Deterministic Nonperiodic Flow ist das dritte Album von 7TH
NEMESIS aus Frankreich. Wer technischen Death Metal mag, darf sich
freuen, denn 7TH NEMESIS zünden hier ein bares Feuerwerk technischen
Death Metals ab. Deterministic Nonperiodic Flow ist ein
hochgradig technisches sowie bewegliches Album, das sehr
abwechslungsreich und vielfältig ausgefallen ist und sich nicht nur auf
Death Metal beschränkt. Partiell sind auch Anleihen aus technischem
Thrash Metal zu hören. Trotz des komplexen und technischen Stils
spielen 7TH NEMESIS sehr brachial. Es gibt zwar überaus viele Breaks
und sich ständig verändernde Rhythmen, dennoch ertönen die Gitarren
zumeist sehr kräftig und massiv. Dasselbe gilt auch für das sehr gute
und vielfältige sowie komplizierte Schlagzeugspiel, welches so gut wie
nie eingängig daher kommt. Überhaupt ist die rhythmische Vielfalt und
Veränderlichkeit ein markantes Merkmal. Es gibt kein einziges Lied, in
dem der Rhythmus so etwas wie eine Konstante aufweisen würde. Ständig
wird er verändert, permanent verschieben sich die Tempi.
Deterministic Nonperiodic Flow ist ein unfassbar
komplexes, dichtes und detailreiches Album auf dem ständig etwas
passiert, ständig eine Veränderung vonstattengeht. Zwischendurch gibt es
Verschnaufspausen, also leicht atmosphärische Passagen, in denen etwa
sphärische Keyboards oder auch luftige Soli zu hören sind. Diese sind
auch nötig, denn die technische Brachialität ist in ihrer höchst
lebendigen Spielweise eine derbe Flut an akustischen Reizen. 7TH
NEMESIS machen ihre Sache aber gut, trotz des komplexen und
anspruchsvollen Materials wirken die Stücke nicht zu überfrachtet und
auch die existenzielle Thematik findet sich atmosphärisch in den zum
Teil düsteren Arrangements wieder. Wer technischen und gut gespielten
Death Metal mag, sollte Deterministic Nonperiodic Flow also unbedingt probieren!
7/10
Aceust
26.08.2012
Lyr Drowning - Beyond The Borders | 2011 | Great Dane Records | CD | Death Metal
LYR DROWNING ist eine französische Gruppe die auf ihrem zweiten Album
Beyond The Borders atmosphärischen, melodischen und verträumten Death
Metal spielen. Die Melodik ist zentraler Dreh- und Angelpunkt in der
Musik. Das Spiel der Gitarren, die vielen Klargesangseinlagen und die
zahlreichen atmosphärischen Arrangements sind auf melodische Stimmungen
ausgelegt. Hinzu kommt dann eine gewisse Progressivität und
genreübergreifende Spielweise. Im Grunde legen sich LYR DROWNING
stilistisch kaum fest. Death Metal ist lediglich eine lose,
unverbindliche Überschrift.
Mich erinnert Beyond The Borders immer wieder an Gruppen wie SEPTIC FLESH und ON THORNS I LAY, ja sogar SENTENCED fallen mir hierzu ein. Man muss diese romantische und atmosphärisch-melodische Spielweise in jedem Fall mögen, um hieran seine Freude zu haben. LYR DROWNING beweisen zwar durchaus, dass sie ein Gespür für schöne Melodien haben, die für sich genommen, wirklich überzeugend sind. Aber im Gesamtkontext ist es ein Album, dessen dicke atmosphärische Ausrichtung einfach zu viel des Guten ist. Mir sagt diese romantisch verklärte Dramatik und teils symphonische Dramatik nicht sonderlich zu. Das können auch die technischen und harten Death Metal Riffs nicht mehr rausreißen. Aber so ist das eben mit „Genre-Veröffentlichungen“, die sich an ein spezielles Publikum richten. Mir ist das alles zu lieb und nett, zu harmlos und viel zu melodisch.
LYR DROWNING können spielen und die konsequente Umsetzung ist schlüssig und nachvollziehbar, man muss diese Form des Metals allerdings mögen. Wer also keine Berührungsängste vor viel Melodik und moderner, progressiver Spielweise hat, kann sein Glück ja versuchen.
5/10
Aceust
01. Out from your guts
02. The inescapable weight of gravity
03. Once it's gone
04. Without any form
05. To faraway coasts
06. Slack tide
07. A giant wave falls
08. Mad crowds
09. Heart/Body
10. Oceanic (Time travel)
11. Beyond the borders
12. 57°24' North - 6°11' West
13. Devouring this world
Mich erinnert Beyond The Borders immer wieder an Gruppen wie SEPTIC FLESH und ON THORNS I LAY, ja sogar SENTENCED fallen mir hierzu ein. Man muss diese romantische und atmosphärisch-melodische Spielweise in jedem Fall mögen, um hieran seine Freude zu haben. LYR DROWNING beweisen zwar durchaus, dass sie ein Gespür für schöne Melodien haben, die für sich genommen, wirklich überzeugend sind. Aber im Gesamtkontext ist es ein Album, dessen dicke atmosphärische Ausrichtung einfach zu viel des Guten ist. Mir sagt diese romantisch verklärte Dramatik und teils symphonische Dramatik nicht sonderlich zu. Das können auch die technischen und harten Death Metal Riffs nicht mehr rausreißen. Aber so ist das eben mit „Genre-Veröffentlichungen“, die sich an ein spezielles Publikum richten. Mir ist das alles zu lieb und nett, zu harmlos und viel zu melodisch.
LYR DROWNING können spielen und die konsequente Umsetzung ist schlüssig und nachvollziehbar, man muss diese Form des Metals allerdings mögen. Wer also keine Berührungsängste vor viel Melodik und moderner, progressiver Spielweise hat, kann sein Glück ja versuchen.
5/10
Aceust
01. Out from your guts
02. The inescapable weight of gravity
03. Once it's gone
04. Without any form
05. To faraway coasts
06. Slack tide
07. A giant wave falls
08. Mad crowds
09. Heart/Body
10. Oceanic (Time travel)
11. Beyond the borders
12. 57°24' North - 6°11' West
13. Devouring this world
21.08.2012
Scars On Murmansk - Into Dead Lights | 2012 | Great Dane Records | CD | Death Metal
Für die französische Death Metal Gruppe SCARS ON MURMANSK ist das im Juni erschienene Into Dead Lights
das Debütalbum. Freunde des schnellen sowie brutalen Death Metals
können hier auf ihre Kosten kommen. SCARS ON MURMANSK ziehen das Tempo
gerne an, verlieren dabei aber keineswegs eine melodische sowie
technische Komponente aus den Augen. Into Dead Lights ist ein
reichhaltiges Album mit zahlreichen Riffs, welche sowohl massiv und
brutal als auch luftig und melodisch sein können. Zudem ist ständig
etwas in Bewegung. Es gibt Veränderungen und Wechsel zuhauf, eingängige
Monotonie kommt faktisch gar nicht vor.
Obwohl es viel Abwechslung und Bewegung gibt, erweist sich das Album als ein rundes, schlüssiges und flüssiges Album das nicht überfrachtet ist. SCARS ON MURMANSK greifen zwar gerne auf sehr technische, teils sehr trockene Arrangements und Breaks zurück, übertreiben es damit aber zum Glück nicht. Es gibt dem gegenüber auch viele geradlinige und direkte Parts mit kraftvoller Härte, sowie melodischer Auflockerung. Es lassen sich zahlreiche Einflüsse anderer Bands heraushören, ohne dass sich SCARS ON MURMANSK zu sehr auf ein Vorbild einschießen würden. Auf mich machen die Kompositionen einen eigenständigen Eindruck und als positiv empfinde ich das sehr flüssige Hörgefühl. Die Scheibe geht runter wie Wasser, wobei mir vor allem die brutalen Riffs und der derbe, leicht gutturale Gesang sehr gut gefallen.
Into Dead Lights ist ein gelungenes sowie beachtliches Debütalbum. Die vier Musiker können anspruchsvoll spielen und verstehen es zudem, ein ausgewogenes Verhältnis von Brutalität, technischer Komplexität und leichtem melodischen Akzent herzustellen.
7/10
Aceust
01. Into dead lights
02. Hate mask
03. The eye within
04. Buried dreams
05. End comes
06. Dark new messiah
07. The end of a trip
08. And the river runs red
09. Blind
10. A frozen life
Obwohl es viel Abwechslung und Bewegung gibt, erweist sich das Album als ein rundes, schlüssiges und flüssiges Album das nicht überfrachtet ist. SCARS ON MURMANSK greifen zwar gerne auf sehr technische, teils sehr trockene Arrangements und Breaks zurück, übertreiben es damit aber zum Glück nicht. Es gibt dem gegenüber auch viele geradlinige und direkte Parts mit kraftvoller Härte, sowie melodischer Auflockerung. Es lassen sich zahlreiche Einflüsse anderer Bands heraushören, ohne dass sich SCARS ON MURMANSK zu sehr auf ein Vorbild einschießen würden. Auf mich machen die Kompositionen einen eigenständigen Eindruck und als positiv empfinde ich das sehr flüssige Hörgefühl. Die Scheibe geht runter wie Wasser, wobei mir vor allem die brutalen Riffs und der derbe, leicht gutturale Gesang sehr gut gefallen.
Into Dead Lights ist ein gelungenes sowie beachtliches Debütalbum. Die vier Musiker können anspruchsvoll spielen und verstehen es zudem, ein ausgewogenes Verhältnis von Brutalität, technischer Komplexität und leichtem melodischen Akzent herzustellen.
7/10
Aceust
01. Into dead lights
02. Hate mask
03. The eye within
04. Buried dreams
05. End comes
06. Dark new messiah
07. The end of a trip
08. And the river runs red
09. Blind
10. A frozen life
20.08.2012
Carnal Lust - The Hate Complete | 2012 | Great Dane Records | CD | Death Metal
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Dylath-Leen - Cabale | 2012 | Great Dane Records | CD | Death Metal
DYLATH-LEEN ist ein französischer Vierer, bei dem sich ein Mann und
eine Frau den Gesang teilen. Die Band wurde 1999 gegründet und Cabale
ist das dritte Album. Der Bandname geht auf H. P. Lovecraft zurück und
musikalisch ist man im Death Metal verwurzelt. Mit gewöhnlichem Death
Metal hat man es hier aber nicht oder zumindest nur bedingt zu tun.
Eine Ursache dafür ist der duale, geschlechterübergreifende Gesang. Die
verzerrten Gesänge von Kathy sind mindestens gewöhnungsbedürftig. Es
gibt Lieder in denen Kathy alleine singt, ebenso Lieder in denen sich
Kathy und Igor abwechseln und Lieder, in denen Igor alleine singt.
Kathys Stimme ist zumeist extrem verzerrt und verfremdet, was sich arg
künstlich anhört. Dies passt allerdings zu der atmosphärischen und
teils futuristischen Ausrichtung von DYLATH-LEEN.
Cabale ist ein atmosphärisch gelagertes Death Metal Album, das mich in seiner Atmosphäre an Gruppen wie ON THORNS I LAY oder SEPTIC FLESH erinnert. Atmosphärisch, riffbetont und ein wenig futuristisch. Die Riffs sind nicht nur atmosphärisch sondern teilweise auch melancholisch, was mir ganz gut gefällt. In den Liedern, in denen Igor alleine singt, wie etwa The Elder Sign, ziehen DYLATH-LEEN auch mal das Tempo an und der Death Metal wird härter, obgleich es auch hier technische, abwechslungsreiche Parts gibt. Die Stücke in denen Kathy alleine singt, sind moderner, futuristischer und experimenteller. Ihre Stimme wurde halt stark mit Effekten bearbeitet, was mir nicht sonderlich zusagt, auch wenn ich die instrumentalen Arrangements durchaus ansprechend finde. Ich denke, hätte man auf ihren Gesang komplett verzichtet, würde das Album besser funktionieren. Die Riffs, Harmonien und Melodien sind jedenfalls gelungen - und erinnern mich an die oben genannten Gruppen, was gut ist. Nur macht Kathys Gesang für mich einiges kaputt, dadurch wirkt das Ganze zu modern und zerstört dadurch automatisch die düstere Atmosphäre.
DYLATH-LEEN werden ganz sicher ihre Anhänger finden, Potenzial haben die Vier und auch ein Gespür für schöne, schwermütige Harmonien. Ob einem Kathys Gesang, der mich manchmal gar an CRADLE OF FILTH erinnert, zusagt, muss man selbst herausfinden. Cabale ist im Grunde nicht schlecht, aber zwiespältig.
6,5/10
Aceust
01. Never rising sun
02. End of time
03. The elder sign
04. I dreamt
05. Last moments
06. I'm the crusher
07. Silent land
08. Forever...
09. ...Still
10. Unveiled
11. Where the visin led
http://www.dylath-leen.net/
http://www.greatdanerecs.com/
Cabale ist ein atmosphärisch gelagertes Death Metal Album, das mich in seiner Atmosphäre an Gruppen wie ON THORNS I LAY oder SEPTIC FLESH erinnert. Atmosphärisch, riffbetont und ein wenig futuristisch. Die Riffs sind nicht nur atmosphärisch sondern teilweise auch melancholisch, was mir ganz gut gefällt. In den Liedern, in denen Igor alleine singt, wie etwa The Elder Sign, ziehen DYLATH-LEEN auch mal das Tempo an und der Death Metal wird härter, obgleich es auch hier technische, abwechslungsreiche Parts gibt. Die Stücke in denen Kathy alleine singt, sind moderner, futuristischer und experimenteller. Ihre Stimme wurde halt stark mit Effekten bearbeitet, was mir nicht sonderlich zusagt, auch wenn ich die instrumentalen Arrangements durchaus ansprechend finde. Ich denke, hätte man auf ihren Gesang komplett verzichtet, würde das Album besser funktionieren. Die Riffs, Harmonien und Melodien sind jedenfalls gelungen - und erinnern mich an die oben genannten Gruppen, was gut ist. Nur macht Kathys Gesang für mich einiges kaputt, dadurch wirkt das Ganze zu modern und zerstört dadurch automatisch die düstere Atmosphäre.
