09.03.2015

Eris Somnium - Discorde | 2015 | Hass Weg Productions | CD | Black Metal



Über die französische Formation ERIS SOMNIUM gibt es nur spärliche und kaum gesicherte Informationen. Vor wenigen Tagen ist mit „Discorde“ das Debütalbum erschienen, zuvor gab es im Jahre 2009 eine selbstbetitelte Demo. Dies ist im Grunde schon alles was, was sich in Erfahrung bringen lässt. Stilistisch spielt man im weitesten Sinne traditionellen französischen Black Metal, der Melodik mit Rohheit verbindet. Thematisch behandelt man den Kosmos, wie man auch schon unschwer am Cover erkennen kann.

ERIS SOMNIUM spielen Black Metal, der vor allem von den Gitarren und dem Gesang lebt. An den Gitarren werden viele melodische und auch atmosphärische Riffs gespielt, stellenweise ist auch die Bassgitarre sehr schön herauszuhören. Das Schlagzeug geht indessen etwas unter, da es einfach zu leise aufgenommen oder abgemischt wurde und oftmals keine Chance gegen Gitarren und Gesang hat. Doch dies passt zum rauen Charakter der Musik.

Auch wenn es immer wieder melodische und atmosphärische Arrangements an den Saiten zu hören gibt, so ist „Discorde“ auch gerne kalt, grimmig und gemein. Das Thema ist der Kosmos und passend dazu sind eben die obligatorischen sphärischen Elemente zu hören, allerdings beschränken sich ERIS SOMNIUM nicht ausschließlich darauf. Oft genug gibt es auch wahrlich dreckigen und ruppigen Black Metal zu hören, der stellenweise gar morbide anmutet, dergestalt sind die teils eigenwilligen Melodien und Riffs.

„Discorde“ ist also keine Scheibe, die durch eine atmosphärische und melodische Eleganz verzaubern will, so wie es zahlreiche andere Bands im Space Black Metal tun. Hier ist alles eine Spur dreckiger und hässlicher, schließlich schimmert auch immer wieder der französische Untergrund durch, was sich nicht nur von der Sprache sondern auch von der Melodik herleiten lässt. Deshalb richten sich ERIS SOMNIUM auch nicht an Anhänger von Gruppen wie DARKSPACE sondern an Liebhaber rauer und authentischer Klänge. ERIS SOMNIUM ordnen sich dem traditionellen französischen Stil jedoch nicht absolut unter, dafür ist der Anteil an eigenständigen Elementen einfach zu groß.

„Discorde“ haut mich zwar nicht um, doch ist die Darbietung dennoch als solide zu beschreiben. Es ist ERIS SOMNIUM jedenfalls gelungen, eine ziemlich eigenständige sowie facettenreiche Scheibe einzuspielen. Es gibt zwar Bezüge zum französischen als auch zum ‚kosmischen‘ Black Metal, dennoch ist das Album letztlich eine eigenwillige und dunkle Vermischung ebendieser Einflüsse. Wer den rohen französischen Black Metal mag, der sollte ERIS SOMNIUM ruhig probieren, denn melodisch und harmonisch gibt es einige überaus interessante Momente. Mir für meinen persönlichen Geschmack ist an den Gitarren oftmals  zu viel los, wobei mir aber die grimmigen und rohen, weniger melodischen Passagen durchaus gefallen.

1. Introduction
2. Hurle, Sauvage
3. Iris
4. Stellar Scale
5. Within The Gas Cloud
6. Discorde



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