Dethroned Mankind ist das Debütalbum der bereits 2001 gegründeten, und unter einigen Besetzungswechseln leidenden Formation DarkSoul.
In den Jahren spielte man einige Liveauftritte, ehe man 2007 zur
aktuellen Vierer-Aufstellung zusammen fand. Das Resultat liegt mir nun
mit Dethroned Mankind vor, das mitte November auf die Allgemeinheit losgelassen wird. DarkSoul wurde
mit dem Ziel gegründet, Black Metal von einer anderen Seite zu zeigen.
Das ist ein großes Vorhaben, welches natürlich scheitern muss. Solch
eine Vorgabe grenzt an Utopie, sofern man diese Vorstellung
wortwörtlich nimmt. Vielleicht ist damit auch eher gemeint, Black Metal
zu spielen, wie DarkSoul ihn sich vorstellt und im Idealfall gerne hätte. Nun aber zum Kern, nämlich der Musik!
Nach der Einleitung folgt sogleich das Titelstück, welches
mittels eines Schreis eröffnet wird, der umgehend von einem schnellen,
antreibenden und brachialen Knüppelpart seine Erlösung erfährt. Dieser
Einstieg gefällt. Das Schlagwerk bollert treibend, begleitet von
schnellen Riffs und dem lauten, präsenten und energischen
Kreischgesang. Im Mittelteil ist ein kurzer, riffbetonter und
melodischer Part zu hören. Desweiteren wird Havoks Kreischgesang von
dem einen und anderen tiefen „Gurgeln“ angereichert. Auf diese und
ähnliche Art und Weise funktioniert das komplette Album. DarkSoul
pendelt zwischen brutalen Tempopassagen und langsamen, melodischen
Parts hin und her. Dabei erinnern mich vor allem die melodischen
Strecken immer wieder an melodische Black/Death Metal Gruppen, wie die
finnischen Emissary (kennt die überhaupt jemand?) oder Immortal Souls.
Das ist alles gar nicht so schlecht, aber auf die Dauer auch nicht
immer das Gelbe vom Ei. Die einzelnen Lieder sind zwischen fünf und
neun Minuten lang, weshalb Dethroned Mankind irgendwann etwas
langatmig wird. Das eine und andere Lied hätte durchaus kürzer und
prägnanter gestaltet werden können. Dabei mangelt es der Musik
keineswegs an Abwechslung. Durch die zahlreichen, unterschiedlich
schnellen Passagen, und dem großen Anteil an Melodik, gibt es
Abwechslung genug. Vielleicht ist es genau diese lebhafte Spielfreude,
die am Ende etwas zu viel ist. Stattdessen hätte der Musik womöglich
etwas mehr Geradlinig- und Eingängigkeit gut getan.
Ich will dies alles aber gar nicht schlecht reden, zumal Dethroned Mankind komplett in Eigenregie aufgenommen, produziert und auf CD (nicht CDR!) verewigt wurde. Ich finde, dies muss man DarkSoul
hoch anrechnen, denn die verführerische CDR ist wahrlich kein
geeignetes Medium um Musik zu verbreiten, geschweige denn dauerhaft zu
konservieren. Es gibt einige CDR Veröffentlichungen in meinem Schrank,
die sich auf Teufel komm raus nicht mehr abspielen lassen. Lange Rede,
kurzer Sinn: Dethroned Mankind ist kein Vomhockerhauer, hat
aber Potential, da die vier Musiker ganz offensichtlich mit Leib und
Seele bei der Sache sind. Zudem finde ich den Ansatz gut und gelungen,
wie DarkSoul brutales Geknüppel mit Harmonie und
Melodik verbindet. Nun muss man sich entwickeln und die Feinheiten
verbessern, ambitioniert sind sie jedenfalls.
6/10
Aceust
01. The end of human era
02. Dethroned mankind
03. Darkest rapture
04. Deathmarch
05. Onwards to hell
06. My way to sorrow
07. On murderous steps
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen