26.07.2002

Nocte Obducta - Galgendämmerung - Von Nebel, Blut und Totgeburten | 2002 | Grind Syndicate Media | CD | Black Metal

Da ist nun wieder so eine Band die schon allein von den Namen der Alben her ein Kopfschütteln verursacht. Nocte Obducta haben ein neues Album. Wenn ich mir so die Namen des Albums anschaue, weiß ich nicht so recht ob ich lachen oder weinen soll. Wenn ich nicht wüsste was mich musikalisch erwartet, würde ich meine Plattensammlung darauf verwetten das man es hier mit einer melodramatischen Gothicband zu tun hat, die möglichst auf die Verzweiflung des Seins hinweisen möchte und gerne im CD-Schränkchen einiger niedlichen "Gothic-Ladys" aufgenommen werden möchte. Eigentlich erbärmlich und armselig. So habe ich doch bisher immer aus Prinzip heraus einen großen Bogen um solche Bands und deren Outputs gemacht. Und nun sitze ich hier und muss das jetzt rezensieren. Fruchtige Fäulnis. Es ist ein Intro. Nicht mal ein besonders gutes. Schon im Laufe des Intro´s, welches eine Spielzeit von genau 3 Minuten hat, hatte ich die Bewertungsnote fertig und wollte die Rezension abhaken. Aber nun kam dann das zweite Lied, und alle guten Vorsätze waren über den Haufen geworden.

Gleich bei Der Durst in meinen Augen prügelt man los und im Hintergrund sind seichte atmosphärische Klänge zu vernehmen. Dann ein paar Breaks und etwas mehr Melodie. Doch das schöne an der Geschichte ist das Drumming. Es kommt zum Teil wunderbar druckvoll daher, was das Ganze so interessant macht. Zwar verliert es in den schnellen Parts ein wenig an Bedeutung da es hier leider ein wenig untergeht. Aber ansonsten, bei den Breaks und anspruchsvollereren Schlagzeugpassagen ist es schön kraftig und gut anzuhören. Doch nervt nach einer Weile das Gekreische welches sich irgendwann zu einem hektischen Anfall aufwiegelt. Für mich jedenfalls. Es ist ein monotones dahinkreischen welches sich bedingungslos in der Musik einordnet und sich somit nicht sonderlich aufdringt. Trotzdem nervt es. 

Und wie zu erwarten war, versucht die Band durch ruhige Zwischenparts in den Liedern eine von ihnen bestimmte Stimmung zu vermitteln die bei mir aber abprallt. Ich will das einfach nicht. Und jetzt, beim siebten Lied, Galgendämmerung langweilt mich die Musik. Sie ist auch insgesamt flach geworden. Ich schalte ab.

Ninnghizhidda - Demigod | 2002 | Displeased Records | CD | Black / Death Metal

Eine inzwischen schon etwas betagte deutsche Band hat nun nach einer langen Atempause ein neues Werk über Displeased Records veröffentlicht. Diese Band aus Marl war ja schon in den 90igern unter Eternal Dirge aktiv, haben dann aber bei dem inzwischen untergegangenem Label aus Königs Wusterhausen, Invasion Records als Ninnghizhidda das Album Blasphemy veröffentlicht. Damals konnte man noch relativ eindeutig Zusammenhänge zwischen Eternal Dirge (mit dem Album Khaos Magick) und Blasphemy heraushören. Das ist nun mit Demigod nicht mehr so einfach der Fall. Sicherlich. Wer die Band kennt, der wird sie auch wiedererkennen. Doch seit dem letzten Album (soweit ich weiß, ist es Blasphemy) hat sich musikalisch einiges getan in Marl. Ninnghizhidda hatten ja schon damals einen interessanten Sinn für symphonische Klänge, aber zugleich auch eine makante Härte die sie wunderbar arrangiert und vereint hatten. Inwzischen ist diesesy symphonische Merkmal etwas stärker in den Vordergrund getreten, aber auch andere Elemente werden jetz eifriger implementiert. So erhört man doch dann und wann beim Durchhören von Demigod das eine oder andere Soli, was so in der Form für die Band neu ist, und was dem Ganzen einen etwas rockigen Charakter gibt. Insegesamt ist es nicht einfach einen Stil für die Band zu definieren, da verschiedene Stilelemente durchgehen präsent sind. Allerdings verkommte das Werk dabei aber nicht zu einem "Versuchsalbum" an dem man sich künstlerisch austobt.

