Knapp zwei Jahre nach dem ordentlichen Demo The abscence of light, gibt es nun mit Pro nihilo esse das Debütalbum des portugiesischen Einmannprojekts Ars Diavoli. Ars Diavoli
ist nach wir vor grell, roh und harsch. Allerdings nicht mehr ganz so
intensiv wie auf dem Demo. Stattdessen wurden die Strukturen klarer
herausgestellt und die Lautstärke des Gesangs etwas reduziert, sodass
die düstere und nihilistische Atmosphäre der Musik nun viel besser zur
Geltung kommt.
Den Anfang macht Angústia sufocante, welches ruhig und
atmosphärisch beginnt, sich im Verlauf der mehr als neun Minuten
Spielzeit aber wandelt, und einige schnelle, unheilvoll und
maschinenhaft hämmernde Parts bereit hält. Ebenso gibt es aber auch
schleppende Passagen, mit seichten, sphärischen Hintergrundklängen.
Ganz anders, nämlich eingängig schnell hämmernd und pressend fängt das
nachfolgende Ira Auto-Infligida an. Dessen Anfangsphase ist
sehr extrem, grell und vollgepackt mit negativer Ausstrahlung. Auf
diesen harschen sowie heftigen Anfang folgt dann ein schleppender Part,
in dem vor allem die grell und hell gestimmten Gitarren das Geschehen
prägen. Dabei springt die eine oder andere gute Melodie heraus.
Das Titelstück Pro nihilos esse ist mit etwas mehr als zehn
Minuten Spielzeit das längste Lied des Albums. Weitgehend ist es ein
ruhiges Lied, obgleich es auch kurzweilige, härtere Momente gibt, auch
wenn diese nichts von der Härte haben, die in den beiden
vorangegangenen Stücken zu hören war. Es dominieren langgezogene
Passagen mit grellen und eingängigen Riffs. Ist zwar ganz nett, doch
auf zehn Minuten gedehnt, auch etwas langweilig.
Dafür hat es aber das folgende Vis compulsiva voll und ganz
in sich. Es nimmt langsam und ruhig Fahrt auf, wird langsam, Stück für
Stück intensiver und entwickelt dabei eine hervorragende, sich
wiederholende Melodieführung die unter die Haut geht. Die Melodie ist
zwar relativ einfach, aber sehr wirksam und vereinnahmt sofort. Vis compulsiva
vermittelt eine gewisse Ästhetik, die vom kurzweiligen, leisen Summen
eines Chors im Hintergrund noch zusätzlich unterstrichen wird. Mit Veneração suicida
geht es dann in den ersten Minuten sehr eingängig weiter. Eine sehr
grelle und im Vordergrund stehende Gitarre spielt eingängig und
ausdauernd auf. Dabei wird aber keine ergreifende Melodie herausgebildet
sondern eher ein hypnotischer Sog beschworen, der mich punktuell sogar
ein wenig an Burzum erinnert. Im weiteren Verlauf von Veneração suicida
sind dann auch Variationen und Veränderungen zu hören, doch ändern
diese nichts am insgesamt eingängigen und hypnotischen Ausdruck der
Komposition.
Abschließend ist Derrames… zu hören, ein durchgängig langsam
gehaltenes Lied. Hier wechseln sich die rohen und grellen Gitarren mit
atmosphärischen und klaren Parts ab. Es ist ein ruhiges und düsteres
Ausklingen des Albums, ohne große und eindringliche Momente zu
besitzen.
Es ist Ars Diavoli gelungen, auf den guten Ansätzen von The abscence of light aufzubauen. Mit Pro nihilo esse ist eine Steigerung deutlich zu verzeichnen. Pro nihilo esse
ist roh und grell, besitzt harsche und heftige Momente ebenso wie gute
und eindringliche Melodien. Im Einzelnen manchmal vielleicht etwas
langatmig, doch das lässt sich insgesamt betrachtet verschmerzen.
7,5/10
Aceust
01. Angústia sufocante
02. Ira Auto-Infligida
03. Pro nihilo esse
04. Vis compulsiva
05. Veneração suicida
06. Derrames...
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