DYLATH-LEEN werden ganz sicher ihre Anhänger finden, Potenzial haben die Vier und auch ein Gespür für schöne, schwermütige Harmonien. Ob einem Kathys Gesang, der mich manchmal gar an CRADLE OF FILTH erinnert, zusagt, muss man selbst herausfinden. Cabale ist im Grunde nicht schlecht, aber zwiespältig.
6,5/10
Aceust
01. Never rising sun
02. End of time
03. The elder sign
04. I dreamt
05. Last moments
06. I'm the crusher
07. Silent land
08. Forever...
09. ...Still
10. Unveiled
11. Where the visin led
http://www.dylath-leen.net/
http://www.greatdanerecs.com/
13.08.2012
Eternity - Pestiferous Hymns - Rev. I-I-XXXIII | 2012 | World Terror Committee | CD | Black Metal
ETERNITY darf man getrost als ein Urgestein des deutschen Black Metals
bezeichnen. Immerhin gab es die erste Demo bereits 1995. Und nun, 18
lange Jahre später, ist mit Pestiferous Hymns das dritte Album
erschienen. ETERNITY hatten schon immer ihren gänzlich eigenen Klang
und Stil, dies kann und muss man der Band in jedem Fall zugute halten.
Das 2004 erschienene Debütalbum ...And The Gruesome Returns With Every Night
gefiel mir zwar nicht vollständig, doch mochte ich schon damals die
etwas merkwürdige und vor allem eigenständige Atmosphäre. Ihrem eigenen
Stil sind sich ETERNITY treu geblieben und so gibt es auf Pestiferous Hymns sieben rabenschwarze Black-Metal-Hymnen wie man sie von ETERNITY erwartet.
Pestiferous Hymns ist ein sehr dunkles und teils auch kaltes Album, das viele subtile Harmonien und Melodien beherbergt. Im ersten Stück Down To The Southern Abyss kommt sogar zeitweilig, durch das melodische Riff, echte Freezing-Moon-Atmosphäre rüber. Überhaupt erinnern einzelne Elemente des Albums an De Mysteriis Dom Sathanas von MAYHEM. Mir gefällt dieser Verweis sehr gut, zumal ETERNITY punktuell gleichfalls eindringlichen und charismatischen Klargesang verwenden. Für die Aufnahmen hat man auch prominente Gastmusiker eingeladen, die ihre Stimme liehen: Drakh, Nocturnus Horrendus sowie V-Kaos. Aber ganz unabhängig davon ist Pestiferous Hymns ein sehr gutes Album geworden, da es vor allem durch seine dezenten und unauffälligen Arrangements, Harmonien und Gesangseinlagen eine böse sowie eindringliche Atmosphäre bekommt. Über weite Strecken muten die Lieder sogar regelrecht bedrückend an. Obgleich Abwechslung vorhanden ist und es natürlich auch auffällige Riffs oder den Klargesang gibt, ist Pestiferous Hymn in seiner Summe aber durchaus ein zunächst unscheinbares Album, bei dem viel im Hintergrund passiert. Das Spiel an den Saiteninstrumenten ist großartig, es gibt für meine Ohren kein einziges schwaches Riff! Gerade in den mittelschnellen Passagen werden ETERNITY ganz groß und überzeugen mit tollen, oft subtilen, Harmonien. Aber auch schnelle Stücke wie ...Of Satan’s Blood machen Freude und überzeugen durch geradlinige Härte.
Es ist ETERNITY gelungen, ein sehr gutes drittes Album zu veröffentlichen, welches meiner Meinung nach überhaupt keine Schwächen aufweist. Es ist sogar so gut, dass ich das Debütalbum nun mit anderen Augen sehe und einen besseren Zugang finde. Das ist doch was.
8,5/10
Aceust
01. Down to the southern abyss
02. Temple of flesh
03. ...like 1000 suns
04. ...of satan's blood
05. Reborn through the flame (Against the creation)
06. Waiting in the abyss
07. Black clouds on a psychic horizon
http://www.w-t-c.org/
http://www.facebook.com/eternityhorde
Pestiferous Hymns ist ein sehr dunkles und teils auch kaltes Album, das viele subtile Harmonien und Melodien beherbergt. Im ersten Stück Down To The Southern Abyss kommt sogar zeitweilig, durch das melodische Riff, echte Freezing-Moon-Atmosphäre rüber. Überhaupt erinnern einzelne Elemente des Albums an De Mysteriis Dom Sathanas von MAYHEM. Mir gefällt dieser Verweis sehr gut, zumal ETERNITY punktuell gleichfalls eindringlichen und charismatischen Klargesang verwenden. Für die Aufnahmen hat man auch prominente Gastmusiker eingeladen, die ihre Stimme liehen: Drakh, Nocturnus Horrendus sowie V-Kaos. Aber ganz unabhängig davon ist Pestiferous Hymns ein sehr gutes Album geworden, da es vor allem durch seine dezenten und unauffälligen Arrangements, Harmonien und Gesangseinlagen eine böse sowie eindringliche Atmosphäre bekommt. Über weite Strecken muten die Lieder sogar regelrecht bedrückend an. Obgleich Abwechslung vorhanden ist und es natürlich auch auffällige Riffs oder den Klargesang gibt, ist Pestiferous Hymn in seiner Summe aber durchaus ein zunächst unscheinbares Album, bei dem viel im Hintergrund passiert. Das Spiel an den Saiteninstrumenten ist großartig, es gibt für meine Ohren kein einziges schwaches Riff! Gerade in den mittelschnellen Passagen werden ETERNITY ganz groß und überzeugen mit tollen, oft subtilen, Harmonien. Aber auch schnelle Stücke wie ...Of Satan’s Blood machen Freude und überzeugen durch geradlinige Härte.
Es ist ETERNITY gelungen, ein sehr gutes drittes Album zu veröffentlichen, welches meiner Meinung nach überhaupt keine Schwächen aufweist. Es ist sogar so gut, dass ich das Debütalbum nun mit anderen Augen sehe und einen besseren Zugang finde. Das ist doch was.
8,5/10
Aceust
01. Down to the southern abyss
02. Temple of flesh
03. ...like 1000 suns
04. ...of satan's blood
05. Reborn through the flame (Against the creation)
06. Waiting in the abyss
07. Black clouds on a psychic horizon
http://www.w-t-c.org/
http://www.facebook.com/eternityhorde
Withering Night - Lies And Corruption | 2012 | Dunkelheit Produktionen | CD | Black Metal
Lies And Corruption ist das Debütalbum von WITHERING NIGHT,
welches 2010 in einer Kleinstauflage erschien und nun eine Neuauflage
mit zwei Zusatzstücken erhielt. WITHERING NIGHT setzen sich aus Void
(alle Instrumente) und A. Morbid (Gesang) zusammen, wobei man A. Morbid
vielleicht bereits von HAPPY DAYS her kennt. Auf Lies And Corruption
spielen die Zwei Black Metal, der sowohl kalt und grimmig, aber auch
dezidiert hasserfüllt sein kann und an anderer Stelle leichte
atmosphärische sowie melodische Anleihen hat. Der Kern der Musik ist
Mobids Gesang, der nicht nur variabel sondern stets auch energisch
sowie eindringlich ist. In langsamen Stücken geht sein Gesang in
schmerz- und leiderfüllten Kreischgesang über wie man ihn vom DSBM her
kennt. Ebenso gibt es auch unverzerrte Stimme oder hasserfüllten
Kreischgesang à la SATANIC WARMASTER oder BAPTISM.
WITHERING NIGHT legen sich in letzter Konsequenz nicht auf eine homogene Ausrichtung fest. Auf dem Album gibt es sehr unterschiedliche Aspekte, die zum Teil auch gegensätzlich sind. Zum Teil kommt der Black Metal melodisch und depressiv daher, an anderer Stelle wüten WITHERING NIGHT bösartig, stampfend und durchaus auch hasserfüllt. Dann erinnert Morbids Gesang sogar ein wenig an Imperial von KRIEG. Wenn man nur den Gesang betrachtet, ist Lies And Corruption eine vielschichtige und ansprechende Sache. Melodisch und rhythmisch gilt dies jedoch nicht uneingeschränkt. Das melodische Riffing sagt mir manchmal nicht ganz so zu, gerade die eingängig schnellen Parts wirken zuweilen etwas platt auf mich. Allerdings gibt’s auch rigorose schnelle Passagen, wie etwa in Unholy, wo das Riffing sehr gut ist. Überhaupt wirken die Stücke sehr uneinheitlich. Nicht nur der Gesang ist hochgradig variabel, selbst der Klang verändert sich bei einigen Liedern, so als hätte man das Album zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten aufgenommen. Dies gibt dem Ganzen eher den Charakter einer Zusammenstellung als dem eines in sich schlüssigen Albums. Dazu kommen dann auch noch die beiden Bonusstücke, die viel dünner und roher im Klang ausgefallen sind.
Lies And Corruption ist atmosphärische ein negatives und düsteres Werk mit verstörenden Liedern. Allerdings missfällt mit der stark heterogene Charakter. Es gibt Höhen aber auch einige Tiefen, was das Album zwiespältig und unausgegoren macht. WITHERING NIGHT haben Potenzial wie Unholy oder Your Demise zeigen, aber sind insgesamt steigerungsfähig. Gerade an manch einer Harmonie kann man noch arbeiten. Ich denke, Sänger A. Morbid macht viel wett und rettet das Album sogar letztlich.
6/10
Aceust
01. Destroy yourself (We have no purpose)
02. Lies and corruption
03. Unholy
04. Digging my own grave
05. Your demise
06. Empty words
07. Rest in pain
08. Enemy of god and man
WITHERING NIGHT legen sich in letzter Konsequenz nicht auf eine homogene Ausrichtung fest. Auf dem Album gibt es sehr unterschiedliche Aspekte, die zum Teil auch gegensätzlich sind. Zum Teil kommt der Black Metal melodisch und depressiv daher, an anderer Stelle wüten WITHERING NIGHT bösartig, stampfend und durchaus auch hasserfüllt. Dann erinnert Morbids Gesang sogar ein wenig an Imperial von KRIEG. Wenn man nur den Gesang betrachtet, ist Lies And Corruption eine vielschichtige und ansprechende Sache. Melodisch und rhythmisch gilt dies jedoch nicht uneingeschränkt. Das melodische Riffing sagt mir manchmal nicht ganz so zu, gerade die eingängig schnellen Parts wirken zuweilen etwas platt auf mich. Allerdings gibt’s auch rigorose schnelle Passagen, wie etwa in Unholy, wo das Riffing sehr gut ist. Überhaupt wirken die Stücke sehr uneinheitlich. Nicht nur der Gesang ist hochgradig variabel, selbst der Klang verändert sich bei einigen Liedern, so als hätte man das Album zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten aufgenommen. Dies gibt dem Ganzen eher den Charakter einer Zusammenstellung als dem eines in sich schlüssigen Albums. Dazu kommen dann auch noch die beiden Bonusstücke, die viel dünner und roher im Klang ausgefallen sind.
Lies And Corruption ist atmosphärische ein negatives und düsteres Werk mit verstörenden Liedern. Allerdings missfällt mit der stark heterogene Charakter. Es gibt Höhen aber auch einige Tiefen, was das Album zwiespältig und unausgegoren macht. WITHERING NIGHT haben Potenzial wie Unholy oder Your Demise zeigen, aber sind insgesamt steigerungsfähig. Gerade an manch einer Harmonie kann man noch arbeiten. Ich denke, Sänger A. Morbid macht viel wett und rettet das Album sogar letztlich.
6/10
Aceust
01. Destroy yourself (We have no purpose)
02. Lies and corruption
03. Unholy
04. Digging my own grave
05. Your demise
06. Empty words
07. Rest in pain
08. Enemy of god and man
Thy Darkened Shade - Eternvs Mox, Nex Ritvs | 2012 | W.T.C. Productions | CD | Black Metal
Die griechische Gruppe THY DARKENED SHADE debütiert mit dem Album Eternvs Mox, Nex Ritvs.
Für die Entstehung ließ man sich Zeit, haben sich die Aufnahmen doch
auf einen Zeitraum von über drei Jahren erstreckt. Dies ist womöglich
anderweitigen Aktivitäten der involvierten Musiker geschuldet.
Gitarrist Semjaza ist unter anderem auch in ACRIMIONIOUS und NADIWRATH
tätig, half aber auch bei KAWIR und NERGAL aus. Wie dem auch sei,
herausgekommen ist jedenfalls ein abwechslungsreiches sowie komplexes
Album, auf dem THY DARKENED SHADE moderne technische Arrangements mit
old school und zahlreichen thrashigen Riffs kombinieren.
Diesem Stilgemisch ist es dann auch geschuldet, dass die Lieder ob des hohen Grundtempos eine Vielzahl an rhythmischen aber auch harmonischen Veränderungen besitzen. Es wechselt sich quasi klassischer Black Metal mit hasserfülltem Kreischgesang und geradliniger Schnelligkeit mit komplexen, technischen und verschachtelten Strukturen ab. Da die Lieder allesamt um die fünf Minuten lang sind, gibt es insgesamt betrachtet einiges zu hören. Bitterböser Black Metal der direkt und erbarmungslos ist kommt ebenso vor wie technisches Gefrickel, bei dem das Tempo auch schon mal vollständig rausgenommen wird. Immer wieder sind aber auch lupenreine Thrash-Riffs zu hören, wie man sie von diversen Gruppen der 80iger her kennt.
