Es sind gute fünf Jahre seit Kraters Debütalbum Das Relikt des Triumphes vergangen ehe es nun mit Nocebo
einen Nachfolger gibt. Auf dem Debüt hatte ich stellenweise so meine
Schwierigkeiten mit den Gitarrenmelodien, obgleich mir das Album
ansonsten gefiel. Nach der kurzen instrumentalen Einleitung folgt das
mit drei Minuten Spielzeit kompakte Wider parasitärer Totgeburten, in dem Krater
keine Gefangenen machen. Dort wird kühle Raserei mit prägnanten Riffs
und eisigem Kreischgesang kombiniert. Ein kurzes
melodisch-atmosphärisches Zwischenspiel gibt es in der Mitte zwar auch,
doch ist dieses für meine Begriffe weitaus stimmiger als so mancher
Melodik-Part vor fünf Jahren. Ich bin von diesem Einstieg ins Album
jedenfalls angenehm überrascht und angetan.
Es wird also schnell deutlich dass sich Krater seit dem Debütalbum in eine gute Richtung entwickelt haben. Nocebo
wirkt wesentlich kompromissloser, kälter und hasserfüllter als sein
Vorgänger. Zudem hat man sich auch klanglich verbessert. Die Instrumente
sind viel besser aufeinander abgestimmt und abgemischt worden, wodurch
Kraters Black Metal homogener ertönt und seine volle
Wucht entfalten kann. Gerade die schnellen Parts gefallen mir, da diese
kalt, brutal und gnadenlos sind. Abwechslungsreich ist Nocebo
dennoch, immer wieder werden langsame Einlagen dazwischen geschoben,
in denen ruhige, melodische Gitarren zu hören sind oder auch einmal
unverzerrter Gesang. Melodisch eingefärbtes Gitarrenspiel gibt es zwar
auch in den energischeren Parts, aber gegenüber Das Relikt des Triumphes sind diese nun nicht mehr so hell, freundlich oder verspielt. Nocebo ist insgesamt düsterer und unheilvoller ausgefallen.
Krater konnte sich enorm steigern und mit Nocebo
ein wirklich gutes Werk abliefern, welches direkt und kompromisslos
als auch detail- und abwechslungsreich zugleich ist. Hier geben sich
hasserfüllte Raserei und Melodik sehr gut die Klinke in die Hand. Nocebo gehört für mich in diesem Bereich definitiv mit zu den Besten Platten diesen Jahres, also unbedingt kaufen!
8/10
Aceust
01. ƱΏ
02. Wider parasitärer Totgeburten
03. Ebrietas - Crush the equilibrium
04. Aura
05. -
06. Geist ist Fluch
07. Nocebo
08. Ira initium insaniae
09. Zerrissen
http://www.bastion-krater.de/
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