Evil - Studňa
2015 | Black Metal
CD | Hexencave Productions / Devil’s Obsession Productions
2015 | Black Metal
CD | Hexencave Productions / Devil’s Obsession Productions
Die Slowaken von EVIL erscheinen mir hierzulande
noch zu wenig Beachtung zu finden, zumal das formidable Debütalbum „Legenda Neskrotných Živlov“ noch gar nicht lange her ist und entsprechend gut in
Erinnerung liegt. Nun gibt es mit „Studňa“
den Nachfolger, welcher erst das zweite Album in der langjährigen
Bandgeschichte ist. Man knüpft quasi exakt dort an, wo man zwei Jahre zuvor
endete. EVIL führen ihren Stil konsequent fort und präsentieren erneut
osteuropäisch geprägten Black Metal, der spielerische Vielfalt mir Direktheit
und einem guten, ruppigen Gesang verbindet.
„Studňa“ ist auf der einen Seite facettenreich
instrumentiert, gerade was das Gitarrenspiel betrifft gibt es viele subtile und
offene Melodien und Riffs, doch deshalb zu dem Resultat zu kommen, EVIL würden
besonders abwechslungsreich oder gar atmosphärisch spielen, wäre vorschnell.
Denn EVIL besinnen sich immer wieder auf Geradlinigkeit und traditionellen, kalten
Black Metal. Aber eben nicht ausschließlich. Wie schon beim Vorgänger, gibt es
atmosphärische und melodische Arrangements, die das Raue und Kalte wohldosiert
und ausgewogen bereichern. Doch sind es gerade die schnellen Parts mit ihrem
statischen Schlagzeug und den eisigen Riffs, die mich in den Bann ziehen. Hier
wirken EVIL einfach grimmig, böse und kompromisslos.
Die atmosphärischen und melodischen
Auflockerungen sind deshalb nicht schlechter, zumal EVIL diese gekonnt
inszenieren, aber es sind eben harmonische Brüche, die das Kalte und Grimmige
kontrastieren. Für meinen Geschmack könnten diese Brüche etwas dezenter sein.
Teilweise sind diese atmosphärischen Passagen nämlich recht ausführlich und
opulent.
„Studňa“ ist ein mehr als würdiger Nachfolger
von „Legenda Neskrotných Živlov“, der klanglich und spielerisch noch
überzeugender ist. EVIL verbinden kalte Grimmigkeit und eine osteuropäische
Atmosphäre mit spielerischer Vielfalt und harmonischen Fragmenten. Ich bevorzuge
zwar die rauen und grimmigen Parts, doch in seiner Summe ist es dennoch ein
gelungenes Album. EVIL haben definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient.
1. Intro
2. Zlí duchovia vstupujú do sna
3. Prebudenie (V tieni popraviska...)
4. Portál smrti
5. Obraz hrôzostrasnej noci
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