Obwohl Funeral Procession seit 1995 bestehen, wurde
erst jetzt nach einigen Demos und einer Split das Debütalbum aufgenommen
und veröffentlicht. Diese triste, grau gehaltene Gestaltung der CD
trifft auf eine merkwürdige seltsame Weise den Kern des Inhalts ziemlich
gut. Sowohl die Gestaltung als auch die Musik stehen für etwas
Unnahbares und abstraktes das sich nicht wirklich greifen lässt. Und je
länger ich das Album höre umso intensiver wird dieses Gefühl.
Der Anfang wird mit Heavenlie aeons grimlie torne apart
recht schnell und eingängig gehalten. Ein schnelles stampfendes
Schlagzeug und dazu eine Abfolge schneller Riffs. Bereits hier beginnt
sich diese seltsame abstrakte Atmosphäre aufzubauen, die Funeral Procession
auch nicht mehr loslassen werden. Irgendwie hat der Gesang damit zu
tun, er ist irgendwie hell und heiser und doch ist er verzerrt. Mit When moonshine is the only light
geht es zunächst melodisch und langsam weiter, klar und kraftvoll. Nach
dieser kurzen Einleitung folgt eine schnelle und brachiale Strecke, die
immer wieder mal von atmosphärisch inszenierten Passagen unterbrochen
wird; und wieder ist dieser Gesang zu hören, der nicht einfach nur
bizarr und unwirklich ist. Es fehlt ihm die sonore Eigenschaft, etwas
Warmes und kräftiges was der grauen und unnahbaren Atmosphäre so etwas
wie Griffigkeit geben würde. Das ist nämlich insofern bedauerlich, da Funeral Procession
musikalisch durchaus einige Leckerbissen zu bieten haben, diese aber
grandios kaschieren und hinter diesem kalten Grau verstecken. Sicher,
Gesang ist immer auch eine Geschmacksfrage und vielleicht trifft er
einfach nur nicht meinen Geschmack. Doch dann bräuchte die Musik selbst
etwas mehr Durchschlagskraft, so wie etwa beim Anfang von Bloode of the elder, das ebenfalls schnell ist und in den gesangloses Passagen gut rüberkommt doch sobald der Gesang einsetzt, wirken Funeral Procession wieder so platt und grau auf mich.
So sind die beiden Teile von The death empire on burial ground
die beiden Stücke die mir am meisten zu sagen, sie unterscheiden sich
vom Rest des Albums. Sie sind brutaler und zerstörerischer strukturiert,
seltsamer Weise besitzt das Schlagzeug hier die Durchschlagskraft die
sonst fehlt und auch der Gesang offenbart variierende Züge. Zu guter
letzt folgt mit Millenium of revenge / Jerusalem in ashes das
längste und abwechslungsreichste Lied. Nach einem kurzen Chorgesang geht
es eine Weile langsam, klar und kraftvoll weiter bis sich das Ganze
dann in einem schnellen Abschnitt entlädt. Dieser Wechsel von langsamen
klaren Passagen und schnellen, teilweise sehr brachialen Strecken
wiederholt sich dann bis zum Ende des Liedes.
Was die instrumentale und strukturelle Seite angeht, so ist
Funeral procession durchaus interessant bis hörenswert, allerdings
missfällt mir der Gesang so sehr, dass er mir jeglichen Zugang zur Musik
verwehrt und mich etwas ratlos im Grau zurücklässt.
01. Heavenlie aeons grimlie torne apart
02. When moonshine is the only light
03. Beholde the stars fall from the heavens
04. Bloode of the elder (Building the anti-kosmos
05. Doom
06. The death empire of burial ground Pt. I
07. The death empire of burial ground Pt. II
08. Millenium of revenge / Jerusalem in ashes
http://www.funeralprocession.net/
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