Eternvs Mox, Nex Ritvs ist kein ganz einfaches Album, da die Komplexität einiger Passagen doch immens ist. THY DARKENES SHADE waren aber spürbar darum bemüht, genügend geradlinige und eingängige Strukturen mit einzubringen um somit einen Ausgleich zur technischen Dichte und Komplexität zu schaffen. Dies ist im Wesentlichen auch gelungen, obgleich es an einzelnen Stellen manchmal schon ein wenig zu viel Technik ist, gerade was so manches Riff anbelangt. Zudem haben die Griechen auf eine Ein- und Ausleitung verzichtet, trotzdem gibt es innerhalb des Albums kurze atmosphärische Parts, die dann dunkel, rituell und mystisch sind. Eternvs Mox, Nex Ritvs ist in jedem Fall ein intensives Album für das man einige Zeit mitbringen muss. Mir persönlich gefallen die harschen und aggressiven Parts am besten, aber auch das eine und andere melodische Riff sowie die zahlreichen thrashigen Gitarreneinlagen wissen zu überzeugen.
7/10
Aceust
01. Deceased ambience
02. Reconstruction of soul and matter
03. The great serpent self
04. To suffer the perpetual curses
05. Narrow fields of life
06. For sinister might
07. Inferior deathplan
08. The clandestine insight of immorality
Diesem Stilgemisch ist es dann auch geschuldet, dass die Lieder ob des hohen Grundtempos eine Vielzahl an rhythmischen aber auch harmonischen Veränderungen besitzen. Es wechselt sich quasi klassischer Black Metal mit hasserfülltem Kreischgesang und geradliniger Schnelligkeit mit komplexen, technischen und verschachtelten Strukturen ab. Da die Lieder allesamt um die fünf Minuten lang sind, gibt es insgesamt betrachtet einiges zu hören. Bitterböser Black Metal der direkt und erbarmungslos ist kommt ebenso vor wie technisches Gefrickel, bei dem das Tempo auch schon mal vollständig rausgenommen wird. Immer wieder sind aber auch lupenreine Thrash-Riffs zu hören, wie man sie von diversen Gruppen der 80iger her kennt.
Eternvs Mox, Nex Ritvs ist kein ganz einfaches Album, da die Komplexität einiger Passagen doch immens ist. THY DARKENES SHADE waren aber spürbar darum bemüht, genügend geradlinige und eingängige Strukturen mit einzubringen um somit einen Ausgleich zur technischen Dichte und Komplexität zu schaffen. Dies ist im Wesentlichen auch gelungen, obgleich es an einzelnen Stellen manchmal schon ein wenig zu viel Technik ist, gerade was so manches Riff anbelangt. Zudem haben die Griechen auf eine Ein- und Ausleitung verzichtet, trotzdem gibt es innerhalb des Albums kurze atmosphärische Parts, die dann dunkel, rituell und mystisch sind. Eternvs Mox, Nex Ritvs ist in jedem Fall ein intensives Album für das man einige Zeit mitbringen muss. Mir persönlich gefallen die harschen und aggressiven Parts am besten, aber auch das eine und andere melodische Riff sowie die zahlreichen thrashigen Gitarreneinlagen wissen zu überzeugen.
7/10
Aceust
01. Deceased ambience
02. Reconstruction of soul and matter
03. The great serpent self
04. To suffer the perpetual curses
05. Narrow fields of life
06. For sinister might
07. Inferior deathplan
08. The clandestine insight of immorality
06.08.2012
Moonreich - Curse Them | VERÖFFENTLICHT: 2012 | PLATTENFIRMA: De Tenebrarum Principio
Curse Them heißt die neue EP der französischen Gruppe
MOONREICH. Vor gar nicht allzu langer Zeit, vor etwas mehr als einem
Jahr, erschien erst das Debütalbum Loi Martiale. Nun legt man mit drei neuen Kompositionen sowie Deathwish von CHRISTIAN DEATH nach.
Wenn man sich Curse Them anhört, fällt einem zunächst der verbesserte Klang auf. Zwischen der EP und dem Album liegen nahezu Welten. Curse Them ist viel klarer, differenzierter, professioneller aber auch steriler produziert worden. So kommt der zumeist schnelle und geradlinige Black Metal punktgenau zur Geltung. Überproduziert oder aalglatt ist das Material aber dennoch nicht. MOONREICH kombinieren auch auf Curse Them geradlinige Schnelligkeit mit melodischen Riffs. Es gibt aber auch Passagen, die überaus brutal und dreckig gestaltet wurden. In Slay The Prophet wechseln sich monströse Parts mit atmosphärischen, riffbetonten Passagen ab. The Serpent Presaging Sinister ist nicht ganz so durchzogen von extremen Gegensätzen. Zwar gibt es auch hier schnelle Tempi, aber das Lied ist in seiner Gesamtheit etwas zahmer, durchzogen von unterschiedlichen Rhythmen und vielen Riffs. Im abschließenden Titellied ist das Riffing dann reduzierter, MOONREICH versprühen Geradlinigkeit, Grimmigkeit und Kälte, obgleich man auch hier nicht vollständig auf Melodik verzichtet. Doch diese ist sehr dezent und es dominiert in der ersten Hälfte ganz klar die Brutalität. Der zweite Teil des Liedes ist ruhiger, das Tempo wird gedrosselt und harmonische Arrangements breiten sich aus. CHRISTIAN DEATH ist mir lediglich namentlich bekannt. Von deren Musik weiß ich nichts. Das von MOONREICH nachgespielte Deathwish ist sehr rockig, melodische Riffs wechseln sich mit satt dröhnenden Anschlägen ab und im Refrain ist kurz Klargesang zu hören. Sagt mir nicht so zu, ist aber eine nette Abwechslung.
Auf Curse Them trifft im Grunde das Selbe zu wie schon auf das Album. Was MOONREICH hier machen ist gewiss nicht schlecht, aber es fehlen für meinen Geschmack Besonderheiten. Mir hat das Album etwas besser gefallen, da der Klang einerseits etwas organischer war, was ich immer bevorzuge, und es durch interessante akustische Überleitungen Momente der Abwechslung und Eigenständigkeit gab. Das fehlt mir auf Curse Them. Wer aber handwerklich gut gespielten und schnellen Black Metal mit einer Portion Melodik mag, darf Curse Them gerne probieren.
6,5/10
Aceust
01. Slay the prophet
02. The serpent presaging sinister
03. Curse them
04. Deathwish (Christian Death Cover)
Wenn man sich Curse Them anhört, fällt einem zunächst der verbesserte Klang auf. Zwischen der EP und dem Album liegen nahezu Welten. Curse Them ist viel klarer, differenzierter, professioneller aber auch steriler produziert worden. So kommt der zumeist schnelle und geradlinige Black Metal punktgenau zur Geltung. Überproduziert oder aalglatt ist das Material aber dennoch nicht. MOONREICH kombinieren auch auf Curse Them geradlinige Schnelligkeit mit melodischen Riffs. Es gibt aber auch Passagen, die überaus brutal und dreckig gestaltet wurden. In Slay The Prophet wechseln sich monströse Parts mit atmosphärischen, riffbetonten Passagen ab. The Serpent Presaging Sinister ist nicht ganz so durchzogen von extremen Gegensätzen. Zwar gibt es auch hier schnelle Tempi, aber das Lied ist in seiner Gesamtheit etwas zahmer, durchzogen von unterschiedlichen Rhythmen und vielen Riffs. Im abschließenden Titellied ist das Riffing dann reduzierter, MOONREICH versprühen Geradlinigkeit, Grimmigkeit und Kälte, obgleich man auch hier nicht vollständig auf Melodik verzichtet. Doch diese ist sehr dezent und es dominiert in der ersten Hälfte ganz klar die Brutalität. Der zweite Teil des Liedes ist ruhiger, das Tempo wird gedrosselt und harmonische Arrangements breiten sich aus. CHRISTIAN DEATH ist mir lediglich namentlich bekannt. Von deren Musik weiß ich nichts. Das von MOONREICH nachgespielte Deathwish ist sehr rockig, melodische Riffs wechseln sich mit satt dröhnenden Anschlägen ab und im Refrain ist kurz Klargesang zu hören. Sagt mir nicht so zu, ist aber eine nette Abwechslung.
Auf Curse Them trifft im Grunde das Selbe zu wie schon auf das Album. Was MOONREICH hier machen ist gewiss nicht schlecht, aber es fehlen für meinen Geschmack Besonderheiten. Mir hat das Album etwas besser gefallen, da der Klang einerseits etwas organischer war, was ich immer bevorzuge, und es durch interessante akustische Überleitungen Momente der Abwechslung und Eigenständigkeit gab. Das fehlt mir auf Curse Them. Wer aber handwerklich gut gespielten und schnellen Black Metal mit einer Portion Melodik mag, darf Curse Them gerne probieren.
6,5/10
Aceust
01. Slay the prophet
02. The serpent presaging sinister
03. Curse them
04. Deathwish (Christian Death Cover)
Order Of Orias - Inverse | 2012 | World Terror Committee | CD | Black Metal
Hinter der australischen Formation ORDER OF ORIAS stecken
fünf Musiker, die zum Teil auch in DENOUNCEMENT PYRE zusammenspielen. Inverse stellt das Debütalbum dar
und enthält gut produzierten Black Metal, der gerne auch in anderen Genres
wildert.
ORDER OF ORIAS legen sich auf dem 50 Minuten langen Album nicht wirklich fest. Inverse ist ein heterogenes Werk, das sowohl riffbetonten, atmosphärischen Black Metal mit Death Metal Anleihen, als auch kompromisslose Härte besitzt und manchmal gar rockig wirkt und leichte Ausflüge in den klassischen Metal macht. Dabei fängt das Album mit der instrumentalen Einleitung Presence verdammt gut an. Ich mag Einleitungen in aller Regel nicht, erachte ich sie als überflüssig, doch Presence hat es dank seiner großartigen Riffs und ergreifenden Atmosphäre in sich. Davon ist im direkt folgenden Irreverence leider nicht mehr allzu viel übrig. Die erste Hälfte des Liedes ist aber noch gut, die eingängigen, sich stetig wiederholenden Riffs ertönen dunkel und bedrohlich, die Doublebass schnurrt und der ruhig intonierte Gesang erklingt bestimmend aber atmosphärisch. Die zweite Hälfte hingegen ist durchzogen von viel Veränderung, Abwechslung, Akustikgitarre, schleppender Rhythmik, epischen Soli und Samples, die mich an IRON MAIDENS The Number Of The Beast erinnern. Das alles ist ganz schön viel für ein einziges Lied. Und so geht es dann auch auf dem Album weiter. Inverse ist ein sperriges, überaus vielseitiges Album, auf dem sich gute, durchaus auch geradlinige und harte Passagen mit abwechslungsreichen, melodischen und teils auch experimentellen Parts abwechseln. Genau hierin liegt für meinen Geschmack die Schwäche. Es gibt zu viel unterschiedliches zu hören, das Album hat zu viel Abwechslung. Dabei sind einzelne Elemente für sich genommen gar nicht schlecht. ORDER OF ORIAS beherrschen gute Riffs, sie können auch schön hart spielen und haben auch ein Gespür für atmosphärische Arrangements. Nur die Zusammensetzung all dieser einzelnen Elemente zu einem Gesamtwerk ist nicht vollends aufgegangen.
Dabei haben ORDER OF ORIAS aber jede Menge Potenzial. Vor allem wenn es etwas reduzierter vor sich geht, man sich auf den Black Metal konzentriert, können die Australier sehr wohl überzeugen. Concealer und Bleak One sind zwei Stücke, die über weite Strecken überschaubar strukturierten Black Metal beinhalten, der sich sehr gut anhört und Biss und Härte besitzt.
Inverse ist kein leicht zugängliches Album für das man Zeit mitbringen muss. Neben einigen wirklich guten Ansätzen und gelungenen Passagen enthält das Album für meinen Geschmack aber zu viel Firlefanz und Abwechslung. Deshalb kann mich Inverse auch nicht gänzlich überzeugen, obgleich das Album spielerlisch als auch klanglich seine Qualitäten hat. Stilistisch ist es aber eine eigenartige Sache, von der sich jeder am besten selbst überzeugen sollte.
6,5/10
Aceust
ORDER OF ORIAS legen sich auf dem 50 Minuten langen Album nicht wirklich fest. Inverse ist ein heterogenes Werk, das sowohl riffbetonten, atmosphärischen Black Metal mit Death Metal Anleihen, als auch kompromisslose Härte besitzt und manchmal gar rockig wirkt und leichte Ausflüge in den klassischen Metal macht. Dabei fängt das Album mit der instrumentalen Einleitung Presence verdammt gut an. Ich mag Einleitungen in aller Regel nicht, erachte ich sie als überflüssig, doch Presence hat es dank seiner großartigen Riffs und ergreifenden Atmosphäre in sich. Davon ist im direkt folgenden Irreverence leider nicht mehr allzu viel übrig. Die erste Hälfte des Liedes ist aber noch gut, die eingängigen, sich stetig wiederholenden Riffs ertönen dunkel und bedrohlich, die Doublebass schnurrt und der ruhig intonierte Gesang erklingt bestimmend aber atmosphärisch. Die zweite Hälfte hingegen ist durchzogen von viel Veränderung, Abwechslung, Akustikgitarre, schleppender Rhythmik, epischen Soli und Samples, die mich an IRON MAIDENS The Number Of The Beast erinnern. Das alles ist ganz schön viel für ein einziges Lied. Und so geht es dann auch auf dem Album weiter. Inverse ist ein sperriges, überaus vielseitiges Album, auf dem sich gute, durchaus auch geradlinige und harte Passagen mit abwechslungsreichen, melodischen und teils auch experimentellen Parts abwechseln. Genau hierin liegt für meinen Geschmack die Schwäche. Es gibt zu viel unterschiedliches zu hören, das Album hat zu viel Abwechslung. Dabei sind einzelne Elemente für sich genommen gar nicht schlecht. ORDER OF ORIAS beherrschen gute Riffs, sie können auch schön hart spielen und haben auch ein Gespür für atmosphärische Arrangements. Nur die Zusammensetzung all dieser einzelnen Elemente zu einem Gesamtwerk ist nicht vollends aufgegangen.
Dabei haben ORDER OF ORIAS aber jede Menge Potenzial. Vor allem wenn es etwas reduzierter vor sich geht, man sich auf den Black Metal konzentriert, können die Australier sehr wohl überzeugen. Concealer und Bleak One sind zwei Stücke, die über weite Strecken überschaubar strukturierten Black Metal beinhalten, der sich sehr gut anhört und Biss und Härte besitzt.
