fällt auf, das neben der eher rauen Spielnatur von Fornost oft sphärische und liebevolle Klänge durch das Werk begleiten. Ebenso fällt die Variationsvielfalt des Gesangs auf, der nicht nur in einem Muster präsent ist sondern auch klar mit hymnenhaften Charakter eingesungen wurde oder auch sanft und eher flüsternd ruhige und akustische Strecken begleitet. So ist mit Birkenwald ein Titel enthalten der gänzlich ohne Schlagzeug auskommt und allein mit verschiedenen Gesangsstilen- und Stimmen sowie akustischen Saiteninstrumenten und ruhigen Windgeräuschen arrangiert wurde.

Aber nicht nur die neuen Lieder stehen für das vielseitige Songwriting und die perfekt inszenierten Arrangements, auch die von den Demos bekannten Titel wie A.K.F.B. oder Amorph erstrahlen in dem neuen und intensiven Glanz der das gesamte Werk überzogen hat. Diese Lieder wurden nicht einfach nur neu eingespielt, sondern sind elementare Bestandteile des Albums mit ihrer zwar ursprünglichen Stimmung doch zugleich auch mit dem Fingerspitzengefühl mit dem Der Wind hat mir ein Lied erzählt generell den Hörer zu berühren vermag. Der Wind hat mir ein Lied erzählt ist ganz sicher kein konventionelles Album sondern ein bisher sehr einzigartiges und auch eigenständiges Werk in der horizontlosen Welt des Black Metals. Es ist eine Reise in eine eigene Welt auf der man - nicht nur vom Wind - eine Geschichte vorgetragen bekommt.

01. Towards the fall of time
02. A.K.F.B. (In the sign of total war)
03. Namenlos
04. Call of Nergal
05. Birkenwald
06. Amorph
07. Bustum
08. Outro

04.10.2003

Zemial - Face Of The Conqueror | 2003 | Iron Pegasus Records | Vinyl | Black Metal

Nach langer Zeit beglücken uns die zwei Griechen mit einem Werk. Leider ist es nur eine Mini LP mit vier neuen Titeln, denn Paimon wurde zuvor schon auf einer 7" Split EP mit Kawir publiziert. Dass durch die Venen von Zemial der alte und traditionsbewusste Geist fließt, ist jedem bekannt der die Musik der Band kennt. Doch mit Face of the conqueror stehen Eskarth und Vorskaath gänzlich für puren Metal mit einem Hauch von Dunkelheit. Sind die beiden früheren Veröffentlichungen The glory for us ur und Necrolatry klare Black Metal Werke mit großer Anreicherung von Heavy und Thrash, ist es nun umgekehrt. Face of the conqueror ist voll und ganz eine bare Metal Produktion die auch klanglich den Anschein erweckt, nicht 2003 entstanden zu sein sondern bereits 15 Jahre früher.

01. Face of the conqueror
02. Impending doom
03. Full moon necrophilia
04. Daimon
05. Pazuzu returns

Zavorash - In Odium Veritas 1996-2002 | 2003 | Selbstmord Services | CD | Black Metal

Dieses erste Album der Schweden Zavorash ist eine Mischung aus dem gleichnamigen 1998er Demo sowie zwei neuen Liedern. Die Lieder sind allesamt von einer flachen Schnelligkeit, flach deshalb da das Schlagzeug es nicht so recht schafft, sich ins Zentrum des Geschehens zu stellen. Es ist zu leise und zu schwach, es geht neben den hellen Gitarren und dem Gesang zu sehr unter. An den Gitarren kann man die schwedische Herkunft hören, Watain und Mörk Gryning verstehen es auf eine ähnliche Weise zu spielen. Zavorash machen aber ihr eigenes Ding, zumeist das schnelle Grundtempo, der rabenhaftige sprechende Gesang der sehr trocken ist, begleitet von den Bass- und Gitarrenmelodien. Für ein Demo ist In odium veritas wahrscheinlich gar nicht mal so schlecht, doch als Album fehlen bestimmte Dinge die dem Werk das Aha-Erlebnis geben. Demnächst steht eine neue MCD an, vielleicht ist das neue Material dort interessanter und besser arrangiert. In odium veritas ist jedenfalls eine schwache Nummer die in der Genreflut an Erscheinungen nicht weiter auffällt.

