Von Debemur Morti gab es schon seit längerer Zeit keine Kassette mehr.
Und jetzt ist die erste Veröffentlichung in diesem Jahr eine
professionelle und auf 100 Stück limitierte Demokassette von Ab Imo Pectore, die mit dieser Demo erstmalig in Erscheinung treten.
Über Ab Imo Pectore ist bis auf die
portugiesische Herkunft nichts weiter bekannt. Musikalisch geht man
einen recht eigenständigen sowie eigenwilligen Weg. Auf sechs Lieder
verteilt, die zusammen eine knappe halbe Stunde lang sind, gibt es eine
obskure Mischung aus okkultem, mystischem und unkonventionellem Black
Metal. Der Klang ist relativ dünn, was für eine Demo aber absolut
standesgemäß ist, und neben eigenwilligen Gitarrenläufen, sind es oft
wechselnde Takte und häufige unverzerrte Stimmen, die das Bild von Ab Imo Pectore
prägen. Diese Klarstimmen singen nicht, sondern ertönen eher rituell
im Hintergrund, was zur okkulten und geheimnisvollen Stimmung der
Kassette beiträgt. Die Musik ist aufgrund ihrer eigensinnigen und
verschachtelten Struktur bisweilen etwas chaotisch, was aber nicht
überhandnimmt. Eine gewisse technische Komplexität trifft hier auf
düstere Atmosphären und dezidierte Rohheit. Überragende Momente gibt es
noch nicht, was aber für eine junge Band mit der ersten Demo nicht
verwunderlich ist. Aber auch ohne überragend zu sein, gibt es auf der
Demo gute sowie interessante Ansätze. Nicht jedes Riff ist skurril oder
komplex, Ab Imo Pectore greifen auch auf konventionelle Strukturen zurück, die durchaus gelungen sind und Potential haben. Sulphur Garden
ist für meine Begriffe ein sehr gutes Lied, in dem die Portugiesen
dunkle aber ruhige Melodien mit harscher Rohheit und Bissigkeit
kombinieren.
The Dissociative Path ist eine überaus interessante
Veröffentlichung, weil eigentlich erst beim zweiten Durchlauf deutlich
wird, das diese Demo kaum Gesang im herkömmlichen Sinne beinhaltet.
Entweder sind diese bereits erwähnten Klarstimmen zu hören, oder man
greift ganz tief in die Effektkiste und serviert überaus verzerrten und
entfremdeten Kreischgesang, der gleichfalls nicht dem traditionellen
Black-Metal-Gesang zuzuordnen ist. Gewöhne Gesangseinlagen gibt es
zwar, aber diese sind rar und kurz. The Dissociative Path ist
stimmlich eine sehr vielseitige sowie abgefahrene Sache, deren
Liedaufbau bisweilen auch überraschende und eigenwillige Wendungen
aufweist. Manchmal gibt es zwar sonderbare Gitarrenläufe, die etwas
nervig sein können, aber sie passen bestens zum düster-bizarren
Gesamtbild, das Ab Imo Pectore hier von sich zeichnen.
Für Freunde professioneller Kassetten die zudem auch noch düsteren und
eigenwilligen Black Metal mit okkulten und rituellen Themen mögen, ist
The Dissociative Path wärmstens zu empfehlen. Die 100 Kopien werden sicherlich nicht allzu lange vorrätig sein.
7/10
Aceust
01. Shearers of god
02. Mother of mothers
03. Mass grave emanations
04. Space devouring space
05. Sulphur garden
06. A boundless dispersion
http://abimopectore.bandcamp.com/
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