Nachdem die Kassettenversion der erste Demo SEREMONIS ziemlich schnell
ausverkauft war, gibt es nun die Möglichkeit, sich das erste
Lebenszeichen des Duos auf professioneller CDr zu sichern. SEREMONI
besteht aus Karg (Bass, Gesang) sowie G.N. (Gitarren, Schlagwerk) und
hat sich laut Black Blood Records dem Post / Depressive Black Metal
verschrieben. Das Attribut „Post“ trifft auf die drei, jeweils rund 5
Minuten langen Stücke, glücklicherweise sehr weit gefasst und
unverbindlich zu.
Das erste Lied Moment der Stille beginnt ruhig und
düster mittels einer mürrischen Vermischung aus präsenter Bassgitarre
und Akustikgitarre sowie einer, dem Depressive Black Metal
zuzuordnenden, Stimme - was mich in der obskuren dunklen Atmosphäre ein
wenig an DEFUNTOS aus Portugal erinnert. Moment der Stille ist
also ein atmosphärisch negativ aufgeladenes Lied, das aber nicht so
ruhig und langsam bleibt und im Verlauf auch kraftvolle, schnelle
Arrangements aufweist. Mir gefällt das Lied sehr gut, da es SEREMONI
neben der guten atmosphärischen Umsetzung auch gelungen ist, einen
schönen Demo-Klang zu produzieren. Auf der einen Seite erklingen die
einzelnen Instrumente zwar differenziert, dabei aber immer auch etwas
verwaschen, schroff und rau, wie es sich für eine Demo eben gehört. Das
nachfolgende Titellied weiß ebenfalls zu gefallen, wobei mir hier vor
allem die verzerrten und langsam gespielten Gitarrenriffs der ersten
Hälfte gefallen, die durch ihren hellgrellen Klang eine negative,
zerstörerische Atmosphäre erzeugen. Die zweite Hälfte ist
atmosphärischer und ruhiger ausgefallen, sphärische Gitarrenlinien, die
sich kaskadengleich auffächern, durchfluten den Raum, während
qualvolle Stimmen mal mehr und mal weniger verzerrt zu hören sind. Das
abschließende Stück Im Nirgendwo steht den beiden anderen
Titeln in nichts nach und ist eine rhythmisch antreibende Nummer mit
sehr präsenter Bassgitarre, eingängigen Gitarrenriffs sowie
peitschendem Schlagwerk. Kurzweilig ist sogar eine weibliche Stimme zu
hören, die sonor und unaufdringlich zu hören ist und gut mit Kargs
eigenwilligem Gesang harmoniert, der mich, nebenbei angemerkt, ab und
zu an EGO NOIR erinnert.
Gedanken-Zeremonie ist eine sehr anständige
Demoveröffentlichung, die vor allem düsteren, dunkelatmosphärischen
Black Metal beinhaltet. „Post“ kann man dazu sagen, muss man aber
nicht. Der Gesang ist gut, der Klang ist ebenfalls sehr gelungen und es
gibt schön düstere Harmonien und Melodien, weshalb ich Gedanken-Zeremonie eher und lieber in die Schublade Depressive / Dark Metal stecken würde.
7/10
Aceust
01. Moment der Stille
02. Gedanken-Zeremonie
03. Im Nirgendwo
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