01. The discipline of David
02. Intro
03. In odium veritas
04. The superior creed
05. Dreams for ingrates
06. Human delirium
07. Thorn
08. Bluescreen / The enemy

Xasthur - Suicide In Dark Serenity | 2003 | Bestial Onslaught Productions | Vinyl | Black Metal

Bei Xasthur aus den Vereinigten Staaten war es schon immer klar das es sich um sehr düsteren und melancholischen Black Metal handelt. So auch auf mit diesem neuen Werk welches in der Vinylversion auf 100 Kopien limitiert ist und auf dem kleinen Label Bestial Onslaught publiziert wurde.

Dementsprechend verhält es sich auch mit den vier Liedern (Intro ausgenommen). Die Stücke sind langsam, rauh relativ einfach gestrickt und überaus von Dunkelheit geprägt. Leider ist aber die Produktion nicht berauschend, der Klang auf dem Vinyl ist etwas leise und die Instrumente und der Gesang verwaschen streckenweise zu sehr miteinander. Angesichts der Ausstrahlung von Suicide in dark serenity ist das ein echtes Manko. Denn diese kalte und grimmige Musik kann wahrlich verzaubern und tief sitzende Gefühle dunkelster Melancholie wecken.

01. Intro (Instrumental)
02. Suicide in dark serenity
03. With hate freezing my veins
04. Storms of red revenge
05. MIddle ages return

Xasthur - The Funeral Of Being | 2003 | Blood Fire Death | CD | Black Metal

Mit The funeral of being hat Malefic - welcher sich allein hinter Xasthur verbirgt - nun das dritte vollständige Album veröffentlicht. Es ist ein sehr düsteres und depressives Werk voller Erhabenheit geworden. Die Lieder sind zum Großteil von einer längeren Spieldauer und bedacht und begrenzt mit Gesang versehen. Malefics Gesang ist sehr kreischend und gestreckt und bekommt im umsäumten Gewand der Klänge einen teilweise morbiden Charakter. Das Material wurde in einem Zeitraum von zwei Jahren geschrieben, so sind auch leicht abweichende Produktionen sowie zwei differenzierte Versionen von Tyrant of nightmares zu hören. Dies rührt jedoch an der ästhetischen und rauen Ausstrahlung von The funeral of being in keiner Weise. Beim Hören des Albums spürt man klar und deutlich das dort nicht einfach nur Musik fabriziert worden ist, sondern mit einer speziellen Hingabe essentielle Gefühle vertont wurden. Trotz des schroffen und rauen Klangs stecken in den Liedern tiefe Melodien und Harmonien, die zumeist durch Gitarren und einem sehr dezenten - im Hintergrund stehenden - aber bestimmten Keyboard getragen werden. The funeral of being ist zwar im Großen und Ganzen langsam doch fehlt es nicht an aggressiven Schüben mit hasserfüllter Stimmung. Xasthur stehen auch mit der aktuellen Veröffentlichung voll und ganz für misanthropischen und melancholisch-dunklen Black Metal.

01. The awakening to the unknown...
02. Tyrant of nightmares
03. Intro
04. Sigils made of flesh and trees
05. Blood from the roots of forests Pt. II
06. Blood from the roots of forests Pt. I
07. Intro
08. Bleak necrotic paleness
09. Reflecting hateful energy
10. Tyrant of nightmares (Promo 2001)
11. Outro

03.10.2003

Wolfsmond - Des Düsterwaldes Reigen | 2003 | Blut & Eisen | Vinyl | Black Metal

Es braucht nicht lange beim Hören, um zu erkennen das bei Wolfsmond jemand aus betagten Zeiten von Absurd mit dabei ist. Besser gesagt an einer der beiden Gitarren und auch für den Gesang zuständig. Nun darf man aber nicht in Aberglaube verfallen und denken bei Des Düsterwaldes Reigen würde es sich um eine unmittelbare Fortsetzung handeln. Dem ist nicht so. Nach einem Demo und der Split EP mit Eternity wurde nun vor wenigen Monaten über Blut & Eisen Prod. dieses edel aufgemachte Vinyl veröffentlicht - inzwischen wurde auch über Nebelfee Klangwerke ein Silberling gepresst.

