AT DUSK ist ein amerikanisches Einmannprojekt,
welches sich dem depressiven Black Metal verschrieben hat und nach vierjähriger
Existenz nun mit „Anhedonia“ sein Debütalbum feiert. Das Album enthält vier
lange Lieder, die zusammen auf knapp 60 Minuten Spielzeit kommen.
Mit „Anhedonia“ richtet sich AT DUSK ganz klar an
Anhänger kalter und depressiver Klänge. Man muss diese Spielart des Black
Metals in jedem Fall mögen um Gefallen an dem Album zu finden. Denn das was AT
DUSK hier macht, ist weder neu noch besonders, aber auch alles andere als
schlecht. Trotz der Länge der Lieder gibt es abwechslungsreiche Strukturen,
also harmonische und rhythmische Veränderungen. Neben den obligatorischen langen
und langsamen Passagen gibt es auch mal kurzweilige Tempoausbrüche. Was ich
persönlich sehr interessant an dem Album finde, ist das Spiel am Schlagwerk.
Denn gerade während der Breaks und schnellen Passagen kommt es überraschend
vielfältig und spielerisch zur Geltung. Dies ist ja bei solchen depressiven
Einmannkapellen eher unüblich. Somit hat AT DUSK durchaus Wiedererkennungswert,
auch wenn die langen und atmosphärischen Passagen harmonisch noch nicht
brillant sind.
Während ich die rhythmische Vielfalt als sehr
ansprechend empfinde, so erscheinen mir die Melodien und Harmonien noch nicht
ausgereift genug. Sie sind auf die Dauer etwas zu flach. Dies führt einerseits
dazu, dass „Anhedonia“ zwar sehr homogen und in sich geschlossen wirkt, doch
gelingt es nicht, mich am Kragen zu packen und zu fesseln. Dennoch, kalt, trist
und grau ist die Atmosphäre allemal. Nur fehlt mir persönlich noch die
harmonische Intensität. Richtig gut und richtig interessant wird es phasenweise
im dritten Stück „Miseria“. Hier gibt es wieder die von mir bereits positiv
bewertete rhythmische Vielfalt, doch diesmal in der Kombination mit eindringlichen
Riffs und eisigen Harmonien. Hier wird es phasenweise intensiv, packend und morbide.
So stelle ich mir derlei Black Metal vor.
AT DUSK hat definitiv Potenzial. Für ein
Einmannprojekt empfinde ich die Leistung als sehr ansprechend, ich habe schon
wesentlich schlechteres im DSBM gehört. Mir gefällt zwar nicht alles, gerade
die langsamen Passagen sind mir in ihrer Länge etwas zu flach und langweilig.
Allerdings arbeitet AT DUSK eben mit rhythmischer Vielfalt und Kontrasten, was
mir wiederum sehr gut gefällt. Für Anhänger des DSBM ist „Anhedonia“ somit in
jedem Fall zu empfehlen, auch wenn es natürlich noch Luft nach oben gibt.
1. Anhedonia
2. Agonia
3. Miseria
4. Melancholia
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