Inverse ist kein leicht zugängliches Album für das man Zeit mitbringen muss. Neben einigen wirklich guten Ansätzen und gelungenen Passagen enthält das Album für meinen Geschmack aber zu viel Firlefanz und Abwechslung. Deshalb kann mich Inverse auch nicht gänzlich überzeugen, obgleich das Album spielerlisch als auch klanglich seine Qualitäten hat. Stilistisch ist es aber eine eigenartige Sache, von der sich jeder am besten selbst überzeugen sollte.
6,5/10
Aceust
01. Presence
02. Irreverence
03. Offering
04. Ash And Sparks
05. Concealer
06. Bleak one
07. Void
02. Irreverence
03. Offering
04. Ash And Sparks
05. Concealer
06. Bleak one
07. Void
Aeon Winds - Those Who Will Remains Silent Forever | 2012 | Naturmacht Productions | CD | Ambient Black Metal
AEON WINDS wurde 2007 als Soloprojekt gegründet, besteht inzwischen aus
drei Musikern von denen Schlagzeuger Pestkrist sowie Sänger, Bassist
und Gitarrist Svarthen auch bei SILVA NIGRA sind. Nach einer Demo ist
nun mit Those Who Will Remain Silent Forever das Debütalbum
erschienen. Die drei Slovaken spielen hier rauen Ambient Black Metal,
dessen Ambient phasenweise leicht neoklassische Züge trägt, was mir gut
gefällt.
Das Album ist recht kurz, was ich ebenfalls als positiv empfinde. Endlos erscheinende Ambientparts gibt es somit nicht. Zwar gibt es kurze, reine Keyboardambientstücke, die ich als langweilig empfinde, aber dies wird durch den guten, schroffen Black Metal mehr als wett gemacht. Der Black Metal von AEON WINDS ist recht dünn und leicht verwaschen im Klang, was ich als sehr angenehm empfinde. Der eindringliche Kreischgesang vermischt sich sehr schön mit den Gitarren und teils symphonisch anmutenden Keyboarduntermalungen. Dadurch wirken vor allem die schnellen Parts energisch und harsch, während die langsamen und atmosphärischen Passagen klanglich wesentlich klarer und differenzierter ausgefallen sind.
Auf Those Who Will Remain Silent Forever wechseln sich Black-Metal-Lieder mit ruhigen Ambientstücken ab, was mich persönlich etwas stört, da ich diese Ambientstücke per se nicht mag. Dafür ist der Black Metal umso besser, der bissig, schnell und harsch ist, aber phasenweise auch atmosphärische Passagen von majestätischem Glanz besitzt. Das Schlagzeug ertönt peitschend, das Becken wird immens beansprucht und es gibt interessante und eigenständige Riffs zu hören, deren Melodik nicht überbordend ist und manchmal regelrecht drückend und düster daher kommt. Das BURZUM-Cover Spell Of Destruction weiß auch zu gefallen, da es eine ziemlich rohe und ruppige Version ist, die etwas schneller geraten ist und durch einen überaus radikalen Kreischgesang auffällt.
Wenn man nur den Black Metal betrachtet ist Those Who Will Remain Silent Forever eine richtig gute Scheibe, deren Melodik und Rohheit eine angenehme düstere Atmosphäre erschafft. Allerdings ist die Hälfte des Albums Ambient, für den ich mich nicht begeistern kann. Dies ist schade und macht das Album für mich zwiespältig, was eine Bewertung erheblich erschwert und weshalb ich mich entschieden habe, den Black Metal und den Ambient separat zu bewerten.
Black Metal: 7,5
Ambient: 5
01. Through the gates of dying memories
02. When the dead take our lives
03. Vladci hor
04. Aeons of crime
05. Thorns of destiny
06. Cold night
07. Nechcenna pravda
08. On the way to oblivion
09. Black spell of destruction (Burzum Cover)
10. In the embrace of a nameless souls
http://www.naturmacht.com/
Das Album ist recht kurz, was ich ebenfalls als positiv empfinde. Endlos erscheinende Ambientparts gibt es somit nicht. Zwar gibt es kurze, reine Keyboardambientstücke, die ich als langweilig empfinde, aber dies wird durch den guten, schroffen Black Metal mehr als wett gemacht. Der Black Metal von AEON WINDS ist recht dünn und leicht verwaschen im Klang, was ich als sehr angenehm empfinde. Der eindringliche Kreischgesang vermischt sich sehr schön mit den Gitarren und teils symphonisch anmutenden Keyboarduntermalungen. Dadurch wirken vor allem die schnellen Parts energisch und harsch, während die langsamen und atmosphärischen Passagen klanglich wesentlich klarer und differenzierter ausgefallen sind.
Auf Those Who Will Remain Silent Forever wechseln sich Black-Metal-Lieder mit ruhigen Ambientstücken ab, was mich persönlich etwas stört, da ich diese Ambientstücke per se nicht mag. Dafür ist der Black Metal umso besser, der bissig, schnell und harsch ist, aber phasenweise auch atmosphärische Passagen von majestätischem Glanz besitzt. Das Schlagzeug ertönt peitschend, das Becken wird immens beansprucht und es gibt interessante und eigenständige Riffs zu hören, deren Melodik nicht überbordend ist und manchmal regelrecht drückend und düster daher kommt. Das BURZUM-Cover Spell Of Destruction weiß auch zu gefallen, da es eine ziemlich rohe und ruppige Version ist, die etwas schneller geraten ist und durch einen überaus radikalen Kreischgesang auffällt.
Wenn man nur den Black Metal betrachtet ist Those Who Will Remain Silent Forever eine richtig gute Scheibe, deren Melodik und Rohheit eine angenehme düstere Atmosphäre erschafft. Allerdings ist die Hälfte des Albums Ambient, für den ich mich nicht begeistern kann. Dies ist schade und macht das Album für mich zwiespältig, was eine Bewertung erheblich erschwert und weshalb ich mich entschieden habe, den Black Metal und den Ambient separat zu bewerten.
Black Metal: 7,5
Ambient: 5
01. Through the gates of dying memories
02. When the dead take our lives
03. Vladci hor
04. Aeons of crime
05. Thorns of destiny
06. Cold night
07. Nechcenna pravda
08. On the way to oblivion
09. Black spell of destruction (Burzum Cover)
10. In the embrace of a nameless souls
http://www.naturmacht.com/
Defixiones - Harmonices Inferi | 2012 | Naturmacht Productions | Kassette | Ambient Black Metal
DEFIXIONES ist ein neues, italienisches Einmannprojekt, welches mit Harmonices Inferi
debütiert. Das Kassettenalbum ist fast 60 Minuten lang und enthält
klanglich rohen Ambient Black Metal. Die sechs Stücke sind lang,
langsam und fallen durch den stark verzerrten und stets emotionslos
wirkenden Gesang auf, der überaus harsch ist und gemeinsam mit der
Gitarre für eine düstere sowie kalte Atmosphäre sorgt. Diese Parts mit
verzerrtem Gesang sind oft harsch, roh und minimalistisch und erinnern
in ihrer Kälte an EXORIAL. Es gibt aber auch atmosphärische und
melodisch aufwändigere Passagen mit Flüsterstimme oder klar sprechender
Stimme. Zudem verwendet DEFIXIONES immer wieder auch Klargitarre oder
dezente Keyboardklänge, was der Musik sowohl Abwechslung als auch
unterschiedliche Stimmungen verleiht. Manchmal fühle ich mich an die
großartige Gruppe NUCLEAR WINTER erinnert, deren Ambient Black Metal
für mich zum Besten überhaupt gehört. Die dezidiert rohen Parts
hingegen erinnern wiederrum manchmal an BURZUM.
Harmonices Inferi ist ein interessantes Werk, gerade der unterschiedlichen Stimmungen wegen. Aufgrund der Länge der einzelnen Titel und der Langsamkeit, entwickelt DEFIXIONES zudem vereinzelt eine angenehme Drone-Atmosphäre. Harmonices Inferi ist in seiner Summe zwar langsam, doch gibt es in Quedam Massa Damnata dann auch mal schnelle Parts, die zwar nicht besonders aufsehenerregend sind aber dennoch für Abwechslung sorgen. Harmonices Inferi bietet grundsätzlich nichts Neues oder Besonderes aber dafür sehr wohl solide Kost. Es wechseln sich dezidierte Rohheit mit Melancholie und Atmosphäre ab. Der Anteil des reinen Ambients ist gering, was mir persönlich gefällt. Der Black Metal ist phasenweise sehr minimalistisch, zumeist aber atmosphärisch gelagert. Für ein Debüt ist Harmonices Inferi also gar nicht mal schlecht, gerade die atmosphärischen und melancholischen Passagen können aufgrund der guten aber einfachen Melodik punkten. Wer sich für das Album interessiert, sollte nicht zu lange warten, da die Kassette auf 50 Stück limitiert ist.
6/10
Aceust
01. Void of...
02. The yeller
03. Unveilling of the union
04. Triadic cult of Morrigan
05. Quedam massa damnata
06. Rejecting sickness
Harmonices Inferi ist ein interessantes Werk, gerade der unterschiedlichen Stimmungen wegen. Aufgrund der Länge der einzelnen Titel und der Langsamkeit, entwickelt DEFIXIONES zudem vereinzelt eine angenehme Drone-Atmosphäre. Harmonices Inferi ist in seiner Summe zwar langsam, doch gibt es in Quedam Massa Damnata dann auch mal schnelle Parts, die zwar nicht besonders aufsehenerregend sind aber dennoch für Abwechslung sorgen. Harmonices Inferi bietet grundsätzlich nichts Neues oder Besonderes aber dafür sehr wohl solide Kost. Es wechseln sich dezidierte Rohheit mit Melancholie und Atmosphäre ab. Der Anteil des reinen Ambients ist gering, was mir persönlich gefällt. Der Black Metal ist phasenweise sehr minimalistisch, zumeist aber atmosphärisch gelagert. Für ein Debüt ist Harmonices Inferi also gar nicht mal schlecht, gerade die atmosphärischen und melancholischen Passagen können aufgrund der guten aber einfachen Melodik punkten. Wer sich für das Album interessiert, sollte nicht zu lange warten, da die Kassette auf 50 Stück limitiert ist.
6/10
Aceust
01. Void of...
02. The yeller
03. Unveilling of the union
04. Triadic cult of Morrigan
05. Quedam massa damnata
06. Rejecting sickness
Adustum - Searing Fires And Lucid Visions | 2011 | World Terror Committee| CD | Black Metal
ADUSTUM ist es gelungen mit dem Debütalbum Searing Fires And Lucid Visions
ein Stück Black Metal zu machen, an dem sich die Geister scheiden
werden. Die Einen werden es unglaublich langweilig finden, die Anderen
gerade wegen der Beschränkung auf das Wesentliche lieben oder doch
zumindest schätzen. Musikalisch geben die drei Belgier hier
geradlinigen, schnörkellosen Black Metal zum Besten, der inhaltlich
okkulte Themen behandelt. Ich gehöre zur Fraktion derjenigen, die das
Album schätzen. Ich mag das Einfache und Direkte des Albums. ADUSTUM
hatten offensichtlich niemals den Anspruch, hier musikalisch etwas
Neues oder Großes machen zu wollen. Warum auch? Black Metal, wenn er
ehrlich und einfach ist, kann so gut sein. Und genau hierin liegt für
mich die Stärke des Materials. Searing Fires And Lucid Visions
ist Black Metal, bestehend aus Gesang, Gitarre, Bass und Schlagwerk.
Mehr gibt es nicht. ADUSTUM verzichten sogar weitgehend auf
atmosphärische oder okkulte Ein- oder Überleitungen. Ich mag das. Die
Riffs sind ansprechend, an einer Stelle gar an ABSU zu früheren Zeiten
erinnernd, da sie leicht melodisch, aber stets auch flott und treibend
sind. Das Spiel am Schlagwerk ist flott, oft sehr geradlinig, aber auch
ein wenig, in gewissem Maße, abwechslungsreich. Im Großen und Ganzen
ist es aber ein schnelles, geradliniges Album mit sehr überschaubaren
Strukturen. Die Lieder sind lang und über weite Strecken arm an
Veränderung, und wenn es Veränderung gibt, ist sie dezent, was meiner
Meinung nach, atmosphärisch durchaus aussagekräftig ist.
Musikalisch ist Searing Fires And Lucid Visions für mich ein sehr stimmiges und authentisches Album, das von seiner bewussten geradlinigen und minimalistischen Auslegung lebt. Die Atmosphäre ist dunkel und bedrohlich, dank geschickt arrangierter atmosphärischer Schnipsel, die die rituelle und okkulte Thematik überaus dezent vermitteln. Für mich eine ansprechende und empfehlenswerte Scheibe, was sicherlich aber nicht jeder so sehen wird.
01. V.O.H.I.R. - Exvocatium Dæmonicus
02. Ravenous Copulation Upon Her Altar of Catamenia
03. The Eulogy of One Through Three Times Three
04. Psalm CLVI - The Rites of Lunar Blood
http://www.w-t-c.org/
Musikalisch ist Searing Fires And Lucid Visions für mich ein sehr stimmiges und authentisches Album, das von seiner bewussten geradlinigen und minimalistischen Auslegung lebt. Die Atmosphäre ist dunkel und bedrohlich, dank geschickt arrangierter atmosphärischer Schnipsel, die die rituelle und okkulte Thematik überaus dezent vermitteln. Für mich eine ansprechende und empfehlenswerte Scheibe, was sicherlich aber nicht jeder so sehen wird.
01. V.O.H.I.R. - Exvocatium Dæmonicus
02. Ravenous Copulation Upon Her Altar of Catamenia
03. The Eulogy of One Through Three Times Three
04. Psalm CLVI - The Rites of Lunar Blood
http://www.w-t-c.org/
Abjured - Life You Know..?! | 2012 | Eigenproduktion | CD | Grindcore
Abjured
wurde bereits 2005 gegründet doch erst im Dezember 2011 kam es zur
Veröffentlichung des selbstfinanzierten Debütalbums Life You Know..?!. In der
Zwischenzeit spielten Abjured viele Konzerte, brachten eine Demo raus und
änderten mehrmals die Besetzung, bis man im Januar zur aktuellen Mannschaft
zusammenfand, die dieses fiese und rotzige Album einspielte.
