Für die 2008 gegründete, aus Slowenien stammende Gruppe Nephrolith, ist Xullux das Debütalbum. Nephrolith besteht aus fünf Musikern, die melodisch geprägten Black Metal mit viel Tempo spielen. Xullux
macht von Anfang an einen sehr runden und ausgewogenen Eindruck, was
für so eine junge Band mit wenig Erfahrung schon beachtlich ist.
Auf die düstere, mit Ambientklängen versehene Einleitung Alpha folgt sogleich das schnell startende Spiritual Departure.
Schnelle melodische Riffs und ein rasendes Schlagwerk bereiten den
Weg, der allerdings recht bald durch Breaks und viele Tempovariationen
abwechslungsreich wird. Melodische Riffs, ein lockeres Soli und ein
Wechsel zwischen Tempo und Langsamkeit sind die kennzeichnenden
Merkmale. Dabei klingen Neprolith stets ein wenig nordisch. Spielerisch ist das Material einwandfrei, allein Spiritual Departure
beinhaltet sehr viele spielerische Schmankerl, vor allem am sehr gut
gespielten Schlagwerk, die nicht einfach umzusetzen sind. Es gibt also
eine Hülle und Fülle an Elementen, die Nephrolith hier auf Xullux zusammengeschnürt haben.
Abwechslung ist das Hauptmerkmal des Albums, und genau hierin
liegt auch die Kritik. Die einzelnen Elemente sind stets gelungen, oft
auch sehr gut, doch die Summe aus verschiedenen Elementen, häufigen
(technisch einwandfreien) Wechseln und Veränderungen ist am Ende etwas
zu viel des Guten. Zudem ist der melodische Anteil auch recht hoch, wie
man anhand der vielen Soli merkt, die manchmal schon sehr in Richtung
Hard Rock und Heavy Metal gehen. Ein weiterer, wenn auch kleiner Malus,
ist die Klangproduktion, die zwar, gemessen an der slowenischen
Kleinproduktion, durchaus gut und differenziert, aber arm an kräftigen,
tiefen Tönen und Bässen ist. Dies ist insofern ein wenig
beklagenswert, da es viele schnelle und brachiale Tempoeinalgen gibt,
die mit einem satteren Klang durchaus mächtig und brutal sein können.
Ich will Xullux jetzt aber nicht schlecht reden, denn
spielerisch ist es ein wirklich gutes Album im nordischen Anstrich.
Zudem gefallen mir die atmosphärischen Klargitarrenparts, die
gleichfalls von spielerischer Fähigkeit künden.
Auch wenn mir nicht alles gefällt und Xullux insgesamt
etwas zu reichhaltig an Abwechslung ist, komme ich nicht umhin
festzustellen, dass es gutes Album ist, wenn man melodischen Black
Metal mit Abwechslung und viel Tempo mag. Zudem bin ich wirklich vom
Schlagzeuger angetan, der sein Handwerk versteht und für ein
abwechslungsreiches und brachiales Spiel an den Fellen sorgt. Trotzdem:
Für die Zukunft wünsche ich mir etwas mehr Geradlinigkeit und
klangliche Härte, dann ist es genau mein Ding.
7/10
Aceust
01. Alpha
02. Spiritual departure
03. Purification of culprit
04. Abandoned essence Pt. 1
05. Intermezzo
06. Abandoned essence Pt. 2
07. Xullux
08. Tale of conquering dusk
09. Nocturnal perception
10. Putrefaction
11. Subsistence of decease
12. Omega
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