20.02.2015

Dead Alone - Nemesis | 2014 | Supreme Chaos Records | CD | Death Metal



Die Münchner Formation DEAD ALONE feierte kürzlich das 10jährige Bestehen und veröffentlichte zugleich mit „Nemesis“ das dritte Album. Für mich ist es die erste Berührung und laut dem Infoschreiben soll es sich um Death Doom Metal handeln, den das Quartett mit einer Spur Black Metal anreicherte.

Tatsächlich ist „Nemesis“ aber vielmehr als Death Doom. DEAD ALONE spielen abwechslungsreichen und atmosphärischen Death Metal mit viel Melodik und Melancholie. Die Münchner legen sich dabei stilistisch nicht fest und präsentieren sich sowohl modern als auch tradiert. Je nach dem welches Lied man hört, sind die Einflüsse und die damit verbundenen Assoziationen überaus unterschiedlich.

Manchmal, wenn sich melancholische Melodik mit schwarzmetallischem Gesang verbindet, werde ich etwa an ROTTING CHRIST zuzeiten ihrer Gothic-Phase erinnert. In „The Awakening“ gibt es theatralische Orchesterbegleitung, die von Christos Antoniou von SEPTIC FLESH geschrieben wurde, was nicht nur modern klingt sondern auch durchaus in deren Richtung des Dark Metals geht. Mit „Confession“ gibt es aber auch ein überaus vielschichtiges Lied, in dem es sowohl rassigen Death-Doom à la OPHIS gibt, als auch überaus melodischen, fast schon fröhlich anmutenden Dark Metal, der erneut an die griechische Bands wie ON THORNS I LAY oder auch die bereits erwähnten SEPTIC FLESH, denken lässt. Mit dem Stück „Wreckage“ zeigen DEAD ALONE, dass sie auch wahrlich düstere und morbide Stimmungen beherrschen. Das Lied ist kraftvoll und treibend und besitzt herrliche finstere Melodien, deren gequälte und morbide Atmosphäre an NECROMASS erinnert.

Ihr seht schon, DEAD ALONE haben mit „Nemesis“ ein mannigfaltiges Werk erschaffen, welches sich nicht einfach so in eine Schublade sperren lässt. Atmosphärisch und spielerisch ist es überaus vielfältig und ob der vielen Ähnlichkeiten und Assoziationen ist es letztlich dennoch ein sehr eigenständiges Album. Auch wenn der melodische Anteil hoch ist, ist er nicht übertrieben. Es ist DEAD ALONE gelungen, ob der vielen Riffs nicht so verspielt und gefallsüchtig wie IN FLAMES zu sein oder so bombastisch wie AMON AMARTH zu wirken. Vielmehr tendieren sie mit „Nemesis“ in die griechische dunkelatmosphärische und melancholische Ecke. Wer jene Bands mag, wird sicherlich auch „Nemesis“ mögen, zumal die spielerische Leistung als auch der Klang ansprechend und überzeugend sind.


1. Nemesis
2. Eclipse
3. Great New World
4. Of Ash & Flesh
5. Confession
6. Wreckage
7. Watch Me Fall
8. As Worlds Collide
9. Shade
10. The Awakening
11. Confession (Alternativer Mix)

http://www.dead-alone.de/

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