Ered - Night Of Eternal Doom
2015 | Black / Death Metal
CD | War Anthem Records
Die spanische Formation ERED existiert bereits seit 1996 und wird am 29. Mai ihr drittes Album veröffentlichen. Obwohl es die Band schon so lange gibt und neben den Alben auch nicht wenige Demos und EPs veröffentlichte, ist der Drittling „Night Of Eternal Doom“ meine erste Berührung. ERED spielen eine abwechslungsreiche aber giftige Mischung aus Black und Death Metal unter ordentlichem skandinavischem Einfluss.
Mit einer Spielzeit von rund 60 Minuten ist das Album nicht eben kurz und entsprechend lang und vielschichtig präsentieren sich die einzelnen Lieder. ERED verstehen es, geradlinig, schnell und brachial zu spielen als auch langsam und melodisch. Sägende Death Metals Riffs werden mit eisigen Black Metal Riffs vermischt und immer wieder tun sich dabei atmosphärische Parts auf. ERED erinnern mit dem melodischen Gitarrenspiel immer wieder an DISSECTION aber auch UNANIMATED, NECROPHOBIC oder SACRAMENTUM kann man wiedererkennen. Im Prinzip kann man die letzten drei Namen beliebig mit anderen skandinavischen Bandnamen jener Zeit austauschen, denn ERED spiegeln den Geist jener Epoche perfekt wieder. Vor allem harmonisch und melodisch gibt es hier viele Einflüsse zu hören.
Retro sind ERED deswegen aber nicht unbedingt. Man hat das Ganze in ein aktuelles Gewand gekleidet, will heißen, der Klang ist professionell und modern und die bereits erwähnte Vielgestaltigkeit des Materials gibt den Liedern trotz aller markanten Einflüssen auch eine gewisse Eigenständigkeit.
In dieser hohen Dichte an Vielfalt liegt für mich auch der Kritikpunkt an der Scheibe. „Night Of Eternal Doom“ ist eine gut gemachte Scheibe, die tolle Riffs, schöne Melodien aber auch fiese und aggressive Parts beherbergt. Das ist mir jedoch manchmal etwas zu viel des Guten. Mir sind die Lieder stellenweise einfach zu langatmig. Es ist oft sehr viel in Bewegung, immer wieder gibt es auch thrashige Einflüsse, die dem ohnehin schon dynamischen Album noch zusätzlich Lebendigkeit verleihen. Ab und an habe ich das Gefühl als würden ERED es nicht schaffen den Punkt zu setzen. Es kommt häufiger vor dass ich denke, jetzt ist das Lied aber zu Ende und dann kommt noch ein Break, und dann noch ein Soli und dann doch noch eine Strophe. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Für sich genommen sind die Lieder allesamt überzeugend. Die Spanier können definitiv spielen. Vor allem die Gitarren aber auch der energische Gesang wissen mich wirklich anzusprechen. Doch in der Summe ist mir das Album zu vielschichtig und zu sehr in die Länge gezogen. Etwas kürzere Lieder und etwas mehr Geradlinigkeit hätten dem Album meinem Empfinden nach gut getan. Am besten gefallen mir ERED übrigens, wenn sie das Tempo drosseln und mit ihren melodischen Gitarren eine wahrlich düstere, nordische Atmosphäre erschaffen.
Kurz zusammengefasst: Die Scheibe ist nicht schlecht und hat ihre spielerischen Reize. Wer Black / Death Metal alter skandinavischer Prägung mag, sollte zumindest probeweise ein Ohr riskieren.
1. Ancient Abominations
2. Ripped From The Abyss
3. Storms
4. Nocturnal Revelations
6. Night Of Eternal Doom
7. Pestilent Black Fog
8. Dark Temple Congregation
9. Black Coffins And Funeral Curses
10. Eternal Wisdom
11. A Black Mass For Satanas (Mortal Mutilation Cover)
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