Casus Belli Antichristianus heißt das taufrische, dritte Album von Kolumbiens Extremisten Horncrowned. Bereits der Vorgänger Satanic Armageddon
fiel in erster Linie durch konsequentes Geknüppel und satanische
Militanz auf. Das war ganz nett, aber noch nicht vollends überzeugend.
Das neue Werk steht seinem Vorgänger in Sachen Christenfeindlichkeit
und aggressiver Geschwindigkeiten in nichts nach.
Der Anfang, der mit Outbreak of War gemacht wird, ist
sehr stattlich. Die ersten 90 Sekunden fungieren als ruhige
instrumentale Einleitung, ehe dann das Ungemach in der Form von
monströser Raserei über den Hörer hereinbricht. Fortan entwickelt sich Outbreak of War
aber zu einem dynamischen, abwechslungsreichen Titel, der verschiedene
flotte Tempi und eine Vielzahl an Riffs bereithält. Selbst ein Soli
fehlt nicht und auch kurzweilig ist eine atmosphärische Passage zu
hören. Überhaupt ist Casus Belli Antichristianus insgesamt ein
überraschend riffbetontes Werk, was angesichts der ständigen Raserei
schon sehr beachtlich ist, zumal die Gitarren nicht einfach und monoton
gespielt wurden. Es werden präzise Riffs abgefeuert und auch das eine
und andere Soli lockert die rigorose, zerstörerische Atmosphäre auf. An
Militanz und aggressiver Brachialgewalt dürfte Casus Belli Antichristianus
nur schwer zu überbieten sein. In dieser Hinsicht muss man die
Fähigkeiten der vier Musiker auch anerkennend erwähnen, da das Material
fehlerlos und einwandfrei eingespielt wurde. Ein bisschen könnte man Horncrowned
auf dieser Scheibe mit Marduks „Nightwing“ oder „Panzer Division
Marduk“ Alben vergleichen. Kompromisslos schneller und kriegerischer
Black Metal. Allerdings ist die Klangproduktion bei den tiefen Tönen
von Casus Belli Antichristianus nicht so mächtig wie bei Marduk, zudem ist er auch noch etwas steriler und kälter als bei Satanic Armageddon ausgefallen.
Horncrowned schlägt mit Casus Belli Antichristianus in dieselbe Kerbe, wie drei Jahre zuvor schon mit Satanic Armageddon. Atmosphärisch und stilistisch sind sich beide Alben also sehr ähnlich. Auf Casus Belli Antichristianus
ist das Material zwar etwas anspruchsvoller und das Gitarrenspiel
besser, dafür fehlt dem Schlagwerk im Klang die Dominanz, wie sie auf
dem Vorgänger noch zu hören war. Aufgrund der klanglichen Defizite, die
fehlende Wärme und Durchschlagskraft, gibt es leider auch einen
Punktabzug. Nach dem starken Auftakt mit Outbreak of War
flacht das Album etwas ab. Dies liegt aber vor allem in der
Stilrichtung als solche begründet. Wer immer aus allen Kanonen feuert,
ständig schnell, rasend und aggressiv spielt, klingt in den einzelnen
Liedern einfach per definitionem ähnlich. So ergeht es nicht nur Horncrowned.
Trotzdem ist das Album alles andere als schlecht. Man muss einfach
Lust auf ein solch musikalisches Inferno haben, dann zündet Casus Belli Antichristianus auch.
6/10
Aceust
01. Outbreak of war
02. Lucifer's flamethrower horde
03. Diabolical indoctrination
04. Point zero
05. Anticlericalism
06. Casus belli antichristianus
07. Defeated christ
08. Goat's troops conquers
http://www.horncrowned.com/
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