Musikalisch gehen die Vier kraftvoll aber auch sehr melodiös und mindestens ebenso düster ans Werke. Diese dauerhafte düstere und fesselnde Atmosphäre wird nicht nur einzig durch die Klänge geschaffen sondern auch zu gleichen Anteilen durch die in den Bann ziehenden Texte. Beim Hören des Albums wird man entführt durch feuchte Moorlandschaften, und fliegt durch Eiswinde und Schneestürme.

Stilistisch sind die neun Titel zumeist in ein langsames und klares Tongewand gekleidet das gut und lebhaft produziert wurde. Die beiden Gitarren sind immer deutlich und getrennt zu hören, verzaubern durch ihre Melodien und Spielweise wie auch das Bass oft hörbar und identifizierbar ist. Die Gesänge sind abwechslungsreich gestaltet - warm und ergreifend - aggressiv aber auch klar und getragen. Mit diesem ersten Album haben Wolfsmond ein wahrhaftiges Meisterwerk im deutschsprachigen Metal geschaffen ohne dabei irgendwelche Klischees und Schubladen zu bedienen. Man sollte es sich anhören und sich vom versprühenden Runenzauber hinfort tragen lassen...

01. Des Mondes Mörder
02. Wo der Tod allein thront
03. Entfesselt
04. Todesgleiche Stille
05. Düsterwald
06. Tod ohne Traum
07. Auf den Schwingen des Drachen
08. Blutmond
09. Greet the beyondworld

Wintermoon - Kingdom Of Hate | 2003 | Eigenproduktion | Kassette | Black Metal

Wintermoon ist dem Demo nach zu beurteilen, wohl eine sehr strenge und puritanische musikalische Selbstverwirklichung von Argathon, der nur für die Aufnahme auf einen Aushilfsschlagzeuger zurückgriff. Die vier Lieder sind allesamt sehr rau und düster gehalten. Kingdom of hate hört sich nicht nur wie ein richtiges Demo an sondern konzentriert sich zugleich auf die Zelebrierung von anstandslosem und Hass geschwängerten Black Metal. Die Titel sind zwar im Grunde einfach und schlicht gehalten, verlieren sich aber nicht in einem identitätslosen Aufreihen von künstlich generierten Liedern die Misanthropie verheißen. Trotz der zunächst etwas fahl auftretenden Atmosphäre erschließt sich beim Hören - der langen - Titel durchaus, dass Argathon beim Schreiben der Musik Elemente produziert hat, die Kingdom of hate von plumpen und einfallslosen Veröffentlichungen unterscheidet. Klanglich bewegt sich alles natürlich, passend zur Musik, in einem einfachen aber ehrlichen Gewand. Hier und da gibt es Defizite was Lautstärkeanpassung einzelner Spuren angeht, aber das ist nicht störend für das Demo. Abschließend bleibt zu sagen, das besonders die gesangliche Leistung - die zwar primär im Vordergrund steht - sehr interessant ausgefallen ist und für positive Überraschungen gut ist.


01. Kingdom of hate
02. The meaning of life
03. Cleansing revenge
04. The dark chamber
Einigen wird Kingdom of hate zu langweilig und ideenarm sein

, dafür werden andere aber gerade diese Eigenschaft zu schätzen wissen.
Das Demo ist für fünf Euro erhältlich.