Das
Album enthält 17 Lieder, die knapp eine halbe Stunde andauern. Auf Life You
Know..?! gibt es Grindcore satt. Das Schöne an dieser Scheibe ist das
sympathische Auftreten von Abjured. Life You Know..?! ist keine Demonstration
des technisch Möglichen. Ganz klar, Abjured gehen hier rasend schnell und
brutal zu Werke, dabei steht aber der Spielspaß immer an oberster Stelle, was
man, wie ich finde, mit jeder Sekunde der CD spürt. Abjured selbst beschreiben
ihren Stil als „Waste Town Grind“. Agathocles nennen ihren Stil als
„Mincecore“. Ich erwähne dies, da mich Abjured manchmal an Agathocles erinnern,
einfach auch deshalb, weil sich Abjured verrückt und ausgeflippt, abgefahren
und ungeschönt präsentieren (da ist beispielsweise der großartige duale Gesang,
der bissig und böse ist). Es gibt viel Raserei, unzählige Breaks, zig Wechsel
und stilübergreifende Einflüsse. Der Grind steht natürlich im Vordergrund, aber
es sind auch Einflüsse aus Punk, Hardcore und Rock zu hören. In Another Virus
ist etwa überraschend ein sehr rockiges Soli mitsamt kurzweiligem Klargesang zu
hören. Das abschließende Lied Gone fällt ebenfalls aus der Reihe. Mit
fünfeinhalb Minuten ist es das mit Abstand längste Lied des Albums und ist
komplett schleppend gehalten. Der schleppende Rhythmus und die sehr düstere
Gitarrenmelodik besorgen gemeinsam mit dem kehlig tönenden Gesang für eine sehr
drückende sowie bedrückende Atmosphäre.
Für
meine Ohren ist Life You Know..?! ein herrliches Grind-Album, gerade auch, weil
Abjured verschiedene Stile aufgreifen und das Album eine knackige, abgefahrene
und teils auch dreckige und rotzige Atmosphäre mit jeder Menge Spaß hat.
8/10
Aceust
Umbah - Enter The Dagobah Core | 20128 | I, Voidhanger Records | CD | Industrial Metal
Umbah exisitiert bereits seit 1990 und ist das
alleinige Projekt des Briten Cal Scott, der Anfang der 90iger Jahre
auch bei der bekannten Death-Metal-Gruppe Necrosant war. Mit Necrosanct hat Umbah allerdings nichts zu tun. Das aktuelle Album Enter The Dagobah Core ist mittlerweile das 13. Album! Cal Scott wollte mit Umbah
traditionellen Death/Grind mit Elektronik vermischen. Dabei kommt
ziemlich abgefahrener Industrial Metal heraus, den ich so noch nicht
gehört habe. Der Death/Grind ist im Laufe der Jahre einer
experimentellen, extremen und avantgardistischen Spielweise gewichen. Enter The Dagobah Core
ist ein sehr rasantes, lebendiges, komplexes sowie bewegliches Album,
auf dem nicht nur die elektronische Komponente für jede Menge Aufruhr
sorgt.
Der Anteil an elektronischen Klängen, Veränderungen, Bearbeitungen und Samples ist sehr hoch, und es wird selbstverständlich ein Drumcomputer verwendet. Dieser hört sich sehr gut programmiert an und passt perfekt zur Musik. Denn auch die Saiteninstrumente sowie der überaus facettenreiche Gesang klingen oft steril, kalt und mechanisch. Es gibt überaus viele Riffs zu hören, die manchmal extrem abstrakt und technisch sind, gerade am Anfang des Albums gibt es viele schwierige und sehr lebhafte Melodien zu hören, was durchaus auch sehr chaotisch wirken kann. Diese stete Beweglichkeit ist ein wesentliches Merkmal des Albums. Stillstand oder Eingängigkeit gibt es auf dem Album nicht, es ist immer etwas in Bewegung, ständig gibt es Veränderungen und Wandlungen. Und wenn dies dann auch noch mit eigenwilligen, sehr abstrakten Melodien einhergeht, braucht man schon etwas Zeit, um in die akustische Welt von Enter The Dagobah Core einzutauchen.
Mich erinnert die Musik ab und zu an Traumatic Voyage, ob der psychotischen und überaus bizarren Kompositionen und Arrangements. Auch wenn der elektronische Anteil, der Industrial, bei Umbah hoch ist, sind es aber auch die vielen Stimmen, die dem Album ihre besondere Atmosphäre verleihen. Es gibt unverzerrte Stimmen ebenso zu hören wie mannigfaltig verzerrte Stimmen, die über Deathgrind bis hin zum Black Metal reichen. Unterm Strich bleibt sehr vielfältiger und experimenteller Industrial Metal, der sowohl sehr schnelle und extreme Parts als auch tanzbare elektronische Passagen enthält. Um überhaupt in den Genuss von Umbah kommen zu können, muss man in jedem Fall experimentellen und modernen Metal sowie Elektronik mögen, ansonsten ist es sinnlos, sich hiermit zu beschäftigen. Mir gefällt Enter The Dagobah Core jedenfalls, vor allem, weil mir die zahlreichen düsteren Industrial-Arrangements gefallen, die manchmal an elektronische Musik der 80iger und 90iger erinnern - womit Umbah nebenbei auch noch Moderne mit Retro verbindet.
7/10
Aceust
01. Whispers of a dying sun - Part I
02. Bolderok Naron
03. Temple bar
04. Dr. Geiger
05. Hypnotic implant
06. Enter the Dagobah core
07. Cosmic garland
08. Mad Zu Chong
09. Oberon tales
10. Rackborn skin expulsion
11. Serokate fornion
12. Zombinods
13. Whispers of a dying sun - Part II
Der Anteil an elektronischen Klängen, Veränderungen, Bearbeitungen und Samples ist sehr hoch, und es wird selbstverständlich ein Drumcomputer verwendet. Dieser hört sich sehr gut programmiert an und passt perfekt zur Musik. Denn auch die Saiteninstrumente sowie der überaus facettenreiche Gesang klingen oft steril, kalt und mechanisch. Es gibt überaus viele Riffs zu hören, die manchmal extrem abstrakt und technisch sind, gerade am Anfang des Albums gibt es viele schwierige und sehr lebhafte Melodien zu hören, was durchaus auch sehr chaotisch wirken kann. Diese stete Beweglichkeit ist ein wesentliches Merkmal des Albums. Stillstand oder Eingängigkeit gibt es auf dem Album nicht, es ist immer etwas in Bewegung, ständig gibt es Veränderungen und Wandlungen. Und wenn dies dann auch noch mit eigenwilligen, sehr abstrakten Melodien einhergeht, braucht man schon etwas Zeit, um in die akustische Welt von Enter The Dagobah Core einzutauchen.
Mich erinnert die Musik ab und zu an Traumatic Voyage, ob der psychotischen und überaus bizarren Kompositionen und Arrangements. Auch wenn der elektronische Anteil, der Industrial, bei Umbah hoch ist, sind es aber auch die vielen Stimmen, die dem Album ihre besondere Atmosphäre verleihen. Es gibt unverzerrte Stimmen ebenso zu hören wie mannigfaltig verzerrte Stimmen, die über Deathgrind bis hin zum Black Metal reichen. Unterm Strich bleibt sehr vielfältiger und experimenteller Industrial Metal, der sowohl sehr schnelle und extreme Parts als auch tanzbare elektronische Passagen enthält. Um überhaupt in den Genuss von Umbah kommen zu können, muss man in jedem Fall experimentellen und modernen Metal sowie Elektronik mögen, ansonsten ist es sinnlos, sich hiermit zu beschäftigen. Mir gefällt Enter The Dagobah Core jedenfalls, vor allem, weil mir die zahlreichen düsteren Industrial-Arrangements gefallen, die manchmal an elektronische Musik der 80iger und 90iger erinnern - womit Umbah nebenbei auch noch Moderne mit Retro verbindet.
7/10
Aceust
01. Whispers of a dying sun - Part I
02. Bolderok Naron
03. Temple bar
04. Dr. Geiger
05. Hypnotic implant
06. Enter the Dagobah core
07. Cosmic garland
08. Mad Zu Chong
09. Oberon tales
10. Rackborn skin expulsion
11. Serokate fornion
12. Zombinods
13. Whispers of a dying sun - Part II
Voodoo Gods - Shrunken Head | 2012 | Misanthropic Enterprises | CD | Death Metal
Die VOODOO GODS wurden 2001 unter dem Namen SHRUNKEN HEAD gegründet,
änderten den Namen allerdings 2006 und veröffentlichten 2007 die EP Shrunken Head,
die jetzt im April wiederveröffentlicht wird. Für 2012 ist auch ein
Album geplant, welches man mit dieser Wiederveröffentlichung vermutlich
bewerben möchte. Das interessante an VOODOO GODS ist allerdings die
illustre Zusammensetzung der Musiker. Da ist etwa Gitarrist David
Shankle, der von 1988 bis 1994 bei MANOWAR war. Ebenfalls an der
Gitarre steht Hiro von der polnischen Death-Metal-Formation SCEPTIC, der
aber auch mal für VADER spielte. Ebenfalls aus Polen ist Sänger
Nergal, den wohl jeder von BEHEMOTH her kennen dürfte. Der zweite
Sänger ist Seth Van De Loo von SEVERE TORTURE. Als dritter Sänger und
für Perkussion zuständig ist Mike Browning, der früher bei MORBID ANGEL
oder NOCTURNUS unterwegs war, um nur zwei Stationen seiner Karriere zu
nennen. Die Bassgitarre spielt Jean Baudin der dafür bekannt ist, 9-,
10-,11- oder auch 12-saitige Bassgitarren zu spielen. Am Schlagzeug
sitzt der Kopf der Band, Alex von Poschinger, der auch das gesamte
Material geschrieben hat.
Nun aber zur Musik. Die EP Shrunken Head ist eine sehr interessante Scheibe, die überwiegend von technischem und progressivem Death Metal mit einigen thrashigen Einflüssen geprägt ist. Manchmal erinnern mich die technischen und stets mittelschnellen Parts an DEATH, aber VOODOO GODS bleiben dabei eigenständig. Alles andere wäre auch angesichts der Zusammensetzung verwunderlich. Obwohl die Tempi gemäßigt sind, erweist sich Shrunken Head als eine sehr druckvolle und treibende Scheibe. Das Riffing der Gitarren und des Basses ertönen sehr mächtig und sehr kraftvoll. Überhaupt dominieren die tiefen und dunklen Töne. Und da Schlagzeuger Alex die Verwendung des Beckens sehr reduziert hat, wirkt dieser basslastige, dunkle Klang noch stärker.
Das Material ist abwechslungsreich, immer wieder gibt es eingestreute Soli, die mal kurz oder auch etwas länger ausgefallen sind sowie zahlreiche Breaks. Das Spiel am Schlagzeug ist ohnehin überaus interessant, da extrem vielfältig und trotz der wenigen schnellen Tempi brachial und gewaltig. Allerdings ist der Klang der EP nicht immer der beste. Da die satten, kräftigen tiefen Töne das Klangbild dominieren, ertönen die Spuren manchmal etwas unsauber, was vor allem in den schnelleren, antreibenden Parts von Lion's Reign, Enter The Lion's Reign auffällt. Da würde ich nämlich das Schlagzeug gerne sauberer und klarer heraushören können.
Ich bin kein großer Anhänger des überaus technischen Metals. Doch die VOODO GODS haben für meinen Geschmack eine ausgewogene Mischung aus progressiven und technischen sowie geradlinigen, treibenden Arrangements gefunden. Es gibt in den Liedern immer wieder überaus interessante Riffs, Wechsel und plötzliche melodische Einsprengsel, die Spaß machen und das Interesse sofort auf sich ziehen. Spielerisch und strukturell ist Shrunken Head eine feine, gute Scheibe. Dass es drei Sänger gibt, fällt dabei nicht so sehr ins Gewicht. Man hört zwar, dass es unterschiedliche Stimmen sind, doch ist die Vielfalt für meine Begriffe kein tragendes, atmosphärisches Stilelement, was sicherlich aber auch einfach den guten spielerischen Arrangements geschuldet ist. Bis auf den nicht immer so guten Klang ist Shrunken Head also eine wirklich gute EP, die für alle zu empfehlen ist, die den progressiv-technischen Death Metal lieben. Und da für dieses Jahr noch ein Album geplant ist, und die Aufnahmen zu Shrunken Head ja schon einige Jahre zurück liegen, bin ich guter Dinge, dass das Album klanglich besser ausfallen wird.
7/10
Aceust
01. Ritual killing
02. The pulse of jungle warfare
03. Lion's reign, enter the lion's reign
04. Rise of the voodoo ostinati
Nun aber zur Musik. Die EP Shrunken Head ist eine sehr interessante Scheibe, die überwiegend von technischem und progressivem Death Metal mit einigen thrashigen Einflüssen geprägt ist. Manchmal erinnern mich die technischen und stets mittelschnellen Parts an DEATH, aber VOODOO GODS bleiben dabei eigenständig. Alles andere wäre auch angesichts der Zusammensetzung verwunderlich. Obwohl die Tempi gemäßigt sind, erweist sich Shrunken Head als eine sehr druckvolle und treibende Scheibe. Das Riffing der Gitarren und des Basses ertönen sehr mächtig und sehr kraftvoll. Überhaupt dominieren die tiefen und dunklen Töne. Und da Schlagzeuger Alex die Verwendung des Beckens sehr reduziert hat, wirkt dieser basslastige, dunkle Klang noch stärker.
Das Material ist abwechslungsreich, immer wieder gibt es eingestreute Soli, die mal kurz oder auch etwas länger ausgefallen sind sowie zahlreiche Breaks. Das Spiel am Schlagzeug ist ohnehin überaus interessant, da extrem vielfältig und trotz der wenigen schnellen Tempi brachial und gewaltig. Allerdings ist der Klang der EP nicht immer der beste. Da die satten, kräftigen tiefen Töne das Klangbild dominieren, ertönen die Spuren manchmal etwas unsauber, was vor allem in den schnelleren, antreibenden Parts von Lion's Reign, Enter The Lion's Reign auffällt. Da würde ich nämlich das Schlagzeug gerne sauberer und klarer heraushören können.
Ich bin kein großer Anhänger des überaus technischen Metals. Doch die VOODO GODS haben für meinen Geschmack eine ausgewogene Mischung aus progressiven und technischen sowie geradlinigen, treibenden Arrangements gefunden. Es gibt in den Liedern immer wieder überaus interessante Riffs, Wechsel und plötzliche melodische Einsprengsel, die Spaß machen und das Interesse sofort auf sich ziehen. Spielerisch und strukturell ist Shrunken Head eine feine, gute Scheibe. Dass es drei Sänger gibt, fällt dabei nicht so sehr ins Gewicht. Man hört zwar, dass es unterschiedliche Stimmen sind, doch ist die Vielfalt für meine Begriffe kein tragendes, atmosphärisches Stilelement, was sicherlich aber auch einfach den guten spielerischen Arrangements geschuldet ist. Bis auf den nicht immer so guten Klang ist Shrunken Head also eine wirklich gute EP, die für alle zu empfehlen ist, die den progressiv-technischen Death Metal lieben. Und da für dieses Jahr noch ein Album geplant ist, und die Aufnahmen zu Shrunken Head ja schon einige Jahre zurück liegen, bin ich guter Dinge, dass das Album klanglich besser ausfallen wird.
7/10
Aceust
01. Ritual killing
02. The pulse of jungle warfare
03. Lion's reign, enter the lion's reign
04. Rise of the voodoo ostinati
Vex - Vex | 2011 | Art Of Propaganda | CD | Black Metal
VEX ist eine noch nicht lang existierende Gruppe aus Belgien, die mit
dem selbstbetitelten Debütalbum ein interessantes sowie
abwechslungsreiches Werk abgeliefert hat. VEX bestehen aus fünf
Musikern, von denen zwei unter anderem bei PARAGON IMPURE und VERLOREN
tätig waren. Auf dem Debüt spielen VEX einen sehr abwechslungsreichen
und genreübergreifenden Stil, in dem moderne Elemente mit Melodik,
Härte und auch Melancholie miteinander verbunden werden.
Den Anfang macht das Lied III, eine ruhig beginnende Nummer die anfänglich durch sanfte Akustikgitarre und gefühlvollem Klargesang auffällt. Obwohl es in der zweiten Hälfte von III Schlagzeug und verzerrten Gesang zu hören gibt, bleibt das Lied langsam und atmosphärisch. Die durchaus kräftigen Riffs erklingen zunächst langsam, was dem Stück eine doomige Atmosphäre verleiht. Das nachfolgende II beginnt im Vergleich zu III zwar regelrecht laut und harsch, da das Lied mit giftigem Kreischgesang und flotter Dynamik startet, doch recht bald ist eine ruhige Passage mit erneuter Akustikgitarre und sanftem, teils flüsterndem Klargesang, zu hören, was mich ein wenig an SÓLSTAFIR erinnert. Zum Ende hin wird II dann wieder lauter und kraftvoller, interessante Riffs sorgen für eine angenehme Stimmung ehe dann einer energischer Schub Black Metal durchbricht.
Diese Vielfalt ist für das Album kennzeichnend. VEX legen sich nicht fest, arbeiten dabei aber viel mit schönen Gitarrenmelodien, die manchmal sehr sphärisch und verträumt, immer aber auch etwas melancholisch sind. Der Black Metal der zwischendurch aufflammt, ist eindringlich und hart, immer aber auch dezidiert melodisch - Heftigkeit in der Form von eingängiger Rohheit gibt es nicht. Dies stört aber nicht, da die harmonische Qualität des Albums überzeugend ist. Die Belgier beweisen ein gutes Gespür für packende harmonische Arrangements, manchmal erscheint mir die bedrückende und melodische Atmosphäre gar so dunkelromantisch, wie bei der einen oder anderen Scheibe von MY DYING BRIDE. Damit diese behutsame und melodische Ausrichtung jedoch nicht überhandnimmt, brechen VEX dies immer wieder mit lauten und harschen Passagen auf. Das hört sich gut an, allerdings könnten diese Ausbrüche durchaus auch mal länger sein.
Es ist zwar nicht neu, Black Metal mit doomigen Elementen wie Sludge sowie Post-Rock zu verbinden, doch ist die Art und Weise wie es VEX hier tun, nicht unbedingt einzigartig aber zumindest doch sehr eigenständig. VEX haben das Nervige des Post-Rock ausgespart und sich nur die Rosinen herausgepickt, die sich in guten Gitarrenmelodien niederschlagen, die mich ans letzte Album von YEAR OF NO LIGHT oder auch MY SLEEPING KARMA erinnern, es ist also mehr Post-Metal als Post-Rock. Gefrickel gibt es gar nicht, stattdessen gute und klar definierte Melodien und dann und wann eben auch Eindringlichkeit und Härte.Vex ist ein gutes Album, das einen interessanten und eigenständigen Stil aufweist. Da kann man nur hoffen, auch in Zukunft mit VEX rechnen zu können, denn würde es nur bei diesem Debüt bleiben, wäre es sehr bedauerlich, denn die Band hat jede Menge Potenzial. Für Freunde guter Melodien, ohne Kitsch und nerviges Gefrickel, ist Vex demnach wärmstens zu empfehlen.
7/10
Aceust
01. III
02. II
03. I
04. IV
05. V
Den Anfang macht das Lied III, eine ruhig beginnende Nummer die anfänglich durch sanfte Akustikgitarre und gefühlvollem Klargesang auffällt. Obwohl es in der zweiten Hälfte von III Schlagzeug und verzerrten Gesang zu hören gibt, bleibt das Lied langsam und atmosphärisch. Die durchaus kräftigen Riffs erklingen zunächst langsam, was dem Stück eine doomige Atmosphäre verleiht. Das nachfolgende II beginnt im Vergleich zu III zwar regelrecht laut und harsch, da das Lied mit giftigem Kreischgesang und flotter Dynamik startet, doch recht bald ist eine ruhige Passage mit erneuter Akustikgitarre und sanftem, teils flüsterndem Klargesang, zu hören, was mich ein wenig an SÓLSTAFIR erinnert. Zum Ende hin wird II dann wieder lauter und kraftvoller, interessante Riffs sorgen für eine angenehme Stimmung ehe dann einer energischer Schub Black Metal durchbricht.
Diese Vielfalt ist für das Album kennzeichnend. VEX legen sich nicht fest, arbeiten dabei aber viel mit schönen Gitarrenmelodien, die manchmal sehr sphärisch und verträumt, immer aber auch etwas melancholisch sind. Der Black Metal der zwischendurch aufflammt, ist eindringlich und hart, immer aber auch dezidiert melodisch - Heftigkeit in der Form von eingängiger Rohheit gibt es nicht. Dies stört aber nicht, da die harmonische Qualität des Albums überzeugend ist. Die Belgier beweisen ein gutes Gespür für packende harmonische Arrangements, manchmal erscheint mir die bedrückende und melodische Atmosphäre gar so dunkelromantisch, wie bei der einen oder anderen Scheibe von MY DYING BRIDE. Damit diese behutsame und melodische Ausrichtung jedoch nicht überhandnimmt, brechen VEX dies immer wieder mit lauten und harschen Passagen auf. Das hört sich gut an, allerdings könnten diese Ausbrüche durchaus auch mal länger sein.
Es ist zwar nicht neu, Black Metal mit doomigen Elementen wie Sludge sowie Post-Rock zu verbinden, doch ist die Art und Weise wie es VEX hier tun, nicht unbedingt einzigartig aber zumindest doch sehr eigenständig. VEX haben das Nervige des Post-Rock ausgespart und sich nur die Rosinen herausgepickt, die sich in guten Gitarrenmelodien niederschlagen, die mich ans letzte Album von YEAR OF NO LIGHT oder auch MY SLEEPING KARMA erinnern, es ist also mehr Post-Metal als Post-Rock. Gefrickel gibt es gar nicht, stattdessen gute und klar definierte Melodien und dann und wann eben auch Eindringlichkeit und Härte.Vex ist ein gutes Album, das einen interessanten und eigenständigen Stil aufweist. Da kann man nur hoffen, auch in Zukunft mit VEX rechnen zu können, denn würde es nur bei diesem Debüt bleiben, wäre es sehr bedauerlich, denn die Band hat jede Menge Potenzial. Für Freunde guter Melodien, ohne Kitsch und nerviges Gefrickel, ist Vex demnach wärmstens zu empfehlen.
7/10
Aceust
01. III
02. II
03. I
04. IV
05. V
Vargnatt - Durch die Stille... | 2012 | Karge Welten / Wolfsgrimm Records | CD | Black Metal
Um das Koblenzer Projekt Vargnatt ist es nach den beiden 2007 erschienen Demos (Nur ein Traum, Wintergrab) sehr ruhig geworden. Nun, gute fünf Jahre später, gibt es Nachschub in der Form dieser MCD. Durch die Stille...
enthält eine knappe halbe Stunde melancholisch-atmosphärischen Black
Metal, der im Gegensatz zu den Demos aber insgesamt weniger verträumt,
melodisch und rührselig daher kommt.
Dies merkt man schon am Anfang der Mini. Denn Vargnatt hat auf eine Einleitung verzichtet. Statt gediegener Klänge bekommt man zunächst eine schnelle und ruppige Passage vorgespielt. Das gefällt mir schon mal sehr gut, zumal der krächzende Gesang schön gemein ertönt und auch die Gitarren ob des flotten Tempos schöne Melodien erzeugen. Dezidiert leicht melodisch, aber geradlinig und roh - so sieht sich Vargnatt heute. Im Mittelteil von Geist in Ketten gibt es zwar eine atmosphärische Akustikgitarre mitsamt Windgeräuschen zu hören, dieser Part wird aber sehr schön von einer eindringlichen sowie gut arrangierten Schlussphase abgelöst. Mit dem sehr guten Lied Geist in Ketten beginnt Durch die Stille... eindringlich und direkt, mit einer wohldosierten Priese Melancholie. Das nachfolgende Schall und Rauch ist in seiner Gesamtheit etwas langsamer ausgefallen, obgleich es auch hier einige schnelle Schübe gibt, die sich mit langsamen, sehr grimmig wirkenden Passagen, ablösen.
Anders ist Traum von einer Jugend (hierbei handelt es sich um das Gedicht „Schöne Jugend“ von Gottfried Benn), in dem Vargnatt sehr schnelle Parts mit sphärischen Gitarrenleads kombiniert, was gut funktioniert. Die Schnelligkeit sorgt gemeinsam mit dem rohen, krächzenden Gesang für Härte während die subtil inszenierte Gitarre geschickt ergreifende Emotionen lanciert. Auf dieses packende Stück folgt dann das leise und instrumentale Erwachen, ehe Durch die Stille... dann mit ...mit dem Sturm gleichfalls schnell aber abwechslungsreich endet.
Mir gefällt Durch die Stille... gut, da es Vargnatt übgerzeugend gelungen ist, hohe Tempi mit dezenter Melodik und ernsthafter Melancholie zu vereinen. Durch die Stille... ist zu gleichen Anteilen roh und harsch, aber auch atmosphärisch und nachdenklich. Mir gefielen bereits die beiden Demos, doch die aktuelle MCD ist noch um einiges besser, was man angesichts der fünfjährigen Pause aber auch erwarten konnte. Durch die Stille... ist also empfehlenswerter deutscher Black Metal, der alte wie auch neue Hörer gleichermaßen ansprechen dürfte.
7/10
Aceust
01. Geist in Ketten
02. Schall und Rauch
03. Traum von einer Jugend
04. Erwachen
05. ...mit dem Sturm
Dies merkt man schon am Anfang der Mini. Denn Vargnatt hat auf eine Einleitung verzichtet. Statt gediegener Klänge bekommt man zunächst eine schnelle und ruppige Passage vorgespielt. Das gefällt mir schon mal sehr gut, zumal der krächzende Gesang schön gemein ertönt und auch die Gitarren ob des flotten Tempos schöne Melodien erzeugen. Dezidiert leicht melodisch, aber geradlinig und roh - so sieht sich Vargnatt heute. Im Mittelteil von Geist in Ketten gibt es zwar eine atmosphärische Akustikgitarre mitsamt Windgeräuschen zu hören, dieser Part wird aber sehr schön von einer eindringlichen sowie gut arrangierten Schlussphase abgelöst. Mit dem sehr guten Lied Geist in Ketten beginnt Durch die Stille... eindringlich und direkt, mit einer wohldosierten Priese Melancholie. Das nachfolgende Schall und Rauch ist in seiner Gesamtheit etwas langsamer ausgefallen, obgleich es auch hier einige schnelle Schübe gibt, die sich mit langsamen, sehr grimmig wirkenden Passagen, ablösen.
Anders ist Traum von einer Jugend (hierbei handelt es sich um das Gedicht „Schöne Jugend“ von Gottfried Benn), in dem Vargnatt sehr schnelle Parts mit sphärischen Gitarrenleads kombiniert, was gut funktioniert. Die Schnelligkeit sorgt gemeinsam mit dem rohen, krächzenden Gesang für Härte während die subtil inszenierte Gitarre geschickt ergreifende Emotionen lanciert. Auf dieses packende Stück folgt dann das leise und instrumentale Erwachen, ehe Durch die Stille... dann mit ...mit dem Sturm gleichfalls schnell aber abwechslungsreich endet.
Mir gefällt Durch die Stille... gut, da es Vargnatt übgerzeugend gelungen ist, hohe Tempi mit dezenter Melodik und ernsthafter Melancholie zu vereinen. Durch die Stille... ist zu gleichen Anteilen roh und harsch, aber auch atmosphärisch und nachdenklich. Mir gefielen bereits die beiden Demos, doch die aktuelle MCD ist noch um einiges besser, was man angesichts der fünfjährigen Pause aber auch erwarten konnte. Durch die Stille... ist also empfehlenswerter deutscher Black Metal, der alte wie auch neue Hörer gleichermaßen ansprechen dürfte.
7/10
Aceust
01. Geist in Ketten
02. Schall und Rauch
03. Traum von einer Jugend
04. Erwachen
05. ...mit dem Sturm
Urlog - Vernichtung | 2012 | Sturmglanz | CD | Black Metal
Für die Bayern von URLOG ist das am 31. März erscheinende Vernichtung bereits das dritte Album. Seit dem Vorgänger Harjaz sind allerdings fünf Jahre ins Land gestrichen. Vernichtung
ist ein absolut unprätentiöses, direktes und ehrliches Album. Hier
gibt es 40 Minuten lang rohen, grimmigen und gemeinen deutschen Black
Metal. URLOG verzichten auf melodische Übergänge, Ein- oder
Ausleitungen - stattdessen gibt es einfache, leicht melodische aber
stets direkte Riffs sowie einen verständlichen deutschen Kreischgesang,
der giftig und energisch ist. Rhythmisch ist Vernichtung
abwechslungsreich, es gibt langsame, mittelschneller und schnelle,
scheppernde Passagen zu hören.
Wenn man diese Form des Black Metals mag, ist Vernichtung sicherlich ein feines Album. Auf mich machen URLOG den Eindruck, irgendwie nostalgisch in der Vergangenheit verhaftet zu sein. Denn Vernichtung klingt für mich so, wie man viele Demos und Alben vor rund 10 bis 15 Jahren zuhauf zu hören bekam. Manchmal erinnern mich URLOG an PRIESTERMORD oder andere, vergleichbare Gruppen. Mir gefällt an Vernichtung der zum Teil wirklich böse und hasserfüllte Kreischgesang, sowie das nicht zu melodische Riffing. Ich finde, deutsche Gruppen haben nicht selten eine zu melodische Ausrichtung, was auf URLOG nicht zutrifft. Die Lieder ertönen nicht nur klanglich roh, sondern sind es auch spielerisch, wobei es auch ab und zu etwas thrashig und gitarrenbetont wird, weshalb es auch mal ein Soli zu hören gibt.
Vernichtung ist kein besonderes Album, was aber auch niemals die Intention von URLOG gewesen sein dürfte. Es ist roher und wüster deutscher Black Metal, der ehrlich und authentisch ist und gänzlich frei von jeglicher Massenkonformität. Es gibt nicht wenige die dies schätzen, und genau die sind hiermit auch angesprochen und werden mit Sicherheit ihre Freude hieran haben. Ich selbst weiß den Stil und den Geist der hier fortlebt, auch zu würdigen, obgleich mir 40 Minuten dann am Ende doch zu lang sind. Aber es ist gut zu wissen, dass es solche Gruppen auch noch gibt.
6/10
Aceust
01. Dein Leben dem Hass geopfert
02. Die Posaunen des Todes
03. Ragnrarök
04. Salus liberator diabolus
05. Schlacht
06. Untergang
07. Vlad Tepes
08. Wotan
09. Verdammnis
10. Catholic virgin
Wenn man diese Form des Black Metals mag, ist Vernichtung sicherlich ein feines Album. Auf mich machen URLOG den Eindruck, irgendwie nostalgisch in der Vergangenheit verhaftet zu sein. Denn Vernichtung klingt für mich so, wie man viele Demos und Alben vor rund 10 bis 15 Jahren zuhauf zu hören bekam. Manchmal erinnern mich URLOG an PRIESTERMORD oder andere, vergleichbare Gruppen. Mir gefällt an Vernichtung der zum Teil wirklich böse und hasserfüllte Kreischgesang, sowie das nicht zu melodische Riffing. Ich finde, deutsche Gruppen haben nicht selten eine zu melodische Ausrichtung, was auf URLOG nicht zutrifft. Die Lieder ertönen nicht nur klanglich roh, sondern sind es auch spielerisch, wobei es auch ab und zu etwas thrashig und gitarrenbetont wird, weshalb es auch mal ein Soli zu hören gibt.
Vernichtung ist kein besonderes Album, was aber auch niemals die Intention von URLOG gewesen sein dürfte. Es ist roher und wüster deutscher Black Metal, der ehrlich und authentisch ist und gänzlich frei von jeglicher Massenkonformität. Es gibt nicht wenige die dies schätzen, und genau die sind hiermit auch angesprochen und werden mit Sicherheit ihre Freude hieran haben. Ich selbst weiß den Stil und den Geist der hier fortlebt, auch zu würdigen, obgleich mir 40 Minuten dann am Ende doch zu lang sind. Aber es ist gut zu wissen, dass es solche Gruppen auch noch gibt.
6/10
Aceust
01. Dein Leben dem Hass geopfert
02. Die Posaunen des Todes
03. Ragnrarök
04. Salus liberator diabolus
05. Schlacht
06. Untergang
07. Vlad Tepes
08. Wotan
09. Verdammnis
10. Catholic virgin
Formloff - Spyhorelandet | 2012 | Eisenwald | CD | Black Metal
FORMLOFF ist ein norwegisches Duo, das mit Syphorelandet nach sechsjähriger Pause das zweite Album herausbringt. Syphorelandet
ist seit heute im Handel zu erwerben und enthält Avantgarde Black
Metal. Irgendwie fühle ich mich an SOLEFALD erinnert, was sicherlich
auch in den offensichtlichen Parallelen begründet liegt. Beide Gruppen
kommen aus Norwegen, beides sind Duos und der Stil ist hochgradig
experimentell, genreübergreifend und mit Worten schwer zu beschreiben.
In jedem Fall ist Syphorelandet ein abgefahrenes Album, auf dem FORMLOFF sehr abwechslungsreiche sowie eigenwillige und eigenständige Musik zum Besten geben.
Syphorelandet ist ein komplexes, zum Teil hochgradig technisches Album, auf dem viele ungewöhnliche Arrangements und Abläufe auf kurzem Raum schnell aufeinanderfolgend zu hören sind. Eigenwillige Gitarrenmelodien, deren Zustand man schwerlich beschreiben kann, sind dabei aber auch nur ein sonderbares Merkmal von vielen. Rhythmisch erweist sich das Werk gleichfalls als sehr vielfältig, wobei gerade die schnelleren Lieder und Passagen durch den absichtlich dünnen Schlagzeugklang auffallen. Syphorelandet ist ein lebendiges und bewegliches Album, dessen Musik sich in permanenter Veränderung befindet. Zwar gibt es immer wieder auch Phasen der Eingängigkeit, die durch dezidierte Schnelligkeit gekennzeichnet ist, doch sind dies nur kurze Stilmittel. Ansonsten sind es düstere Harmonien, skurrile Melodien, sehr rockige Breaks oder auch wahnsinnig aggressive sowie harsche Ausbrüche, die den avantgardistischen Dark Metal aufwerten. Interessant dabei ist der Umstand, dass FORMLOFF immer wieder auch mal überaus rohe Parts einstreuen. Dann klingen FORMLOFF nach grimmigen norwegischen Black Metal - solche Zustände überdauern zwar nicht allzu lange, doch stellen sie einen interessanten Kontrast zum ansonsten bunten Potpourri düsterer Klangvisionen dar. Syphorelandet ist sicherlich kein einfaches Album, allerdings habe ich hiermit jedoch weitaus weniger Schwierigkeiten als mit dem einen und anderen Album von SOLEFALD. Dies liegt wohl auch daran, dass es auf Syphorelandet immer wieder einen starken Bezug zum Black Metal gibt. Zeitweise gibt es zwar auch Klargesang, aber nur kurz und punktuell und es überwiegt stark verzerrter, teils richtig bissiger Kreischgesang.
Syphorelandet ist schwierig, komplex, technisch und gewiss auch sonderbar. Es gibt sehr düstere Momente, aber auch viel obskures und manchmal auch nerviges, gerade die überaus technischen Arrangements an den Gitarren sind mir manchmal etwas zu viel des Guten, weil zu technisch und klanglich zu steril und neutral. Aber dies liegt in der Stilistik begründet. Für experimentellen Black Metal gefällt mir Syphorelandet jedenfalls gut - da es eben nicht nur melodische Spielerein und abstrakte Klanggebilde gibt, sondern auch Härte und Geradlinigkeit. Für Freunde experimenteller und/oder avantgardistischer Klänge ist FORMLOFFs neues Album sicherlich zu empfehlen. Syphorelandet ist zu gleichen Anteilen düster, melodisch, morbide, grimmig und hart - verpackt in einer eigenwilligen sowie eigenständigen aber auch sonderbaren Klangvision.
7,5/10
Aceust
01. Det dritet som renner ut i ua
02. Harde ord på kammerset
03. Spyhorelandet
04. Faen!
05. Mig og drit
06. Skævven
07. Kon-tiki museet brenner
08. Den gamle jorda
09. Drokkne i ei flo ta åske
Syphorelandet ist ein komplexes, zum Teil hochgradig technisches Album, auf dem viele ungewöhnliche Arrangements und Abläufe auf kurzem Raum schnell aufeinanderfolgend zu hören sind. Eigenwillige Gitarrenmelodien, deren Zustand man schwerlich beschreiben kann, sind dabei aber auch nur ein sonderbares Merkmal von vielen. Rhythmisch erweist sich das Werk gleichfalls als sehr vielfältig, wobei gerade die schnelleren Lieder und Passagen durch den absichtlich dünnen Schlagzeugklang auffallen. Syphorelandet ist ein lebendiges und bewegliches Album, dessen Musik sich in permanenter Veränderung befindet. Zwar gibt es immer wieder auch Phasen der Eingängigkeit, die durch dezidierte Schnelligkeit gekennzeichnet ist, doch sind dies nur kurze Stilmittel. Ansonsten sind es düstere Harmonien, skurrile Melodien, sehr rockige Breaks oder auch wahnsinnig aggressive sowie harsche Ausbrüche, die den avantgardistischen Dark Metal aufwerten. Interessant dabei ist der Umstand, dass FORMLOFF immer wieder auch mal überaus rohe Parts einstreuen. Dann klingen FORMLOFF nach grimmigen norwegischen Black Metal - solche Zustände überdauern zwar nicht allzu lange, doch stellen sie einen interessanten Kontrast zum ansonsten bunten Potpourri düsterer Klangvisionen dar. Syphorelandet ist sicherlich kein einfaches Album, allerdings habe ich hiermit jedoch weitaus weniger Schwierigkeiten als mit dem einen und anderen Album von SOLEFALD. Dies liegt wohl auch daran, dass es auf Syphorelandet immer wieder einen starken Bezug zum Black Metal gibt. Zeitweise gibt es zwar auch Klargesang, aber nur kurz und punktuell und es überwiegt stark verzerrter, teils richtig bissiger Kreischgesang.
Syphorelandet ist schwierig, komplex, technisch und gewiss auch sonderbar. Es gibt sehr düstere Momente, aber auch viel obskures und manchmal auch nerviges, gerade die überaus technischen Arrangements an den Gitarren sind mir manchmal etwas zu viel des Guten, weil zu technisch und klanglich zu steril und neutral. Aber dies liegt in der Stilistik begründet. Für experimentellen Black Metal gefällt mir Syphorelandet jedenfalls gut - da es eben nicht nur melodische Spielerein und abstrakte Klanggebilde gibt, sondern auch Härte und Geradlinigkeit. Für Freunde experimenteller und/oder avantgardistischer Klänge ist FORMLOFFs neues Album sicherlich zu empfehlen. Syphorelandet ist zu gleichen Anteilen düster, melodisch, morbide, grimmig und hart - verpackt in einer eigenwilligen sowie eigenständigen aber auch sonderbaren Klangvision.
7,5/10
Aceust
01. Det dritet som renner ut i ua
02. Harde ord på kammerset
03. Spyhorelandet
04. Faen!
05. Mig og drit
06. Skævven
07. Kon-tiki museet brenner
08. Den gamle jorda
09. Drokkne i ei flo ta åske
Tal'Set - La Via Del Guerriero | 2012 | ATMF | CD | Metal
Über TAL‘SET ist nur sehr wenig bekannt. Es handelt sich hierbei um eine italienische Gruppe, die mit dem Album La Via Del Guerriero
debütiert. Thematisch geht es auf dem Album um die Schriften von
Carlos Castaneda, der sich wiederum intensiv mit den Indianern Mexikos
beschäftigte. Damit dürfte sich auch das Cover erklären lassen. Dies
ist aber auch nur eine Nebeninformation, da man die italienischen Texte
nicht versteht und sich diese esoterischen oder schamanischen Einflüsse
in der Musik vor allem in instrumentalen Passagen finden kann. TAL’SET
spielen hier ziemlich modernen und abwechslungsreichen sowie
genreübergreifenden Metal. Die Band soll wohl stark durch
psychedelischen Rock der 1970iger beeinflusst sein und für Freunde von
DEATHSPELL OMEGA, SPITE EXTREME WING, ENSLAVED und THE DEVIL’S BLOOD
geeignet sein. Dazu kann ich nicht viel schreiben, bis auf DEATHSPELL
OMEGA kenne ich die besagten Gruppen kaum, und selbst bei DEATHSAPELL
OMEGA bin ich nur mit den älteren Sachen bewandert. Wie dem auch sei,
TAL’SET sind also modern orientiert.
Nach der kurzen Einleitung erklingt sogleich das Titellied, welches durch kraftvolle, rockige Riffs und partiellem Klargesang auffällt. Es ist rhythmisch als auch rifftechnisch ein ziemlich technisches Stück, das auf mich wie eine Mischung aus Death Metal und Hardcore wirkt. Zwischendurch gibt es melodische Einsprengsel, in denen wohl so etwas wie eine Panflöte zu hören ist, was wohl auf die Indianer verweisen soll. Das Titellied ist für meine Ohren sehr gewöhnungsbedürftig, was gerade auch an dem italienischen, an Hardcore erinnernden, Gesang liegt. Kombiniert mit der technischen Ausrichtung wirkt das Lied sehr modern. Das nachfolgende Inteno beginnt sehr erhaben, Fanfarenklänge ertönen und es wirkt dadurch wie Neo-Folk, doch währt diese Einleitung nicht lange und Inteno entwickelt sich zu einem riffbetonten, rhythmisch vielfältigen Lied in dem der Gesang erneut in die Richtung Hardcore geht. Im letzten Drittel wird es wieder folkig, da fanfarengleiche Klänge und Akustikgitarre ertönen - was mir bisher an der Scheibe übrigens am besten gefällt. Ihr merkt schon, es ist eine schwierige Platte, deren Zugang mir bisher verwehrt bleibt. Dies ändert sich auch nicht mit Mescal. Mescal ist eine sehr ruhige, atmosphärische und harmonische Komposition, die verspielte Gitarrenmelodien, und an Wind erinnernde Geräusche bietet, was ein wenig an HAGALAZ‘ RUNEDANCE erinnert. Herr Castaneda lässt wohl grüßen. Da kommt dann aber das eher harsche Puno d'Unione, in dem phasenweise verzerrter Gesang zu hören ist. Zudem gibt es hier auch mal schnelle Tempi zu hören. Das Lied wirkt aber trotzdem nicht sonderlich hart, die Riffs und auch der Gesang sind zu modern, zu unstet. Dazu passt dann auch die ausladende Keyboardbegleitung im Mittelteil.
Wenn man die Platte bis hierher gehört hat, weiß man auch wie es mit dem Rest weitergeht. TAL’SET ändern ihren Stil nicht mehr. Es wechseln sich moderne metallische Lieder mit ruhigen Liedern und Passagen ab, in denen oft Akustikgitarre und andere liebliche Arrangements zu hören sind. Es gibt sehr viel Abwechslung auf der Scheibe, und durchaus auch mal den einen und anderen guten Part. Doch in der Summe gibt es für meinen Geschmack viel zu viel Abwechslung, viel zu viel unterschiedliches. Meiner Meinung nach funktioniert die Vermischung von Hardcore, Death Metal, Black Metal, Rock und folkigen sowie ethnischen Klängen einfach nicht. Mag sein dass ich dafür zu engstirnig bin und mal wieder einen Trend verpenne, aber empfehlen kann ich das Teil beim besten Willen nicht. Aber ich fand auch THE DEVIL’S BLOOD damals als sie herauskamen nicht gut und heute sind sie extrem angesagt und erfolgreich. Wer moderne und stilübergreifende Musik mag, die sehr unterschiedliche Elemente beinhaltet, kann TAL’SET mal probieren, aber bitte mit Vorsicht.
4/10
Aceust
01. Il vecchio alla stazione
02. La via del guerriero
03. Inteno
04. Mescal
05. Puno d'Unione
06. Gli atlantidi di tula
07. Follia controllata
08. Fermare il mondo
09. Fuoco dal profondo
10. Al di là dell'aquila
11. L'ultima danza
Nach der kurzen Einleitung erklingt sogleich das Titellied, welches durch kraftvolle, rockige Riffs und partiellem Klargesang auffällt. Es ist rhythmisch als auch rifftechnisch ein ziemlich technisches Stück, das auf mich wie eine Mischung aus Death Metal und Hardcore wirkt. Zwischendurch gibt es melodische Einsprengsel, in denen wohl so etwas wie eine Panflöte zu hören ist, was wohl auf die Indianer verweisen soll. Das Titellied ist für meine Ohren sehr gewöhnungsbedürftig, was gerade auch an dem italienischen, an Hardcore erinnernden, Gesang liegt. Kombiniert mit der technischen Ausrichtung wirkt das Lied sehr modern. Das nachfolgende Inteno beginnt sehr erhaben, Fanfarenklänge ertönen und es wirkt dadurch wie Neo-Folk, doch währt diese Einleitung nicht lange und Inteno entwickelt sich zu einem riffbetonten, rhythmisch vielfältigen Lied in dem der Gesang erneut in die Richtung Hardcore geht. Im letzten Drittel wird es wieder folkig, da fanfarengleiche Klänge und Akustikgitarre ertönen - was mir bisher an der Scheibe übrigens am besten gefällt. Ihr merkt schon, es ist eine schwierige Platte, deren Zugang mir bisher verwehrt bleibt. Dies ändert sich auch nicht mit Mescal. Mescal ist eine sehr ruhige, atmosphärische und harmonische Komposition, die verspielte Gitarrenmelodien, und an Wind erinnernde Geräusche bietet, was ein wenig an HAGALAZ‘ RUNEDANCE erinnert. Herr Castaneda lässt wohl grüßen. Da kommt dann aber das eher harsche Puno d'Unione, in dem phasenweise verzerrter Gesang zu hören ist. Zudem gibt es hier auch mal schnelle Tempi zu hören. Das Lied wirkt aber trotzdem nicht sonderlich hart, die Riffs und auch der Gesang sind zu modern, zu unstet. Dazu passt dann auch die ausladende Keyboardbegleitung im Mittelteil.
Wenn man die Platte bis hierher gehört hat, weiß man auch wie es mit dem Rest weitergeht. TAL’SET ändern ihren Stil nicht mehr. Es wechseln sich moderne metallische Lieder mit ruhigen Liedern und Passagen ab, in denen oft Akustikgitarre und andere liebliche Arrangements zu hören sind. Es gibt sehr viel Abwechslung auf der Scheibe, und durchaus auch mal den einen und anderen guten Part. Doch in der Summe gibt es für meinen Geschmack viel zu viel Abwechslung, viel zu viel unterschiedliches. Meiner Meinung nach funktioniert die Vermischung von Hardcore, Death Metal, Black Metal, Rock und folkigen sowie ethnischen Klängen einfach nicht. Mag sein dass ich dafür zu engstirnig bin und mal wieder einen Trend verpenne, aber empfehlen kann ich das Teil beim besten Willen nicht. Aber ich fand auch THE DEVIL’S BLOOD damals als sie herauskamen nicht gut und heute sind sie extrem angesagt und erfolgreich. Wer moderne und stilübergreifende Musik mag, die sehr unterschiedliche Elemente beinhaltet, kann TAL’SET mal probieren, aber bitte mit Vorsicht.
4/10
Aceust
01. Il vecchio alla stazione
02. La via del guerriero
03. Inteno
04. Mescal
05. Puno d'Unione
06. Gli atlantidi di tula
07. Follia controllata
08. Fermare il mondo
09. Fuoco dal profondo
10. Al di là dell'aquila
11. L'ultima danza
Goatpsalm - Erset La Tari | 2012 | Aesthetic Death | CD | Funeral Black Doom
Für die russische Formation GOATPSALM ist die jüngst erschienene Platte Erset La Tari
mittlerweile schon die zweite Veröffentlichung und alle Freunde
düsterer und obskurer Gruppen wie etwa ABRUPTUM dürfen sich freuen.
GOATPSALM wurde 2009 gegründet und besteht aus drei Musikern, von denen
zumindest Sadist (u. a. MISANTHROPIC ART, SS-18) einigen
Interessierten bekannt sein dürfte.
Erset La Tari besteht aus drei Liedern die gemeinsam auf eine Spielzeit von über 45 Minuten kommen. Dabei fungiert Bab Illu quasi als Überleitung, welche das Album in zwei Hälften aufteilt. Die erste Hälfte, namentlich Utuk Xul, ist ein langes, zähes und überaus düsteres Lied in dem GOATPSALM eine obskure, unheimliche Mischung aus Dark Ambient, Black Metal, Funeral Doom und Death Industrial zusammengebraut haben. Synthetische Klänge, langsame Riffs und eine verzerrt flüsternde Stimme erschaffen einen von Anfang an atmosphärischen sowie fesselnden Klangraum, dessen dunkle Faszination durchaus in Richtung ABRUPTUM oder BLACK PENTECOST geht. Auch wenn in Utuk Xul nicht viel passiert, sich die Riffs und Klänge und Töne stetig wiederholen, wird das 20 Minuten andauernde Lied nicht langweilig. Verschiedene Intensitäten und Lautstärken runden diese morbide und finstre Klangarchitektur ab, zumal sich die bleierne Schwere und Dunkelheit am Ende noch steigert. Auf dieses wunderbare Stück dunkler, ritueller Musik folgt dann das kurze Bab Illu, das im Gegensatz zu Utuk Xul durch die helle Klargitarre beinahe schon freundlich und lieblich wirkt. Lediglich die latente Begleitung monotoner Ambientklänge lässt die Negativität erahnen.
Das nachfolgende und abschließende Under The Trident Of Ramanu dauert zwar auch 20 Minuten, verfolgt aber zunächst einen gänzlich anderen Weg als die erste Hälfte des Albums. Während Utuk Xul mehr oder weniger nur eine Aneinanderreihung von einzelnen Klängen, Tönen und Geräuschen war, gibt es in der zweiten Hälfte echte Liedstrukturen mit Schlagwerk, Rhythmus und Gesang. Das Schlagwerk ertönt scheppernd und blechern, bleibt schleppend und die Saiteninstrumente haben einen grellen, dünnen und flirrenden Klang. Der Gesang ist langsam und ruhig, aber schön kehlig und zeitweise auch etwas heiser. Under The Trident Of Ramanu hat einen melodischen, atmosphärischen Charakter, dessen Melodik aber stark limitiert ist und phasenweise gar eine erhabene, majestätische Atmosphäre aufbaut. Im Mittelteil verändert sich das Lied allerdings zunehmend und düstere, gequält wirkende Riffs, morbide Stimmen und Ambient und Noise dominieren nun das Geschehen. Mit einem Mal ist jegliche, zuvor aufgebaute atmosphärische Entspannung dahin und GOATPSALM zelebrieren klangliche Schwärze, die roh, ungeschliffen und gemein ist.
Erset La Tari ist eine überaus angenehme und interessante Veröffentlichung, die drei sehr unterschiedliche Lieder besitzt. Gerade auch diese Unterschiedlichkeit macht das Album so gut. GOATPSALM erschaffen so eine verstörende und morbide Reise durch eigens erschaffene rituelle Klangwelten. Einfach gut, zumal mir auch der reduzierte Aufbau gut gefällt. Es gibt nicht zu viel zu hören, die Umsetzung ist nicht unbedingt minimalistisch, geht aber in die Richtung „weniger ist mehr“. Wer also düstere, obskure Musik mag, sollte Erset La Tari in keinem Fall verpassen!
8/10
Aceust
01. Utuk Xul
02. Bab Illu
03. Under the trident of Ramanu
Erset La Tari besteht aus drei Liedern die gemeinsam auf eine Spielzeit von über 45 Minuten kommen. Dabei fungiert Bab Illu quasi als Überleitung, welche das Album in zwei Hälften aufteilt. Die erste Hälfte, namentlich Utuk Xul, ist ein langes, zähes und überaus düsteres Lied in dem GOATPSALM eine obskure, unheimliche Mischung aus Dark Ambient, Black Metal, Funeral Doom und Death Industrial zusammengebraut haben. Synthetische Klänge, langsame Riffs und eine verzerrt flüsternde Stimme erschaffen einen von Anfang an atmosphärischen sowie fesselnden Klangraum, dessen dunkle Faszination durchaus in Richtung ABRUPTUM oder BLACK PENTECOST geht. Auch wenn in Utuk Xul nicht viel passiert, sich die Riffs und Klänge und Töne stetig wiederholen, wird das 20 Minuten andauernde Lied nicht langweilig. Verschiedene Intensitäten und Lautstärken runden diese morbide und finstre Klangarchitektur ab, zumal sich die bleierne Schwere und Dunkelheit am Ende noch steigert. Auf dieses wunderbare Stück dunkler, ritueller Musik folgt dann das kurze Bab Illu, das im Gegensatz zu Utuk Xul durch die helle Klargitarre beinahe schon freundlich und lieblich wirkt. Lediglich die latente Begleitung monotoner Ambientklänge lässt die Negativität erahnen.
Das nachfolgende und abschließende Under The Trident Of Ramanu dauert zwar auch 20 Minuten, verfolgt aber zunächst einen gänzlich anderen Weg als die erste Hälfte des Albums. Während Utuk Xul mehr oder weniger nur eine Aneinanderreihung von einzelnen Klängen, Tönen und Geräuschen war, gibt es in der zweiten Hälfte echte Liedstrukturen mit Schlagwerk, Rhythmus und Gesang. Das Schlagwerk ertönt scheppernd und blechern, bleibt schleppend und die Saiteninstrumente haben einen grellen, dünnen und flirrenden Klang. Der Gesang ist langsam und ruhig, aber schön kehlig und zeitweise auch etwas heiser. Under The Trident Of Ramanu hat einen melodischen, atmosphärischen Charakter, dessen Melodik aber stark limitiert ist und phasenweise gar eine erhabene, majestätische Atmosphäre aufbaut. Im Mittelteil verändert sich das Lied allerdings zunehmend und düstere, gequält wirkende Riffs, morbide Stimmen und Ambient und Noise dominieren nun das Geschehen. Mit einem Mal ist jegliche, zuvor aufgebaute atmosphärische Entspannung dahin und GOATPSALM zelebrieren klangliche Schwärze, die roh, ungeschliffen und gemein ist.
Erset La Tari ist eine überaus angenehme und interessante Veröffentlichung, die drei sehr unterschiedliche Lieder besitzt. Gerade auch diese Unterschiedlichkeit macht das Album so gut. GOATPSALM erschaffen so eine verstörende und morbide Reise durch eigens erschaffene rituelle Klangwelten. Einfach gut, zumal mir auch der reduzierte Aufbau gut gefällt. Es gibt nicht zu viel zu hören, die Umsetzung ist nicht unbedingt minimalistisch, geht aber in die Richtung „weniger ist mehr“. Wer also düstere, obskure Musik mag, sollte Erset La Tari in keinem Fall verpassen!
8/10
Aceust
01. Utuk Xul
02. Bab Illu
03. Under the trident of Ramanu
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