„The Initial Frontier Part II“ ist wieder eines
jener Werke, welches man entweder liebt oder hasst. Viel dazwischen dürfte es
wohl nicht geben. Denn VYRE aus Bielefeld, die sich zum Teil von Ehemaligen von
EÏS zusammensetzen, spielen modernen, atmosphärischen und experimentellen Black
Metal. Dies mag man oder man mag es nicht. Spielen können die Musiker, daran
besteht kein Zweifel. Handwerklich ist „The Initial Frontier Part II“ ein
rundum gelungenes Werk, über alles weitere entscheidet der persönliche
Geschmack.
Und meinen Geschmack treffen VYRE nicht. VYRE
haben in ihrer Musik nämlich etwas Spezielles, was ich schon bei SECRETS OF THE
MOON und SATYRICON nicht mochte. Nämlich eine besondere trockene und technische
Art Riffs und Melodien zu spielen, die ich als steril empfinde und die es auch
schon bei GEÏST zu hören gab. Das passiert natürlich nicht unentwegt, oftmals ist das
Riffing auch atmosphärisch, flüssig und organisch, aber nicht immer. Es sind
aber nicht nur vereinzelte Riffs die mir missfallen, es ist das
abwechslungsreiche und atmosphärische Konzept, an dem ich mich stoße.
VYRE spielen nämlich nicht einfach nur modernen
und melodischen Black Metal, es gibt bombastische orchestrale Begleitungen, die
so manches Mal an Filmmusik erinnern, Keyboard und Klargesang. Für sich
genommen sind die einzelnen Elemente allesamt überzeugend, aber in der Summe
ist es mir zu viel. Die Kombination aus modernem Klang, ausgefeilter Strukturen
und einer dezidierten melancholischen Atmosphäre sagt mir nicht sonderlich zu.
Auf ihrem zweiten Album klingen VYRE für mich
wie eine durchaus eigenständige und vielseitige Mischung aus ARCTURUS, SECRETS
OF THE MOON, GEÏST und SONIC REIGN. Wer es melodisch, atmosphärisch und
bombastisch aber auch technisch und komplex mag, der sollte „The Initial
Frontier Part II“ ruhig probieren. Freunde der traditionelleren und direkteren
Klänge sollten VYRE jedoch meiden.
1. Naughtylus
2. Diabolum Ex Machina
3. RDR 66
4. For Carl
5. Neutronenstern
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