Anders als die Namensgebung vermuten lässt, handelt es sich bei Fyrnask um eine deutsche Gruppe die mit Fjǫrvar Ok Benjar das erste Demo herausgebracht hat. Für ein Demo ist Fjǫrvar Ok Benjar
ein opulentes Machwerk mit einer Länge von 57 Minuten und es kommt als
pro CDR im DigiPak. Es könnte sich genauso gut um ein Album handeln,
zumal das Material einen guten Eindruck macht und hinter Fyrnask einzig und allein ein gewisser Fyrnd steht.
Musikalisch geht die Reise in Richtung atmosphärischen Black
Metal mit Ausflügen in den Ambient. Obwohl ich bekanntermaßen kein
Freund von Einklängen bin und diese meist nach wenigen Sekunden
überspringe, gefällt mir die sphärische und düstere Einleitung von Fjǫrvar Ok Benjar
sehr gut. Es sind apokalyptisch anmutende, ruhig gespielte
Gitarrenklänge und eine Flüsterstimme zu hören. Eigentlich nichts
Besonderes aber allein die Klänge der Gitarren sind überaus
stimmungsvoll und entzückend, da ist die Kürze von knapp drei Minuten
beinahe schon tragisch. Auf diesen überaus gelungenen Auftakt folgt
das über neun Minuten dauernde Diese Asche, in dem sich kalte Raserei mit langsamen und riffbetonten Passagen abwechselt. Ähnlich verläuft auch Inn I De Dypene. Dieses Schema funktioniert auch ganz gut da Fyrnask
ein gutes Händchen für Melodik hat. Die atmosphärischen, melodischen
Abschnitte sind stets stimmungsvoll und überzeugend, was man dann auch
sehr gut in Forderver den Første Vanndråpen oder Interludium
demonstriert bekommt, wo es feine, gut und sauber gespielte
Klargitarre zu hören gibt. Schnelligkeit, Eiseskälte und Grimmigkeit
gerät aber auch im übrigen Material nicht in Vergessenheit. Vor allem
das rhythmisch abwechslungsreiche Licht setzt hier gute Akzente, da es Fyrnd hier besonders gut gelungen ist, Melodik mit Raserei und Härte zu vereinen. Bevor Fjǫrvar Ok Benjar dann irgendwann sein Ende findet überrascht Fyrnd mit A Thousand Winters To Come.
Zunächst ist es ein ruhiges und schwermütiges Lied, in dem auch
Klargesang zu hören ist der sogar überzeugend und stimmig vorgetragen
wird. Doch der darauf folgende, abwechslungsreiche und schnelle Part
mit tollen, überraschend dommig und rockig wirkenden Riffs, weiß dann
noch mehr zu begeistern.
Fjǫrvar Ok Benjar ist eine sehr ansprechende
Demoveröffentlichung, die vor allem sehr starke atmosphärische Anteile
besitzt. In Sachen Melodik und Atmosphäre hat Fyrnask
alles richtig gemacht und lässt für die Zukunft auf großes hoffen. Die
harten, schnellen und kalten Elemente sind allesamt solide aber noch
nicht immer formvollendet. Wer sich für atmosphärischen, düsteren Black
Metal begeistert, sollte sich Fjǫrvar Ok Benjar auf keinen Fall entgehen lassen.
01. Vos qui transitis...
02. Diese Asche
03. Inn I de dypene
04. Forderver den første vanndråpen
05. Licht
06. Interludium
07. Tre og tegn
08. A thousand winters to come
09. Fjǫrvar ok benjar
10. Exitus
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