Die niederländische Einmanngruppe Mordaehoth geistert schon mindestens 13 Jahre durch den Untergrund, dennoch ist Eens Weer Prevaleert Het Heidens Hart
erst das zweite Album. Das erste erschien 2003, weshalb es sicherlich
ganz gut ist, wieder mal etwas neues heraus zu bringen. Von Mordaehoth kenne ich nur die Split LP mit Altar Of Perversion, die ich in guter Erinnerung habe. Auch wenn Eens Weer Prevaleert Het Heidens Hart
das aktuelle und neue Album ist, so klingt der roh eingespielte Black
Pagan Metal über weite Strecken doch sehr nach den 1990iger Jahren. Da
ist es wohl auch kein Zufall, wenn das Photo von Solomusiker Sygwyrd
mit Kettenhemd, Schild und Schwert stark an Rob Darken erinnert, denn
phasenweise erinnert nämlich auch die Musik an Graveland. Auch wenn der grimmige Pagan Black Metal von Mordaehoth
sich ganz klar an den alten Sachen orientiert, ist das Album keine
monotone Angelegenheit. Im Gegenteil, das Album ist sogar sehr
abwechslungsreich und enthält sehr unterschiedliche Stücke. Mit der
gleichnamigen Demo aus dem Jahre 1998 hat das Album übrigens nichts zu
tun, auch wenn die Klangproduktion der einzelnen Lieder auf
unterschiedliche Entstehungsphasen schließen lässt.
Mit Balder beginnt das Album recht grimmig, schnelle
Passagen und bissiger Gesang treiben das lange Lied voran. Langsamere
Abschnitte mit dunkelmelodischen Gitarren lockern das Ganze etwas auf
und am Ende wird es sogar richtig melodisch an der Gitarre und ein
rockiges Soli ist zu hören. Das viel kürzere Helheim ist eine gitarrenbetonte und klangliche rohe Nummer, die in ihrer schnellen und unsteten grimmigen Art etwas von Lugubrum hat. Das direkt nachfolgende Alvader erinnert in seiner majestätisch-grimmigen Art dann tatsächlich etwas an Graveland. Ganz anders geht es dann mit Beschermd Bij Den Hamerslag
weiter, welches sieben Minuten lang ist und in der ersten Hälfte aus
wüstem und roh klingendem Black Metal besteht. Die zweite Hälfte
hingegen wird mit Klargitarre eingeleitet zu der dann auch Klargesang
hinzu kommt. Akustikgitarre und Klargesang sind im folgenden Prayers To A God Who Never Came sogar durchgängig zu hören, und ein wenig erinnert mich das schwermütige Stück sogar an Death In June.
Wie bereits erwähnt, ist Eens Weer Prevaleert Het Heidens Hart
ein überaus vielschichtiges Album. Nicht nur die einzelnen Lieder
unterschieden sich, es gibt auch oftmals in einem einzelnen Stück viel
Abwechslung. Dies äußert sich unter anderem auch an zeitweiligen
chaotisch anmutenden Strukturen, die sich an eigenartigen Rhythmen und
lebendigen Riffs äußern. Eens Weer Prevaleert Het Heidens Hart
ist ein Werk für das man viel Zeit mitbringen muss, da es einfach sehr
viele Kleinigkeiten beinhaltet, die man erst nach und nach entdeckt.
Manchmal wirkt das Treiben von Mordaehoth auch etwas
dilettantisch, was mir persönlich jedoch sympathisch ist. Sygwyrd hat
mit dem Album seinen eigenen musikalischen Kosmos geschaffen, der
sowohl überaus grimmig rohen Black Metal als auch reinen Pagan Metal
enthält. Sehr interessant finde ich auch Bloodstorm, welches mit seinem bissigen dualen Gesang ein wenig an Necromass' Debütalbum Mysteria Mystica Zothyriana erinnert. Auch wenn es Ähnlichkeiten zu einigen Bands gibt, ist Eens Weer Prevaleert Het Heidens Hart
ein eigenständiges Album, welches allerdings Ecken und Kanten hat,
weshalb es definitiv nicht jedem gefallen wird. Am besten geht man
unvoreingenommen an das Album heran, denn neben der CD im A5 Digipak
gibt es das Teil auch als Vinyl und Pro-Kassette. Mir gefällt der Black
Metal gut, der Pagan und Folk ist für meinen Geschmack
gewöhnungsbedürftig und nicht immer gelungen.
7/10
Aceust
01. Balder
02. Helheim
03. Alvader
04. Beschermd bij den hamerslag
05. Prayers to a god who never came
06. Als't vlammend zwaard de laatste dageraad inluidt
07. Father's sword
08. Bloodstorm
09. Lindisfarne
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