06.08.2012

Ab Imo Pectore - The Dissociative Path | 2012 | Debemur Morti | Kassette | Black Metal

Von Debemur Morti gab es schon seit längerer Zeit keine Kassette mehr. Und jetzt ist die erste Veröffentlichung in diesem Jahr eine professionelle und auf 100 Stück limitierte Demokassette von Ab Imo Pectore, die mit dieser Demo erstmalig in Erscheinung treten.

Über Ab Imo Pectore ist bis auf die portugiesische Herkunft nichts weiter bekannt. Musikalisch geht man einen recht eigenständigen sowie eigenwilligen Weg. Auf sechs Lieder verteilt, die zusammen eine knappe halbe Stunde lang sind, gibt es eine obskure Mischung aus okkultem, mystischem und unkonventionellem Black Metal. Der Klang ist relativ dünn, was für eine Demo aber absolut standesgemäß ist, und neben eigenwilligen Gitarrenläufen, sind es oft wechselnde Takte und häufige unverzerrte Stimmen, die das Bild von Ab Imo Pectore prägen. Diese Klarstimmen singen nicht, sondern ertönen eher rituell im Hintergrund, was zur okkulten und geheimnisvollen Stimmung der Kassette beiträgt. Die Musik ist aufgrund ihrer eigensinnigen und verschachtelten Struktur bisweilen etwas chaotisch, was aber nicht überhandnimmt. Eine gewisse technische Komplexität trifft hier auf düstere Atmosphären und dezidierte Rohheit. Überragende Momente gibt es noch nicht, was aber für eine junge Band mit der ersten Demo nicht verwunderlich ist. Aber auch ohne überragend zu sein, gibt es auf der Demo gute sowie interessante Ansätze. Nicht jedes Riff ist skurril oder komplex, Ab Imo Pectore greifen auch auf konventionelle Strukturen zurück, die durchaus gelungen sind und Potential haben. Sulphur Garden ist für meine Begriffe ein sehr gutes Lied, in dem die Portugiesen dunkle aber ruhige Melodien mit harscher Rohheit und Bissigkeit kombinieren.

The Dissociative Path ist eine überaus interessante Veröffentlichung, weil eigentlich erst beim zweiten Durchlauf deutlich wird, das diese Demo kaum Gesang im herkömmlichen Sinne beinhaltet. Entweder sind diese bereits erwähnten Klarstimmen zu hören, oder man greift ganz tief in die Effektkiste und serviert überaus verzerrten und entfremdeten Kreischgesang, der gleichfalls nicht dem traditionellen Black-Metal-Gesang zuzuordnen ist. Gewöhne Gesangseinlagen gibt es zwar, aber diese sind rar und kurz. The Dissociative Path ist stimmlich eine sehr vielseitige sowie abgefahrene Sache, deren Liedaufbau bisweilen auch überraschende und eigenwillige Wendungen aufweist. Manchmal gibt es zwar sonderbare Gitarrenläufe, die etwas nervig sein können, aber sie passen bestens zum düster-bizarren Gesamtbild, das Ab Imo Pectore hier von sich zeichnen. Für Freunde professioneller Kassetten die zudem auch noch düsteren und eigenwilligen Black Metal mit okkulten und rituellen Themen mögen, ist The Dissociative Path wärmstens zu empfehlen. Die 100 Kopien werden sicherlich nicht allzu lange vorrätig sein.


7/10
Aceust

01. Shearers of god
02. Mother of mothers
03. Mass grave emanations
04. Space devouring space
05. Sulphur garden
06. A boundless dispersion
 
http://abimopectore.bandcamp.com/

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