Für die Italiener von Deadly Carnage ist Sentiero II: Ceneri das zweite Album und wird von der Plattenfirma in einem Atemzug mit Gruppen wie Satyricon, Secrets Of The Moon und Janvs
genannt. Manchmal stimmen solche Vergleiche, meistens jedoch nicht.
Auf dieses Werk trifft das Heranziehen der genannten Bands allerdings
in Teilen zu. Deadly Carnage spielen auf dem Album eine
moderne und technische Variante des Black Metals, die in ihrem
Naturell durchaus mit diesen Gruppen oder auch Sonic Reign zu vergleichen ist. Allerdings gehen Deadly Carnage sehr atmosphärisch und melodisch zu Werke.
Eine Einleitung enthält das Album nicht, weshalb Deadly Carnage umgehend mit Guilt Of Discipline
loslegen und verschiedene mittelschnelle Tempi, Breaks, eisige Riffs
und harte Nackenbrecher abwechselnd abfeuern. Stellenweise ist das
Spiel direkt und geradlinig um sich an anderer Stelle sehr technisch
und trocken zu entladen. In der Zwischenzeit ist auch mal ein
melodisches, lockeres Soli zu hören. Das Material ist vielschichtig und
manch ein Brachialpart enthält auch leichte Anteile von Death Metal. Deadly Carnage
lockern ihre Musik aber immer wieder durch sehr atmosphärische und
ruhige, eigentlich schon regelrecht lieblich vorgetragene Passagen auf,
die ein Gegensatz zum teils harten und technischen Spiel stehen. Diese
Härte nimmt aber im Verlauf des Albums stark ab und Deadly Carnage
agieren vorwiegend mittelschnell oder langsam, was ich etwas bedauere.
Dadurch wirken die Lieder phasenweise zu lieb und nett, was Deadly Carnage dann auch von den oben genannten Bands unterscheidet, die immer wieder sehr brutale und direkte Momente einstreuen.
Sentiero II: Ceneri beginnt mit Guilt Of Discipline gut, verliert dann aber etwas an Fahrt und verlagert sich zu sehr auf atmosphärische Elemente. Das abschließende Ceneri
ist ein neuneinhalb Minuten langes Stück, das gänzlich aus ruhigen
Klängen wie Klargesang, Akustikgitarre und Piano besteht. Spielerisch
ist es ein gelungenes Album welches mir stilistisch aber nicht so
zusagt, da es in der Summe zu atmosphärisch ist und mehr Brachialität
verdient hätte. Wer aber moderne Klänge gepaart mit Atmosphäre mag,
kann Sentiero II: Ceneri gerne probieren.
6/10
Aceust
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