15.09.2011

Legacy Of Emptiness - Legacy Of Emptiness | 2011 | Ketzer Records | CD | Black Metal

Ancestral Legacy – muss man die kennen? Ich kannte sie nicht, weiß aber jetzt, daß Legacy of Emptiness alles ehemalige Mitglieder dieser Band sind. Während Ancestral Legacy weiterexistieren und Alben veröffentlichen, kam es dazu, daß sich die alten Mitstreiter zusammenfanden und beschlossen, einige Lieder aus frühen Demozeiten neu einzuspielen, um diesen einen würdigen, angemessenen Klangrahmen bieten zu können, was damals nicht möglich war. Dafür wählte man einen neuen Namen, um Mißverständnissen vorzubeugen. So entsand Legacy of Emptiness – einmal im Tatendrang, schrieben die Norweger gleich ein neues Lied und packten es dazu. Um dieses Mal auch eine einschlagende Produktion garantieren zu können, holte man sich niemand Geringeres als Dan Swanö ins Boot.

Auf die Ohren gibt es symphonischen Black Metal norwegischer Prägung, etwaige Vergleiche zu Dimmu Borgir (Enthrone Darkness Triumphant...) kommen nicht von ungefähr. Tragende, flächige und stellenweise richtig flotte Keyboardeinlagen zaubern düster-romantische Klanglandschaften mit einigen heiteren Ausblicken, sonst gibt man sich einigermaßen abwechslungsreich, was Tempo und Härtegrad angeht. Ob getragen oder geknüppelt, Zwischenspiele, ruhige Passagen, Gesang mal höher mal tiefer und so weiter – das volle Programm halt. Dazu natürlich die professionelle Produktionsarbeit von Maestro Swanö, da kann man nicht meckern, oder? Tja, wenn man denn möchte, kann man es doch! Es bleibt fraglich, ob die Lieder im Jahre 2011 noch Leute hinterm Ofen hervorlocken. Sicher kann man positiv anrechnen, daß das Liedgut schon einige Jahre auf dem Buckel hat, aber das macht die Musik nicht origineller. Das Thema Originalität ist ein alter Schuh und man kann es in fast allen Rezensionen anbringen, aber es gehört halt dazu. Legacy of Emptiness haben sich dafür ins Zeug gelegt und mir persönlich sagt die Musik zu, da sie gut in mein Beuteschema passt. Zudem können die Herren musizieren, was einem bei den vielen Stümpern, die kaum einen geraden Ton aus ihrem Instrument bekommen und meinen, sie müssten der Welt ihre Ergüsse als ultra-finsteren Untergrund-BM präsentieren, schon mal ein guter Ansatz ist. Ach ja, wer hat die Scheibe gehört und findet noch, daß der Anfangsteil des neuen Liedes Onward irgendwie keyboardmäßig was von Uriah Heep bzw. allgemein 70er-Jahre hat? Die fetzige Leadgitarre könnte von Maestro Swanö persönlich stammen, der hat da wohl was beigetragen.

Fassen wir mal zusammen: Alte Lieder wurden kompetent neu eingespielt und als Zusatz gibt es noch ein neues Lied. Symphonischer Black Metal der besseren Sorte, ohne ein Kandidat auf einen Originalitätspreis zu sein. Klangliche Veredelung übernahm Dan Swanö und der weiß, wie er die Regler bedienen muss. Ob diese Musik letztlich Käufer lockt, weiß ich nicht, eine stimmige Veröffentlichung ist es zumindest.


7,5/10
Der Einsiedler

01. Possessed
02. Valley of unrest
03. Whispering voices
04. Ringer of death
05. Cross the sea
06. Onward!
07. Departure

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