Mor - Lutanja Sakatoga Bespucima Samsare (Лутања сакатога беспућима самсаре)
2014 | Black Metal
CD | Odmetnik
Das serbische Trio MOR dürfte hierzulande wohl weitgehend unbekannt sein. Dabei existiert die Gruppe bereits seit über einer Dekade. Jedoch spart man an Veröffentlichungen und zum Jahreswechsel ist mit „Lutanja Sakatoga Bespucima Samsare“ erst das zweite Album erschienen. Wenn man an Serbien und Black Metal denkt, fallen einen zuerst THE STONE, MAY RESULT und vielleicht noch KOZELJNIK ein. Danach kommt eigentlich nichts mehr. MOR könnten daran etwas ändern, schließlich ist „Lutanja Sakatoga Bespucima Samsare“ ein überaus anständiges Album.
MOR spielen sehr interessanten und eigenständigen Black Metal, der zu meiner Überraschung gar nicht an ihre bekannten Landsmänner denken lässt, stattdessen erinnern mich Gesang und atmosphärische Arrangements häufiger an die beiden ersten Alben von MASTER’S HAMMER, während so manches eigenwillige aber gute und morbide Riff in die Richtung von LUCIFUGUM geht. MOR sind aber bei weitem nicht so experimentell und eigenwillig wie die legendären Tschechen, und die stimmliche Ähnlichkeit ist sicherlich nur ein Zufall. Dennoch ist das Spiel von MOR häufig atmosphärisch und melodisch. Das Spiel an den Gitarren ist riffbetont und es sind häufig dezent arrangierte Keyboardklänge zu hören. Diese wurden aber sehr gut eingegliedert, da die synthetischen Harmonien überaus unauffällig sind und das Dunkelharmonische behutsam betonen.
Die sieben Lieder des Albums sind aber nicht nur harmonisch und melodisch, wobei mir die Gitarrenmelodien wirklich gut gefallen. MOR arbeiteten auch das eine und andere grimmige Moment ein, gepaart mit Tempo und direktem Spiel. Doch echte Brutalität ist die Sache der Serben nicht. Im Mittelpunkt stehen harmonisch ausgefeilte Arrangements mit einer dichten und düsteren Atmosphäre.
„Lutanja Sakatoga Bespucima Samsare“ ist ein gelungenes Album, welches klanglich und spielerisch überzeugt. Es ist eine facettenreich (an den Gitarren) gespielte Scheibe die viele melodische und dunkelharmonische Momente besitzt, überdies klingen MOR angenehm osteuropäisch. Rhythmisch mag das Album womöglich etwas statisch und langweilig wirken, was meinem Empfinden nach der guten Atmosphäre aber überhaupt nicht schadet. Wer den osteuropäischen Untergrund schätzt und dunkelatmosphärische Arrangements und gute Melodien mag, der sollte MOR unbedingt probieren.
1. Мртва вода
2. Алкохол у сурогат крви
3. Зрење јада
4. Збогом
5. Ронилац у земљу
6. Бог бивствује једино у храму
7. Црни јарац, бела врана
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