Die Münchner Formation DEAD ALONE feierte
kürzlich das 10jährige Bestehen und veröffentlichte zugleich mit „Nemesis“ das
dritte Album. Für mich ist es die erste Berührung und laut dem Infoschreiben
soll es sich um Death Doom Metal handeln, den das Quartett mit einer Spur Black
Metal anreicherte.
Tatsächlich ist „Nemesis“ aber vielmehr als
Death Doom. DEAD ALONE spielen abwechslungsreichen und atmosphärischen Death
Metal mit viel Melodik und Melancholie. Die Münchner legen sich dabei
stilistisch nicht fest und präsentieren sich sowohl modern als auch tradiert.
Je nach dem welches Lied man hört, sind die Einflüsse und die damit verbundenen Assoziationen
überaus unterschiedlich.
Manchmal, wenn sich melancholische Melodik mit
schwarzmetallischem Gesang verbindet, werde ich etwa an ROTTING CHRIST zuzeiten
ihrer Gothic-Phase erinnert. In „The Awakening“ gibt es theatralische
Orchesterbegleitung, die von Christos Antoniou von SEPTIC FLESH geschrieben
wurde, was nicht nur modern klingt sondern auch durchaus in deren Richtung des
Dark Metals geht. Mit „Confession“ gibt es aber auch ein überaus
vielschichtiges Lied, in dem es sowohl rassigen Death-Doom à la OPHIS gibt, als
auch überaus melodischen, fast schon fröhlich anmutenden Dark Metal, der erneut
an die griechische Bands wie ON THORNS I LAY oder auch die bereits erwähnten
SEPTIC FLESH, denken lässt. Mit dem Stück „Wreckage“ zeigen DEAD ALONE, dass
sie auch wahrlich düstere und morbide Stimmungen beherrschen. Das Lied ist
kraftvoll und treibend und besitzt herrliche finstere Melodien, deren gequälte
und morbide Atmosphäre an NECROMASS erinnert.
Ihr seht schon, DEAD ALONE haben mit „Nemesis“
ein mannigfaltiges Werk erschaffen, welches sich nicht einfach so in eine
Schublade sperren lässt. Atmosphärisch und spielerisch ist es überaus
vielfältig und ob der vielen Ähnlichkeiten und Assoziationen ist es letztlich
dennoch ein sehr eigenständiges Album. Auch wenn der melodische Anteil hoch
ist, ist er nicht übertrieben. Es ist DEAD ALONE gelungen, ob der vielen Riffs
nicht so verspielt und gefallsüchtig wie IN FLAMES zu sein oder so bombastisch wie AMON
AMARTH zu wirken. Vielmehr tendieren sie mit „Nemesis“ in die griechische
dunkelatmosphärische und melancholische Ecke. Wer jene Bands mag, wird
sicherlich auch „Nemesis“ mögen, zumal die spielerische Leistung als auch der
Klang ansprechend und überzeugend sind.
1. Nemesis
2. Eclipse
3. Great New World
4. Of Ash & Flesh
5. Confession
6. Wreckage
7. Watch Me Fall
8. As Worlds Collide
9. Shade
10. The Awakening
11. Confession (Alternativer Mix)
http://www.dead-alone.de/
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