10.10.2010

Nokturne / Todesweihe - Blitzkrieg Death Invocations | 2010 | Genocide Aesthetics | Vinyl | Black Metal

Genocide Aesthetics entwickelt sich zu einer wahren Perle großartiger Vinylveröffentlichungen. Die nunmehr dritte Veröffentlichung aus dem Hause Genocide Aesthetics ist abermals ein Volltreffer. Diesmal handelt es sich um eine Wiederveröffentlichung der 2009 auf CD erschienen Split Blitzkrieg Death Invocations. Es ist aber keine schnöde Wiederveröffentlichung sondern eine würdige und hingebungsvolle Vinylveröffentlichung, die als Doppel LP auf schwerem Vinyl im dicken Klappcover kommt und auf 399 Kopien limitiert ist.


Obwohl Todesweihe erst auf der zweiten Platte dran kommt, beginne ich ausnahmsweise mal mit der zweiten Gruppe einer Split. Denn Todesweihe ist mir bestens bekannt und bei dem Beitrag auf dieser Split handelt es sich um das großartige 2004er Demo Nachtmahre, inklusive dem Darkthrone Cover vom 2003er Demo. Nachtmahre war schon damals gut, und jetzt, wo ich es nach längerer Zeit mal wieder höre, muss ich feststellen, dass es mir heute noch wesentlich besser als damals gefällt. Todesweihe hat es genau erfasst, wie Black Metal zu klingen hat und diesen verstandenen Geist des Black Metals in Nachtmahre versteckt. Nachtmahre klingt so, wie Darkthrone mal geklungen hat und es heute leider nicht mehr tut. Todesweihe spielt hasserfüllt, böse und gemein auf. Direkt und kompromisslos ist Nachtmahre und ist deshalb wahrer Balsam auf der Seele.


Die amerikanische Gruppe Nokturne spielt gleichfalls kompromisslosen Black Metal der sogleich mit B.D.I. in die Vollen geht, da man sich nämlich ein Intro gespart hat und stattdessen schnell und grimmig und extrem übellaunig aufspielt, jedenfalls ist der Gesang absolut giftig und fast schon krank. Bisher war mir Nokturne kein Begriff obwohl die Gruppe schon einige Jahre auf dem Buckel hat und es neben diversen Demos auch drei Alben gibt. Wenn ich richtig recherchiert habe, handelt es sich bei den Liedern von Nokturne um neues Material, welches auf dieser Split erstmalig zu hören ist.

Nicht nur B.D.I. ist in seiner zerstörerischen Kompromisslosigkeit verstörend, sondern auch der Rest von Nokturnes Beitrag. Ich habe schon lange nicht mehr solch heftigen Black Metal zu hören bekommen. Er ist nicht nur der Schnelligkeit wegen so heftig, das Grundtempo ist echt enorm, sondern auch des Gesanges wegen, der so wütend gekeift und geknurrt wird, als würde jemand unter einer Gasmaske volle Rage alles Übel der Welt herauswürgen, keifen, zwischen und schreien. Wirklich Weltklasse! Und, obwohl das Tempo von Wahnsinn und finstrer Mordlust getrieben ist, ergeht sich Nokturne nicht in monotoner Raserei. Es gibt Breaks und Wechsel und auch das wahnsinnig schnelle Riffing fällt durch Abwechslung auf. Der Klang von Nokturne ist zwar etwas dünn und mit mehr Kraft im Klang würden die Lieder sicherlich noch heftiger wirken, doch dann würde die Musik aber auch nicht mehr so wahnsinnig und krank rüberkommen. Neben dem Tempo gibt es aber auch schleppende Passagen, die nicht weniger eindringlich und heftig sind, denn selbst dann klingt Nokturne einfach nur böse.


Blitzkrieg Death Invocations ist eine großartige und böse Split-Veröffentlichung. Mehr muss man abschließend nicht sagen.


9/10
Aceust

NOKTURNE
01. B.D.I.
02. Sigil Mord
03. White roaring abyss
04. Lunar funeral procession
05. Self sacrifice
06. Final raids of victory

TODESWEIHE
07. In den Nachthimmeln Transilvaniens
08. Tränen des Dionysos
09. Mit einem Herzen voller Verachtung
10. Instrumental
11. Das Sterben
12. As flittermice as satans spy (Darkthrone Cover)

http://www.genocide-aesthetics.net/

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