Die VOODOO GODS wurden 2001 unter dem Namen SHRUNKEN HEAD gegründet,
änderten den Namen allerdings 2006 und veröffentlichten 2007 die EP Shrunken Head,
die jetzt im April wiederveröffentlicht wird. Für 2012 ist auch ein
Album geplant, welches man mit dieser Wiederveröffentlichung vermutlich
bewerben möchte. Das interessante an VOODOO GODS ist allerdings die
illustre Zusammensetzung der Musiker. Da ist etwa Gitarrist David
Shankle, der von 1988 bis 1994 bei MANOWAR war. Ebenfalls an der
Gitarre steht Hiro von der polnischen Death-Metal-Formation SCEPTIC, der
aber auch mal für VADER spielte. Ebenfalls aus Polen ist Sänger
Nergal, den wohl jeder von BEHEMOTH her kennen dürfte. Der zweite
Sänger ist Seth Van De Loo von SEVERE TORTURE. Als dritter Sänger und
für Perkussion zuständig ist Mike Browning, der früher bei MORBID ANGEL
oder NOCTURNUS unterwegs war, um nur zwei Stationen seiner Karriere zu
nennen. Die Bassgitarre spielt Jean Baudin der dafür bekannt ist, 9-,
10-,11- oder auch 12-saitige Bassgitarren zu spielen. Am Schlagzeug
sitzt der Kopf der Band, Alex von Poschinger, der auch das gesamte
Material geschrieben hat.
Nun aber zur Musik. Die EP Shrunken Head ist eine sehr
interessante Scheibe, die überwiegend von technischem und progressivem
Death Metal mit einigen thrashigen Einflüssen geprägt ist. Manchmal
erinnern mich die technischen und stets mittelschnellen Parts an DEATH,
aber VOODOO GODS bleiben dabei eigenständig. Alles andere wäre auch
angesichts der Zusammensetzung verwunderlich. Obwohl die Tempi gemäßigt
sind, erweist sich Shrunken Head als eine sehr druckvolle und
treibende Scheibe. Das Riffing der Gitarren und des Basses ertönen sehr
mächtig und sehr kraftvoll. Überhaupt dominieren die tiefen und
dunklen Töne. Und da Schlagzeuger Alex die Verwendung des Beckens sehr
reduziert hat, wirkt dieser basslastige, dunkle Klang noch stärker.
Das Material ist abwechslungsreich, immer wieder gibt es
eingestreute Soli, die mal kurz oder auch etwas länger ausgefallen sind
sowie zahlreiche Breaks. Das Spiel am Schlagzeug ist ohnehin überaus
interessant, da extrem vielfältig und trotz der wenigen schnellen Tempi
brachial und gewaltig. Allerdings ist der Klang der EP nicht immer der
beste. Da die satten, kräftigen tiefen Töne das Klangbild dominieren,
ertönen die Spuren manchmal etwas unsauber, was vor allem in den
schnelleren, antreibenden Parts von Lion's Reign, Enter The Lion's Reign auffällt. Da würde ich nämlich das Schlagzeug gerne sauberer und klarer heraushören können.
Ich bin kein großer Anhänger des überaus technischen Metals. Doch
die VOODO GODS haben für meinen Geschmack eine ausgewogene Mischung
aus progressiven und technischen sowie geradlinigen, treibenden
Arrangements gefunden. Es gibt in den Liedern immer wieder überaus
interessante Riffs, Wechsel und plötzliche melodische Einsprengsel, die
Spaß machen und das Interesse sofort auf sich ziehen. Spielerisch und
strukturell ist Shrunken Head eine feine, gute Scheibe. Dass
es drei Sänger gibt, fällt dabei nicht so sehr ins Gewicht. Man hört
zwar, dass es unterschiedliche Stimmen sind, doch ist die Vielfalt für
meine Begriffe kein tragendes, atmosphärisches Stilelement, was
sicherlich aber auch einfach den guten spielerischen Arrangements
geschuldet ist. Bis auf den nicht immer so guten Klang ist Shrunken Head
also eine wirklich gute EP, die für alle zu empfehlen ist, die den
progressiv-technischen Death Metal lieben. Und da für dieses Jahr noch
ein Album geplant ist, und die Aufnahmen zu Shrunken Head ja schon einige Jahre zurück liegen, bin ich guter Dinge, dass das Album klanglich besser ausfallen wird.
7/10
Aceust
01. Ritual killing
02. The pulse of jungle warfare
03. Lion's reign, enter the lion's reign
04. Rise of the voodoo ostinati
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen