13.08.2012

Withering Night - Lies And Corruption | 2012 | Dunkelheit Produktionen | CD | Black Metal

Lies And Corruption ist das Debütalbum von WITHERING NIGHT, welches 2010 in einer Kleinstauflage erschien und nun eine Neuauflage mit zwei Zusatzstücken erhielt. WITHERING NIGHT setzen sich aus Void (alle Instrumente) und A. Morbid (Gesang) zusammen, wobei man A. Morbid vielleicht bereits von HAPPY DAYS her kennt. Auf Lies And Corruption spielen die Zwei Black Metal, der sowohl kalt und grimmig, aber auch dezidiert hasserfüllt sein kann und an anderer Stelle leichte atmosphärische sowie melodische Anleihen hat. Der Kern der Musik ist Mobids Gesang, der nicht nur variabel sondern stets auch energisch sowie eindringlich ist. In langsamen Stücken geht sein Gesang in schmerz- und leiderfüllten Kreischgesang über wie man ihn vom DSBM her kennt. Ebenso gibt es auch unverzerrte Stimme oder hasserfüllten Kreischgesang à la SATANIC WARMASTER oder BAPTISM.

WITHERING NIGHT legen sich in letzter Konsequenz nicht auf eine homogene Ausrichtung fest. Auf dem Album gibt es sehr unterschiedliche Aspekte, die zum Teil auch gegensätzlich sind. Zum Teil kommt der Black Metal melodisch und depressiv daher, an anderer Stelle wüten WITHERING NIGHT bösartig, stampfend und durchaus auch hasserfüllt. Dann erinnert Morbids Gesang sogar ein wenig an Imperial von KRIEG. Wenn man nur den Gesang betrachtet, ist Lies And Corruption eine vielschichtige und ansprechende Sache. Melodisch und rhythmisch gilt dies jedoch nicht uneingeschränkt. Das melodische Riffing sagt mir manchmal nicht ganz so zu, gerade die eingängig schnellen Parts wirken zuweilen etwas platt auf mich. Allerdings gibt’s auch rigorose schnelle Passagen, wie etwa in Unholy, wo das Riffing sehr gut ist. Überhaupt wirken die Stücke sehr uneinheitlich. Nicht nur der Gesang ist hochgradig variabel, selbst der Klang verändert sich bei einigen Liedern, so als hätte man das Album zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten aufgenommen. Dies gibt dem Ganzen eher den Charakter einer Zusammenstellung als dem eines in sich schlüssigen Albums. Dazu kommen dann auch noch die beiden Bonusstücke, die viel dünner und roher im Klang ausgefallen sind.

Lies And Corruption ist atmosphärische ein negatives und düsteres Werk mit verstörenden Liedern. Allerdings missfällt mit der stark heterogene Charakter. Es gibt Höhen aber auch einige Tiefen, was das Album zwiespältig und unausgegoren macht. WITHERING NIGHT haben Potenzial wie Unholy oder Your Demise zeigen, aber sind insgesamt steigerungsfähig. Gerade an manch einer Harmonie kann man noch arbeiten. Ich denke, Sänger A. Morbid macht viel wett und rettet das Album sogar letztlich.


6/10
Aceust

01. Destroy yourself (We have no purpose)
02. Lies and corruption
03. Unholy
04. Digging my own grave
05. Your demise
06. Empty words
07. Rest in pain
08. Enemy of god and man

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen