Dieses dritte Demo, welches keinen wirklichen Namen trägt, soll genau dort anknüpfen, wo das erste Demo endete. Mir gefiel das Demo damals sehr gut, ich mochte vor allem Wanderungen mit seinen verzerrten Gitarren. Auf der Split mit Avsked konnte mich Schlaflos
dann nicht vollends für sich gewinnen, da ich auf eine Fortsetzung des
Demos hoffte. Nun, mit der dritten Veröffentlichung, schließt sich der
Kreis. Einerseits wird am ersten Demo angeknüpft, andererseits stellt s/t
aber auch eine Mischung aus dem ersten Demo und der Split dar. Dass es
sich hierbei erneut um instrumentale Klanglandschaften handelt, sollte
wohl jedem klar sein, der Schlaflos kennt und verfolgt.
s/t ist mit einer Gesamtlänge von über 43 Minuten die
mit Abstand längste Veröffentlichung bisher. Entsprechend der Länge des
Materials entfalten sich auf s/t verschiedene Stimmungen, die
durch die facettenreichen Arrangements und Spannungsverläufe erschaffen
werden. Mit dem ersten Lied Früher... gibt Schlaflos
ein überaus ruhiges und klares Lied zum Besten, in welchem sanft
gespielte Klargitarren zu hören sind. Im mittleren Teil erfüllen
Geräusche eines Baches den Raum ehe im dritten Abschnitt des Liedes
tolle Gitarren, die etwas an Post-Rock erinnern, gemeinsam mit einem
treibend und roh gespielten Schlagzeugs erklingen. Hier wird eine sehr
interessante Atmosphäre kreiiert, da auf der einen Seite liebliche und
verträumte Gitarrenklänge zu hören sind, auf der anderen Seite aber das
rohe Schlagzeug der Sanftheit zuwiderläuft. Die Stimmenfetzen am Ende
des Liedes tragen ihr übriges zur intensiven, verstörenden Stimmung
bei. Mit diesem Eingangslied ist der Auftakt von s/t mehr als gelungen und es folgt mit Kommende Tage
ein von Anfang an schwereres Lied, da die Klargitarre gegen eine
düstere, verzerrte und bedrückende Gitarre ausgetauscht wurde. Kommende Tage
entwickelt sofort eine bedrückende Atmosphäre. Gerade in der
Anfangsphase ist das Lied überaus erdrückend, da es fast schon doomig
daher kommt. Später wird diese Dunkelheit aber aufgeweicht und von
sphärischen Klargitarrenklängen versüßt.
Ich muss jetzt gar nicht auf alle Lieder eingehen um zu
verdeutlichen, wie gut und wie düster, beklemmend und obskur die
Instrumentallieder von s/t sind. Schlaflos hat es mit diesen Liedern tatsächlich geschafft, mir eine Fortsetzung des ersten Demos zu liefern. s/t
ist ein absoluter Pflichtkauf für all jene, die düstere, beklemmende
und obskure Musik zu schätzen wissen. Zudem ist das Wechselspiel
zwischen den klaren, verträumten und wunderschönen Melodien und den
verzerrten und düsteren Parts überaus gelungen und delikat.
01. Früher...
02. Kommende Tage
03. Unaufhörlich
04. Selbsteinsichten
05. Blutverschmierte Haut
06. Unruhige Nächte
07. Ein anderes Gefühl von Freiheit
http://home.arcor.de/veineliis/Veineliis.html
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