Umbah exisitiert bereits seit 1990 und ist das
alleinige Projekt des Briten Cal Scott, der Anfang der 90iger Jahre
auch bei der bekannten Death-Metal-Gruppe Necrosant war. Mit Necrosanct hat Umbah allerdings nichts zu tun. Das aktuelle Album Enter The Dagobah Core ist mittlerweile das 13. Album! Cal Scott wollte mit Umbah
traditionellen Death/Grind mit Elektronik vermischen. Dabei kommt
ziemlich abgefahrener Industrial Metal heraus, den ich so noch nicht
gehört habe. Der Death/Grind ist im Laufe der Jahre einer
experimentellen, extremen und avantgardistischen Spielweise gewichen. Enter The Dagobah Core
ist ein sehr rasantes, lebendiges, komplexes sowie bewegliches Album,
auf dem nicht nur die elektronische Komponente für jede Menge Aufruhr
sorgt.
Der Anteil an elektronischen Klängen, Veränderungen,
Bearbeitungen und Samples ist sehr hoch, und es wird selbstverständlich
ein Drumcomputer verwendet. Dieser hört sich sehr gut programmiert an
und passt perfekt zur Musik. Denn auch die Saiteninstrumente sowie der
überaus facettenreiche Gesang klingen oft steril, kalt und mechanisch.
Es gibt überaus viele Riffs zu hören, die manchmal extrem abstrakt und
technisch sind, gerade am Anfang des Albums gibt es viele schwierige und
sehr lebhafte Melodien zu hören, was durchaus auch sehr chaotisch
wirken kann. Diese stete Beweglichkeit ist ein wesentliches Merkmal des
Albums. Stillstand oder Eingängigkeit gibt es auf dem Album nicht, es
ist immer etwas in Bewegung, ständig gibt es Veränderungen und
Wandlungen. Und wenn dies dann auch noch mit eigenwilligen, sehr
abstrakten Melodien einhergeht, braucht man schon etwas Zeit, um in die
akustische Welt von Enter The Dagobah Core einzutauchen.
Mich erinnert die Musik ab und zu an Traumatic Voyage,
ob der psychotischen und überaus bizarren Kompositionen und
Arrangements. Auch wenn der elektronische Anteil, der Industrial, bei Umbah
hoch ist, sind es aber auch die vielen Stimmen, die dem Album ihre
besondere Atmosphäre verleihen. Es gibt unverzerrte Stimmen ebenso zu
hören wie mannigfaltig verzerrte Stimmen, die über Deathgrind bis hin
zum Black Metal reichen. Unterm Strich bleibt sehr vielfältiger und
experimenteller Industrial Metal, der sowohl sehr schnelle und extreme
Parts als auch tanzbare elektronische Passagen enthält. Um überhaupt in
den Genuss von Umbah kommen zu können, muss man in
jedem Fall experimentellen und modernen Metal sowie Elektronik mögen,
ansonsten ist es sinnlos, sich hiermit zu beschäftigen. Mir gefällt Enter The Dagobah Core
jedenfalls, vor allem, weil mir die zahlreichen düsteren
Industrial-Arrangements gefallen, die manchmal an elektronische Musik
der 80iger und 90iger erinnern - womit Umbah nebenbei auch noch Moderne mit Retro verbindet.
7/10
Aceust
01. Whispers of a dying sun - Part I
02. Bolderok Naron
03. Temple bar
04. Dr. Geiger
05. Hypnotic implant
06. Enter the Dagobah core
07. Cosmic garland
08. Mad Zu Chong
09. Oberon tales
10. Rackborn skin expulsion
11. Serokate fornion
12. Zombinods
13. Whispers of a dying sun - Part II
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