Bei Mistress of the night und The awakening kann man sogar eine etwas düster gesprochene Frauenstimme vernehmen, die stark an die Dame von Cradle Of Filth erinnert, die bei der Cruelty and the Beast ihre Stimme den Briten geliehen hat. Alles in allem bieten Ninnghizhidda eine hörenswerte und auch interessante Mischung aus blashpemisch-symphonischen Dark / Death Metal. Die Produktion ist sehr sauber und druckvoll, was der Musik auch sehr gut zu Gesicht steht. Für mich stellt dieses Album mal etwas anderes und vielleicht ein wenig auch etwas "außergewöhnliches" dar, wobei man das dann auch mit Vorsich zu genießen hat, da heutzutage ja viel zu leichtfertig mit solchen Einschätzungen umgegangen wird. Antesten sollte man das Album aber allemal, sofern man die Gelegenheit dazu hat und gern mal etwas ausgefalleneres ausprobiert.

01 - Prowling sin
02 - Fools of christ
03 - Rape
04 - Mistress of the night
05 - The awakening
06 - March of the servants
07 - Conquering what was once
08 - Demigod
09 - Siesta in a minor
10 - Ode to the horned majesty
11 - Finale

17.07.2002

Nachtmystium - Reign Of The Malicious | 2002 | Regiemental Records / Sombre Records | CD / Vinyl | Black Metal

Wenn man mal von Unholy Terrorist Cult absieht handelt es sich ja bei Reign of the Malicious um das Debutalbum von Nachtmystium. Erschienen ist es in zwei Versionen. Einmal auf CD mit 666 Kopien über Regimental Records. Und einmal als Vinyl mit anderem Frontcover und 350 Kopien über Sombre Records.

Direkt nach dem Intro geht es auch gleich los mit den schwarzen und hasserfüllten Klängen von Azentrius, dem Mann der hinter Nachtmystium steht. Sicherlich. Es ist nichts neues oder besonders außergewöhnliches. Aber dennoch versteht es die Band musikalisch zu überzeugen und ebenso in den Bann zu ziehen. Aufgefallen ist mir das schon beim ersten Demo damals. Die Band hat sozusagen das gewisse Etwas in der Musik. Sie begreifen es einfach mit ehrlicher Hingabe und dem nötigen Verständnis zur Musik zu musizieren ohne auf ein vorgefertigtes Repertoire zurückzugreifen und somit schnell dem Einheitlichen zu erliegen. Musikalisch bewegt sich Reign of the Malicious in einem aggressivem wechsel aus Mittelgeschwindigkeit und höherem Tempo. Insgesamt bin ich zwar zufrieden mit der Produktion, doch leider kommt es manchmal vor das die Stimme und die Gitarre etwas zu laut aufgenommen und abgemischt wurde. Aber stören tut es beim hören dennoch nicht wirklich.

Abschließend gibt es noch ein Coversong von Burzum der nicht schlecht umgesetzt wurde - und ein Livetitel der im November 2001 auf dem Under the Horns of Darkness" aufgenommen wurde. Eben dieser Titel war auch schon auf dem Livemitschnitt von Live Onslaught zu hören, wobei diese Version hier klanglich viel besser und richtig geil herrüberkommt.

01. Intro
02. Reign of the Malicious
03. Hateful descent
04. Call of the ancients
05. Ritual sacrifice
06. May darkness consume the earth
07. Lost Wisdom
08. Under the horns of darkness (Live)

Nachtmystium - Live Onslaught | 2002 | Majestic Twilight Creations | Kassette | Black Metal

Mit diesem Live-Angriff auf der guten alten Kassette beweisen die Amerikaner von Nachtmystium daß sie nicht zu jenden unnahbaren Bands gehören, die sich zu fein sind, um vor der niederen Meute zu spielen.

Zwar sind fünf Lieder nicht gerade viel für einen Livemitschnitt, aber dafür können sie sich qualitativ sehr gut sehen bzw. hören lassen. Zumal die Klangqualität bei Nachtmystium bisher nicht immer ein Vorzeigemerkmal war. Allerdings wirkt die Band bei diesem Livemitschnitt nicht so gewohnt aggressiv wie auf den vorangegangenen Veröffentlichungen. Dann und wann ist die Stimme klar und gemäßigt, was sich aber gut und passend anhört, aber auch die Musik an sich ist teilweise recht gedämpft und harmonisch. Das verwundert ein wenig beim Hören, obgleich es aber ein positiver Augenmerk ist.

Durch diese Verpackung bekommen die Lieder einen gewissen theatralischen Anstrich der zum Teil gar etwas tiefes wie Verzweiflung beherbergt. Zum Abschluss befindet sich auf dieser Kassette noch eine Coverversion von Black Metal ist Krieg. Allerdings in einer offenbar sehr eigenwilligen Interpretation die viel ruhiger und atmosphärischer als das Original ist.

Insgesamt ist Live Onslaught eine sehr gelungene und hörbare Live-Veröffentlichung einer (sonst) extremen Band.

01. Intro
02. Infernal fury
03. Under the horns of darkness
04. May darkness consume the earth
05. Black Metal ist Krieg (Cover from Nargaroth)

03.07.2002

Malkuth - Destroying The Symbols Of Lies | 2002 | Necrodemon Recordz | CD | Black Metal

Inzwischen haben die Brasilianer ihr drittes Album veröffentlicht. Diesmal sogar ohne eine Plattenfirma. Was man dann zu hören bekommt (gerade wenn man die Band schon kennt), ist gelinde gesagt, etwas verwunderlich. So stellt doch Destroying the Symbols of Lies ein neues musikalisches Kapitel der Band dar. So waren die beiden Vorgänger noch etwas verspielt (was mir sehr gefiehl), so präsentiert sich die Band inzwischen geprägt und zusammengewachsen in einer neuen Härte des Musikalischen. Die Produktion wurde weiterhin verbessert, die Konzeptionierung der Lieder verbessert und halt auch auf die spielerischen Elemente verzichtet. Dennoch kann man deutlich erkennen, das es sich hierbei um Malkuth handelt. Eine immernoch hierzulande wenig beachtete Band. Aber vielleicht wird sich das ja mit diesem Album langsam mal ändern, da es auch bei weitem nicht mehr so exotisch klingt, wie es noch sonst der Fall bisher war.

Trotz alldem haben sich dennoch das eine und andere Relikt aus vergangenen Tagen bis heute bewahrt, was man beispielsweise gut bei Insatiable Thirst For Blood hören. Denn da sind wieder diese absolut malkuthtypischen Riffs.

Heute spielen Malkuth einen druckvollen Black Metalder teils schnell und aggressiv ist, und teils auf ruhigere und harmonische Momente setzt, wie es aber bei der Band Tradition ist. Es ist bei weitem nicht mehr so andersartig wie noch die zwei Alben zuvor, aber trotzdem eindeutig noch ein vollkommen eigener Stil in der europäischen Landschaft.

01 - Moonblood's Domination
02 - Warpagan's Heart
03 - Burn At Midnigh
04 - Devil Killing Christ Again
05 - Golgotha In Flames
06 - Destroying the Symbols of Lies
07 - My Last Touching Battlefield
08 - Insatiable Thirst For Blood
09 - Total Wargasm