Ancestral Legacy – muss man die kennen? Ich kannte sie nicht, weiß aber jetzt, daß Legacy of Emptiness alles ehemalige Mitglieder dieser Band sind. Während Ancestral Legacy
weiterexistieren und Alben veröffentlichen, kam es dazu, daß sich die
alten Mitstreiter zusammenfanden und beschlossen, einige Lieder aus
frühen Demozeiten neu einzuspielen, um diesen einen würdigen,
angemessenen Klangrahmen bieten zu können, was damals nicht möglich
war. Dafür wählte man einen neuen Namen, um Mißverständnissen
vorzubeugen. So entsand Legacy of Emptiness – einmal im
Tatendrang, schrieben die Norweger gleich ein neues Lied und packten
es dazu. Um dieses Mal auch eine einschlagende Produktion garantieren
zu können, holte man sich niemand Geringeres als Dan Swanö ins Boot.
Auf die Ohren gibt es symphonischen Black Metal norwegischer Prägung, etwaige Vergleiche zu Dimmu Borgir (Enthrone Darkness Triumphant...)
kommen nicht von ungefähr. Tragende, flächige und stellenweise richtig
flotte Keyboardeinlagen zaubern düster-romantische Klanglandschaften
mit einigen heiteren Ausblicken, sonst gibt man sich einigermaßen
abwechslungsreich, was Tempo und Härtegrad angeht. Ob getragen oder
geknüppelt, Zwischenspiele, ruhige Passagen, Gesang mal höher mal
tiefer und so weiter – das volle Programm halt. Dazu natürlich die
professionelle Produktionsarbeit von Maestro Swanö, da kann man nicht
meckern, oder? Tja, wenn man denn möchte, kann man es doch! Es bleibt
fraglich, ob die Lieder im Jahre 2011 noch Leute hinterm Ofen
hervorlocken. Sicher kann man positiv anrechnen, daß das Liedgut schon
einige Jahre auf dem Buckel hat, aber das macht die Musik nicht
origineller. Das Thema Originalität ist ein alter Schuh und man kann es
in fast allen Rezensionen anbringen, aber es gehört halt dazu. Legacy of Emptiness
haben sich dafür ins Zeug gelegt und mir persönlich sagt die Musik zu,
da sie gut in mein Beuteschema passt. Zudem können die Herren
musizieren, was einem bei den vielen Stümpern, die kaum einen geraden
Ton aus ihrem Instrument bekommen und meinen, sie müssten der Welt ihre
Ergüsse als ultra-finsteren Untergrund-BM präsentieren, schon mal ein
guter Ansatz ist. Ach ja, wer hat die Scheibe gehört und findet noch,
daß der Anfangsteil des neuen Liedes Onward irgendwie keyboardmäßig was von Uriah Heep bzw.
allgemein 70er-Jahre hat? Die fetzige Leadgitarre könnte von Maestro
Swanö persönlich stammen, der hat da wohl was beigetragen.
Fassen wir mal zusammen: Alte Lieder wurden kompetent neu
eingespielt und als Zusatz gibt es noch ein neues Lied. Symphonischer
Black Metal der besseren Sorte, ohne ein Kandidat auf einen
Originalitätspreis zu sein. Klangliche Veredelung übernahm Dan Swanö und
der weiß, wie er die Regler bedienen muss. Ob diese Musik letztlich
Käufer lockt, weiß ich nicht, eine stimmige Veröffentlichung ist es
zumindest.
7,5/10
Der Einsiedler
01. Possessed
02. Valley of unrest
03. Whispering voices
04. Ringer of death
05. Cross the sea
06. Onward!
07. Departure
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