Winterblut - Grund: Gelenkkunst | 2003 | Noble Wolve Records | CD | Black Metal

Es ist nun bereits das siebte Jahr im Bestehen von Winterblut. Diese sieben Jahre sind aber kein Zeugnis von Kontinuität wenn man den Stil der Band betrachtet. Angefangen hatte es damals mit schroffem Black Metal. Inzwischen ist man aber gereift und somit bekommt auch die Musik ein anderes Gesicht mit immer mehr Zügen und Feinheiten. Grund: Gelenkkunst ist kein Black Metal Album im klassischen und herkömmlichen Sinn. Zu sehr ist die Musik geprägt von eigenen Gedankenkonstrukten und der Individualität. So hat man hiermit einen Tonträger der die Schaffung einer eigenen Gedanken- und Gefühlswelt darstellt. Allein die Namen der Titel sind dafür wohl als repräsentativ zu bewerten.

Düstere und beklemmende Musik ist es, was man mit der aktuellen CD von Winterblut zu hören bekommt. Immer langsam, beschaulich und zumeist klar getragen durch die klare Gitarre die sich gut anhört und nicht einfach ideenlos eingespielt worden ist. Es ist leicht zu hören das viel Gefühl in die Musik hineingelegt worden ist. Genau deshalb dürfte dieses Album auch nicht jedermanns Sache sein, da es einfach zu anders, zu eigens ist. Der Gesang ist nahezu duchgehend knurrig, düster und getragen von einer abfälligen Melancholie oder Verachtung. Ein wenig wundert der seltsam anmutende Gesang, da die Produktion und der Klang ansonsten nämlich sehr gut und sauber ausgefallen sind.

Grund: Gelenkkunst ist ein bizarres Album an das man sich gewöhnen muss - wo man sich reinhören muss. Zuerst wirkt es ein wenig verspielt doch dem ist nicht so. Denn das Songwriting bietet durchaus mehr als eine eigene gedankliche und emotionale Vertonung. Man achte auf die Gitarren. Das Album dürfte wohl begeisterte Freunde genau so finden wie ächtende Feinde.

01. Die Krücken, das Irrlicht
02. Treffen beklemmend
03. Wenn ein Tropfen fällt
04. Und Sorgen zu ertragen
05. Vom endlosen Schrei
06. Am 32. September
07. Qualenduster
08. Grund Abgrund
09. 9 nahm er mit
10. Der lange Weg und der kurze Traum

Wigrid - Hoffnungstod | 2003 | No Colours Records | CD | Black Metal

Bei Wigrid handelt es sich um eine neue Black Metal Band, hinter der Ulfhednir steckt. Um es gleich zu sagen. Vom musikalischen her erinnert das gesamte Album stark an Burzum. Es ist zwar keine direkte Kopie. Nein. Aber musikalische Gleichnisse sind einfach unverkennbar. So ist die Musik schleppend, der Gesang leise aber keischend hoch, eben wie bei älteren Burzum-Scheiben. Auch die eingängigen Riffs erinnern insgesamt an norwegische Genrebands älterer und vergangener Tage. Trotz des insgesamt einfachen Konzeptes von Hoffnungstod bietet das Album mit einer knappen Spielzeit von 60 Minuten dennoch eine harmonische Abwechslung die sich im Einklang des Minimalen befindet. Freunde solcher Art des Black Metals werden wissen was ich meine. Die einfache und unmaskierte Ehrlichlkeit der Musik bereitet einfach Hörfreude und einen persönlichen Wiederkennungswert. Halt so wie bei Burzum oder Abyssic Hate.

Wigrid offerieren hier verzweifelten und todessehnsüchtigen Black Metal der traditonellen Art und wissen das gut umzusetzen

01 - Leere
02 - Ort der Einsamkeit
03 - Die Entstehung
04 - Schreie der Verzweiflung
05 - Das Sterben eines Traumes
06 - Hoffnungstod
07 - Der Weg in ein anderes Dasein

Weltmacht - And To Every Beast It's Prey | 2003 | No Coloures Records | CD / Vinyl | Black Metal



Nach Ancient hatred und The call to battle gibt es nun etwas neues von Akhenaten und Weltmacht zu hören. Waren die beiden genannten Demoaufnahmen etwas rau und brachial, so geht es auf And to every beast it´s prey viel ausgewogener zur Sache. Der musikalische Charakter Akhenaten´s läßt sich nicht leugnen und so erkennt man sein Mitwirken alsbald beim Hören der Scheibe.

Das Album ist insgesamt bemerkenswert angereichert an Melodien und hymnenhaften Gitarrenläufen die überwiegend im Schleppenden Gewand gemeinsam mit dem langsamen Schlagzeug eine fühlende und mitgehende Atmosphäre schaffen. Abgesehen von Among the silence burning chaos sind sämtlich Titel langsam-schleppend, eindringlich und vielleicht sogar etwas bedrückend. Trotz alldem vermitteln die sechs Lieder ein ganz bestimmtes Gefühl des Metal´s, wofür das Songwriting schuldig zu sprechen ist. Man wird oft verleitet mit dem Rhythmus der Musik mitgehen zu wollen. 

Wer allerdings eine plumpe Kopie oder Weiterfürhung von Judas Iscariot erhofft, sollte getrost die Finger von And to every beast it´s prey lassen. Weltmacht ist eigenständig, es klingt auch eigenständig - einige Gemeinsamkeiten kann man da ausser Acht lassen.

Insgesamt betrachtet ist es ein Album das durch seine Spielweise ein wenig gefühlsvoll wirkt und den Hörer für sich beanspruchen kann. Es ist nichts neues, nichts weltbewegendes aber es ist etwas eigenes das seine Qualitäten hat.

01. Requiem of screaming raven
02. Where fog milled in miles of winter
03. Burning red in the clouds
04. Among the silence burning chaos
05. Chained beasts are strewn
06. Blessed eternal pillars of fire

Watain - Casus Luciferi | 2003 | Drakkar Productions / Norma Evangelium Diaboli | CD / Vinyl | Black Metal

Man kann dem neuen Album der Schweden nahezu die Herkunft anhören. Gleich von Begin an tauchen immer mal wieder helle Soli auf, die melodisch wie auch klanglich Ähnlichkeiten zu Mörk Gryning zu früheren Zeiten aufweisen. Es bleibt aber nur bei Ähnlichkeiten, musikalisch halten sich Watain in ganz anderen Sphären auf als es besagte Landsmänner je getan haben. Casus luciferi fällt durch ein dichtes und abwechslungsreiches Songwriting auf in dem schnelle und aggressive Inhalte genau so ihren Platz gefunden haben wie ruhigere und mehrstimmigere Passagen. Hinzu kommt eine schön klare Produktion die Casus luciferi ins rechte Licht drückt und dazu verleitet, ordentlich laut aufzudrehen. Sehr positiv fallen die Gitarren auf, die immerzu erfrischend sind und um Aufmerksamkeit bitten, denn spieltechnisch und melodiös haben sie einiges zu bieten und tragen erheblich zum Charakter des Albums bei. Auch das Schlagzeug verrät keine Schwächen, hat stets einen passend kräftigen Klang und ist auch für den anspruchsvollen Trommler interessant.

Mit Casus luciferi haben Watain ein Album geschrieben das den gehobenen technischen Ansprüchen gerecht wird und seine Stärken insbesondere durch seine Vielschichtigkeit und sehr gelungene Umsetzung erhält. Egal ob es schnell, treibend voran geht oder behutsame Momente erklingen, es bleibt ein klarer Faden erkennbar der durch das gesamte Werk geleitet und unverkennbar zeigt, das alle Titel und Passagen zu einem einzigen Guss gehören.

01. Devils blood
02. Black salvation
03. Opus dei (The morbid angel)
04. Puzzles ov flesh
05. I am the earth
06. The golden horns of Darash
07. From the pulpits of abomination
08. Casus luciferi